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Ein Pelzcape ist entsprechend dem Cape der Textilbekleidung ein armelloses Kleidungsstuck aus Fell in Mantel bis hin zu einer kurzen Jackenlange das um die Schultern gelegt wird Vor allem historisch dann meist mit Kapuze wird es auch als Pelerine bezeichnet 1 2 In der Mode wird unter einem Cape allgemein ein weiter langer Umhang verstanden ein armelloser Mantel Insbesondere in der Pelzmode wird es auch fur kleinere Umhangkragen auch Capekragen angewendet von der Grosse einer blossen Schulterbedeckung bis zum langen Kleidungsstuck Meist waren dies in jungerer Zeit Damencapes 3 2 Pelzcapes Weissfuchsfell Tull u a Daniel Kohavi 2016 Daneben besteht das textile Cape mit Pelzinnenfutter historisch auch als Pelz bezeichnet oder mit unterschiedlich ausgepragtem Pelzbesatz Langere Capes haben statt der Armel meist geschlitzte Armdurchgriffe Ab einer gewissen Lange ist zudem eine grosszugige Weite unabdingbar um die Bewegungsmoglichkeit nicht zu sehr einzuschranken Ein weiteres Kennzeichen des langeren Capes ist daher der eher grosszugige bis uppig weite Fall Der Bezeichnung zwischen dem Kurzcape und dem kleinen Umhang Kragen ist fliessend Entsprechend dem erweiterten Gebrauch des Begriffs Cape in der Pelzmode spricht man auch von Capearmeln zum Beispiel bei Jacken und Manteln bei Armeln die mehr eine offene wallende Form aufweisen Capeansatz er stellt bei Jacken und Manteln eine capeartige Erweiterung der Achselpartie uber den eigentlichen Armeln dar Capeartiger Kragen die kleinere oder grossere Form eines Jacken oder Mantelkragens Capeeffekt wenn es sich nicht um ein Cape oder einen capeartigen Kragen handelt also etwa nur die Form die den Eindruck eines Capes erwecken soll Capemantel sowohl fur einen Pelz oder Stoffmantel mit einem Capekragen in der allgemeinen Mode auch vereinzelt fur ein kleidlanges Cape 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Mittelalter bis 18 Jahrhundert 1 2 Moderne 1 2 1 20 Jahrhundert bis Gegenwart 1 3 Pelztracht 1 4 Ornat 1 4 1 Herrscherornat 1 4 2 Cape Roben sonstiger politischer Vertreter 1 4 3 Kirchenornat 1 4 4 Roben der Gerichtsbarkeiten 1 4 5 Akademische Talare 1 4 6 Kriegstracht und Uniform 2 Verarbeitung 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp Zweiteiliger Schaffellumhang der Moorleiche Frau von Huldremose 2 Jh vor Chr Je weiter man vom Mittelalter aus in die Vergangenheit zuruckblickt desto haufiger sind die armellosen Uberkleider nicht in den Schultern ausgearbeitet sie sind eher als Umhange denn als Cape zu bezeichnen Der pelzgefutterte Umhang meist ebenfalls ohne erkennbare Schulterausformung ist vor allem als mannliches Standes und Wurdezeichen regelmassig auf mittelalterlichen Gemalden bis in das 20 Jahrhundert zu sehen Oft ist er auf dem Abgebildeten nicht umgelegt er liegt nur neben ihm oder ist nur zu einem sehr kleinen Teil als Attribut zu sehen Auch die Damen des Adels liessen sich in gleicher Art mit diesem Symbol ihres Standes portratieren Fast immer war die Abseite der meist samtenen roten manchmal blauen Umhange aus Hermelinfell Von den ersten in der Vorzeit als Kleidung benutzten Pelzen den Umhangen aus einem oder mehreren Fellen unterscheidet sich das zuletzt als Pelzcape bezeichnete Kleidungsstuck wesentlich durch seine dem Korper angepasste Form mit meist ausgearbeiteten Schultern Dies verhindert beim in den Vorderteilen geoffneten Cape ein Herabrutschen des Kleidungsstuckes Andere