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Reinold Leopold Adolf Ludwig von Thadden auch von Thadden Trieglaff genannt 13 August 1891 in Mohrungen Ostpreussen 10 Oktober 1976 in Fulda Hessen war ein deutscher Jurist Politiker Mitglied der Bekennenden Kirche und Grunder des Deutschen Evangelischen Kirchentages und dessen erster Prasident Reinold von Thadden im Gesprach mit Richard von Weizsacker beim Deutschen Evangelischen Kirchentag 1965Das Grab von Reinold von Thadden und seiner Ehefrau Elisabeth geborene Freiin von Thungen auf dem Zentralfriedhof Fulda Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenReinold von Thadden entstammte dem alten pommerschen Adelsgeschlecht von Thadden und war ein Sohn des mehrfachen Gutsbesitzers Adolf von Thadden 1858 1932 koniglich preussischer Landrat des Kreises Greifenberg Mitglied des pommerschen Provinziallandtags und Vorsitzender des Verbands pommerscher Landkreise und dessen erster Ehefrau Ehrengard von Gerlach 1868 1909 Thadden heiratete am 19 Januar 1921 in Bruckenau Unterfranken Bayern Elisabeth Freiin von Thungen 7 Juli 1893 in Bamberg 4 Oktober 1988 in Gersfeld die Tochter des bayerischen Kammerers und Oberst Rudolf Freiherr von Thungen Gutsherr auf Heilsberg bei Zeitlofs und der Elisabeth Prinzessin zu Ysenburg und Budingen in Budingen Aus der Ehe gingen funf Sohne und eine Tochter hervor Ernst Dietrich von Thadden 1922 1942 Leopold von Thadden 1923 1943 Franz Lorenz von Thadden 1924 1979 Elisabeth Ehrengard von Thadden 1926 1926 Bogislav von Thadden 1927 1945 und der Historiker Rudolf von Thadden 1932 2015 Die drei in der Zeit des Zweiten Weltkriegs gestorbenen Sohne fielen im Kriegsdienst 1 Seine ein Jahr altere Schwester Elisabeth von Thadden wurde 1944 als Widerstandskampferin vom Volksgerichtshof zum Tode verurteilt sie wurde im September 1944 hingerichtet Seine Enkelin die Journalistin Elisabeth von Thadden 1961 ist seit 2009 Mitglied im Prasidium des Deutschen Evangelischen Kirchentages 2 Sein Halbbruder Adolf von Thadden 1921 1996 war 1967 1971 Vorsitzender der NPD Leben BearbeitenThadden machte 1909 3 sein Abitur auf der Brandenburger Ritterakademie Er studierte an den Universitaten Paris Leipzig Munchen und Greifswald Staats und Rechtswissenschaften 1920 wurde er mit einer Dissertation zum Thema Volkerrecht und Volkerbund Eine Studie zur Rechtsnatur zwischenstaatlicher Beziehungen in Greifswald zum Dr iur promoviert Nach seinem Studium ubernahm er die Leitung der Familienguter Trieglaff und Gruchow in Pommern Mit dem 1 Grossherzoglich Mecklenburgischen Dragoner Regiment Nr 17 hatte er zuvor als Soldat am Ersten Weltkrieg teilgenommen zuletzt als Leutnant der Reserve und als Ordonnanzoffizier 4 Thadden war wahrend der Zeit der Weimarer Republik Mitglied der DNVP Im Marz 1933 wurde er in den Preussischen Landtag gewahlt der noch im gleichen Jahr aufgelost wurde Von 1932 bis 1944 war er Mitglied der Preussischen Generalsynode nach 1933 schloss er sich der Bekennenden Kirche an Im Mai 1934 wurde er zum Prases der oppositionellen Bekenntnissynode in Stettin gewahlt und gehorte im gleichen Jahr zu den Unterzeichnern der Barmer Theologischen Erklarung die sich von den regierungshorigen Deutschen Christen distanzierte und gehorte zum kirchlichen Widerstand gegen den Nationalsozialismus Er war Mitglied des Bruderrates der evangelischen Kirche der Altpreussischen Union Mitglied des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und des Provinzialbruderrates Pommern 1937 gehorte er zu denen die Die Erklarung der 96 evangelischen Kirchenfuhrer gegen Alfred Rosenberg 5 wegen dessen Schrift Protestantische Rompilger unterzeichneten 1937 und 1946 war er Vizeprasident des Christlichen Studenten Weltbundes 1940 zur Wehrmacht einberufen war Thadden 1942 bis 1944 als Major Wehrkreiskommandeur in der belgischen Stadt Lowen Dort setzte er sich mehrfach erfolgreich auch gegen Plane der SS fur die Zivilbevolkerung ein An die Ostfront versetzt geriet er kurz vor Kriegsende in sowjetische Gefangenschaft und wurde in einem Zwangsarbeitslager