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Dieser Artikel beschreibt die pommersche Schriftstellerin Elisabeth v Oertzen geb von Thadden Fur die gleichnamige Berliner Malerin 1887 1938 siehe Elisabeth von Oertzen Malerin Elisabeth von Oertzen geborene von Thadden 19 Juli 1860 in Trieglaff 29 April 1944 1 2 in Dorow war eine deutsche Schriftstellerin die pommersche Heimatgeschichten schrieb Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Leben 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 FussnotenFamilie Bearbeiten nbsp Schloss TrieglaffElisabeth von Oertzen entstammt dem pommerschen Adelsgeschlecht von Thadden Sie war die alteste Tochter von Reinhold von Thadden 1825 1903 und seiner Frau Marie geb Witte 1834 1922 Sie hatte einen alteren Bruder Adolf von Thadden 1858 1932 Landrat des Kreises Greifenberg sowie drei Schwestern Ihr Grossvater vaterlicherseits war der preussische Konservative Adolf von Thadden Trieglaff 1796 1882 der in der pommerschen Erweckungsbewegung eine zentrale Rolle spielte Ihr Grossvater mutterlicherseits war der Hallenser Professor Karl Witte 1800 1883 der als Lochauer Wunderkind und Danteforscher bekannt geworden war 1890 heiratete sie Karl von Oertzen 1855 1907 Besitzer des Gutes Dorow Kreis Regenwalde Aus dieser Ehe gingen ein Sohn Gunther von Oertzen 3 1891 1918 der als Fliegerleutnant 1918 fiel und funf Tochter hervor 1 Leben BearbeitenIhre Kindheit und Jugend verbrachte sie auf den elterlichen Gutern Batzwitz und Trieglaff Kreis Greifenberg Bereits als junges Madchen hatte sie die Moglichkeit Reisen nach Frankreich Italien und in die Schweiz zu unternehmen In diese Zeit fielen auch ihre ersten schriftstellerischen Versuche Unter dem Pseudonym Elisabeth Gruchow schrieb sie Geschichten fur Kinder die in den damals sehr bekannten von Thekla von Gumpert herausgegebenen Periodika Herzblattchen und Tochteralbum gedruckt wurden Eine kurze Ausbildung im Diakonissen Mutterhaus St Elisabeth in Berlin gab ihr Einblicke in das soziale Elend der Grossstadte nbsp Gutshaus Dorow vor 1900 Nach ihrer Heirat widmete sie sich voll ihren neuen Aufgaben als Mutter und Gutsfrau in Dorow 2 Zugleich war sie uber ihre engere Heimat hinaus sozialpolitisch engagiert Insbesondere beschaftigte sie sich mit den Problemen des Kinderschutzes und der Reformpadagogik 1897 rief sie zusammen mit gleichgesinnten Frauen zur Grundung eines Kinderschutzvereins auf einem Vorlaufer des heutigen Kinderschutzbundes Sie sammelte Unterschriften fur eine von ihr verfasste Petition an den Reichstag in der eine verbesserte Kinderschutzgesetzgebung gefordert wurde Die Petition mit 6500 Unterschriften wurde am 4 Mai 1899 in der Petitionskommission und am 16 Juni 1899 im Plenum des Reichstages behandelt und dem Reichskanzler als Material uberwiesen 4 Vehement setzte sich Elisabeth von Oertzen fur eine Kinderstubenreform und gegen die Prugelpadagogik ein Ihre Reformideen fasste sie in einem 1906 erschienenen Buch Mutterliche Reformgedanken zusammen Wahrend des Ersten Weltkrieges unterstutzte sie die Aktion Landaufenthalt fur Stadtkinder durch eine Schrift Schattenkinder Sonnenkinder um die Hungersnot in den Stadten zu mildern unter der vor allem auch Kinder litten Ihre eigentliche literarische Tatigkeit begann Elisabeth von Oertzen 1901 mit dem Buch Entenrike und andere hinterpommersche Geschichten Durch dieses Buch das in vielen Auflagen zuletzt 1967 erschien wurde sie weit uber ihre engere Heimat als eine Meisterin der Beschreibung pommerschen Dorflebens bekannt 2 Ihr gebuhrt das Verdienst dabei das in den Dialogen verwendete Pommersche Platt einem breiteren