Formen werden haufiger als Pelzstola Pelztuch oder ahnlich bezeichnet Bis gegen Ende des 19 Jahrhunderts gab es noch kaum mit dem Haar nach aussen getragene Pelzkleidung das Fell wurde als Pelzinnenfutter getragen Nur an den Randern der Textiljacken und mantel schaute es eventuell hervor oft waren die Besatze und vielleicht die Manschetten aus Pelz Unter einem Pelz wurde entsprechend ein mit Fell ausgefuttertes Kleidungsstuck verstanden Zusammen mit der Einfuhrung der Pelznahmaschine um 1900 begann sich der Aussenpelz jedoch bald in grossem Ausmass durchzusetzen Der Maschineneinsatz ermoglichte den Ubergang zur Pelzkonfektion Mittelalter bis 18 Jahrhundert Bearbeiten Kurz zusammengefasst lasst sich uber die Entwicklung der Pelzmode nach der Antike sagen Im Mittelalter futterte der Kurschner im Rokoko besetzte er und seit dem 19 Jahrhundert bekleidet er 4 Bis zum Beginn der modernen Mode war ein Pelz in ganz besonderem Mass ein Teil der Mannergarderobe der mit dem Haar nach innen getragen wurde und meist zusatzlich pelzverbramt war Im gehobenen stadtischen Burgertum war der gefutterte Pelz ein wesentlicher Bestandteil zumindest der festlichen Garderobe Weniger von den stadtischen Modeentwicklungen abhangig war die eher landliche regionale Pelztracht Capeartig waren bis zu dieser Zeit jedoch nicht nur die reprasentativen Gewander der Herrscher beispielsweise das zumindest pelzverbramte Gewand von Albert Friedrich von Brandenburg 5 Insbesondere die europaischen Herrscher gaben teils enorme Summen fur edles Pelzwerk aus Unter den 26 Umhangen von Heinrich dem V von England befanden sich sechs mit Fell gefutterte dazu 16 weitere Pelzfutter und 55 andere Pelze 1353 hinterliess die Mutter Edwards des III von England 16 pelzgefutterte Gowns 6 Die capeartigen Gewander wiesen zumeist in irgendeiner Form ein Armloch auf im 15 und 16 Jahrhundert entstanden mannigfaltig geschnittene Mannerversionen in langen oder huftlangen Ausfuhrungen 7 Fur England werden fur das goldene elisabethanische Zeitalter 1558 bis 1603 kurze von beiden Geschlechtern getragene Capes erwahnt mit Pelzkragen und mit Pelz gefuttert die im taglichen Gebrauch waren 8 nbsp Herrschergewander mit Hermelin und Feh gefuttert und verbramt Frankreich 6 Jh nbsp St Anna mit fehgefuttertem Cape ca 1300 nbsp Christ und Jude im hermelin und fehbesetzten Cape 14 Jh nbsp Schaube capeartiger Rumpf und Armdurchgriff dazu uberweite Armel 1543 Moderne Bearbeiten nbsp Kurschner und Kundin bei der Auswahl eines Fehwammen Capes und Stola England 1840 Der armellose Herrenmantel der nach eigenem Geschmack und Gutdunken schwungvoll drapiert wurde blieb in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts beliebt Bei ihm befand sich der Pelzbesatz meist noch als Fortsetzung des Kragens an den Mantelrandern Er gehorte zur Vervollstandigung des Gesellschaftsanzuges und machte alle modischen Veranderungen mit Als Mitte des Jahrhunderts Rock und Frack erheblich kurzer wurden schrumpfte auch der Capemantel Zehn Jahre spater zeigten die Modezeitschriften ihn in verschiedenen Langen und ganz mit Pelz umrundet mit einem kleinen Pelzkragen am Hals Ein Facon wie es bis in die 1860er Jahre charakteristisch blieb 9 In den 1830er Jahren taucht ein spater Havelock genannter Mantel mit halblanger Pelerine auf nachdem in den 1820er und 1830er Jahren bereits ein pelerinenartiger Schulterkragen in Mode gekommen war einfach oder in mehrfacher Abstufung Bevorzugt wurde er von wurdigen Herren