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Die Pfadfinderbewegung erreichte bereits kurz nach ihrer Grundung in England durch Robert Baden Powell im Jahre 1907 den deutschsprachigen Raum In fast allen deutschsprachigen Landern entstanden noch vor dem Ersten Weltkrieg Pfadfindergruppen die sich in unterschiedlichen haufig nach Geschlechtern und Konfessionen getrennten Verbanden zusammenschlossen Wahrend sich in den meisten Landern die Pfadfinderverbande bis zum Zweiten Weltkrieg gleichmassig auf der Grundlage von Scouting for Boys und eng an das englische Ausbildungssystem angelehnt weiterentwickelten schlug das deutsche Pfadfindertum und in geringerem Umfang auch das osterreichische durch den Kontakt mit der Wandervogel Bewegung einen Sonderweg ein Die Pfadfinderbunde wurden Teil der Jugendbewegung sie verschmolzen die Formen des englischen Scoutismus mit denen des Wandervogels Dies hatte zur Folge dass sich innerhalb der Bunde unterschiedliche Erneuerungsbewegungen entwickelten die zur Abspaltung und Vereinigung verschiedener kleinerer und grosserer Bunde fuhrten Die so genannte Bundische Jugend mit einer Vielzahl von Pfadfinder Wandervogel und Jungenschafts Bunden entstand Nach der sogenannten Machtergreifung wurden 1933 und 1934 in Deutschland die interkonfessionellen Pfadfinderverbande aufgelost und ihre Mitglieder in die Hitler Jugend uberfuhrt Die konfessionellen Verbande konnten sich unter starker Einschrankung ihrer Arbeit etwas langer halten wurden aber bis spatestens 1938 ebenfalls von der Gestapo verboten Wahrend des Zweiten Weltkriegs ereilte das gleiche Schicksal die Pfadfinderverbande in den vom Deutschen Reich besetzten Landern Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden in allen Landern die Pfadfinderverbande wieder aufgebaut Nur in der Sowjetischen Besatzungszone und spater der Deutschen Demokratischen Republik blieb die Pfadfinderarbeit weiterhin verboten Der einzige erlaubte Jugendverband war die Freie Deutsche Jugend deren Kinderorganisation die Pionierorganisation Ernst Thalmann einzelne Elemente der Pfadfindermethode nutzte Fast immer schlossen sich die Pfadfinderverbande zu Dachverbanden oder Gesamtorganisationen zusammen um allen Pfadfinderinnen und Pfadfindern die Mitgliedschaft in den Weltverbanden World Organization of the Scout Movement WOSM und World Association of Girl Guides and Girl Scouts WAGGGS zu ermoglichen Dennoch setzte in der Bundesrepublik Deutschland nach der ersten Aufbauphase wieder eine zunehmende Zersplitterung der Pfadfinderbewegung ein zuerst erneut am Konflikt scoutistisch vs bundisch festzumachen spater verstarkt in der Auseinandersetzung zwischen traditionellen und progressiven Pfadfindern da sich viele Verbande angeregt durch den gesellschaftlichen Wertewandel gegen Ende der 1960er Jahre auch politisch engagieren Im letzten Drittel des 20 Jahrhunderts offneten sich die meisten Pfadfinderinnen und Pfadfinderverbande fur das jeweils andere Geschlecht oder fusionierten mit ahnlich ausgerichteten Gruppen zu koedukativen Verbanden Nach der politischen Wende in der DDR wurden dort ab 1990 auch Pfadfindergruppen aufgebaut Zu grossen Teilen wurden sie von den westdeutschen Verbanden angeregt oder orientierten sich an ihnen Die meisten neuen Gruppen schlossen sich diesen auch sehr bald an in einigen Gebieten entstanden aber auch eigenstandige Verbande Insgesamt ist die Anzahl und Grosse der Pfadfindergruppen im Osten Deutschlands bis heute deutlich geringer als in vergleichbaren westdeutschen Gebieten Etwa gleichzeitig mit der Ausweitung in den Osten Deutschlands entstanden insbesondere in Deutschland verschiedene freikirchliche Pfadfinderverbande die sich zum Teil rasant entwickelten Zu ihnen gehoren mit den Royal Rangers und den Christlichen Pfadfinderinnen und Pfadfindern der Adventjugend auch zwei internationale Verbande mit Gruppen in Osterreich und der Schweiz Inhaltsverzeichnis 1 Deutschland 1 1 Von der Grundung bis 1918 1 2 Von 1918 bis 1945 1 2 1 Exkurs Auslandsdeutsche Pfadfinderbunde der Zwischenkriegszeit 1 3 Von 1945 bis zur Gegenwart 2 Liechtenstein 3 Luxemburg 4 Namibia 5 Osterreich 6 Schweiz 7 Sudtirol Italien 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseDeutschland BearbeitenVon der Grundung bis 1918 Bearbeiten nbsp Maximilian Bayer einer der Grunder der Pfadfinderbewegung in Deutschland 1916 1896 entstand in Berlin die erste Wandervogelgruppe nbsp Pfadfinder des Christlichen Vereins Junger Manner vor dem Ersten Weltkrieg auf einer fruhen Farbphotographie1908 lernte Alexander Lion auf einer Englandreise die Pfadfinderbewegung kennen Nach einem Briefwechsel mit Baden Powell besuchte er 1909 diesen in London Im gleichen Jahr erschien Das Pfadfinderbuch in erster Auflage die deutsche Ubertragung von Scouting for Boys durch Alexander Lion unter Mitarbeit von Maximilian Bayer Spatere Ausgaben ab 1911 trugen den Titel Jungdeutschlands Pfadfinderbuch Eine Gruppe des Alt Wandervogels traf in England mit Baden Powell und englischen Boy Scouts zusammen In Bayern Munchen Bamberg wurden die ersten deutschen Pfadfindergruppen gegrundet 1910 reiste eine Delegation des Evangelischen Jungmannerwerks nach England um unter anderem die Pfadfinderbewegung kennenzulernen Daraufhin entstanden in Bayern Wurttemberg und Sachsen die ersten evangelischen Pfadfindergruppen im CVJM die sich selbst als Christliche Pfadfinder bezeichnen 1911 wurde in Berlin als erste deutsche Pfadfinderorganisation der Deutsche Pfadfinderbund gegrundet Zum Reichsfeldmeister wurde Maximilian Bayer gewahlt