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Die katholische Pfarrkirche St Johann Baptist in Bergkirchen im oberbayerischen Landkreis Dachau Die liegt auf der Hugelkette uber dem Ampermoos und dem Ort Sie geht auf einen vorromanischen Kirchenbau zuruck Der alteste erhaltene Teil der Kirche ist das Untergeschoss des Glockenturms das noch aus romanischer Zeit stammt Die heutige Kirche wurde in den 1730er Jahren nach Planen von Johann Michael Fischer im Stil des Spatbarock errichtet Die Kirche ist Johannes dem Taufer geweiht Pfarrkirche St Johann Baptist BergkirchenKirche im Gemeindewappen von BergkirchenDoppelempore mit Gehause der barocken Orgel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Fresken 4 Ausstattung 5 Orgel 6 Glocken 7 Grabsteine 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenBereits im Jahr 814 werden der Ort Percchiricha und die Kirche erstmals urkundlich erwahnt 842 wird die Kirche als basilica bezeichnet In der Konradinischen Matrikel dem 1315 16 erstellten Guterverzeichnis des Bistums Freising sind die vier Filialkirchen der Urpfarrei Bergkirchen aufgezahlt St Nikolaus in Deutenhausen St Jakobus in Oberbachern St Augustinus in Feldgeding und St Bartholomaus in Breitenau In der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts unternahm man vermutlich eine Vergrosserung der mittelalterlichen Kirche und eine Aufstockung des Glockenturms im Stil der Spatgotik Um 1695 erfolgte ein weiterer Aufbau des Turms im Stil des Barock Nachdem 1726 die Westwand durch einen Sturm schwer beschadigt worden war wurde die baufallige Kirche 1731 abgebrochen und ein Neubau unter der Leitung von Johann Michael Fischer einem der bedeutendsten Baumeister des Spatbarock begonnen Zwischen 1732 und 1738 wurden die Stuckarbeiten ausgefuhrt Die ursprunglichen Deckenfresken von Johannes Zick aus den Jahren 1735 36 wurden 1884 bei der Erneuerung des Langhausgewolbes einschliesslich des Stuckdekors abgeschlagen 1921 wurde die Orgelempore zu einer Doppelempore ausgebaut nbsp Blick in die BeichtkapelleArchitektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Der Kirchenbau besteht aus einem achteckigen Zentralbau dem ostlich vorgesetzten Chor und dem mit einem Satteldach gedeckten Kirchturm der westlich angebaut ist In dessen unterem Geschoss sind noch Tuffquader des romanischen Vorgangerbaus erhalten Der spatgotische Mittelteil des Turms wird durch Blendfelder mit Zahnschnitt und Zickzackfriesen gegliedert Der barocke obere Aufbau mit Uhr und Klangarkaden ist durch profilierte Gesimse abgesetzt Sudlich des Turms ist die Beichtkapelle angebaut Im Norden des Chors schliesst sich die Sakristei an im Suden die Jobkapelle Der Eingang ist durch eine kleine Vorhalle an der Sudseite uberdeckt Innenraum Bearbeiten nbsp AltarraumDas Kirchenschiff ein Zentralraum uber rechteckigem Grundriss mit abgeschragten Ecken nimmt Bezug auf das Patrozinium Johannes des Taufers und die fruhchristlichen Baptisterien die ebenfalls einen achteckigen Grundriss aufwiesen Der stark eingezogene fast querovale Chor ist an seiner Ostseite gerade geschlossen Er wird von einem bohmischen Gewolbe gedeckt das mit Bandelwerkstuck aus der Bauzeit verziert ist Das abgeflachte Tonnengewolbe im Langhaus eine Rabitzkonstruktion wird durch Gurtbogen in drei Abschnitte gegliedert Die Kapitelle der Pilaster sind wie der Deckenstuck im Chor noch aus der Bauzeit erhalten Den westlichen Abschluss des Langhauses bildet eine weit vorspringende Doppelempore nbsp LanghausfreskoFresken BearbeitenDie Deckenfresken wurden 1937 bis 1945 von Richard Holzner neu geschaffen Im Langhaus ist die Geburt des Johannes des Taufers dargestellt im Chor die Taufe Jesu Ausstattung Bearbeiten nbsp HochaltarDer Hochaltar ist eine Arbeit aus der Zeit um 1760 Die Schnitzfiguren der heiligen Anna und des heiligen Joachim werden Johann Baptist Straub zugeschrieben Auch die seitlichen Figuren links Dismas der gute Schacher und rechts der heilige Christophorus stammen aus der Zeit des Rokoko Die Madonna im Strahlenkranz unter dem Baldachin ist eine neubarocke Schopfung von 1937 Der Kreuzaltar