vornehmlich gesetzten Alters und von Kunstlern getragen Als Kutschermantel lebte dieses Modell der Biedermeierzeit bis weit in das 20 Jahrhundert hinein fort Es steht im Gegensatz zu dem bis heute gebrauchlichen mit Pelz gefuttertem eher schmalen Herrenmantel der fruher als Gehpelz bezeichnet wurde 9 Der Kurschnermeister August Dietzsch konnte sich 1986 noch daran erinnern dass die Kunden aus Hochfinanz und Adel ihre Kutscher mit schweren Fahrpelzen ausstatteten naturlich aus einfachen Fellen die meist mit einer Pelerine und Mutze aus schwarzem amerikanischem Baribal vervollstandigt waren 10 Witgchouras oder Witzschoura s wurde ein mit Pelz gefutterter Damenmantel genannt der etwa Anfang des 19 Jahrhunderts aktuell war Unter der Bezeichnung finden sich sowohl armellose Capemantel sowie Mantel mit Armeln Seit dem Ausgang des 18 Jahrhunderts erfreuten sich kleine Teile aus Pelz teils als Pelzgarnitur aus mehreren Teilen bestehend ganz ausserordentlicher Beliebtheit Dazu gehorten die auf das reizvollste variierten zahlreichen Kragen und Umhange mit Pelzverbramung Teils in Stolaform oder pelzbesetztem Schal vom kleinen Halskragen zur Schulterpelerine und schwellen zu Gebilden an die eine Kombination von Stola und Pelerine darstellen Wie ihre Vorganger im 18 Jahrhundert werden sie je nach Umfang als Pelerine Mantelet Schal oder Mantille bezeichnet im Englischen meist sogar als cloak Mantel 9 In der Enzyklopadie von Krunitz hiess es 1806 In dem beinahe verflossenen Winter haben die Londoner Pelzladen vornehmlich durch reiche und grosse Palatinen die Kauferinnen angezogen Die Schalmanufakturen konnten sich sehr uber den Eingriff beschweren der hierdurch in ihr Gebiet gemacht wird Bis vor kurzem waren die Palatinen blosse Pelzstreifen von wenigem Belange und geringen Kosten jetzt aber haben sie die Form der Halstucher angenommen und setzen besonders bei reichen Frauen viele tausend Schals ausser Umlauf Da sie etwas neues sind und den ganzen oberen Korper wider die Kalte schutzen so finden sie ausserordentlichen Beifall und die grossen Kurschnergewolbe denken so fleissig auf Vorrat Mannigfaltigkeit und Stufenfolge in den Preisen dass man glauben sollte sie hatten Bestellungen fur ganze Regimenter von Frauen aus allen Standen Die besten Palatinen sind wie die gangbarsten Muffe aus Barfellen und kosten vier bis sechs Guineen Der Luxus des weissen Pelzwerks welcher in England nur einige Jahre alt ist und bisher ziemlich beschrankt war scheint diesen Winter sehr um sich zu greifen Die Gewolbe der grossen Kurschner und der Modenhandler sind voll von weissen Palatinen Muffen doch kommen Muffe sehr schnell aus der Mode und Kleidergarnierungen Diese Waren sind ungemein teuer und verkostbaren den Winterstaat der Frauen sehr denn selbst die Mittelstande mussen nun zweierlei Pelzwerk haben Zur gewohnlichen Tracht sind Palatinen und Muffe aus schwarzlichem Pelzwerk nur wenige tragen auf der Strasse weisse Muffe und Palatinen weil der Londoner Kohlenrauch sie bald schwarzt Aber wenn man in Abendpartien und auf Balle und Konzerte geht muss beides ganz weiss sein so wie auch weissatlasne Kleider bloss mit weissem Pelzwerk besetzt werden 11 Modisch und beliebt waren auch capeartige Umhange verschiedener Lange und Weite oft mit einer angeschnittenen Kapuze In den Jahrzehnten vor und nach der Mitte des 19 Jahrhunderts trug die Dame zum Reifrock gern einen meist dreiviertellangen Mantel mit Armschlitzen an den Randern ein schmaler