Die ersten deutschen Pfadfinderinnengruppen entstanden in Hamburg Frankfurt Darmstadt Berlin und Metz 1912 wurde der Deutsche Pfadfinderbund fur junge Madchen gegrundet Ab 1913 hiess er Bund Deutscher Pfadfinderinnen 1913 veroffentlichte Elise von Hopffgarten das Pfadfinderbuch fur junge Madchen Auf dem Hohen Meissner trafen sich 1913 verschiedene akademische Verbande und Wandervogelgruppen zum Ersten Freideutschen Jugendtag und schlossen sich zur Freideutschen Jugend zusammen Sie pragten dort die so genannte Meissner Formel 1914 und 1915 leisteten deutsche Pfadfinder militarische Hilfsdienste zum Beispiel in Brussel 1916 wurde in Deutschland die Pfadfinderarbeit in die vormilitarische Jugenderziehung einbezogen Wahrend des Ersten Weltkrieges wurden die meisten Pfadfinderfuhrer zum Militar eingezogen Deshalb zerfiel ein Teil der Pfadfindergruppen in anderen ubernahmen Jugendliche die Leitung Die Inhalte und Strukturen der Pfadfinderarbeit veranderten sich dadurch deutlich Von 1918 bis 1945 Bearbeiten nbsp Kolonialpfadfinder in Kairo 1931 Als ab 1919 der Deutsche Pfadfinderbund wieder aufgebaut werden sollte kam es deshalb zu Auseinandersetzungen zwischen drei unterschiedlichen Gruppierungen den alteren Fuhrern der Vorkriegszeit die den DPB in der alten Form wiederherstellen wollten den jungeren Fuhrern die wahrend ihres Kriegseinsatzes mit Wandervogeln zusammengetroffen waren und die sowohl das Fronterlebnis als auch den Wandervogelgeist in die Arbeit einbringen wollten und den jugendlichen Fuhrern die wahrend des Ersten Weltkriegs aktiv waren und ihre Positionen nicht aufgeben wollten Etwas verkurzend wird vom Einbruch der Jugendbewegung in den Deutschen Pfadfinderbund gesprochen Die Folge war die Entstehung und Abspaltung verschiedener Erneuerungsbewegungen zu denen unter anderem die Neupfadfinder und die Ringpfadfinder gehorten Bis 1933 entstand so eine Vielzahl unterschiedlicher Pfadfinderbunde die in ihrer inhaltlichen Ausrichtung vom vormilitarischen Pfadfindertum des Vorkriegs DPB bis hin zu sehr stark vom Wandervogel gepragten Bunden reichten und die politisch nahezu das gesamte Spektrum der Weimarer Republik abdeckten 1919 entstand im Norden Deutschlands das bis heute bestehende Dansk Spejderkorps Sydslesvig DSS als Pfadfinderverband der danischen Minderheit in Sudschleswig 1920 entstand mit der Tatgemeinschaft Sachsen auch bei den Christlichen Pfadfindern eine jugendbewegte Erneuerungsbewegung 1921 schlossen sich in Neudietendorf die einzelnen Gruppen der Christlichen Pfadfinder zur Christlichen Pfadfinderschaft CP zusammen 1922 grundeten evangelische Pfadfinderinnen die Tatgemeinschaft Christlicher Pfadfinderinnen TCP ab 1945 BCP die sich in ihrer Arbeit eng an die Tatgemeinschaft Sachsen anlehnte Ab 1923 entstand innerhalb der alkoholfreien Bewegung des Internationalen Guttemplerordens die Sturmtrupp Pfadfinder die stark von Wandervogel und Neupfadfindern beeinflusst waren und intensive Kontakte zu anderen Pfadfindergruppen im IOGT in Skandinavien und den Niederlanden pflegten Zeitweilig gab es Bestrebungen fur die Grundung eines landerubergreifenden nordeuropaischen Pfadfinderbundes innerhalb des IOGT Aufgrund der spateren politischen Entwicklungen konnte dies nicht umgesetzt werden 1924 nahmen in Kopenhagen erstmals deutsche Pfadfinder an einem Welt Jamboree teil nbsp Heilsarmee Pfadfinderinnen in Berlin 1931 1926 wurde der Evangelische Madchen Pfadfinderbund innerhalb des Evangelischen Reichsverbandes der weiblichen Jugend Burckhardthaus EMP gegrundet der sich stark an skandinavischen CVJM Pfadfinderinnen orientierte Der Grossdeutsche Pfadfinderbund der Altwandervogel Deutsche Jungenschaft und der Wandervogel Deutscher Jugendbund schlossen sich im selben Jahr zum Bund der Wandervogel und Pfadfinder BdWuP zusammen nach dem Anschluss weiterer Bunde anderte dieser 1927 seinen Namen in Deutsche Freischar DF 1928 wurden innerhalb des katholischen Jungmannerverbandes die ersten katholischen Pfadfindergruppen gegrundet 1929 entstand der Deutsche Pfadfinderverband als Dachverband mehrerer interkonfessioneller Pfadfinderbunde und der CP zur gemeinsamen Vertretung der deutschen Pfadfinderbunde im In und Ausland 1929 schlossen sich die katholischen Pfadfindergruppen in Altenberg zur Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg zusammen DPSG Innerhalb der Deutschen Freischar grundete tusk Eberhard Koebel eine geheime Verschworung die Deutsche Autonome Jungenschaft vom 1 November 1929 dj 1 11 1930 wurde dj 1 11 nach tusks Ausschluss aus der Deutschen Freischar selbstandig Ein Anschluss von dj 1 11 an den DPB hatte nur kurzen Bestand 1931 grundeten in Saarbrucken Schulerinnen den Bund katholischer Pfadfinderinnen 1932 entstanden in Aachen die katholischen Hildegardispfadfinderinnen 1933 schlossen sich nach der Machtergreifung verschiedene Pfadfinder und Wandervogelbunde unter ihnen der DPB und die DF zum Grossdeutschen Bund zusammen Mit ihm sollte der Bestand freier Jugendbunde neben der Hitler Jugend gesichert werden Deshalb bekannte sich die Bundesfuhrung mehrfach zum Nationalsozialismus Nach knapp drei Monaten wurde der Grossdeutsche Bund durch den Jugendfuhrer des Deutschen Reiches Baldur von Schirach aufgelost 1933 und 1934 wurden im Rahmen der so genannten Gleichschaltung alle Pfadfinderbunde mit Ausnahme der grossen konfessionellen Bunde CP TCP DPSG aufgelost und ihre Mitglieder in die Hitler Jugend eingegliedert Um dieser Zwangseingliederung zu entgehen loste sich ein Teil der Bunde vorher auf Andere schlossen sich schon vor den