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Die Pfarr und Wallfahrtskirche Mariabrunn ist eine barocke romisch katholische Pfarrkirche in Hadersdorf einem Teil des 14 Wiener Gemeindebezirkes Penzing Das Patrozinium ist Maria Heimsuchung 1 2 und wird am 2 Juli gefeiert Die Kirche gehort zum Stadtdekanat 14 im Vikariat Wien Stadt der Erzdiozese Wien Das Kirchengebaude ist mit dem ehemaligen Kloster Mariabrunn baulich verbunden Kath Pfarr und Wallfahrtskirche Mariabrunn in Wien PenzingDie Kirche und rechts das ehemalige Kloster Mariabrunn Sudansicht von der Hubertuswarte Inhaltsverzeichnis 1 Sage 2 Geschichte der Kirche 3 Beschreibung 3 1 Hochaltar 3 2 Orgel 3 3 Grabstatten 4 Brunnen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseSage BearbeitenMariabrunn ist der Legende nach der alteste unter den Wallfahrtsorten der naheren Umgebung Wiens Der Name der Wallfahrtskirche wie auch der umliegenden Gegend Mariabrunn stammt aus einer Sage Diese erzahlt dass die Konigin Gisela Witwe des heiligen Stephan von Ungarn im Jahre 1042 krank durch die Auwalder des Wienerwaldes spazierte um sich zu erholen Als sie Durst bekam brachten ihre Diener Wasser aus einem nahe liegenden Brunnen Beim Schopfen des Wassers entdeckten sie im Brunnen eine Marienstatue Nachdem Gisela das Wasser getrunken hatte wurde sie sofort gesund und liess die Statue in eine kleine neu errichtete Kapelle aus Holz bringen welche aber bald darauf durch den Wienfluss zerstort wurde Einige Jahrhunderte spater im Jahre 1467 wurde die Marienstatue durch Soldaten des Matthias Corvinus wieder in denselben Brunnen geworfen Nachdem mehrere Jahre spater engelsgleiche Musik aus dem Brunnen zu horen war wurde die Marienstatue ein zweites Mal von Soldaten des spateren Kaisers Maximilian I gehoben der fur das Bildnis eine neue steinerne Kapelle errichten liess 3 Die Marienstatue um die sich diese Geschichte rankt befindet sich heute am Hochaltar der Pfarr und Wallfahrtskirche Mariabrunn und stammt aus der ersten Halfte des 16 Jahrhunderts Der historische Brunnen auf dem Kirchenplatz wird von einer Kopie dieser Statue geschmuckt Er tragt die Inschrift In diesen Brunnen ist das Gnaden Bild unser Lieben Frauen so in dem Hoch Altar verehret wirdt erfunden worden von der Koenigin Gisela 1042 von den Ertz Hertzog v Oesterreich Maximiliano 1490 4 Geschichte der Kirche BearbeitenDie bis in das Mittelalter zuruckgehende Wallfahrtstradition wurde im Zuge der gegenreformatorischen Politik des Wiener Bischofs Melchior Khlesl ab dem Jahre 1614 wieder aktiviert Die erste Wallfahrt zum Gnadenort wurde durch die Wiener Benediktiner des Schottenstifts von der Schottenkirche aus initiiert Am 21 Juni 1622 spendete Kaiser Ferdinand II 800 fl zur Erbauung einer Sakristei Es muss demnach bereits ein Vorgangerbau existiert haben der die adaquate Grosse hatte um eine Sakristei anzubauen 1623 trat der Kaiser dem Gnadenort ein Grundstuck ab holte 1630 den Orden der Augustiner Barfusser nach Wien und ubergab ihnen den Vorgangerbau aus dem 16 Jahrhundert und das dazugehorige Grundstuck in Mariabrunn 1636 erteilte er den Auftrag einen Kirchenneubau und ein Kloster zu errichten Ein Jahr spater starb Kaiser Ferdinand II so legte sein Sohn Ferdinand III am 1 April 1639 personlich den Grundstein zum Neubau Auf dieses Ereignis weisen auch seine