Pelzbesatz 9 Der verbramte Capemantel begleitete die Krinolinenmode bis auf ihren Hohepunkt Das pelzverbramte Cape bestand nicht nur zusammen mit den umfangreichen Gewandformen der Krinoline und dem Cul de Paris es wurde halb oder dreiviertellang auch uber der schlanken Linie der 1890er Jahre getragen besonders aber als pelzgefutterter Abendmantel uber dem dekolletierten Gesellschaftskleid Auch kleine verbramte oder ganz aus Pelz gefertigte Schulterkragen sah man in dieser Zeit 12 Gegen Ende des 19 Jahrhunderts wurden immer mehr preisgunstige Pelze gekauft die bis zu den Ellenbogen reichende schlichte Pelerine aus Pelz wurde haufig mit einem Muff kombiniert Daneben gab es bereits kleine Capes bei denen verschiedene Fellarten kombiniert wurden beispielsweise moiriertes flaches Astrachan mit langhaarigem Skunkfell abgebildet in einem italienischen Modekatalog Anfang 1898 Dieselbe Zeitschrift zeigte zwei Jahre spater eine zierliche Pelzgarnitur aus Chinchilla bestehend aus einem winzigen Abendtaschchen einer fellverbramten Kappe und einem kurzen Cape mit Stehkragen die Felle an der unteren Kante jeweils bogenformig gerundet 13 nbsp Herrencape mit Otterkragen 1823 nbsp Bodenlanges Cape chinchillaverbramt Paris 1827 nbsp Felicitas zu Furstenberg geborene Grafin Wolff Metternich zur Gracht 1839 nbsp Cape Stola 1860 nbsp Opern Cape Seide Federfell und Polarfuchsfell Metropolitan Museum of Art 1882 nbsp Kurzcape Selbstportrat Louise Catherine Breslau etwa 1886 nbsp Abendcape Textil und Pelzbesatz Emile Pingat ca 1891 20 Jahrhundert bis Gegenwart Bearbeiten nbsp Sealskin Cape der Beginn der Pelzmode 1880 Worthing Museum and Art Gallery Kam in den fruheren Jahrhunderten nur gelegentlich einmal ein mit dem Fell nach aussen gearbeiteter Pelzumhang oder Pelzmantel vor so kann von einer eigentlichen Pelzmode erst seit der Wende vom 19 zum 20 Jahrhundert gesprochen werden Dank der Einfuhrung der Pelznahmaschine wurde es moglich Pelze sehr viel preisgunstiger und mit trotzdem aufwandigeren Arbeitstechniken herzustellen In den 1890er Jahren erschienen zum ersten Mal in den Zeitschriften Modebilder die nur Pelzkonfektion zeigten Im Moniteur de la Mode finden sich unter anderem unter dem Schlagwort Nos fourrures primes Pelerinen aus Pelz mit genauer Preis und Materialangabe der Pelzfirma Ein wesentliches besonders ins Auge fallendes Merkmal der Pelzmode ist die wechselnde Vorliebe fur einzelne Pelzarten Angeboten wurden damals Fischotter Biber verschiedene Fuchsarten Skunks Nerz Marder Mufflon exotische Ziegenfelle Karakul Chinchilla und weitere importierte und modisch gewordene Pelze Erst im darauffolgenden Jahr waren neben den Capes und sonstigen Kleinteilen auch Jacken abgebildet 1898 als lange Jacke bezeichnet der erste Mantel 14 Zu Beginn des 20 Jahrhunderts gab es vor allem in der Damenmode bereits ein breites Angebot unterschiedlicher Pelzteile Ein immer schnellerer Modewechsel begann Den entscheidenden Durchbruch signalisierte die Weltausstellung zur Jahrhundertwende in Paris 1900 mit vielen Aussenpelzen deren Kurschnerarbeiten geradezu ein Schwelgen in Pelzen und neuen Verarbeitungstechniken darstellte Mit dem Auslassen von Fellen zu schmalen Streifen in Mantellange wurde von Revillon Freres eine in der Anwendung neue Arbeitstechnik und Pelzoptik vorgestellt Neben Jacken Manteln sogar Kleidern aus Pelz fehlte auch das Pelzcape nicht Revillon zeigte unter anderem ein Cape aus Sealfell besetzt mit Zobelfell und in der