entsprechenden Anordnungen freiwillig der Hitler Jugend an Ein Beispiel fur das zwiespaltige Verhalten vieler Pfadfinderbunde und die Unsicherheiten gegenuber dem NS Regime ist das Ergebenheits und Bittschreiben der Reichsschaft Deutscher Pfadfinder vom 19 Juni 1933 an Adolf Hitler mit dem dieser Bund seine Eigenstandigkeit neben der Hitler Jugend wahren wollte Wir begrussen die von dem Herrn Reichskanzler Adolf Hitler getroffene Ernennung Baldur von Schirachs als Jugendfuhrer des Deutschen Reiches sowie die Bestrebungen die Jugenderziehung im neuen Deutschland nach einheitlichen Prinzipien zu reorganisieren weil uns nur so eine Gewahr fur die Erziehung zu dem neuen Menschenbild des nationalbewussten sozialistischen Gemeinschaftsmenschen innerhalb aller Schichten der Jugend zu bestehen scheint Wir richten diese Bittschrift an den Herrn Reichskanzler weil uns seine durch Herrn Minister Dr Goebbels zum Ausdruck gebrachte Meinung Einigkeit soll aber nicht zur Eintonigkeit werden Der Farbigkeit des deutschen Wesens hiesse es Gewalt antun wollte man sie uniform gestalten So uniform wir sein wollen in den Grundsatzen so polyform wollen wir in den Nuancen sein eine Losung in diesem Sinne verspricht Bundesfuhrer Frank Iden 1 Die Reichsschaft Deutscher Pfadfinder wurde am 26 Mai 1934 verboten 1937 verbot die Gestapo die Weiterarbeit der Christlichen Pfadfinderschaft und der Tatgemeinschaft Christlicher Pfadfinderinnen Beide Bunde hatten zuletzt nur noch aus Erwachsenen siehe Kreuzpfadfinder bestanden 1938 wurde auch die DPSG endgultig verboten zur Fortfuhrung der Arbeit wurde die Gemeinschaft Sankt Georg gegrundet 1942 grundeten evangelische Pfadfinderinnen im Untergrund mit dem Casteller Ring einen direkten Nachfolger der Tatgemeinschaft Christlicher Pfadfinderinnen 1945 anderte der Casteller Ring seinen Namen in Bund Christlicher Pfadfinderinnen BCP Exkurs Auslandsdeutsche Pfadfinderbunde der Zwischenkriegszeit Bearbeiten Nach 1920 entstanden auch ausserhalb des Deutschen Reichs und Osterreichs innerhalb der deutschstammigen Bevolkerung verschiedene Pfadfinderbunde die sich an der deutschen durch die Jugendbewegung beeinflussten Spielart der Pfadfinderbewegung orientierten Spatestens mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs losten sich diese Bunde wieder auf von sehr seltenen Ausnahmen abgesehen BaltikumDie schon vor dem Ersten Weltkrieg im Baltikum entstandenen deutschen Pfadfindergruppen schlossen sich nach 1918 dem lettischen Pfadfinderverband an 1928 verselbstandigen sich die deutschen Pfadfinder im Baltikum im Deutsch baltischen Pfadfinderbund Dieser schliesst sich 1931 dem Deutschen Pfadfinderbund an Ebenfalls 1928 grundet die Christliche Pfadfinderschaft eine Bundespfadfinderschaft Estland Lettland Litauen Elsass Frankreich Auch im Elsass bestand um 1935 ein Bund Elsassischer Pfadfinder mit Sitz in Strassburg Polen und Freie Stadt DanzigIn Polen entstanden nach 1918 einige deutsche Pfadfindergruppen die sich 1926 mit Wandervogelgruppen zur Deutschen Jungenschaft in Polen zusammenschlossen Diese war bis zum Ausbruch des Zweiten Weltkriegs 1939 aktiv Den Kontakt zu reichsdeutschen Gruppen hielten die deutsch polnischen Gruppen uber das Gebiet der Freien Stadt Danzig uber das sie in das Deutsche Reich einreisen konnten In der Freien Stadt Danzig gab es keine eigenstandigen Pfadfinderbunde die Gruppen gehorten zu den entsprechenden reichsdeutschen Bunden Rumanien Banat und SiebenburgenDie deutschsprachigen Pfadfinder in Rumanien wurden vom Banater Student Karl Becker gegrundet Er kam im Wintersemester 1924 1925 in Freiburg im Breisgau erstmals in Kontakt mit dem Gruppen des Deutschen Pfadfinderbunds und als er in den Sommerferien 1925 zuruckkehrte fand seine Idee eigene Pfadfindergruppen zu grunden unter den alteren Schulern des Realgymnasiums in Timișoara begeisterte Anhanger Diese erste Pfadfindergruppe im Banat wuchs schnell und fand bald auch in Nachbarorten Anhanger Drei Jahre spater kam es auch in Bistritz in Siebenburgen zur Grundung einer Pfadfindergruppe die sich eng an den Stil und die Organisationsform des DPB in Deutschland anlehnte Als ausseres Zeichen wurde die Pfadfinderlilie und die Pfadfinderkluft ubernommen Sie nahmen auch an zahlreichen Treffen mit den ortsansassigen Wandervogeln teil Auch gemeinsame Fahrten gemeinsame Singetreffen und gemeinsamer Volkstanz sind belegt In Bistritz wurde gemeinsam mit dem Wandervogel ein Heim im Fassbinderturm bezogen Es kam auch zu zahlreichen Treffen mit befreundeten Pfadfindergruppen des DPB aus Deutschland Obwohl es seit 1912 auch rumanische Pfadfindergruppen gab waren Kontakte von diesen zum DPB in Rumanien aus politischen Grunden nicht erwunscht Dennoch beteiligten sich die rumaniendeutschen Pfadfinder auch an dem nationalen Pfadfindertreffen 1932 in Hermannstadt Sibiu und trotz Verbot noch 1936 in Kronstadt Brașov Zum Ende des Jahres 1935 mussten sich die meisten Pfadfindergruppen auf politischem Druck hin auflosen Ihre Mitglieder traten in den Deutschen Jugendbund in Rumanien DJR ein der der Deutschen Volkspartei in Rumanien unter Alfred Bonfert angeschlossen war Die Pfadfindergruppen in Bistritz traten als Horst dem Sudostdeutschen Wandervogel bei der bald darauf ebenfalls verboten wurde 1937 wurde auch der rumanische Pfadfinderverband in die rechtsgerichtete Organisation Straja Țării Wachter des Landes uberfuhrt der nur ethnische Rumanen angehoren durften SudamerikaIn Sudamerika entstanden zwischen 1925 und 1935 in fast allen grosseren deutschen Ansiedlungen deutsche