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Rudolf II von Praunheim genannt von Sachsenhausen Ersterwahnung 1318 26 Juli eines unbekannten Jahres nach 1371 aus der Familie der Herren von Praunheim war ein Ritter miles de Prumheim Ministerialer Stadtschultheiss von Frankfurt am Main und Burggraf der Burggrafschaft Friedberg der Burg Friedberg in Friedberg Hessen Rudolf von SachsenhausenWappen des Rudolf von Sachsenhausen Inhaltsverzeichnis 1 Familie 2 Karriere 2 1 Verhaltnis zum Reich 2 2 Reichsschultheissenamt 2 3 Grundherrschaft 3 Nach 1342 4 Tod 4 1 Inschrift 4 2 Nachfahren 5 Varia 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseFamilie BearbeitenDie Herren von Praunheim waren durch Erbschaft oder Mitgift in Besitz gekommen der von den Herren von Sachsenhausen stammte Einige Mitglieder der Familie von Praunheim nannten sich deshalb auch von Sachsenhausen Der Vater Rudolfs II von Sachsenhausen war Heinrich IV von Praunheim Sachsenhausen um 1260 genannt ab 1279 zwischen 1303 und 1305 der ebenfalls Schultheiss von Frankfurt war Die Mutter Rudolfs II trug den Namen Liutgard Rudolf II hatte mehrere Geschwister Dabei ist bemerkenswert dass er und nicht sein alterer Bruder Wolfram IV nach 1320 dem Vater zunachst 1318 in die Reichslehen und spater in das Amt des Reichsschultheissen folgte Der altere Bruder war verheiratet aber sein einziger bekannter Sohn Johannes verstarb als Kind Rudolf II war zwei Mal verheiratet und hatte von jeder Frau mehrere Kinder Clara von Hornau 1 erwahnt 1333 21 September in einem Jahr zwischen 1342 und 1344 Wolfram IV erwahnt zwischen 1347 und 1380 unverheiratet bewohnte den Herrensitz der Familie in Frankfurt Sachsenhausen Gertrud erwahnt 1372 1380 vor 1385 verheiratet mit Heinrich von Kalsmunt Eilke erwahnt 1372 1380 verheiratet mit Philipp von Montfort Elsa erwahnt zwischen 1348 und 1395 Nonne zuletzt Meisterin im Kloster Retters Jutta erwahnt zwischen 1348 und 1361 zunachst Nonne Kloster Retters spater verheiratet mit Friedrich Vogt von Ursel 1361 erwahnt als Witwe Christine vor 1400 Heirat vor 1345 Rudolf III von Praunheim Sachsenhausen erwahnt ab 1374 1413 folgt seinem Vater spater als Schultheiss von Frankfurt und war Burgmann der Burg Friedberg verheiratet mit Irmele Ermel von Blankenheim Friedrich erwahnt ab 1374 vor 1416 verheiratet 1 Freya 2 Elsa von Beldersheim Wolf von Praunheim Sachsenhausen erwahnt ab 1374 vor 1411 Frankfurter Amtmann in Goldstein Gela erwahnt 1383 verheiratet mit Heinrich von HandschuhsheimKarriere BearbeitenDie alteste erhaltene Erwahnung des Rudolf von Sachsenhausen stammt aus dem Jahr 1318 als miles de Prumheim Ritter von Praunheim seit 1321 als miles de Sassenhusen Ritter von Sachsenhausen 1325 stiftete er gemeinsam mit seinen Brudern zwei Altare und zwei Vikarien im Kaiserdom St Bartholomaus in Frankfurt am Main 2 Verhaltnis zum Reich Bearbeiten Politisch stand Rudolf von Sachsenhausen den Konigen Ludwig dem Bayern Gunther von Schwarzburg und anschliessend dessen Konkurrenten Karl IV nahe was seine Karriere in deren Diensten beforderte und ihm eine Reihe hoher vom Konig zu vergebender Amter und zahlreiche Lehen im Rhein Main Gebiet damals Wetterau einbrachte Er begleitete Konig Ludwig 1327 zu dessen Romzug und Kaiserkronung Rudolf II gehorte damit auch zum Umkreis von Ulrich II der ihn zu seinem Testamentsvollstrecker ernannte und Ulrich III von Hanau ca 1310 1369 70 Landvogt in der Wetterau 1333 wurde er eine Belohnung fur seine Teilnahme am Romzug des nunmehrigen Kaisers Ludwig IV Burggraf der Reichsburg