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Thadden auch Tadden ist der Name eines alten pommerschen Adelsgeschlechts Die Familie deren Zweige zum Teil bis heute bestehen gehort zum Uradel in Pommerellen und ist stammesverwandt mit einer gleichnamigen briefadeligen Linie die Ende des 18 Jahrhunderts nobilitiert wurde Wappen derer von Thadden Stamm Nesnachow Wappen derer von Thadden Stamm Polchow Rybienke Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Herkunft 1 2 Ausbreitung und Personlichkeiten 1 3 Briefadelige Linie 2 Wappen 2 1 Nesnachower Stamm 2 2 Polchow Rybienker Stamm 3 Bekannte Familienmitglieder 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenHerkunft Bearbeiten Ursprunglich war die Familie im Gebiet des Deutschen Ordens der Herzoge von Pommerellen Danzig in Ostpommern ansassig Tadden pol Tadzino der gleichnamige Stammsitz des Geschlechts ist heute ein Ortsteil der polnischen Gemeinde Gniewino in der Woiwodschaft Pommern Erstmals urkundlich erwahnt wird die Familie mit Geroslaus auch Jarislav Taditz das heisst Sohn des Tadde bzw Thaddaus Er erscheint in einer zu Danzig am 11 Juni 1334 ausgestellten Urkunde als miles lat Ritter 1 Die Schreibweise des Namens wechselt von Tade Thade Thadde Tadde und Thatt Erst Mitte des 17 Jahrhunderts wurde Thadden bzw Tadden polnisch auch Tadda gebrauchlich Ausbreitung und Personlichkeiten Bearbeiten Die Familie teilte sich fruh in zwei Stamme mit unterschiedlichen Wappen Ein Stamm hatte seinen Hauptsitz in Nesnachow bei Vietzig im nordwestlichen Teil des ehemaligen Landkreises Lauenburg in Pommern Angehorige dieses Zweiges fuhrten zeitweise auch den Namen von Nesnachow pol Gniesnachowski Matthies von Nesenechouw erhielt am 10 Juni 1493 als erster einen Lehnbrief uber Nesnachow von Herzog Bogislaw X von Pommern 2 Hauptsitze des zweiten Stammes waren Thadden Enzow und Rybienke im ostlichen Landkreis Lauenburg sowie Polchow Klanin und Rutzau im Bezirk Putzig in Pomerellen Dort erscheint am 6 Februar 1469 Peter Tadde zu Rutzau urkundlich Mitglieder dieses Stammes nannten sich oftmals nur von Polchow pol Polchowki Angehorige beider Stamme standen von 1460 bis 1637 in dieser Zeit gehorte das Land Lauenburg Butow zum Herzogtum Pommern Stettin in Lehnsgemeinschaft 2 Die Bruder Claus und Stephan von Thade erhielten 1527 unter anderem die Guter Dzinzelitz Bonswitz Reddestow und Ribienke von den pommerschen Herzogen zu Lehn Der Besitz der alteren Lehnsguter wurde bestatigt Spater standen zahlreiche Angehorige der Familie in koniglich preussischen Diensten und wurden Offiziere in der preussischen Armee Georg Reinhold von Thadden war Regimentschef und Gouverneur von Glatz Er starb kinderlos als koniglich preussischer Generalleutnant der Infanterie am 8 Dezember 1784 auf seinem Gut Babenz bei Rosenberg in Westpreussen Sein Vermogen fiel an seine Vetter aus dem Haus Reddestow 3 Johann von Thadden aus dem Haus Reddestow war Chef eines Infanterieregiments Gouverneur von Spandau und Ritter des Roten Adlerordens Er starb 1817 als koniglich preussischer Generalleutnant in Halle Von seinen Sohnen wurde einer Oberforstmeister zu Stettin ein weiterer war koniglich preussischer Hauptmann Christian Ludwig von Thadden starb 1794 als Oberst und Chef eines Fusilierbataillons Er war verheiratet mit einer Tochter aus dem Adelsgeschlecht von Billerbeck Ein Sohn aus dieser Ehe wurde koniglich preussischer Oberstleutnant und Kommandeur des Garde Schutzen Bataillons Ernst Dietrich von Thadden wurde koniglich preussischer Oberst und Flugeladjutant Er heiratete Caroline Henriette Grafin von Wartensleben nbsp Schloss Trieglaff Trieglaff in HinterpommernIhr Sohn Adolf von Thadden Trieglaff wurde Besitzer des Gutes Trieglaff bei Greifenberg in Pommern das er seinem Schwiegervater abkaufte 3 Adolf wurde eine der Hauptpersonen der Pommerschen Erweckungsbewegung Trieglaff zu einem Zentrum der Pietismus Aus Protest gegen die staatskirchliche Union schloss sich der hochkonservative Adolf Thadden den Altlutheranern an Seine Tochter Marie von Thadden Trieglaff ubte grossen Einfluss auf Bismarck aus Wahrend Reinold von Thadden 1891 1976 und seine Schwester Elisabeth von Thadden 1890 1944 sich in der Bekennenden Kirche engagierten und Letztere 1944 als Widerstandskampferin hingerichtet wurde schlug ihr Halbbruder Adolf von Thadden 1921 1996 politisch eine andere Richtung ein und war von 1967 bis 1971 Bundesvorsitzender der NPD der Vetter Eberhard von Thadden 1909 1964 war Nationalsozialist und