Pfadfindergruppen meistens an den deutschen Schulen Im Suden Brasiliens schlossen sie sich fur kurze Zeit zum Deutschen Pfadfinderbund vom Rio Grande do Sul zusammen Die meisten dieser Gruppen losten sich bald wieder auf einige wenige existierten noch heute innerhalb der entsprechenden nationalen Pfadfinderverbande zum Beispiel in Santiago de Chile TschechoslowakeiBereits 1913 entstanden in der spateren Tschechoslowakei die ersten deutschen Pfadfindergruppen die sich von 1915 bis 1917 zum Deutschbohmischen Pfadfinderkorps vereinten 1922 wurde dann mit dem Verband sudetendeutscher Pfadfinder erneut ein deutscher Pfadfinderbund gegrundet Er arbeitete innerhalb der Tschechoslowakei eng mit dem Sudetendeutschen Wandervogel zusammen daneben bestanden aber auch enge Kontakte zu den reichsdeutschen Ringpfadfindern Nach der Angliederung des Sudetenlandes an das Deutsche Reich verbot der Reichskommissar fur Organisationen 1938 alle Jugendbunde und uberwies ihre Mitglieder in die Hitler Jugend Von 1945 bis zur Gegenwart Bearbeiten nbsp BDP Bundeszeichen aus den 1950er JahrenBereits 1945 wurden trotz alliierter Verbote in Deutschland neue Pfadfindergruppen gegrundet zum Teil von Altpfadfindern aus der Zeit vor 1933 In Abhangigkeit von der Jugendpolitik der Besatzungsmachte bezeichneten sich die Gruppen als Pfadfinder oder gaben sich auch andere Namen Im Dezember 1945 rief Alexander Lion uber den Rundfunk alle fruheren Pfadfinderfuhrer auf sich bei ihm zu melden Es kam zu Grundung einzelner Pfadfindergruppen die von den Militarregierungen unterschiedlich behandelt wurden in der US Zone wurden sie unterstutzt in der franzosischen und sowjetischen Zone waren sie verboten in der britischen Zone durften sie sich zunachst nicht Pfadfinder nennen 1947 entstand von der franzosischen Militarregierung lizenziert der Tubinger Bund aus Gruppen die von Mitgliedern der Sturmtrupp Pfadfinder gegrundet wurden Er wurde zum Sammelbecken fur viele heimkehrende Bundische und bildete spater die Landesmarken Sudwurttemberg Hohenzollern und Nordbaden im BDP Vom 4 bis zum 6 Mai 1948 wurde auf Betreiben der britischen Militarregierung in Barsbuttel eine Konferenz abgehalten Dabei kam es zu Kontroversen zwischen den wiederentstandenen konfessionellen Pfadfinderbunden und den interkonfessionellen Bunden die sich damals Freie Pfadfinder nannten und noch auf der Konferenz zum Bund Freier Pfadfinder Deutschlands zusammenschlossen aus dem im Dezember 1948 in Karlsruhe der Bund Deutscher Pfadfinder wurde Im Mai 1949 wurde Kajus Roller zum Bundesfeldmeister gewahlt Schon fruh traten in diesem Bund Spannungen zwischen der scoutistischen und bundischen Linie auf In den Jahren bis 1949 erlaubten dann die Besatzungsbehorden in allen drei Westzonen die Pfadfinderarbeit und forderten sie in unterschiedlichem Umfang Die grossten der neu oder wiedergegrundeten Bunde waren BDP Bund Deutscher Pfadfinder interkonfessionell BDPi Bund Deutscher Pfadfinderinnen interkonfessionell DPB Deutscher Pfadfinderbund interkonfessionell zuerst als Bund deutscher Jugend von Berlin DPSG Deutsche Pfadfinderschaft Sankt Georg katholisch PSG Pfadfinderinnenschaft St Georg katholisch CPD Christliche Pfadfinderschaft Deutschlands evangelisch EMP Evangelischer Madchen Pfadfinderbund evangelisch nicht in Bayern BCP Bund Christlicher Pfadfinderinnen evangelisch nur in Bayern Damit entsprach das Spektrum der Bunde im Wesentlichen dem der spaten Weimarer Republik lediglich im interkonfessionellen Bereich wurde versucht mit dem BDP alle Gruppierungen unter einem Dach zu sammeln Dass mit dem DPB ein zweiter grosser interkonfessioneller Pfadfinderbund entstand lag hauptsachlich an den Besonderheiten des Viermachtestatus von Berlin an der schlechten Erreichbarkeit Berlins aus den Westzonen und an personlichen Differenzen zwischen den neu entstehenden Bundesfuhrungen Am 1 Oktober 1949 grundeten BDP DPSG und CPD in Altenburg den Ring deutscher Pfadfinderbunde RdP als Dachverband Als weibliches Pendant entstand der Ring Deutscher Pfadfinderinnenbunde RDP mit BDPi PSG EMP und BCP als Mitgliedern Die Initiative zur Grundung des Bund Deutscher Pfadfinderinnen am 27 28 April 1949 ging vom Weltverband der Pfadfinderinnen WAGGGS aus keine der Fuhrerinnen hatte ihre Wurzeln in der Vorkriegsjugendbewegung Im selben Jahr wurde der Ring Deutscher Pfadfinderinnenbunde gegrundet der 1952 in den Bundesjugendring Aufnahme fand 1950 nahm der Deutsche Bundesjugendring den RdP als Mitglied auf der RDP folgte 1952 Ebenfalls 1950 wurde der Ring deutscher Pfadfinderbunde Mitglied in der World Organization of the Scout Movement WOSM Der Ring Deutscher Pfadfinderinnenbunde wurde in die WAGGGS aufgenommen dem weiblichen Pendant zum WOSM Die zentralistischen Bestrebungen des BDP in den 1950er Jahren einen einheitlichen Bund zu schaffen fuhrten zu erheblichen Spannungen Zum Teil traten Teile ganzer Landesmarken aus und bildeten neue Bunde wie 1955 die Freie Pfadfinderschaft Schleswig Holstein 1956 die Pfadfinderschaft Grauer Reiter in Schwaben 1958 der Pfadfinderbund Grosser Jager in Nordhessen und 1960 der Pfadfinderbund Nordbaden Bisher war es den Gruppen moglich sich freiwillig zusammenzufinden sie konnten sich nach ihren unterschiedlichen Wurzeln bundischen oder scoutistischen zusammenschliessen und organisieren und die Mitgliedschaft in einem Bund akzeptieren Die Neuordnung des BDP fuhrte dazu dass Stamme und Gaue Landesmarken administrativ zugeordnet wurden denen sie nicht angehoren wollten 1956 schloss sich die Bundische Pfadfinderschaft Berlin dem BDP an