www.wikidata.de-de.nina.az
Der Deutsche Pfadfinderbund DPB war ein am 18 Januar 1911 gegrundeter deutscher Pfadfinderbund mit anfanglich stark scoutistisch militarischer Ausrichtung der sich nach dem Ersten Weltkrieg zur Bundischen Jugend hinwendete 1933 wurde der Bund im Zuge der Gleichschaltung der deutschen Gesellschaft durch die Nationalsozialisten verboten und aufgelost Erstes Bundeszeichen des DPB das sogenannte Schachbrett Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Generalfeldmarschall Gottlieb von Haeseler mit Pfadfindern des DPB im Fruhjahr 1914 nbsp Franz Ludwig Habbel Die Weltpfadfinderbewegung Sonderdruck aus der Fuhrerzeitschrift des Bundes Deutscher Neupfadfinder 1921Der Deutsche Pfadfinderbund wurde am 18 Januar 1911 in Berlin gegrundet und war damit der erste Pfadfinderbund in Deutschland uberhaupt Er entwickelte sich schnell zu einer Massenorganisation mit bis zu 90 000 Mitgliedern Erster Reichsfeldmeister Bundesfuhrer wurde Maximilian Bayer erstes Bundeszeichen das sogenannte Schachbrett das dem DPB von Kaiser Wilhelm II verliehen wurde Der DPB war anfanglich stark militarisch gepragt sowohl was Organisation aber auch Inhalt und Fuhrungspersonal betrifft Als nach dem verlorenen Ersten Weltkrieg der DPB wieder aufgebaut werden sollte kam es zum Konflikt zwischen den altgedienten Fuhrungskraften die zum Grossteil im Krieg gedient hatten und den DPB in seiner alten Form wieder aufbauen wollten sowie den Erneuerern die sich nun starker am Wandervogel orientieren wollten militarische Formen der Pfadfinderarbeit ablehnten aber zugleich deutsch volkische Grundvorstellungen verfolgten 1 Die zwei grossen Erneuerungsbewegungen des Bundes waren die jungdeutschen und die neudeutschen Pfadfinder letztere verabschiedeten 1919 auf der ersten Fuhrertagung nach dem Krieg auf Schloss Prunn im Altmuhltal das sogenannte Prunner Gelobnis Wir Pfadfinder wollen jung und frohlich sein und mit Reinheit und innerer Wahrhaftigkeit unser Leben fuhren Wir wollen mit Rat und Tat bereit sein wo immer es gilt eine gute und gerechte Sache zu fordern Wir wollen unseren Fuhrern denen wir Vertrauen schenken Gefolgschaft leisten Habbel Die Weltpfadfinderbewegung 1921 S 66 Obwohl auf einer Fuhrertagung im Oktober 1919 in Eisenach mit Freiherr von Seckendorff ein Mann aus der alten Fuhrergeneration zum neuen Reichsfeldmeister gewahlt wurde blieben beide Erneuerungsbewegungen vorerst im Bund bis 1920 die Anfuhrer der Neupfadfinder Martin Voelkel und Ludwig Habbel aus dem Bund ausgeschlossen wurden und Jungdeutsche und Neudeutsche Pfadfinder 1921 den Bund Deutscher Neupfadfinder BDN grundeten Eine weitere aber gemassigtere Erneuerungsbewegung im DPB die Ringgemeinschaft schied im Jahr 1922 als Bund deutscher Ringpfadfinder aus obwohl auf dem Bundestag in Bad Sachsa im selben Jahr eine neue Bundesverfassung verabschiedet wurde Anstelle der alten Uniform trat nun eine pfadfindertypische Tracht mit grunem Hemd und Halstuch als neues Bundeszeichen wurde eine weisse Speerspitze auf schwarzem Grund gewahlt Schon im Mai 1922 musste ein neuer Bundesfuhrer gewahlt werden weil Freiherr von Seckendorff zurucktrat Er schied 1923 mit Gleichgesinnten die die Hinwendung zur Bundischen Jugend nicht mitmachen wollten aus und grundete die Deutsche Pfadfinderschaft Neuer Bundesfuhrer nun unter der Bezeichnung Reichsvogt wurde Hanns Ries der bis dahin Bundeskanzler des DPB gewesen war 2 Unter ihm richtete sich der DPB starker an bundischen Idealen aus insbesondere an der Vorstellung eines die gesamte Person umfassenden Lebensbunds und dem personlichen Vertrauensverhaltnis zwischen Fuhrer und Gefolgschaft 3 Es folgten weitere Abspaltungen sie fuhrten zu einer stark zersplitterten Pfadfinderbewegung im Deutschland der Weimarer Republik Im Jahr 1923 hatte der DPB noch rund 15 000 im Jahr 1927 noch rund 8000 Mitglieder 4 Dennoch blieb er bis zum Verbot der Bunde 1933 einer der grossten Bunde im Reich 1928 wurde gemeinsam mit dem Bund deutscher Reichspfadfinder und den Kolonialpfadfindern ein gemeinsames Auslandsamt gegrundet dem Eberhard Plewe DPB vorstand Daraus entwickelte sich 1929 schliesslich der Deutsche Pfadfinderverband zu dem sich der DPB und sechs weitere Bunde u a CP und Deutsche Freischar zusammenschlossen um eine Aufnahme in den Weltpfadfinderverband zu erreichen 1931 wurde fur einige Monate Eberhard Koebel Tusk und seine dj 1 11 in den DPB aufgenommen diese Vereinigung brach aber im selben Jahr wieder auseinander Als sich der Druck der Nationalsozialisten auf die Bunde weiter verstarkte schlossen sich am 2 April 1933 der DPB und weitere Bunde der Jugendbewegung unter anderem Deutsche Freischar und Reichsschaft Deutscher Pfadfinder zum Grossdeutschen Bund zusammen um mit einem grossen Verband und gemeinsamen Auftreten das drohende Verbot zu verhindern was aber nicht gelang Am 17 Juni 1933 wurde der DPB gemeinsam mit allen weiteren Bunden des Grossdeutschen Bundes durch die Reichsjugendfuhrung verboten Siehe auch BearbeitenPfadfindergeschichte im deutschsprachigen Raum Deutscher Pfadfinderbund 1945 Literatur BearbeitenFranz Ludwig Habbel Die Weltpfadfinderbewegung Der Weisse Ritter Verlag Regensburg 1921 Werner Kindt Die Deutsche Jugendbewegung 1920 bis 1933 Die bundische Zeit Eugen Diederichs Verlag Dusseldorf Koln 1974 ISBN 3 424 00527 4 Rudolf Kneip Jugend in der Weimarer Zeit Handbuch der Jugendverbande 1919 1938 dipa Verlag Frankfurt am Main 1 Auflage 1974 ISBN 3 7638 0211 8Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Deutscher Pfadfinderbund 1911 1933 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Rudiger Ahrens Bundische Jugend Eine neue Geschichte 1918 1933 Wallstein Gottingen 2015 S 102 Werner Kindt Die Deutsche Jugendbewegung 1920 bis 1933 Die bundische Zeit Eugen Diederichs Verlag Dusseldorf Koln 1974 ISBN 3 424 00527 4 S 346 ff Rudiger Ahrens Bundische Jugend Eine neue Geschichte 1918 1933 Wallstein Gottingen 2015 S 103 Rudiger Ahrens Bundische Jugend Eine neue Geschichte 1918 1933 Wallstein Gottingen 2015 S 167 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Deutscher Pfadfinderbund 1911 1933 amp oldid 228887561