Initialen am Triumphbogen des Presbyteriums hin Der kaiserliche Bruder Erzherzog Leopold Wilhelm nahm als Bischof von Passau die Weihe vor Trotz grosser finanzieller Unterstutzungen ging der Bau nur langsam voran so mussten sich die Augustiner mehrmals um Unterstutzung an den Kaiser wenden welche dieser immer wieder gewahrte Schliesslich wurde der Bau 1655 fertiggestellt und eingeweiht Nach Beschadigung durch Brand im Zuge der Zweiten Wiener Turkenbelagerung 1683 wurden Kirche und Kloster im Jahre 1684 wiederhergestellt 1662 trat Abraham a Santa Clara einer der bedeutendsten barocken Prediger in den Orden ein begann hier sein Noviziat und wurde spater Prior 1692 1695 Im Jahre 1729 wurde die Kirche Mariabrunn durch eine Vorhalle mit spatbarocker Kreuzigungsgruppe und Steinfiguren Josefs und Annas erweitert Die reiche Innenausstattung ist durch die Forderung durch das osterreichische Kaiserhaus zu erklaren dessen Mitglieder die Kirche oft anlasslich einer Jagd im nahe gelegenen Lainzer Tiergarten besuchten Kaiser Joseph II verabschiedete am 22 April 1782 Papst Pius VI in Mariabrunn es war dies der erste Papstbesuch uberhaupt in Wien Eine Inschrift auf zwei Marmortafeln auf dem 1729 errichteten Portikus nimmt darauf Bezug Ab 1784 wurde die Wallfahrtskirche auch Pfarre 1829 wurde das Kloster vermutlich aus Personalmangel aufgelost In dem Klostergebaude wurde die kaiserliche Forstakademie eingerichtet in der Josef Ressel sein Studium absolvierte Heute befindet sich darin ein staatliches Forstinstitut mit einem kleinen Forstmuseum Beschreibung Bearbeiten nbsp InnenraumDie fruhere Forschung sah den italienischen Architekten Domenico Carlone als den Bauherren der Kirche mittlerweile gilt jedoch als gesichert dass sein Landsmann Filiberto Lucchese fur den Bau verantwortlich zeichnet 5 Kloster und Kirche stehen in einem stumpfen Winkel zueinander Bei der Kirche selbst handelt es sich um einen Saalbau mit Seitenkapellen und einer Vorhalle mit einer Orgelempore Das schmale Presbyterium ist durch ein Kreuzgratgewolbe uberspannt Der dreijochige Saal ist mit einer Tonne mit Stichkappen zwischen doppelten Gurtbogen gewolbt Die seichten Seitenkapellen zwischen den Wandpfeilern sind durch Quertonnen abgeschlossen Die Fassaden der Mariabrunner Kirche inklusive des Turmes sind einheitlich jedoch mit Rucksicht auf die einzelnen Raumkomponenten variiert gestaltet Die Seitenfassaden werden lediglich durch flache Kordongesimse gegliedert und oben durch ein fein modelliertes breites Gebalk abgeschlossen in das die Fenster mit Putzeinfassungen integriert sind An der Westfront verkropft sich das Gebalk und wird von hohen und schlanken Pilastern mit Rucklagen getragen Die Fassade des hohen und schlanken Campanile wurde mit einer zweischichtigen Putzhaut mit eingelassenen Feldern uberzogen die an den Ecken armiert und durch verkropfte Gurtengesimse verklammert sind Der Kirchturm zeigt somit die charakteristische Fassadenfolie Lucheses 6 Hochaltar Bearbeiten Der Hochaltar ist ein Werk des Augustiner Ordensbruders Cajetanus aus dem Jahr 1768 Im Zentrum des Altars befindet sich eine gotische Marienstatue die aus dem 15 16 Jahrhundert stammt und nach Errichtung der Kirche 1639 1655 aus einer Kapelle hierher ubertragen wurde 7 Weitere Altare sind der des heiligen Nikolaus von Tolentino aus dem