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Thalheim ist ein Ortsteil der Gemeinde Leibertingen im Landkreis Sigmaringen Baden Wurttemberg ThalheimGemeinde LeibertingenEhemaliges Gemeindewappen von ThalheimKoordinaten 48 0 N 9 2 O 48 007127777778 9 0383833333333 720 Koordinaten 48 0 26 N 9 2 18 OHohe 720 m u NNFlache 9 47 km Einwohner 593 1 Jan 2018 1 Bevolkerungsdichte 63 Einwohner km Eingemeindung 1 Januar 1975Postleitzahl 88637Vorwahl 07575 Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Geographische Lage 1 2 Ausdehnung des Gebiets 1 3 Gliederung 2 Geschichte 2 1 Einwohnerentwicklung 3 Religionen 4 Politik 4 1 Ortsvorsteher 4 2 Wappen 4 3 Partnerschaftliche Beziehung 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 5 1 Kunst 5 2 Bauwerke 5 3 Regelmassige Veranstaltungen 6 Wirtschaft und Infrastruktur 6 1 Bildung 7 Anmerkungen 8 Einzelnachweise 9 Literatur 10 WeblinksGeographie BearbeitenGeographische Lage Bearbeiten nbsp UmgebungskarteThalheim liegt am Rand der Mittleren Flachenalb gegen das Altmoranenland und ist Teil des Naturparks Obere Donau Es handelt sich um ein welliges bis flachhugliges Gebiet der Albhochflache mit einer mittleren Hohe von 720 m u NN Das Dorf befindet sich rund 4 3 Kilometer sudostlich des Kernorts Leibertingen Nordwestlich von Thalheim entspringt der Seltenbach sudwestlich von Vogelsang der Litzelbach Erstgenannter fliesst nordlich von Thalheim durch das sogenannte Simmental das ostlich des Ortes in einem grossen Bogen nach Suden schwenkt um schliesslich mit dem Litzelbach der durch das sogenannte Leytach Tal sudlich von Vogelsang dann durch Thalheim fliesst zusammenzutreffen Das nach dieser Gabel gebildete enge Tal lauft im Teufelsloch erst gegen Heudorf hin aus Der Litzelbach ist ein linker Zubringer des Talbachs Der Siedlungskern von Thalheim befindet sich auf einem langgestreckten Hugel Im Westen der Gemarkung befindet sich der Stierenbol 760 m u NN im Osten der Hornberg auch Warnberg genannt 706 m u NN Ausdehnung des Gebiets Bearbeiten Die Gesamtflache der Gemarkung Thalheim betragt 947 Hektar A 1 Stand 31 Dezember 2010 2 wovon 378 Hektar Wald und 503 Hektar Nutzflache sind 3 Gliederung Bearbeiten Zu Thalheim gehoren das Dorf Thalheim und das Gehoft Vogelsang 4 Die Bewohner Thalheims unterscheiden das Unter Mittel und Oberdorf Geschichte BearbeitenIn der nordlichen Gemarkung findet sich im dortigen lichten Buchenwald ein langgestreckter baumbewachsener Hugel der sogenannte Hennenbuhl Bei dem flachen die Hohe des Scheitelpunkts liegt bei rund 1 50 Meter und rund 15 7 Meter grosse Erhebung handelt es sich wohl um ein keltisches Hugelgrab In der Romerzeit durchzogen mehrere Romerstrassen die Gemarkung 5 Die Siedlungsforschung deutet Thalheim aufgrund des Prafixes des Ortsnamens der Topographie und des regionalen Kontextes als frankische Wehrbauernsiedlung im alemannischen Scherragau die etwa um das Jahr 750 gegrundet wurde Eine gesicherte urkundliche Erwahnung datiert Thalheim in das Jahr 1242 A 2 Anlass der Nennung war eine Guterschenkung tausch des Klosters Wald an das Kloster Reichenau 5 Uber die Jahre anderte sich die Ortsherrschaft Lag sie zunachst bei den Grafen von Rohrdorf so kam sie im 13 Jahrhundert an die Grafen von Helfenstein Sigmaringen von Montfort und das Haus Habsburg im 14 Jahrhundert an das Haus Wurttemberg im 15 Jahrhundert an die Grafen von Werdenberg und ab 1535 an die Grafen von Zollern als osterreichischer Lehenstrager 5 Thalheim gehorte wohl bereits ab Mitte des 13 Jahrhunderts zur Herrschaft und ab 1460 zur Grafschaft Sigmaringen 4 Begutert waren in dem Ort neben den jeweiligen Inhabern der Grafschaft Sigmaringen vor allem die Kloster Salem Wald und Beuron sowie die Herren von Magenbuch 4 nbsp Thalheim in den Hohenzollernschen LandenThalheim wurde im Jahr 1535 zu einer Exklave