Ausstellungsgruppe La Corbeille de Mariage Das Brautgeschenk einen bodenlangen seidenbestickten Samtmantel mit einem kleinen Chinchillacape und eine Pelerine aus 82 russischen Zobelfellen Als Colett frz kleiner runder Kragen Cape wurde ein ganz besonders aufwandig gearbeitetes festliches Cape aus sehr dunklem Canada Nerz bezeichnet ausgestellt von der Firma P M Grunwaldt Paris Stammhaus St Petersburg Es wies drei ubereinanderlappende Volants auf dazu einen dreifachen ebenso fallenden Medicikragen 15 Die Berliner Konfektionare nahmen die zahlreichen Anregungen sofort auf und brachten fertige Pelzjacken und Pelzmantel in die Waren und Modehauser Seal wurde der Favorit der Jahrhundertwende weit und fullig geschnitten aber immer nur wadenlang so dass die Kleider darunter hervorwallen konnten 14 16 Mit dem Entstehen einer eigenen Pelzmode kam neben den Fellarten der Pelzveredlung und Verarbeitung eine immer grossere Bedeutung zu Bestandig war man jetzt darauf aus durch Farben Scheren und andere Techniken Felle zu veredeln und neue Optiken zu schaffen Wobei unter Pelzveredlung die Veranderung durch Farben Scheren oder durch andere Techniken verstanden wird Haufig wird dabei angestrebt mit preiswerteren Fellarten eine wertvollere Art zu nachzuahmen Wichtig war um diese Zeit die Imitation des anfangs schwarz gefarbten gerupften Sealfells durch Sealkanin aber beispielsweise auch durch Sealbisam Bereits seit dem Mittelalter hatte das Kurschnerhandwerk eine beachtliche Hohe erreicht Uberall dort wo der Pelz nicht nur als Futter oder Verbramung diente war man bemuht ihn durch kunstvolle Verarbeitung zu besonderer Wirkung zu bringen Erst recht wurde das fur den Kurschner von Bedeutung als Uberkleider Mantel Jacken und Umhange aus Pelz eine wichtige Rolle in der Mode zu spielen begannen Aus seinem hollandischen Exil bestellte Exkaiser Wilhelm II in den 1920er Jahren noch ganz traditionell fur seine zweite Frau Hermine Grafin Schoenaich Carolath im heimischen Berlin einen Breitschwanzmantel und ein weites Hermelincape 17 Die tanzenden Geschwister Margot und Hedi Hopfner zeigten sich in den 1930er Jahren in Silberfuchscapes 18 Capes aus Edelfuchsfellen finden sich bis in die jungere Zeit immer wieder beim in der Offentlichkeit auftretenden auf Aufmerksamkeit angewiesenen Personenkreis vor allem bei Schauspielerinnen Wohl alle bedeutenden Couturiers hatten um die Zeit der Goldenen 1920er Jahre immer wieder dekorative Pelzcapes in ihren Kollektionen Pierre Brissaud zeichnete 1920 ein ausladendes braunes Abendcape von Jeanne Lanvin Das Modehaus der Nachfolger von Charles Frederick Worth zeigte 1923 ein ausgelassen gearbeitetes schlichteres Cape mit Kragen 1987 ein opulentes fast bodenlanges Abendcape innen und aussen aus Nerz 19 Sealfell war als Imitation in durchaus angesehenen Kollektionen vertreten Chanel entwarf 1924 ein recht schlichtes rocklanges Cape aus dem schwarzen Sealbisam mit dunkelblauem Taftfutter ein abgesteppter Stoffkragen uber dem Fellkragen Maulwurffell war zeitweilig in Mode Der New Yorker Kurschner Gunther Jaeckel fugte im selben Jahr die schwarzgefarbten Fellchen dachziegelartig uberlappend ubereinander und besetzte den Kragen des Capes mit einem schwarzgefarbten Fuchskragen Auch in den folgenden Jahren wurden von den die Mode bestimmenden Pariser Modeschopfern immer wieder Pelzcapes in allen Langen Fellarten und verschiedenen Ausfuhrungen gezeigt In den Jahren 1934 1935 waren das neben anderen Schiaparelli