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Die romisch katholische Nebenkirche St Stephan in Lauterkofen einem Ortsteil der Gemeinde Adlkofen im niederbayerischen Landkreis Landshut ist eine kleine im Kern gotische Saalkirche wohl aus dem 14 Jahrhundert die im 18 Jahrhundert barockisiert wurde Die Kirche tragt das Patrozinium des heiligen Stephanus Gedenktag 26 Dezember und ist Teil der Pfarrei St Thomas in Adlkofen Aussenansicht der Nebenkirche St Stephan von Sudosten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Ausstattung 3 1 Glocken 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEine Kirche zu Ehren des heiligen Stephanus in Lauterkofen Lewterkofn wurde erstmals 1508 in einer Regensburger Bistumsbeschreibung urkundlich erwahnt Der Ort wurde jedoch bereits 1078 85 in einer Traditionsurkunde des Hochstifts Freising erwahnt Auch ist aus dem Jahr 1315 belegt dass der Hanslbauernhof an das Kloster Sankt Veit bei Neumarkt ubereignet wurde Daher liegt es nahe dass Monche des Klosters Sankt Veit im 14 Jahrhundert die Lauterkofener Kirche erbauen liessen 1 2 Am 7 Juni 1722 wurde die Kirche durch ein verheerendes Unwetter zerstort wie der Adlkofener Pfarrer Ulrich Deibl berichtete Durch das stattliche Vermogen der Nebenkirche in Hohe von 543 Gulden konnte diese allerdings noch in demselben Jahr wieder aufgebaut werden ohne die ebenfalls vom Unwetter betroffenen Bauern im Ort um einen Beitrag bitten zu mussen In diesem Zuge wurde auch eine barocke Kirchenausstattung beschafft In den folgenden rund 20 Jahren wurde in Lauterkofen jeden Sonn und Feiertag sowie an manchen Werktagen eine heilige Messe gefeiert da die Filialkirche im benachbarten Gunzkofen gesperrt war Auch sie war durch das Unwetter zerstort worden und wurde erst in den 1740er Jahren wieder aufgebaut Zu dieser Zeit hatte die Kirche mit den Heiligen Wolfgang und Christophorus zwei Nebenpatrone wie aus einer Bistumsbeschreibung hervorgeht Diese Tatsache geriet wohl im Zeitalter der Aufklarung in Vergessenheit Ebenfalls im Zeichen der Aufklarung die in Bayern auch kirchenfeindliche Zuge annahm stand im Jahr 1785 der Abriss der Kirche im Raum Dieser Plan wurde jedoch nicht in die Tat umgesetzt nachdem die Beseitigung der Kapelle St Martin im benachbarten Zaitzkofen die gesamte Pfarrei Adlkofen in Aufruhr versetzt hatte 1 2 Im 19 Jahrhundert nachdem das Gotteshaus auch die Wirren der Sakularisation uberstanden hatte wurde es mehrfach renoviert Unter anderem stammt der Spitzhelm des Turmes aus dieser Zeit 1 2 Von 1979 bis 1982 wurde die Kirche renoviert Dabei kam auch der heutige Altar in die Kirche der zuvor in Bayerbach im Landkreis Rottal Inn aufgestellt war Den Abschluss der Arbeiten markierte ein Festgottesdienst mit Weihbischof Vinzenz Guggenberger am 24 September 1982 Bereits im Jahr 2005 war erneut eine Renovierung fallig da Risse im Mauerwerk aufgetreten und diese sich im Laufe der Zeit vergrossert hatten Dadurch geriet die Decke so sehr unter Spannung dass Putzteile herunterfielen Deshalb war eine Sperrung der Kirche unumganglich gewesen Bei der Untersuchung des Bauwerks stellte sich heraus dass die Kirche auf einem bis zu 2 20 Meter tiefen Ziegelfundament steht Da sich in der Umgebung zahlreiche Wasseradern befinden wurde mithilfe einer Tiefenbohrung ein Wassterstandspegel angebracht um zukunftige Bodenbewegungen besser einschatzen zu konnen Der Turm besitzt dagegen kein Fundament da er moglicherweise erst spater angebaut wurde Er stand auf verrosteten Stahltragern Neben der statischen Sicherung von Kirche und Turm wurden im Innenraum die Raumschale neu gefasst die Ausstattungsstucke gereinigt und teils ausgebessert ein neuer Fussbodenbelag verlegt und das zuvor durchgehende Gestuhl geteilt sodass nunmehr ein Mittelgang besteht Nach Abschluss der Arbeiten konnte das Gotteshaus am 9 Oktober 2005 durch Regionaldekan Josef Thalhammer feierlich wiedereroffnet werden 2 3 Architektur BearbeitenDie nach Osten ausgerichtete Saalkirche mit rund 16 Metern Lange und 5 25 Metern Breite ist weithin