Zunachst inmitten zimmernschen und furstenbergischen ab dem Jahr 1806 badischen Territoriums Die Exklave Thalheim gehort ab 1576 zur Grafschaft Hohenzollern Sigmaringen lag aber rund sechs Kilometer westlich des eigentlichen hohenzollerischen Territoriums Nachdem die Grafen von Hohenzollern Sigmaringen gefurstet wurden gehorte der Ort ab 1623 zum Furstentum Hohenzollern Sigmaringen In der Folge der Marzrevolution 1848 regional Revolution in Sigmaringen dankte Furst Karl Anton von Hohenzollern Sigmaringen schliesslich ab so dass das Furstentum 1850 als Hohenzollernsche Lande an das Konigreich Preussen fiel 1871 wurde Thalheim Teil des Deutschen Reichgebiets blieb aber weiterhin als preussische Exklave bestehen Erst durch die Kreisreform Baden Wurttemberg 1973 konnte dieser Zustand behoben werden und eine homogene Struktur ohne Enklaven und Exklaven geschaffen werden Als im Jahre 1805 die Lehenshoheit Osterreichs uber den Ort erlosch stand Thalheim ab 1806 in der Verwaltung des hohenzollerischen Oberamts Sigmaringen 1823 wurde der Ort dem Obervogteiamt Beuron ab 1830 dem Oberamt Wald und schliesslich 1862 wieder dem Oberamt Sigmaringen zugeteilt Das Oberamt Sigmaringen ging 1925 in den Landkreis Sigmaringen auf 4 Im Zuge der Gemeindegebietsreform in Baden Wurttemberg wurde die bis dahin selbststandige Gemeinde Thalheim am 1 Januar 1975 nach Leibertingen eingemeindet 6 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Zahlte der Ort 1885 noch 413 Einwohner und 1925 427 Einwohner sind es derzeit 622 Stand 1 Januar 2014 Religionen BearbeitenFur das katholisch gepragte Thalheim wurde 1275 eine Kirche und Pfarrei genannt Die selbstandige Pfarrei gehorte zum Landkapitel Laiz Sigmaringen Ende des 15 Jahrhunderts erlebte Thalheim den Verlust der Pfarrrechte Thalheim wurde zukunftig von einem Vikar aus Messkirch versorgt Im Jahre 1817 kam es Wiedereinrichtung der Pfarrei Ab den 1970er Jahren wurde Thalheim von Kreenheinstetten aus versorgt In Thalheim leben derzeit 592 katholische Christen Evangelische Christen sind nach Messkirch eingepfarrt Politik BearbeitenOrtsvorsteher Bearbeiten Ortsvorsteher ist derzeit Hubert Stekeler Stand 2018 Wappen Bearbeiten Das Wappen der ehemaligen Gemeinde Thalheim zeigt in geteiltem Schild oben in Gold ein roter Rost unten in Rot ein stehender goldener Hirsch Der Hirsch deutet auf die einstige Zugehorigkeit des Ortes zur Grafschaft Sigmaringen Die obere Schildhalfte bringt die Sigmaringer Farben in Umkehrung Partnerschaftliche Beziehung Bearbeiten nbsp T h alheim und Da h lheim in Mitteleuropa Nicht alle aufgefuhrten Ortschaften nehmen an den regelmassigen T h alheimer Treffen teil Thalheim unterhalt uber das T h alheimer Treffen partnerschaftliche Beziehungen zu diversen anderen Orten dieses Namens Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenKunst Bearbeiten Im Ort befindet sich die private Galerie Wohlhuter Bauwerke Bearbeiten Die katholische Pfarrkirche St Laurentius Auf dem Friedhof im Oberdorf steht noch der wuchtige quadratische Turm der ursprunglichen Pfarrkirche aus dem 17 Jahrhundert Der ehemals zinnengekronte Turm dient heute als Gedenkstatte fur die Gefallenen der beiden Weltkriege Das ehemalige Pfarrhaus im Unterdorf das sogenannte Jagdschlosschen wurde etwa um das Jahr 1740 von Furst Josef Friedrich von Hohenzollern Sigmaringen als schlichter zweigiebliger und verputzter Bruchsteinbau erbaut Es diente zunachst wohl vorwiegend dem zustandigen Jagdaufseher Spater wurde es als Pfarrhaus und auch als Kindergarten verwendet Das Gebaude befindet sich heute in Privatbesitz Unter den neuen Eigentumern erfuhr der Bau eine grundlegende Renovierung Das ehemalige Rathaus im Mitteldorf wurde 1844 erbaut Der ehemalige Farrenstall wurde 1984 zum Burgerhaus St Wendelin umgebaut Auf der Gemarkung befinden sich neun