bereitete als Judenreferent im Auswartigen Amt die Deportation der Juden Salonikis vor Nach dem Zweiten Weltkrieg engagierten sich mehrere Familienmitglieder als Politiker Wissenschaftler Schriftsteller und Journalisten Briefadelige Linie Bearbeiten Heinrich koniglich preussischer Leutnant im Feldartilleriekorps und der naturliche Sohn des 1784 verstorbenen koniglich preussischen Majors Franz Heinrich von Thadden Mitherr auf Reddestow und Mittel Lowitz und einer naturlichen Tochter des koniglich preussischen Capitains von Schack erhielt am 18 Dezember 1797 zu Berlin eine preussische Adelslegitimation unter Beilegung des vaterlichen Namens und Wappens 2 Wappen BearbeitenNesnachower Stamm Bearbeiten Das Wappen des Nesnachower Stammes zeigt in Rot einen silbernen Greif darunter einen goldenen Stern Auf dem Helm mit rot silbernen Helmdecken befinden sich zwei goldene Sterne zwischen drei gesturzten silberbefiederten blauen Pfeilen Polchow Rybienker Stamm Bearbeiten Das Wappen des Polchow Rybienker Stammes zeigt in Blau zwei gesturzte silberne Halbmonde ubereinander darunter einen goldenen Stern Auf dem Helm mit blau silbernen Helmdecken sind zwei goldene Sterne zwischen drei aufgerichteten silbernen Pfeilen zu sehen Bekannte Familienmitglieder Bearbeiten nbsp Adolf von Thadden Trieglaff 1796 1882 Adolf von Thadden 1921 1996 deutscher Politiker NPD Adolf von Thadden Trieglaff 1796 1882 preussischer Gutsbesitzer konservativer Politiker und Mittelpunkt der pietistisch protestantischen Erweckungsbewegung in Pommern Adolf Gerhard Ludwig von Thadden 1858 1932 preussischer Landrat des Kreises Greifenberg Arnold von Thadden 1869 1959 preussischer Generalmajor Eberhard von Thadden 1909 1964 Nationalsozialist Judenreferent des Auswartigen Amtes 1943 1945 bereitete die Deportation der Juden Salonikis vor Ehrengard Schramm geborene von Thadden 1900 1985 deutsche Politikerin SPD und Mitglied des Niedersachsischen Landtages Elisabeth von Thadden verehelichte Elisabeth von Oertzen 1860 1944 deutsche Schriftstellerin Elisabeth von Thadden 1890 1944 als Widerstandskampferin von den Nationalsozialisten hingerichtet Elisabeth von Thadden 1961 deutsche Journalistin Ernst Ludwig von Thadden 1959 deutscher Okonom und seit 2012 Rektor der Universitat Mannheim Ferdinand Leopold von Thadden 1798 1857 preussischer Oberstleutnant und erster Ehrenburger der Stadt Aschersleben Franz Lorenz von Thadden 1924 1979 deutscher Politiker und Mitglied des Deutschen Bundestags CDU Georg Reinhold von Thadden 1712 1784 preussischer Generalleutnant Gerhard von Thadden 1829 1873 preussischer Rittergutsbesitzer und konservativer Abgeordneter im Reichstag des Norddeutschen Bundes Johannes von Thadden 1956 ehemaliger Bundesgeschaftsfuhrer der CDU Henning von Thadden 1898 1945 deutscher Generalleutnant Johann Leopold von Thadden 1736 1817 preussischer Generalleutnant Chef des Infanterieregiments Nr 3 und Ritter des Ordens Pour le Merite Maria Wellershoff geborene von Thadden 1922 2021 deutsche Autorin Lektorin und Kunsthistorikerin Marie von Thadden Trieglaff 1822 1846 Geliebte Bismarcks Reinold von Thadden 1891 1976 Jurist Gutsbesitzer Abgeordneter im Preussischen Landtag Mitglied der Bekennenden Kirche und Grundungsprasident des Deutschen Evangelischen Kirchentages Rudolf von Thadden 1932 2015 deutscher Historiker Wiebke von Thadden 1931 deutsche Schriftstellerin Wilhelm von Thadden 1868 1918 preussischer Oberstleutnant Regimentskommandeur und Ritter des Ordens Pour le MeriteLiteratur BearbeitenGenealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XV Band 134 der Gesamtreihe Seite 384 386 C A Starke Verlag Limburg Lahn 2004 ISSN 0435 2408 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 9 Friedrich Voigt s Buchhandlung Leipzig 1870 S 179 Leopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adelslexicon Band 4 Gebruder Reichenbach Leipzig 1837 S 264 265 Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Thadden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Thadden Familie in der Deutschen Digitalen BibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Handvesten des Deutschen Ritterordens Buch Nr 2 fol 115 116 a b c Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band XV Band 134 der Gesamtreihe S 384 386 a b Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Band 9 S 179 Normdaten Person GND 142941093 lobid OGND AKS VIAF 159956464 Wikipedia Personensuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Thadden amp oldid 237875072