In Deutschland ist die Jungschar die Arbeit für Kinder zwischen ca. 9 und 13 Jahren verschiedener christlicher Verbände wie beispielsweise CVJM, FeG, EC, BESJ, Evangelische Gesellschaft, EFG, EmK oder EJW. Ihr Logo ist meistens das Ankerkreuz, das 1920 von Hans Klopfer entworfen wurde.
In Österreich und Südtirol ist die Katholische Jungschar Österreich bzw. die Katholische Jungschar Südtirols die Kinderorganisation der katholischen Kirche für Kinder zwischen 8 und 14 Jahren. 1947 gegründet, zählte sie im Jahr 2009 99.000 Kinder als Mitglieder, die in örtlichen Gruppen von 11.200 Gruppenleitern geleitet werden. Der ABÖJ bildet das freikirchliche Jungschar-Netzwerk in Österreich.
In der Schweiz ist die Jungschar eine Bezeichnung für die Kinderarbeit verschiedener (frei-)kirchlicher und überkonfessioneller Jugendverbände wie Bund Evangelischer Schweizer Jungscharen (BESJ), JEMK (Jungschar EMK (Evangelisch-methodistische Kirche) Schweiz) oder des CEVI (Schweizer Verband der christlichen Vereine Junger Frauen und Männer (YMCA, YWCA)). Der katholische Kinder- und Jugendverband Jungwacht Blauring ist eigenständig und hat außer dem ähnlichen Namen (Jungwacht) nichts mit der Jungschar zu tun.
Deutschland Bearbeiten
CVJM-Jungschar Bearbeiten
Im Normalfall treffen sich Jungen und Mädchen in jeweils eigenen Gruppen, damit man den Bedürfnissen der Kinder gerecht werden kann. Daneben gibt es aber auch, vor allem in kleineren Orten mit wenig Kindern, gemischte Jungscharen.
Als Leitsatz gelten den deutschen CVJM-Jungscharen folgende Worte, die teilweise nach der Gruppenstunde im Kreis gemeinsam gesprochen werden:
In bündischen Jungscharen (CVJM-Westbund) gelten noch die Jungschar-Zielsätze von Reichsjungscharwart Walter Schinzer:
Die Jungschargruppen verabschieden sich am Schluss der Jungscharstunde mit dem Jungschargruß »Jungschar mit Jesus Christus mutig voran!«
Zu Beginn der Blütezeit der Jungschararbeit entstand auch ihr heutiges Symbol, das Ankerkreuz. Im Auftrag des Stuttgarter Jungscharführerrings hat es ein Mitglied des CVJM, Hans Klopfer, entworfen. 1920 wurde es das Abzeichen der Stuttgarter Scharen. Noch im gleichen Jahr beschloss der „Reichsverband der Evangelischen Jungmännerbünde und verwandter Bestrebungen“, das Ankerkreuz als Abzeichen für die Mitglieder aller Jungscharen im Reichsverband einzuführen.
Mini-Jungschar
Mini-Jungscharen sind Jungscharen mit wenigen Jungen oder Mädchen.
Kindergruppen
Für die jüngeren (ca. 6–8 Jahre alten) Jungen und Mädchen gibt es das Angebot von Kindergruppen.
Jungschar des Gemeindejugendwerks (GJW) des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden Bearbeiten
Als Leitsatz bezeichnen die Jungschargruppen des GJW das Jungscharversprechen:
Bei der Verabschiedung steht die Jungschargruppe traditionell im Kreis, die rechte Hand fasst die linke Hand des linken Nachbarn an, und beenden die Stunde mit einem Gebet.
Viele Jungschargruppen bieten Sommerfreizeiten und Übernachtungswochenenden an, um die Gemeinschaft der Jungscharler und Mitarbeiter mit Gott zu fördern.
Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden Bearbeiten
Die Jungscharen der Baptisten benutzen zumeist den Abschiedsgruß „Auf Wiedersehn mit Fest und Treu“, wobei zunächst ein Kreis gebildet wird, indem jeder seinen rechten Arm über den linken legt und den Nachbarn an der Hand fasst. Beim Wort „Treu“ werden die Hände losgelassen.