Leserkreis nahergebracht zu haben Es folgten bis 1930 weitere Bucher mit pommerschen Geschichten darunter ein Buch uber ihre Kindheit Der goldene Morgen 1913 und ein Buch uber die Kindheit ihrer eigenen sechs Kinder Uber Hecken und Zaune 1922 Weitere Werke siehe Werkeverzeichnis Elisabeth von Oertzen verstand ihre Arbeit als Schriftstellerin allerdings nur als Nebentatigkeit In erster Linie sah sie sich als Gutsfrau Nach dem fruhen Tod ihres Mannes 1907 ruhte die Verantwortung fur die Bewirtschaftung des Gutes voll bei ihr Erst seit 1922 wurde sie durch ihren Schwiegersohn Otto von der Linde unterstutzt der den Betrieb ab 1929 pachtete Als Gutsfrau sah sie es als ihre Pflicht an sich um alle Dorfbewohner zu kummern Daruber hinaus beeinflusste sie das Dorfleben von Dorow durch Laienspiel Sport und Musik Werke Auswahl BearbeitenEntenrike und andere hinterpommersche Geschichten 1901 Der Strandbauernhof 1902 Meine Kuh und andere Geschichten 1903 Mutterliche Reformgedanken 1906 Die ollen vielen Jungs und andere Geschichten 1909 Sie und ihre Kinder Erzahlung aus dem hinterpommerschen Landleben 1911 Der Witwer eine hinterpommersche Geschichte 1913 Der goldene Morgen Jugenderinnerungen 1913 Wir auf dem Lande Hinterpommersche Bilder aus der Kriegszeit 1916 Schattenkinder Sonnenkinder Ein Werberuf Grossstadtkinder aufs Land 1917 Uber Hecken und Zaune 1922 Heinz Pottin und andere Erzahlungen 1924 Kikaku und andere hinterpommersche Geschichten 1930Literatur BearbeitenHildegard von Thadden Elisabeth von Oertzen Dorow geb von Thadden Trieglaff zu ihrem 80 Geburtstag am 19 Juli 1940 Oertzen Blatter 11 Jahrgang Dez 1940 Nr 15 S 6 10 Ohne Verfasser Elisabeth von Oertzen Dorow In Heimatkalender Kreis Regenwalde 1941 S 84 85 Werner Karnowsky Gutsfrau und Schriftstellerin Zur Erinnerung an E von Oertzen anlasslich ihres 100 Geburtstages Die Pommersche Zeitung Jahrgang 10 vom 23 Juni 1960 S 6 Johannes Hinz Pommern Lexikon Bechtermunz Verlag Augsburg 1996 ISBN 3 86047 185 6 S 225 Fritz Raeck Pommersche Literatur Proben und Daten Pommerscher Zentralverband Hamburg 1969 S 348 Rudolf von Thadden Trieglaff Eine pommersche Lebenswelt zwischen Kirche und Politik 1807 1948 Gottingen 2010 294 S Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Elisabeth von Oertzen im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Artikel uber Elisabeth von Oertzen mit Portratfoto auf der Website von Gut FalkenbergFussnoten Bearbeiten a b Gunild v Alvensleben geb v Oertzen 1904 1997 In Gut Falkenberg bei Furstenwalde Alvensleben Falkenberg abgerufen am 14 Mai 2010 a b c Hans Joachim v Oertzen Oertzen v In Neue Deutsche Biographie NDB Band 19 Duncker amp Humblot Berlin 1999 ISBN 3 428 00200 8 S 454 Digitalisat Biographie von Gunther von Oertzen http www frontflieger de 3oergu0t html siehe auch Elisabeth von Oertzen Gefallenen Denkmal Gunther von Oertzen Oertzen Blatter 2 Jg Nr 1 Februar 1930 S 1 6 Stenographische Berichte uber die Verhandlungen des Reichstages 10 Legislaturperiode I Session 1898 1900 Dritter Anlageband Berlin 1899 S 2196 2197 und Stenographische Berichte uber die Verhandlungen des Reichstages X Legislaturperiode I Session 1898 1900 Dritter Band Berlin 1899 S 2623 2625 Normdaten Person GND 143117971 lobid OGND AKS VIAF 66828387 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Oertzen Elisabeth vonALTERNATIVNAMEN Thadden Elisabeth von Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche SchriftstellerinGEBURTSDATUM 19 Juli 1860GEBURTSORT TrieglaffSTERBEDATUM 29 April 1944STERBEORT Dorow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Elisabeth von Oertzen amp oldid 236769719