Revillon Vionnet und Lanvin 20 Das voluminose Fell der Edelfuchse tragt als Mantel und Jacke erheblich auf die Verarbeitung zum weniger korpernahen schwingenden und eher schmeichelnden Cape bietet sich an Wahrend der Zeit des Nationalsozialismus wurde der Fuchs zu einem Lieblingspelz der Deutschen moglichst ein Teil aus Silberfuchs Die Filmstars zeigten sich privat und auf der Leinwand in voluminosen schulterbetonten huftlangen Capes und regten zur Nachahmung an Es waren jedoch weniger die auffalligen Capes sondern eher kleinere Garderobenteile die Eingang in die Kleidung der Normalburgerin fanden 21 Mit der Zunahme der Pelzjacken und Pelzmantel hatte das Pelzcape an Bedeutung verloren aus der allgemeinen Herrenmode waren Capes fast ganz verschwunden 14 Lediglich der eigentlich armellose Havelock aus dem 19 Jahrhundert mit seiner stattdessen angearbeiteten halblangen Pelerine hatte sich noch bis Anfang des 20 Jahrhunderts gehalten Die Winterversion besass eventuell ein Pelzfutter Pelzkragen und an den Armeln Pelzstulpen 4 22 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde in der Zeit des Wirtschaftswunders die Bundesrepublik gemessen am Pro Kopf Verbrauch das pelzfreudigste Land der Welt 23 Nach den Entbehrungen des Krieges entstand der Wunsch sich endlich wieder etwas zu gonnen der Pelz gehorte dazu neben dem Reisen in andere Lander Die grossen deutschen Pelzproduzenten beschaftigten bald eigene Designer wie beispielsweise Wolfgang Joop Die Anregungen kamen anfangs ohnehin weiterhin vor allem aus Paris allen voran aus dem Haus Christian Dior Bereits 1947 zwei Jahre nach Kriegsende entwarf Dior ein bodenlanges Abendcape aus Silberfuchs mit einer Aussenseite aus mitternachtsblauem Wollstoff 20 Von den internationalen Stars fand die Opernsangerin Grace Bumbry Erwahnung sie trug taglich einen Pelz auch wenn sie mal eben einkaufen ging bei festlichen Gelegenheiten ein bodenlanges Chinchillacape 24 Im Zeichen einer gewissen Marktsattigung begannen die deutschen Kurschner etwa seit den 1980er Jahren sich weniger auf glamourose sondern auf gebrauchstaugliche Modelle zu konzentrieren ein Pelz wie er zum taglichen Einkauf getragen werden kann Damit verschwand das Cape fast vollig aus ihren Geschaften Im Rahmen einer sich verandernden Tierschutzbewegung geriet der Pelz als erster in den Fokus der Gegner der Tiernutzung Dies geschah gleichzeitig in den Jahren in denen die verkaufsfordernden kalten Winter fast regelmassig ausblieben ubergehend in die zunehmende Diskussion um eine zunehmende Erderwarmung Inzwischen ist der Pelzabsatz in Europa auf einen Bruchteil zuruckgegangen Prominente Frauen mit Pelz oder pelzbesetzten Capes nbsp Geraldine Farrar 1900 nbsp Pola Negri 1927 nbsp Olivia de Havilland 1937 nbsp Jean Wallace 1942 nbsp Eva Peron 1950 nbsp Pat Crowley 1954 nbsp Senta Berger 2010 Capes verschiedener Fellarten nbsp Breitschwanz mit Marderkragen 1900 nbsp Kormoran um 1900 nbsp Chinchilla 1905 nbsp Marder Anfang 20 Jh nbsp Hermelin um 1910 nbsp Edelfuchse 1948 nbsp Chinchilla 1964 nbsp Silberfuchs und Weissfuchs 1978 nbsp Nerz 1984 nbsp Poncho aus geflochtenem Kaninfell 2010 nbsp Nerz Verbramung Gucci 2018 nbsp Rotfuchs Verbramung und Rucksack 2020 Aussergewohnliche Kurschnerarbeiten nbsp Nerz Unbekannter Designer Pelzkonfektion Bundesrepublik 1980 nbsp Wildkatze Unbekannter Designer Modellwettbewerb des deutschen Kurschnerhandwerks 1982 nbsp Nerzgitter Helmut Feilitsch Frankfurt Main 1983 nbsp Nerzcape