am Eismeer interniert In dieser Zeit entwickelte er die Vision eines Evangelischen Kirchentages Im Dezember 1945 kam er frei 1 Zuruck in Deutschland arbeitete er fur den Weltkirchenrat in dessen Auftrag er u a 1947 deutsche Kriegsgefangene in Belgien besuchte Dabei kam es auch zu einem Besuch der Stadt Lowen die ihn mit einem festlichen Empfang ehrte Aus der evangelischen Woche in Frankfurt 1948 wuchs die Vorbereitung zum ersten Deutschen Evangelischen Kirchentag der 1949 in Hannover unter dem Motto Kirche in Bewegung stattfand Thadden wurde zu seinem Prasidenten gewahlt und hatte diese Stellung bis 1964 inne Danach behielt er bis zu seinem Tode die Ehrenprasidentschaft dieses alle zwei Jahre stattfindenden Treffens evangelischer Christen Thadden wurde von mehreren Universitaten unter anderem Kiel Aberdeen Chicago und Paris mit Ehrendoktorwurden ausgezeichnet Ferner war er Ehrenkommendator 6 des Johanniterordens Literatur BearbeitenBenjamin Simon Hinkelmann Thadden Trieglaff Reinold von In Neue Deutsche Biographie NDB Band 26 Duncker amp Humblot Berlin 2016 ISBN 978 3 428 11207 4 S 67 Digitalisat Ernst Kienast Hrsg Handbuch fur den Preussischen Landtag Ausgabe fur die 5 Wahlperiode Berlin 1933 S 390 Werner Huhne Thadden Trieglaff Ein Leben unter uns Kreuz Stuttgart 1959 Harald Schroeter Kirchentag als vor laufige Kirche der Kirchentag als eine besondere Gestalt des Christseins zwischen Kirche und Welt Praktische Theologie heute Band 13 Kohlhammer Stuttgart Berlin Koln 1993 ISBN 3 17 012556 7 Bibliographie Reinhold von Thadden Trieglaff S 352 364 Literaturverzeichnis S 365 427 Burkard Krug Thadden Trieglaff Reinold von In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 14 Bautz Herzberg 1998 ISBN 3 88309 073 5 Sp 1542 1544 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Genealogisches Handbuch des Adels Adelige Hauser A Uradel Band XXV Band 117 der Gesamtreihe GHdA C A Starke Limburg an der Lahn 1998 S 520 ISSN 0435 2408 Harald Schroeter Wittke Thadden Trieglaff Reinold von In Theologische Realenzyklopadie 33 2002 S 168 172 mit Literaturangaben Rudolf von Thadden Trieglaff Eine pommersche Lebenswelt zwischen Kirche und Politik 1807 1948 Wallstein Gottingen 2010 ISBN 978 3 8353 0760 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Reinold von Thadden Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Reinold von Thadden im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Thadden Trieglaff Reinold von In Ostdeutsche Biografie Kulturportal West Ost Einzelnachweise Bearbeiten a b Dirk Palm 2002 Wir sind doch Bruder Der evangelische Kirchentag und die deutsche Frage 1949 1961 S 40 online kirchentag de Sieben neu Gewahlte im Kirchentagsprasidium Memento vom 5 Januar 2010 im Internet Archive vom 9 Oktober 2009 Walter von Leers Die Zoglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a H 1705 1913 In Verein der ehemaligen Zoglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a H Hrsg Zoglingsverzeichnis I von IV Band I Reinold v Thadden Zogling RA Nr 1708 Selbstverlag Druck P Riemann Belzig Ludwigslust 12 Oktober 1913 DNB 361143532 S 388 staatsbibliothek berlin de abgerufen am 2 Oktober 2022 Walter von Leers Die Zoglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a H Fortsetzung und Erganzungen 1913 1929 Mit Ehrentafel der in den Kriegen gefallenen Zoglinge In Verein der ehemaligen Zoglinge der Ritterakademie zu Brandenburg a H Hrsg Zoglingsverzeichnis II von IV Selbstverlag Berlzig Ludwigslust 1929 S 68 69 kit edu abgerufen am 18 August 2021 Friedrich Siegmund Schultze Hrsg Okumenisches Jahrbuch 1936 1937 Max Niehans Zurich 1939 S 240 247 Balley Brandenburg des Ritterlichen Ordens St Johannis vom Spital zu Jerusalem Hrsg Die Mitglieder des Erweiterten Kapitels des Johanniterordens von 1958 1999 Selbstverlag Nieder Weisel 1999 S 45 kit edu abgerufen am 18 August 2021 Prasidenten des Deutschen Evangelischen Kirchentages Reinold von Thadden Richard von Weizsacker Gertrud Osterloh Heinz Zahrnt Kurt Sontheimer 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