einige Gruppen gingen in den DPB nbsp Bundeslager der CPD bei Fridingen 1960 1961 trat Kajus Roller der Bundesfeldmeister des BDP zuruck sein Nachfolger wurde der Pastor Jochen Senft Auf dem Meissner Treffen 1963 bildete sich die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Pfadfinderbunde AG aus DPB Pfadfinderbund Grosser Jager Pfadfinderschaft Grauer Reiter Pfadfinderbund Nordbaden und spater auch dem Bund deutscher Jungenschaften die zur Grundung des Ringes junger Bunde fuhrte Die AG fuhrte noch bis 1966 Gesprache mit dem BDP mit dem Ziel einer Wiedervereinigung der interkonfessionellen Pfadfinderbunde Ab etwa 1965 erreichte der gesellschaftliche Wertewandel auch die Pfadfinderarbeit Viele Gruppen suchten nach neuen Methoden und Inhalten In den meisten Verbanden wurde eine koedukative Ausrichtung der Gruppen gefordert Heftig umstritten war die politische Neutralitat der Pfadfinderbewegung die von Anhangern der Ausserparlamentarischen Opposition als in ihrer Wirkung konservativ bezeichnet wurde Am 19 Marz 1966 wurde der Ring junger Bunde RjB gegrundet ein Zusammenschluss selbststandiger unabhangiger und selbstverantwortlicher Pfadfinder und Wandervogelbunde mit dem Zweck deren gemeinsamen Interessen nach aussen zu vertreten und deren Verbindung untereinander zu fordern Der RjB und alle in ihm vertretenen Jugendbunde bekannten sich zur Grundsatzerklarung der jungen Bunde zum Meissnertag 1963 Am 21 Oktober 1967 wurde der Verband Deutscher Altpfadfindergilden e V VDAPG gegrundet Oppositionelle Landesverbande bildeten 1969 1970 im BDP die Arbeitsgemeinschaft Das Internationale Pfadfinderburo drohte mit der Suspendierung der deutschen Pfadfinder aus dem Weltverband WOSM und die Ringpartner suspendierten daher den BDP aus dem Ring 1970 spalteten sich vom BDP wegen der zunehmenden als sozialistische Unterwanderung empfundenen Politisierung die ersten Gruppen ab und grundeten eigene Pfadfinderbunde die sich wenig spater unter dem Namen Deutsche Pfadfinder e V zusammenschlossen 1971 kam es zum Zusammenschluss des Deutschen Pfadfinderbundes DPB mit dem DP e V zum Deutschen Pfadfinderverband DPV Dem DPV hatten sich auch der DPB Westmark und weitere Bunde angeschlossen Der DPB trat bald darauf wieder aus der DPV blieb danach aber als Dachverband bestehen 1971 verliess nach knapp verlorener Vorstandswahl die Arbeitsgemeinschaft den BDP wegen unuberbruckbare Differenzen uber die politische Ausrichtung des BDP und grundete den Bund der Pfadfinder BdP Der Weltverband der Pfadfinderbewegung WOSM hatte signalisiert diesen Verstoss gegen den Grundsatz der internationalen Pfadfinderbewegung politisch neutral zu sein nicht mehr langer zu dulden Daraufhin loste sich im Mai 1971 der Ring deutscher Pfadfinderbunde auf Mit der DPSG dem vom BDP abgespaltenen BdP sowie dem durch Zusammenschluss der drei evangelischen Pfadfinderinnen und Pfadfinderverbande entstandenen Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder VCP grundete sich der Dachverband am 1 Januar 1973 als Ring deutscher Pfadfinderverbande neu Etwas vereinfachend gesagt war dieser Vorgang der Ausschluss des BDP aus der internationalen Pfadfinderbewegung Den beiden konfessionellen Verbande wollten lieber einen interkonfessionellen Einzelbund statt des Dachverbandes DPV als Partner Der neue Ring deutscher Pfadfinderverbande wurde 1973 von WOSM anerkannt nbsp Singende Pfadfinderinnen der Christlichen Pfadfinderschaft Deutschlands1973 entstand der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder durch den Zusammenschluss des Bundes Christlicher Pfadfinderinnen des Evangelischen Madchen Pfadfinderbundes und der Christlichen Pfadfinderschaft Deutschlands 1976 schlossen sich der Bund Deutscher Pfadfinderinnen und der Bund der Pfadfinder zum Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder zusammen Mit der wiedergegrundeten Christliche Pfadfinderschaft Deutschlands CPD e V vom VCP abgespalten und der Katholischen Pfadfinderschaft Europas von der DPSG abgespalten entstanden zwei kleinere konfessionelle Pfadfinderbunde die die Reformen der 1960er und 1970er Jahre in ihren Herkunftsverbanden teilweise ablehnten 1981 grundete Richard Breite in Bremen die Christliche Pfadfinder Royal Rangers Deutschland die ihre Ursprunge in den USA haben Ebenfalls 1981 wurde von aus dem Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder BdP ausgetretene Gruppen der Pfadfinderbund Bayern gegrundet der sich schliesslich in Pfadfinderbund Weltenbummler PbW umbenannte 1982 tagten die Bundesversammlungen von DPSG und PSG gemeinsam zu Fragen der Koedukation In der Folge beschloss die PSG weiterhin ein Verband nur fur Madchen und Frauen zu bleiben nbsp Briefmarke der Deutschen Post AG zur Hundertjahrfeier der Pfadfinderbewegung 2007 1977 1989 verhandelten der Bund der Pfadfinderinnen und Pfadfinder und der Deutsche Pfadfinderverband ergebnislos uber einen Zusammenschluss der zwei grossten interkonfessionellen Pfadfinderbunde Ab 1990 wurden auch auf dem Gebiet der ehemaligen DDR Pfadfindergruppen gegrundet Dabei entstanden einige selbststandige Pfadfinderbunde die meisten Gruppengrundungen wurden aber von westdeutschen Pfadfinderbunden angeregt denen sich die Gruppen dann auch anschlossen Nach 1995 verstarkte sich auch im evangelischen Pfadfindertum die Tendenz zur Grundung verschiedener kleinerer Bunde die meist einen freikirchlichen Hintergrund hatten Zu ihnen gehorten die Baptistische Pfadfinderschaft BPS die Pfadfinderschaft der Freien evangelischen Gemeinden PdF die Christlichen Pfadfinder Royal Rangers RR und