Christian Dior 1980er Jahre nbsp Samtnerz Schenkenbach Haute Couture Dusseldorf 2018 Pelztracht Bearbeiten Bedingt losgelost von der Mode sind die National und Volkstrachten neben der allgemeinen Mode fuhren sie ein Eigenleben In der Entwicklung lokaler Kleidung wurden teils selbstandige und vom Modekostum nur wenig abhangige Pelztrachtenformen hervorgebracht Die wichtigsten europaischen Nationaltrachten in denen Pelz eine Rolle spielt sind die polnische und die ungarische Landerubergreifend haben die ursprunglich nicht sesshaften Volker am nordlichen Polarkreis eine eigene Pelztracht aus den dort anfallenden Fellarten entwickelt An vielen Trachten wird eine ausschliesslich auf die Notwendigkeit reduzierte Verarbeitung besonders offenbar Gemeinsam ist vielen Volkstrachten der entsprechend der Jahreszeit mit der Leder oder mit der Fellseite nach aussen gearbeitete Fellmantel oder Umhang Uberall wo das Klima es erfordert wurde er oder wird er teilweise noch getragen moderne Textilien haben ihn jedoch inzwischen in der Regel auch dort verdrangt Charakteristische Nutzer waren die Hirten das Material war entsprechend Lammfell und manchmal Ziegenfell Auch die Landbevolkerung bediente sich bei ihren Pelzen in der Hauptsache einfacher lokaler Fellarten importierte Pelze waren eine Seltenheit Neben den Hirten war der Umhang bei Jagern und Nomaden der ganzen Welt gebrauchlich Er war nie abgefuttert die sauber gegerbte Lederseite war dagegen oft mit farbigen Stickereien verziert insbesondere die Schafpelze der ungarischen Bauern und Hirten Gelegentlich hing dort uber dem Cape oder dem Mantel noch ein dunkles Lammfell in seiner naturlichen Grosse mit Schwanz und Klauen Hier uberwog jedoch letztlich bei weitem die Lammjacke und der Schaffellmantel die einfache Form des Schaffellcapes 25 Die Aussenseiten aus Samt Brokat oder anderem edlen Stoff der burgerlichen fellgefutterten oder besetzten Capes waren in den kostbareren Ausfuhrungen teils ebenfalls reich mit farbigen Stickereien geschmuckt Insbesondere im 16 Jahrhundert finden sich viele teils landschaftlich gepragte Capeformen die besonders festlichen Versionen haufig fast bodenlang Sie konnten fellgefuttert verbramt und an einzelnen Orten auch ganz aus Pelz sein letztere uberliefert aus Bohmen Litauen Livland ofter erganzt durch eine pelzbesetzte Kopfbedeckung 26 Die hoheren Range des Militars werteten ihre Uniform ebenfalls gern mit einer edleren Pelzart auf Das im taglichen Gebrauch eher unhandliche Cape ist hier weniger haufig Aus Russland ist ein Offizier des spaten 17 Jahrhunderts abgebildet mit einem fast knochellangen Cape mit Biber gefuttert und besetzt dazu eine passend verbramte Mutze und mit Hirschfell verbramte Stiefel 26 Zum Ende des 17 Jahrhunderts busste die mannliche Tracht ihre fuhrende Rolle in der Mode ein Der aus dem 17 Jahrhundert ubernommene Umhang war kuhn drapiert auch im 18 Jahrhundert noch beliebt 27 Der Deckenumhang als rechteckig einfach geschnittenes Pelzteil war bis in die jungere Zeit bei vielen Naturvolkern anzutreffen Insbesondere fand er sich bei indigenen Bevolkerung Nordamerikas wo er mit dem Eintreffen der Europaer weitgehend durch die Wolldecke abgelost wurde Der Reno oder Rheno der Germanen wird von Julius Casar in seinen Gallischen Kriegen 58 52 v Chr erwahnt Hierbei durfte es sich ebenfalls um einen einfachen Umhang gefertigt aus Schaffellen gehandelt haben 28 29 Der normannische Geschichtsschreiber Ordericus Vitalis 1075 um 1142 