sichtbar und dominiert das Ortsbild von Lauterkofen Sie umfasst einen eingezogenen Chor mit einer Fensterachse und geradem Schluss sowie ein Langhaus mit zwei Fensterachsen Den oberen Abschluss bildet ein durchgehendes Satteldach Die Fensteroffnungen sind innen stichbogig aussen mit geradem Sturz ausgefuhrt Im Ubrigen wird der Aussenbau der hellrot getunchten Kirche durch weisse Lisenen gegliedert Der Westturm springt in das Schiff ein Der oktogonale Oberbau ist barock der Spitzhelm uber vier Dreiecksgiebeln stammt aus dem 19 Jahrhundert Der Innenraum wird von einer Flachdecke uberspannt die im Chor mit Stuckrahmenfeldern verziert ist Der Chorbogen wurde im Zuge der Barockisierung ausgerundet 1 4 Ausstattung BearbeitenDer barocke Hochaltar kam im Zuge der Renovierung von 1979 82 nach Lauterkofen wo er einen neuromanischen Altar aus dem 19 Jahrhundert ersetzte Er stand ursprunglich als Seitenaltar in der Pfarrkirche St Peter in Bayerbach im Rottal und kam erst im Zuge der Renovierung von 1979 bis 1982 nach Lauterkofen Die zentrale Rundbogennische die das Altarblatt umgibt wird von zwei Rundsaulen flankiert Der geschwungenen berandete Volutenaufsatz wird von zwei Vasen flankiert die auf einem mehrfach profilierten verkropften Gebalk stehen Das Altarblatt auf dem die Steinigung des heiligen Stephanus dargestellt ist und das Auszugsbild das den heiligen Florian zeigt wurden 1982 von dem Gangkofener Kirchenmaler Josef Weilhammer geschaffen Die Seitenfiguren der Apostelfursten Petrus und Paulus die seitlich am Altar auf kleinen Konsolen stehen stammen ebenfalls aus dem Rottal 2 4 Beachtenswert sind ausserdem die ebenfalls barocken Kreuzwegtafeln die Mitte des 18 Jahrhunderts in Ol auf Leinwand gemalt wurden Sie stammen von der barocken Ausstattung der Filialkirche St Jakobus der Altere in Gunzkofen und kamen erst 1856 als die Gunzkofener Kirche regotisiert wurde ins benachbarte Lauterkofen An der Kirchentur ist ein Hufeisen angebracht Es erinnert an den Kirchenpatron Stephanus der in Bayern auch als Schutzpatron der Pferde und Pferdeknechte gilt An dessen Gedenktag am 26 Dezember fanden fruher auf den Feldern rund um Lauterkofen Pferde und Schlittenrennen statt Daran erinnern bis heute Flurnamen wie Rennlohackerl Rennlohwiese Rennpointacker und Rennloh 2 1 Glocken Bearbeiten Die beiden Glocken der Lauterkofener Kirche zahlen zu den altesten im Landkreis Landshut Eine Glocke wird auf das 14 Jahrhundert als die angenommenen Erbauungszeit der Kirche datiert Sie tragt eine Umschrift in fruhgotischen Majuskeln gemischt mit zwei Minuskeln Diese lautet AVS AlER NaVT MARIA PIT VNS Aus aller Not Maria behute uns Die Worttrennung erfolgt durch grosse Punkte Ungewohnlicherweise ist die Umschrift nur ruckwarts zu lesen Die zweite Glocke wurde laut ihrer Umschrift in spatgotischen Minuskeln im Jahr 1470 gegossen Diese lautet anno domyny m cccc lxx iar lat Im Jahr des Herrn 1470 Die Worttrennung erfolgt hier durch stilisiertes Laubwerksornament Die beiden Glocken sind in etwa gleich gross sie weisen jeweils einen Durchmesser von 40 Zentimetern auf 2 4 Weblinks BearbeitenWebsite der Pfarrei AdlkofenEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Ernst J Schroder St Stephanus in Lauterkofen Festschrift zur Wiedereroffnung am 9 Oktober 2005 PDF 160 kB Online auf www adlkofen bilder de abgerufen am 30 Dezember 2021 a b c d e f g Landshuter Zeitung vom 24 Dezember 2021 Ruhe nach bewegten Jahrhunderten Auch dieses Jahr gibt es am zweiten Weihnachtstag fur die Kirche des heiligen Stephanus in Lauterkofen keine Feier Landshuter Zeitung vom 13 Oktober 2005 Sankt Stephanus erstrahlt in neuem Glanz Nebenkirche der Pfarrei Adlkofen wurde feierlich wiedereroffnet PDF 207 kB Online auf www adlkofen bilder de abgerufen am 30 Dezember 2021 a b c Anton Eckardt Hrsg Kunstdenkmaler des Konigreichs Bayern Bezirksamt Landshut Oldenbourg Munchen 1914 S 153f Digitalisat 48 53253 12 26406 Koordinaten 48 31 57 1 N 12 15 50 6 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Stephan Lauterkofen amp oldid 237651114