die Christlichen Pfadfinderinnen und Pfadfinder der Adventjugend CPA 2010 wurde der Bund Moslemischer Pfadfinder und Pfadfinderinnen Deutschlands gegrundet Er wurde im Oktober 2018 als Anschlussverband in den Ring deutscher Pfadfinderverbande und den Ring Deutscher Pfadfinderinnenverbande aufgenommen Im Ring junger Bunde sind Gruppen organisiert die sich u a als Pfadfinder Wandervogel oder Reform Jugend bezeichnen Liechtenstein Bearbeiten Hauptartikel Pfadfinder und Pfadfinderinnen Liechtensteins 1927 halfen in Liechtenstein Pfadfinder aus Osterreich und der Schweiz bei Aufraumarbeiten nach einem Rheinhochwasser 1931 wurden auf Wunsch des Furstenpaares Franz I und Elsa von und zu Liechtenstein in Liechtenstein Pfadfindergruppen gegrundet Den Aufbau der Gruppen unterstutzten Pfadfinder aus Osterreich und der Schweiz 1932 schlossen sich die Pfadfindergruppen zum Furstlich Liechtensteinische Pfadfinderkorps St Georg FLPK zusammen Die ersten Pfadfinderinnengruppen wurden gegrundet 1933 wurde das FLPK Mitglied von WOSM 1948 wurde das Liechtensteinische Pfadfinderinnenkorps Santa Maria von WAGGGS als Mitglied aufgenommen 1989 fusionierten das Pfadfinder und Pfadfinderinnenkorps zu einem Verband den Pfadfindern und Pfadfinderinnen Liechtensteins PPL Luxemburg Bearbeiten1914 wurden die ersten Pfadfindergruppen in Luxemburg gegrundet 1915 entstanden die ersten Pfadfinderinnengruppen in Luxemburg Pfadfinder unterstutzten wahrend des Ersten Weltkrieges das Rote Kreuz bei der Betreuung von verwundeten Soldaten 1916 schlossen sich die nicht konfessionell gebundenen Pfadfindergruppen zur Federation Nationale des Eclaireurs du Luxembourg FNEL zusammen 1919 grundeten katholische Pfadfindergruppen die Letzebuerger Scouten Federation Nationale des Scouts du Luxembourg FNSL 1928 wurde die Association des Girl Guides Luxembourgeoises AGGL Grundungsmitglied von WAGGGS 1938 wurden durch Pierre Posing die katholischen Letzebuerger Guiden Catholic Luxembourg Girl Guides gegrundet 1940 verboten die deutschen Besatzungsbehorden die Pfadfinderarbeit Einige Pfadfinderfuhrer wurden in Konzentrationslager verschleppt da sie im Untergrund weiterarbeiteten 1945 grundeten die Letzebuerger Scouten und die Federation Nationale des Eclaireurs du Luxembourg als gemeinsamen Dachverband die Luxembourg Boy Scouts Association LBSA um eine gemeinsame Mitgliedschaft bei WOSM zu ermoglichen 1966 offnete sich die Federation Nationale des Eclaireurs du Luxembourg auch fur Madchen Deshalb anderte sie 1976 ihren Namen in Federation Nationale des Eclaireurs et Eclaireuses du Luxembourg 1994 schlossen sich die Letzebuerger Scouten und die Letzebuerger Guiden zu den Letzebuerger Guiden a Scouten Guides et Scouts du Luxembourg LGS zusammen 2004 im April wurden die Royal Rangers Luxemburg gegrundet die stark durch die Einflusse der Royal Rangers Deutschland gepragt waren und deren Leiter deutsche Ausbildungsmassnahmen absolvierten Namibia Bearbeiten Hauptartikel Deutscher Pfadfinderbund Namibia Die ersten deutschsprachigen Pfadfindergruppen fur Jungen im heutigen Namibia entstanden 1924 in Tsumeb und 1926 in Windhoek Im April 1928 schlossen sie sich in Omaruru zum Deutschen Pfadfinderbund von Sudwestafrika zusammen Mit der Grundung von Madchengruppen wurde 1932 in Luderitzbucht begonnen 2 Nach der Grundung einer NSDAP Gliederung 1932 in Sudwestafrika versuchte diese die Pfadfinder in die Hitlerjugend zu integrieren was im April 1934 gelang Nach dem Tag der Deutschen Jugend im Juli 1934 einer nationalsozialistischen Kundgebung wurde die Hitlerjugend in Sudwestafrika verboten 2 1935 konnte mit Zustimmung der Behorden mit den Deutschen Pfadfindern von Sudwestafrika ein neuer Pfadfinderverband gegrundet werden Seine Mitglieder durften weiterhin den Sudwester mit schwarz weiss roter Kokarde tragen die Verbandsflagge war eine Variante der Reichskriegsflagge mit einem stilisierten Kameldorn an der Stelle des preussischen Adlers Nach kurzer Zeit umfasste die Organisation 1200 Jungen und Madchen in dreizehn als Horsten bezeichneten Ortsgruppen und einen Spielmannszug 1937 wurde das Sudwesterlied von Heinz Anton Klein Werner fur die Pfadfinder gedichtet es ist bis heute die offizielle Hymne des Deutschen Pfadfinderbunds Namibia Mit dem Ausbruch des Zweiten Weltkriegs wurde die Organisation erneut verboten 2 Zwischen 1962 und 1965 wurde mit Unterstutzung der sudafrikanischen Mandatsbehorde an einer Neugrundung eines deutschsprachigen Pfadfinderverbands gearbeitet die dann 1965 unter der Bezeichnung Deutscher Pfadfinderbund von Sudwestafrika erfolgte Dieser Verband arbeitete bis zur Unabhangigkeit Namibias mit der englischsprachigen South West Africa Division der Boy Scouts of South Africa und den burischen Voortrekkers zusammen 2 1990 erhielt der Deutsche Pfadfinderbund Namibia seinen heutigen Namen Daneben gibt es deutschsprachige Gruppen im WOSM Mitgliedsverband Scouts of Namibia 3 Osterreich Bearbeiten nbsp Pfadfindertreffen in Osterreich in den 1920er Jahren1910 entstand die erste osterreichische Pfadfindergruppe als das Pfadfinderkorps Wiener Neustadt das noch heute in den Gruppen Wiener Neustadt 1 und Wiener Neustadt 2 4 weiterbesteht 5 In kurzer Zeit entwickelten sich in ganz Osterreich Ungarn sowohl deutsche Pfadfindergruppen wie auch solche der anderen Nationalitaten die sich meist in nationalen Verbanden organisierten 1912 grundete Emmerich Teuber die erste Pfadfindergruppe in Wien Zur gleichen Zeit grundete auch die katholische Kirche eine Pfadfinderorganisation das Pfadfinderkorps St Georg Die Gruppe