an der Nordwand des Langhauses stammt von 1736 37 Die Kreuzigungsgruppe ist eine Arbeit von Bartholomaus und Johann Georg Schupaur Zwei Engel fangen in Kelchen das Blut Jesu auf das aus seinen Wunden fliesst Unter dem Kreuz stehen Maria die Schmerzensmutter der ein Schwert die Brust durchbohrt und der Apostel Johannes Am Fuss des Kreuzes kniet Maria Magdalena Aus der gleichen Zeit wie der Kreuzaltar stammt auch der Altar der Jobkapelle Das Altarblatt wurde um 1650 gemalt und ist mit Johann Wilhelm Holzmayr signiert Es stellt die Geschichte des leidgepruften Job dar an dessen Seite die Stifter Georg Christoph von Hundt und seine Gemahlin stehen Im Hintergrund sieht man das Familienschloss Schloss Lauterbach das im Dreissigjahrigen Krieg von den Schweden in Brand gesteckt wurde Der kleine weisse Hund im Vordergrund verweist auf den Namen des Stifterpaares Die Schnitzfiguren auf der Altarmensa stellen den heiligen Leonhard und die heilige Katharina von Siena dar Die Kanzel aus Stuckmarmor wurde 1735 geschaffen Am Kanzelkorb sind die Symbole der Evangelisten angebracht Die Kirchenbanke aus Eichenholz von 1732 sind mit geschnitzten Akanthuswangen verziert Sie gehoren wie die Beichtstuhle zur spatbarocken Kirchenausstattung Das achteckige Taufbecken aus Rotmarmor stammt aus spatgotischer Zeit Die Statuette des Johannes des Taufers auf dem holzernen Deckel ist eine Erganzung aus dem 18 Jahrhundert nbsp Kreuzaltar nbsp Kanzel nbsp Beichtstuhl nbsp KirchstuhlwangeOrgel BearbeitenAls erste Orgel war ein Werk des Orgelbauers Philipp Radler aus dem Jahr 1777 mit einer nicht uberlieferten Disposition nachweisbar 1921 baute Albert Moser in das barocke Gehause ein Werk im Sinne der elsassischen Orgelreform mit 15 Registern auf zwei Manualen und Pedal Diese Orgel wurde 1972 durch ein Instrument von Anton Staller mit 12 Registern auf ebenfalls zwei Manualen und Pedal ersetzt 1 Glocken BearbeitenIm Kirchturm hangt ein funfstimmiges Glockengelaut aus drei Bronzeglocken unterschiedlichen Alters und zwei Euphonglocken von 1948 49 2 Glocke Patronat Giesser Gussjahr Durchmesser Gewicht Schlagton Zusatzbezeichnung1 Christkonig Karl Czudnochowsky 1962 1315 mm 1308 kg d 12 St Sebastian Karl Czudnochowsky 1949 1120 mm 669 kg f 2 Kriegergedachtnisglocke3 St Maria Karl Czudnochowsky 1948 970 mm 530 kg g 24 Anton Josef Bachmair 1902 820 mm 300 kg b 2 Totenglockchen5 Johannes der Taufer Br M Reuter OSB Maria Laach 2013 750 mm 250 kg c JubilaumsglockeGrabsteine Bearbeiten nbsp Epitaph fur den Ritter Ulrich StazingerAn den Innenwanden und an den Aussenmauern der Kirche sind zahlreiche Grabsteine eingelassen Die gotische Wappengrabplatte aus Sandstein fur Margaretha von Eisolzried 1308 ist mit einer Ritzzeichnung einem Kreuz auf einem Kleeblattbogen verziert Sie gilt als die alteste erhaltene Grabplatte im Landkreis Dachau Das spatgotische Rotmarmorepitaph von 1471 fur den Ritter Ulrich Stazinger Statzlinger von Eisolzried wird dem Munchener Steinmetzen Matthaus Haldner zugeschrieben Die Priestergrabsteine an der Aussenmauer stammen aus dem 16 bis 19 Jahrhundert Literatur BearbeitenHandbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern IV Munchen und Oberbayern 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 2002 ISBN 3 422 03010 7 S 124 125 Lothar Altmann Katholische Pfarrkirche St Johannes Baptist Bergkirchen Kleine Kunstfuhrer Nr 1547 3 vollig neu bearbeitete Auflage Verlag Schnell und Steiner Regensburg 2007 ISBN 978 3 7954 5252 0 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johann Baptist Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pfarrkirche St Johannes Baptist in Bergkirchen Kirchen und Kapellen im Dachauer Land abgerufen am 23 August 2017 Einzelnachweise Bearbeiten Georg Brenninger Orgeln in Altbayern Bruckmann Munchen 1982 ISBN 3 7654 1859 5 S 63 157 und 176 Kath Pfarrkirche St Johann Baptist in Bergkirchen auf createsoundscape de glocken finder48 25528 11 36337 Koordinaten 48 15 19 N 11 21 48 1 O Normdaten Geografikum GND 4362748 1 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johann Baptist Bergkirchen amp oldid 233495528