Friedberg 3 Reichsschultheissenamt Bearbeiten Rudolf wurde 1338 Schultheiss von Frankfurt am Main und hatte dieses Amt bis 1340 oder 1341 inne Das Amt war am Anfang des 14 Jahrhunderts zwar noch sehr prestigetrachtig hatte allerdings an Macht verloren Die Burgerschaft war okonomisch erstarkt und nutzte ihre Finanzkraft um ehemals konigliche Befugnisse wie Aufrechterhaltung der offentlichen Ordnung Steuer und Zollabgaben aus der Hand der Konige zu kaufen Hinzu kam dass das Amt des Reichsschultheissen im Gegensatz zu anderen Bereichen der offentlichen Verwaltung ohne schriftliche Verfahren Archiv und Verwaltung ausgeubt wurde Die Inhaber des Reichsschultheissenamtes verpassten dieses zeitgemass zu modernisieren Die Folge war dass die Einkunfte aus dem Amt sanken und es an politischer Bedeutung verlor Dem Reichsschultheissen blieb zwar die Funktion als oberster Gerichtsherr aber er hatte jeden Einfluss auf die Zusammensetzung stadtischer Gremien verloren Fur Rudolf II von Sachsenhausen war dieses Amt zudem nur eines von mehreren auf die er sich stutzte 4 Seine Versuche es gegen den fortschreitenden Bedeutungsverlust zu starken hatten dauerhaft keinen Erfolg Mit seinem Karriereknick 1342 gelten seine entsprechenden Bemuhungen als gescheitert Grundherrschaft Bearbeiten Das Dorf Niederrad gehorte ihm und pfandweise hatte er bis 1356 von Gottfried von Eppstein das Dorf Schwanheim in Besitz Begutert war er daruber hinaus mit Einkunften aus dem Rheinzoll der Burg Ehrenfels die er von Konig Gunther fur seine Hilfe bei dessen Griff nach der Konigskrone erhielt einer Aufenthaltssteuer fur Juden in der Stadt Frankfurt mit anderen Abgaben und mit Grundbesitz und Nutzungsrechten und in den Orten Burgel Frankfurt am Main Harheim Heldenbergen Karben Kriftel Messenhausen Offenbach am Main Praunheim Preungesheim Rossdorf Sachsenhausen Sossenheim Sulzbach Wachenbuchen und Wenig Dieser umfangreiche Besitz verlieh Rudolf II auch wirtschaftliche Macht So gehorte zum Beispiel Gottfried VIII von Eppstein mit erheblichen Betragen zu seinen Schuldnern Im Gegensatz zu der misslungenen Verwaltungsmodernisierung beim Reichsschultheissenamt fuhrte er bei der Verwaltung seines eigenen Besitzes fortschrittliche Methoden wie schriftliche Verfahren ein So wurden etwa Bestandsverzeichnisse des Besitzes der Familie derer von Praunheim angelegt Nach 1342 BearbeitenMit dem Jahr 1342 verstummen die Quellen zu Rudolf II zunachst In keinem seiner Reichsamter ist er mehr nachzuweisen und in dieser Zeit muss auch seine erste Frau gestorben sein Er heiratete ein zweites Mal Seine fruhere Bedeutung gewann er nicht zuruck Gelegentlich wird er als in diplomatischen Missionen tatig erwahnt So versuchte er etwa in den 1360er Jahren im Konflikt zwischen Ulrich III von Hanau und Philipp VI von Falkenstein Falkensteiner Fehde zu vermitteln 1349 wurde Rudolf II als Unterstutzer Gunthers von Schwarzburg wieder in Reichsangelegenheiten aktiv Bei dem Umschwung zu Karl IV kam er ohne Schaden davon und agierte nun als Unterstutzer des neuen Konigs Nach dem bald darauf erfolgten Tod Konig Gunthers wirkte er als Berater fur dessen Familie weiter und organisierte Grabstatte 1352 und Jahresgedachtnis fur den Verstorbenen im Kaiserdom St Bartholomaus Die Grabstatte tragt deshalb das Wappen des Rudolf II von Sachsenhausen Gleichzeitig hielt er sich oft am Hof Karls IV auf und wirkte in dessen Diensten was durch eine Reihe koniglicher Gunstbeweise an ihn belegt wird Tod Bearbeiten nbsp Grabplatte des Ritters im Frankfurter DomRudolf wurde im