von Emmerich Papa Teuber erfreute sich immer grosseren Zulaufs und konnte 1913 ihr erstes Lager abhalten 1913 entstanden die ersten Pfadfinderinnengruppen in Osterreich 1914 grundete sich in Wien der Osterreichische Pfadfinderbund OPB In ihm waren im Osterreichischen Pfadfinderinnenbund auch die Pfadfinderinnen organisiert 1917 hatte der OPB 3 450 Mitglieder 3 150 mannl 300 weibl Ab 1920 entstanden auch in Osterreich Gruppen jugendbewegter Pfadfinder die sich fast immer deutschen Bunden anschlossen so dem Deutschen Pfadfinderbund den Neupfadfindern oder den Ringpfadfindern 1922 wurde der OPB Mitglied von WOSM 1924 nahmen erstmals osterreichische Pfadfinder an einem Welt Jamboree teil 1926 verliessen katholische Pfadfindergruppen den OPB und grundeten das Osterreichische Pfadfinderkorps St Georg OPK unter der Leitung von Adolf Klarer Fur katholische Pfadfinderinnen entstand das dem OPK angeschlossene Osterreichische Pfadfinderinnenkorps St Georg Auch das OPK gehorte WOSM an 1929 wurde der Bund der Helferinnen als erster unabhangiger Pfadfinderinnenverband gegrundet 1938 wurden nach dem so genannten Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich die osterreichischen Pfadfinderbunde verboten 1945 wurde der Bund Osterreichischer Pfadfinderinnen von Charlotte Teuber Weckersdorf der Tochter von Willy Onkel Teuber und Nichte von Emmerich Papa Teuber gegrundet 1946 beschlossen Vertreter der beiden vor 1938 aktiven Jungenverbande Osterreichisches Pfadfinderkorps St Georg und Osterreichischer Pfadfinderbund unter Eindruck der Verbotszeit der kirchlichen und politischen Situation und auf Wunsch des Weltburos eine einzige Organisation zu grunden So konstituierte sich 1946 der Verband Pfadfinder Osterreichs PO der im gleichen Jahr von WOSM aufgenommen wurde 1949 spaltete sich der Osterreichische Pfadfinderbund OPB aus inhaltlichen und personlichen Grunden von den PO ab insbesondere wegen der als zu eng empfundenen Bindung der PO an die katholische Kirche Zwischen den beiden Bunden gab es aber weiterhin Kontakte Nach dem Zerfall des Bundes Osterreichischer Pfadfinderinnen grundete 1950 ein Teil der Gruppen den Osterreichischen Pfadfinderinnenverband St Georg OPVSG 1951 fand in Bad Ischl das 7 World Jamboree statt dessen Auftakt die 13 Internationale Konferenz der Pfadfinderbewegung in Salzburg bildete In diesem Jahr schlossen sich auch die Altpfadfindergilden des OPB und die Altpfadfinderklubs der PO zum Verband der Altpfadfindergilden Osterreichs zusammen heute die Pfadfinder Gilde Osterreichs 1957 nahm WAGGGS den Osterreichischen Pfadfinderinnenverband St Georg als Mitglied auf 1972 grundeten sechs Fuhrer aus dem OPB unter der Fuhrung von Karl Turetschek die Jugendburg Streitwiesen 1976 schlossen sich die Pfadfinder Osterreichs und der Osterreichische Pfadfinderinnenverband St Georg zu den Pfadfindern und Pfadfinderinnen Osterreichs zusammen 1985 wurden in Dornbirn die Christliche Pfadfinder Royal Rangers Osterreich gegrundet 1995 vereinbarten die Pfadfinder und Pfadfinderinnen Osterreichs und der Osterreichische Pfadfinderbund einen Kooperationsvertrag 2010 beherbergte der Schlosspark Laxenburg das Jubilaumslager der osterreichischen Pfadfinderinnen und Pfadfinder Am grossten Lager auf osterreichischem Boden seit dem Welt Jamboree von 1951 in Bad Ischl nahmen 6 500 Pfadfinder aus 20 Nationen teil Gemeinsam feierten sie das hundertjahrige Bestehen der Pfadfinderbewegung in Osterreich 6 Schweiz Bearbeiten1910 wurde in Basel auf Initiative des Arztes Karl Graeter die erste Pfadfindergruppe in der Schweiz gegrundet Sie war der Guttemplerjugend angeschlossen und damit Teil der Abstinenzbewegung 1911 entstanden die ersten Pfadfinderinnengruppen in der Schweiz In der Schweiz stiess der Pfadfindergedanke rasch auf einige interessierte Erzieher und Jugendfreunde so dass in der welschen Schweiz die Knabengruppen des Christlicher Verein Junger Menschen CVJM sehr schnell erkannten dass die Ideen die Baden Powell in die Welt gebracht hatte die Jungen wesentlich mehr begeisterten Am 18 Marz 1912 wurde der erste schweizerische Pfadfinderbund gegrundet und in der Maiausgabe ihrer Knabenzeitung der Wahlspruch der Pfadfinder Allzeit Bereit das erste Abzeichen mit der Armbrust die erste Form des Pfadfinderversprechens das Pfadfindergesetz in zwolf Satzen die Uniform veroffentlicht In Genf wurde gleichzeitig durch Louis Blondel der Leiter des Jeunesse Club und Maurice Vautier in Lausanne mit mehreren Freunden einen von dem CVJM unabhangigen Pfadfinderverband gegrundet Im Herbst 1912 wurden beide Richtungen vereinigt und im Oktober 1913 wurde in Bern fur die deutsche und die welsche Schweiz der Schweizerische Pfadfinderbund SPB gegrundet dessen erster Zentralprasident Oberst William Borel war und dem bis 1942 Walter von Bonstetten als Bundesfeldmeister Bundesleiter vorstand 1913 wurde das Pfadicorps Patria in Bern von Walter von Bonstetten gegrundet Zum Jahreswechsel 1913 14 entstand in Riehen die Abteilung Rheinbund 7 1919 grundete sich der Bund Schweizerischer Pfadfinderinnen BSP Ab 1920 nahm der BSP an den Tagungen der International Conference der Pfadfinderinnen teil 1928 war er unter den Grundungsmitgliedern der WAGGGS 8 1922 wurde der SPB Mitglied von WOSM 1931 fand das erste World Scout Moot in Kandersteg statt Nach dem Kriegsbeginn 1939 wurden auch in der Schweiz die Pfadfinder im Pfadfinder Hilfsdienst zur Unterstutzung der Armee eingesetzt Viele Pfadfinderinnen meldeten sich beim Roten Kreuz 1953 wurde in Kandersteg erneut ein World Scout Moot durchgefuhrt 