Jahr 1709 der Eustachius Altar aus dem Jahr 1724 der Kreuzaltar aus dem Jahr 1714 der Johannes Nepomuk Altar um 1723 der Annenaltar mit einem Altarbild von Johann Georg Schmidt um 1723 und der Dreifaltigkeitsaltar aus dem Jahr 1713 7 Orgel Bearbeiten nbsp Orgelempore mit der Orgel von Gottfried SonnholzDie Orgel wurde 1734 von Gottfried Sonnholz erbaut Das Schleifladen Instrument hat 19 Register auf zwei Manualwerken und Pedal Die Spieltrakturen sind mechanisch Die Registertrakturen sind pneumatisch 8 I Hauptwerk C c31 Principal 8 2 Waldflote 8 3 Viola di Gamba 8 4 Octav 4 5 Traversflote 4 6 Quinte 2 2 3 7 Octav 2 8 Mixtur 2 2 3 II Positiv C c39 Koppel 8 10 Salicional 8 11 Principal 4 12 Flote 4 13 Dulciana 4 14 Octav 2 15 Rauschquinte 1 1 3 Pedalwerk C d116 Subbass 16 17 Principal 8 18 Gemshornquinte 5 1 3 19 Octav 4 Koppeln II I I P Spielhilfen Plenotritt Mezzoforte TrittGrabstatten Bearbeiten In der Wallfahrtskirche liegt unter anderem Maria Anna von Kottulinsky 1788 Furstin von Liechtenstein bestattet Brunnen Bearbeiten nbsp Brunnen mit Marienstatue bei der Kirche MarienbrunnNeben der Kirche befindet sich ein gleichzeitig mit ihr erbauter Barockbrunnen der auf der Fundstelle der Marienstatue aus der Sage erbaut sein soll Eine prunkvolle Nachbildung der Statue befindet sich auf dem Brunnenaufbau Inschrift am Sockel In diesen Brunn ist das Gnaden Bild unser Lieben Frauen so in dem Hoch Altar Verehret wirdt erfunden worden von der Koenigin Gisela 1042 von dem Ertz Hertzog v Oesterreich Maximiliano 1490 Urtext a d Chronik Renov 1925 Franz Stindl Literatur BearbeitenWalter Kalina Die Pfarr und Wallfahrtskirche Mariabrunn 1639 1655 in Bundesdenkmalamt Hg Osterreichische Zeitschrift fur Kunst und Denkmalpflege LXII Horn Wien 2008 Heft 4 S 671 675 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pfarr und Wallfahrtskirche Mariabrunn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Geschichte von Kirche und Kloster Webprasenz der Pfarre MariabrunnEinzelnachweise Bearbeiten Kirchengeschichte Memento des Originals vom 11 Marz 2014 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www mariabrunn at auf der Website der Pfarre Mariabrunn gesehen am 10 Marz 2014 Pfarre Mariabrunn auf der Site der Erzdiozese Wien gesehen am 15 Marz 2014 Alfred Missong Heiliges Wien Ein Fuhrer durch Wiens Kirchen und Kapellen Wien 1948 S 213 Hugo Pfundstein Marianisches Wien Wien 1963 S 126 Petr Fidler Filiberto Luchese Ein vergessener Pionier der osterreichischen Barockarchitektur in Otto Kresten Adam Wandruszka Hg Romische Historische Mitteilungen Band 30 Wien 1988 S 189 Walter Kalina Die Pfarr und Wallfahrtskirche Mariabrunn 1639 1655 in Bundesdenkmalamt Hg Osterreichische Zeitschrift fur Kunst und Denkmalpflege LXII Horn Wien 2008 Heft 4 S 671 675 a b Mariabrunner Kirche im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Nahere Informationen zur Orgel in Mariabrunn gesehen am 7 Mai 2012 Sakralbauten im 14 Wiener Gemeindebezirk Penzing Evangelische Kirchen A B Kreuzkirche TrinitatiskircheRomisch katholische Kirchen und Kapellen Baumgartner Pfarrkirche Pfarrkirche Breitensee Fatimakirche Hutteldorfer Pfarrkirche Kalasantinerkirche St Josef Kirche am Steinhof Kordonkirche Pfarr und Wallfahrtskirche Mariabrunn Pfarrkirche Penzing 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