als Kleindenkmal registrierte Feldkreuze 7 Regelmassige Veranstaltungen Bearbeiten Hohepunkt im jahrlichen Veranstaltungskalender ist die schwabisch alemannischen Fasnet Hierbei finden alte urkundlich nicht belegte und auch kaum schriftlich erwahnt Spitz und Necknamen Verwendung So konnte der Name Lerchen fur die Thalheimer nicht eindeutig geklart werden Einleuchtend ist wohl die Erklarung wonach die Thalheimer schon immer sehr sangesfreudig waren und auch heute noch als Bewohner einer einstigen hohenzollerischen Exklave inmitten der badischen Umgebung mit Inbrunst das Hohenzollernlied singen 8 2011 2012 wurde bei der Kohlerzunft die Figur des Dahlemer Burgers eingefuhrt Den geschichtlichen Hintergrund bildet der Streit mit dem Furstenhaus Hohenzollern im Jahr 1750 bei dem es um den Thalheimer Wald ging Die damaligen Dahlemer Burger konnten mit Erfolg den Waldbesitz erhalten 9 Am Wendelinifest wird dem Dorfheiligen von Thalheim dem Heiligen Wendelin der Schutzpatron fur Vieh und Landwirtschaft gedacht Das Fest hat seinen Ursprung im Jahre 1780 als Thalheim von einer Viehseuche bedroht wurde Nach mit einem Gelubde verbundenen Furbitten an den Heiligen Wendelin dem vom Konigssohn zum Viehhirten und Abt gewandelten Patron der Bauern wurden die Thalheimer von der Viehseuche befreit Seither wird in Thalheim jahrlich am 20 Oktober den Gedenktag des Heiligen das Wendelinifest gefeiert Er ist inzwischen zum Dorffeiertag geworden Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenIn Thalheim befindet sich eine Klaranlage 10 Bildung Bearbeiten Thalheim verfugt mit dem Kinderhaus Wunderfitz uber einen Kindergarten in offentlicher Tragerschaft der Gemeinde Leibertingen Er wird von Kindern aus Altheim und Thalheim besucht Anmerkungen Bearbeiten Gemarkungsflache 9 472 579 m Nach anderen Angaben als Talhain im Jahre 1248 Einzelnachweise Bearbeiten Zahlen amp Daten Abgerufen am 1 Oktober 2022 Angaben nach Helga Frick Vorzimmer des Burgermeisters der Gemeinde Leibertingen vom 12 Januar 2011 Vgl Archivierte Kopie Memento des Originals vom 1 Marz 2005 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www thalheim online de a b c d Leibertingen in Das Land Baden Wurttemberg Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden Band VII Regierungsbezirk Tubingen Kohlhammer Stuttgart 1978 ISBN 3 17 004807 4 S 821 823 a b c Vgl Hubert Stekeler 1992 Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 549 Bernd Peter Hermann bph Unbekannte Zeugnisse am Wegesrand In Sudkurier vom 26 Februar 2005 Alfred Th Heim Von Wasserfursten Schilpen und Hornasen In Sudkurier vom 13 Juni 2003 Xaver Knittel xk Neue Figur bezieht sich auf das Jahr 1750 Kohlerzunft stellt Has bei Hauptversammlung vor Mitgliederzahl steigt auf 200 Aktive In Schwabische Zeitung vom 15 November 2011 Hermann Peter Steinmuller hps Klarwerk braucht neue Steuerung In Sudkurier vom 23 Marz 2011Literatur BearbeitenGemeinde Leibertingen Kreenheinstetten Thalheim Altheim hrsg v der Gemeinde Leibertingen Leibertingen 1996 Thalheimer Dorfchronik Festbuch zur Einweihung des Burgerhauses St Wendelin 20 21 Oktober 1984 hrsg v der Ortschaftsverwaltung Leibertingen Thalheim 1984 Hubert Stekeler 750 Jahre Thalheim 1241 1992 150 Jahre Neue Kirche 1842 1992 32 Internationales T h alheimer Treffen 20 21 6 1992 hrsg v der Ortschaftsverwaltung Leibertingen Thalheim 1992 Franz Keller Jugenderinnerungen aus Thalheim Aufzeichnungen aus dem Jahre 1943 hrsg von Hartmut Semmler und Hubert Stekeler 1991 Wendeliniblatter Thalheimer chronologische JahreszeitungWeblinks BearbeitenOffizielle Internetseite des Teilortes Thalheim Offizielle Internetseite der Gemeinde LeibertingenOrtsteile der Gemeinde Leibertingen Altheim Kreenheinstetten Thalheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thalheim Leibertingen amp oldid 226657649