Jungscharen im Evangelischen Jugendwerk in Württemberg (EJW) Bearbeiten
Jungscharen, die als Träger die jeweilige Kirchengemeinde der Landeskirche haben, werden meist in kleineren Orten veranstaltet. Die Koordination liegt dabei beim jeweiligen Bezirksjugendwerk (EJW). In der Jungschar werden den durchschnittlich 8- bis 14-jährigen Kinder Grundlagen der Bibel spielerisch vermittelt, gemeinsam gebetet und versucht ihnen den Glauben näher zu bringen. Aber auch Spiele und Aktionen sind regelmäßiger Teil des Programmes. Die Jungschar wird meist von ehrenamtlichen Mitarbeitern aus der jeweiligen Kirchengemeinde geleitet. Der Leitspruch der Jungscharen lautet: Mit Jesus Christus mutig voran!
Jungscharen im Deutschen EC-Verband (EC) Bearbeiten
Das Ziel der Kinder- und Jungschararbeit im EC ist: „Jesus liebt Kinder – deshalb sollen Kinder Jesus kennenlernen“. Dies geschieht durch Schuleinsätze, Projektarbeiten, bei Straßen- und Spielplatzeinsätzen, Freizeiten, Kinderbibeltagen, Kinderstunden und Jungschartagen, welche entweder direkt vor Ort oder durch die Landesverbände und den EC-Verband organisiert und unterstützt werden.
Jungschar in der katholischen Kirche Bearbeiten
Jungschar nannten sich die Gruppen der 13- bis 14-jährigen Jungen innerhalb der katholischen Sturmschar, ab 1930 Katholischer Jugendmännerverband Deutschlands. 1938 wurde der Verband einschließlich aller Unter- und Nebengliederungen durch die Nationalsozialisten verboten, am 6. Februar 1939 reichsweit aufgelöst.
Österreich Bearbeiten
Katholische Jungschar Österreich (KJSÖ) Bearbeiten
Die Katholische Jungschar ist Trägerin der außerschulischen kirchlichen Kinderarbeit und Teil der Katholischen Aktion, der Laienbewegung der Kirche. Neben dem Engagement in den Pfarr-Kindergruppen und der Unterstützung von Ministranten und Ministrantinnen setzt sich die Katholische Jungschar als Interessensvertretung vor allem für die Einhaltung von Kinderrechten ein. 1955 wurde mit der Dreikönigsaktion eine Spenden- und Hilfsaktion ins Leben gerufen.
Arbeitskreis Bibelorientierter Österreichischer Jugend (ABÖJ) Bearbeiten
Der ABÖJ ist das Netzwerk der freikirchlichen Kirchengemeinden in Österreich, welche eine Jungschar-Gruppe anbieten. Die Jungschar-Gruppen sind außerschulische Freizeitangebote von Freikirchen und evangelischen Kirchengemeinden für Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 16 Jahren.
Schweiz Bearbeiten
Bund Evangelischer Schweizer Jungscharen (BESJ) Bearbeiten
Der BESJ ist vor allem in der Deutschschweiz tätig. Die BESJ-Arbeit ist ein ausserschulisches Freizeitangebot von Freikirchen und Evangelischen Landeskirchen für Kinder und Teenager von 6 bis 16 Jahre. Als Jugendverband konzentriert er sich auf die Arbeit unter Jugendlichen in den drei Altersstufen Ameisli, Jungschar und Teenie. Zusätzlich sind auch Sportgruppen dem Verband angeschlossen. Seit neuem existieren beim BESJ auch diverse Computerclubs. Durch ganzheitliche Betreuung, die Geist, Seele und Leib berücksichtigt, sollten die Teilnehmer in ihrer Entwicklung zu eigenständigen Persönlichkeiten gefördert werden.
Als Vision/Mission hält der BESJ fest:
„Alle Kinder und Jugendliche in der Schweiz haben die Möglichkeit das Evangelium so zu hören, dass sie sich für Jesus entscheiden können und in der Jüngerschaft gefördert werden. (nach Matthäus 28,18–20)“