Kaiserdom St Bartholomaus begraben Sein Grabmal ist an der Westwand des nordlichen Querschiffs der Kirche erhalten Inschrift Bearbeiten Dessen lateinischsprachige Umschrift lautet In der Ubersetzung Anno dni MCCCLXX prima sabbato post beati Jacobi apostoli obiit dominus miles des Sachsenhusen cuius anima requiescat in pace Amen Im Jahre 1370 und eins am Samstag nach dem Tag des Heiligen Jakob starb Herr Rudolf Ritter von Sachsenh a usen dessen Seele in Frieden ruhen moge Amen Nachfahren Bearbeiten Seine zahlreichen Kinder verwickelten sich nach seinem Tod in umfangreiche Erbstreitigkeiten die in der ungleichen Verteilung des Erbes zwischen den Kindern aus seinen beiden Ehen grundeten Die Parteien stritten zunachst vor dem stadtischen Schoffengericht von Frankfurt wobei es nach den Aufzeichnungen des Gerichts zu gegenseitigen Beschimpfungen kam zweitinstanzlich vor dem koniglichen Gericht in Prag Den Kindern aus erster Ehe gelang es hier zunachst uber ihre Geschwister aus zweiter Ehe die Reichsacht verhangen zu lassen Als diese sich dem Gericht stellten wurde der Prozess an die Gerichte der Erzbischofe von Trier und Mainz verwiesen Der genaue Ausgang des Streits ist nicht uberliefert der uberwiegende Teil des Vermogens verblieb aber bei den Kindern aus zweiter Ehe Der alteste Sohn Rudolfs II aus dessen zweiter Ehe Rudolf III von Praunheim Sachsenhausen ubte als letzter der Familie 1376 noch einmal das Schultheissenamt aus Varia BearbeitenDer ebenfalls im Frankfurter Dom beigesetzte Wormser Bischof Johann Karl von und zu Franckenstein war ein direkter Nachfahre des Rudolf von Sachsenhausen und erneuerte laut eigener inzwischen zerstorter Grabinschrift die Inschrift am St Bartholomausaltar und die Stiftungen Rudolfs II 5 Literatur BearbeitenEuler Die Herren von Sachsenhausen und Praunheim Ein genealogischer Versuch In Archiv fur Frankfurter Geschichte und Kunst 1854 S 38 113 hier als elektronische Ressource Alfred Friese Die Herren von Praunheim Sachsenhausen Erbschultheissen des Reiches in Frankfurt am Main Besitz Sozial und Kulturgeschichte einer reichsministerialen Familie des hohen und spaten Mittelalters Bonn 1952 Masch Diss 1952 S 71 80 Sabine Hock Sachsenhausen Rudolf In Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 2 Zweiter Band M Z Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 7829 0459 1 S 231 232 Johann Mader Reichsritterschaftliches Magazin 1780 1790 Bd 2 S 120 hier als elektronische Ressource Weblinks Bearbeiten Sachsenhausen Rudolf Ritter von Hessische Biografie In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Friese S 74 schliesst das aus Beurkundungen ihres Sohnes Friese S 72a So Thomas Schilp Die Reichsburg Friedberg im Mittelalter Untersuchungen zu ihrer Verfassung Verwaltung und Politik Friedberg 1982 S 87 90 Klaus Dieter Rack Die Burg Friedberg im Alten Reich Studien zu ihrer Verfassungs und Sozialgeschichte zwischen dem 15 und 19 Jahrhundert Darmstadt 1988 S 401 Tabelle 16 Friese S 74 unzutreffend 1342 so Hock Euler S 78 und LAGIS Friese S 72 PDF Dokument zum Grab von Bischof Franckenstein und zu seiner Verwandtschaft mit Rudolf von Sachsenhausen Memento des Originals vom 12 Mai 2013 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www eberstadt frankenstein dePersonendatenNAME Rudolf von SachsenhausenKURZBESCHREIBUNG Burggraf von Friedberg Schultheiss von Frankfurt am MainGEBURTSDATUM 13 Jahrhundert oder 14 JahrhundertSTERBEDATUM 26 Juli 1371 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rudolf von Sachsenhausen amp oldid 234096183