1957 hielt WAGGGS ein Weltlager im Vallee de Conches ab 1966 fand im Domleschg das 6 Bundeslager des SPB statt mit 12 000 Teilnehmern 1980 fand das erste gemeinsame Bundeslager von SPB und BSP statt 1982 begann die Arbeit der Christlichen Pfadfinder Royal Rangers in der Schweiz 1987 schlossen sich SPB und BPS zur Pfadibewegung Schweiz PBS zusammen 1992 wird in Kandersteg zum dritten Mal ein World Scout Moot durchgefuhrt 1994 wurde im Napfgebiet ein Bundeslager unter dem Motto Cuntrast Kontrast mit etwa 20 000 Teilnehmern durchgefuhrt Die PBS gab sich 2003 eine neue Verbandsstruktur Die PBS wurde neu von einer Verbandsleitung statt Bundesleitung und Bundesvorstand gefuhrt 2008 fand das nachste Bundeslager Contura 08 der PBS in der Linthebene statt 2022 wurde das Bundeslager im Goms im Kanton Wallis mit 30 000 Teilnehmern durchgefuhrt Sudtirol Italien Bearbeiten1969 entstanden in Sudtirol die ersten deutschsprachigen Pfadfindergruppen innerhalb der katholischen Jungschar In ihrer Arbeit orientierten sie sich an der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg DPSG 1973 grundeten diese Gruppen einen eigenstandigen Verband die Sudtiroler Pfadfinderschaft SP 1997 wurde die SP Mitglied im italienischen Dachverband FIS und damit in den Weltverbanden WOSM und WAGGGS Literatur BearbeitenDeutschland Robert Dollinger Geschichte der christlichen Pfadfinder in Bayern 1910 1980 Selbstverlag Bubenreuth 1980 Christina Hebben Pfadfinder nach 1945 Neubeginn im besetzten Deutschland Puls 23 Dokumentationsschrift der Jugendbewegung ISSN 0342 3328 Paul Thomas Hinkel Die Pfadfinderverbande in der Bundesrepublik Deutschland Deutscher Spurbuchverlag 3 Aufl Baunach 1990 ISBN 3 88778 154 6 Elise von Hopffgarten Das Pfadfinderbuch fur junge Madchen Reprint Deutscher Spurbuchverlag Baunach 1991 ISBN 3 88778 169 4 Axel Hubner Strassen sind wie Flusse zu uberqueren ein Lesebuch zur Geschichte des Bundes Deutscher Pfadfinder BDP Verlag Jugend und Politik Frankfurt am Main 1981 ISBN 3 88203 067 4 Dieter Kraeter Hanns Dieter Lohnes Hrsg Aus der Arbeit und Gemeinschaft der Christlichen Pfadfinderschaft Deutschlands Pfad Verlag Kassel 1960 Alexander Lion Das Pfadfinderbuch Reprint Deutscher Spurbuchverlag Baunach 1987 ISBN 3 88778 164 3 Florian Malzacher Jugendbewegung fur Anfanger 2 Auflage Witzenhausen Verlag der Jugendbewegung 2004 ISBN 3 88258 124 7 Christoph Schubert Weller So begann es Scouting als vormilitarische Erziehung Deutscher Spurbuchverlag Baunach 1988 ISBN 3 88778 161 9 Reinhard Schmoeckel Strategie einer Unterwanderung vom Pfadfinderbund zur revolutionaren Zelle Olzog Munchen 1979 ISBN 3 7892 7141 1 Karl Seidelmann Die Pfadfinder in der Deutschen Jugendgeschichte 3 Bd Bd 1 Darstellung Hannover Schroedel 1977 ISBN 3 507 38037 4 Bd 2 1 Quellen und Dokumente aus der Zeit bis 1945 Hannover Schroedel 1980 ISBN 3 507 38038 2 Bd 2 2 Quellen und Dokumente von 1945 bis in die Gegenwart Halle Saale Padagogisches Verlagskontor 1991 ISBN 3 7826 9050 8Osterreich Thomas Ertlthaler Die Geschichte der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Osterreichs im internationalen Konnex Dissertation Universitat Wien 1994 Kurt Pribich Logbuch der Pfadfinderverbande in Osterreich 2 Auflage Pfadfinder Gilde Osterreichs Wien 2004 Horst Ziegler Die Geschichte der osterreichischen Pfadfinderbewegung aus steirischer Sicht Pfadfinder und Pfadfinderinnen Osterreichs Landesverband Steiermark Graz 1999 Schweiz Dominik Stroppel Der Schweizerische Pfadfinderbund 1918 bis 1945 Dissertation an der Universitat Zurich 1996 9 Weblinks BearbeitenDeutschland Zeittafel der deutschen Pfadfinderbewegung Umfangreiche Darstellung des interkonfessionellen Pfadfindertums Geschichte des VCP und seiner Vorlaufer Geschichte der DPSG Geschichte der PSG Pfadfinder in Sachsen zwischen 1911 und 1939 Texte zur Geschichte des BDP in Schleswig Holstein Liechtenstein Geschichte der Pfadfinder und Pfadfinderinnen Liechtensteins Luxemburg Geschichte der FNEL auf Letzebuergesch Osterreich Darstellung aus Sicht der PPO nur auf Englisch verfugbar Institut fur Pfadfindergeschichte Schweiz Zentralarchiv und Museum der Pfadibewegung Schweiz Schweizer Pfadfinder Geschichte von 1913 1988 Wie die Pfadfinderbewegung nach Basel kam Sudtirol Geschichte der Sudtiroler PfadfinderschaftEinzelnachweise Bearbeiten Ergebenheits und Bittschreiben des Deutschen Reichspfadfinderbundes an Adolf Hitler auf www museenkoeln de abgerufen am 29 Oktober 2018 a b c d Golf Dornseif Sudwester Pfadfinder zwischen allen Fronten Memento vom 19 Juli 2011 imInternet Archive PDF Datei 3 13 MB abgerufen am 22 April 2011 Allgemeine Zeitung AZ Allzeit bereit Pfadfinderbewegung in Namibia findet immer grosseren Zuspruch 25 Februar 2011 archiviert vom Original am 2 November 2012 abgerufen am 17 Mai 2011 Pfadfinder Gruppe Wiener Neustadt 2 Home Abgerufen am 29 November 2017 Jung Osterreich Das alteste deutsche Pfadfinderkorps Nicht mehr online verfugbar Ehemals im Original abgerufen am 6 Oktober 2008 Jahrgang 1917 Heft 8 1 2 Vorlage Toter Link www wienerneustadt1 at Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis Die Presse Pfadfinder Eine Bewegung sucht den Sinn 7 August 2010 Nils Widmer Pfadi Riehen In Gemeinde Lexikon Riehen History of WAGGGS World Association of Girl Guides and Girl Scouts archiviert vom Original am 13 Marz 2015 abgerufen am 9 Marz 2015 Die Geschichte des Schweizerischen Pfadfinderbundes Bubenbund 1910 1945 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfadfindergeschichte im deutschsprachigen Raum amp oldid 236652891