beschrieb den Reno etwa 1000 Jahre spater dann gegensatzlich als mit wertvollen Fellen ausgefuttert nur von den ganz Reichen getragen und als Bestandteil der koniglichen Garderobe 30 Die armellose seitlich offene oder mit sehr tiefen Armellochern ausgestattete Suckenie oder der Surcot des 12 bis 15 Jahrhunderts konnte sowohl pelzgefuttert als auch pelzbesetzt sein Die Dame des Romanciers Ulrich von Liechtenstein um 1200 1275 trug eine mit Hermelin gefutterte Suckenie aus Scharlach 26 31 32 Die Heuke war ein armelloser glockenformig geschnittener fast wadenlanger Umhang des Mittelalters der bei Mannern uber der Schulter geschlossen wurde bei Frauen jedoch uber den Kopf gestreift wurde Heuken bestanden unter anderem aus dickem Wollzeug nur bisweilen waren sie mit Pelz ausgefuttert Ihren Ursprung soll die Heuke in Nordafrika haben im 13 Jahrhundert wurde sie in Sudfrankreich bekannt Erst nach 1300 kam sie in Norddeutschland in Gebrauch wo sie in der ersten Halfte des 14 Jahrhunderts als Mannermantel im Burgertum stark verbreitet war Im 15 bis 17 Jahrhundert wurde die Heuke fast ausschliesslich von wohlhabenden Burgerinnen als Frauenmantel in getragen 33 34 zum Beispiel als Bestandteil der Bremer Tracht Das dort bodenlange Cape wurde geschlossen indem die rechte Seite grosszugig in Ellenbogenhohe uber das linke Vorderteil geschlagen und dort befestigte wurde Eigentlich kragenlos gab es fur Frauen auch Varianten mit Kragen Die Art und Weise wie sie getragen wurde unterschied sich in den einzelnen Regionen In Braunschweig gab es um 1400 Heuken die so lang waren dass sie auf dem Boden nachgeschleppt wurden 35 In der inselfriesischen Frauentracht lasst sich die Heuke mit Sicherheit bis in die erste Halfte des 16 Jahrhunderts zuruckverfolgen erst im 19 Jahrhundert wurde sie aufgeben 25 Auch der spatmittelalterliche Kurschen war ein pelzgefutterter halblanger Capemantel Wohl in der Regel mit Lammfell gefuttert befand sich am Saum haufig ein Streifen edleren Pelzwerks Er wurde von den Frauen hauptsachlich zum Kirchgang getragen Fur die Manner gab es zum gleichen Zweck ein ahnliches Pendant das im Sommer nur ubergehangt wurde Der Kurschen war in der siebenburgisch sachsischen Trachtenlandschaft weit verbreitet Er ist sowohl in Sudsiebenburgen zum Beispiel in der Region um Hermannstadt Harbachtal Repser Gegend als auch in Nordsiebenburgen nachgewiesen Jedoch war er eines der aufwendigsten und teuersten Kleidungsstucke der siebenburgisch sachsischen Tracht so dass sich ihn nur gut situierte Personen leisten konnten Die kostbaren Umhange wurden sorgsam gehutet und als Erbstucke weitergegeben 36 Wahrend in Mitteleuropa kurze enge Schossjacken gebrauchlich waren bevorzugte man bei den sudosteuropaischen Trachten Jacken von einfacher Form offen lose und haufig capeartig armellos oft mit Stickerei verziert bei Frauen und Mannern gleich 25 Zu der mannlichen Pluderhose der Renaissance gehort ein kurzes bis reichlich armlanges Cape Hatte es Armel wurde es offenbar trotzdem haufig wie ein Cape nur uber die Schultern gelegt getragen Es konnte im Kragen und an den Vorderkanten mit Pelz besetzt sein 26 Von den Danziger Frauen ist eine Abbildung aus dem Jahr 1601 mit zwei betagten Frauen uberliefert die beide ungewohnliche uppige fast bodenlange lebhaft gemusterte Capes mit dem Haar nach aussen anhaben vielleicht aus Iltisfell mit Stoffumrandung Dazu der Text Zu Danzigk gmein die alt Matron Im Kurschnerpeltz thun einher gon Gantz bund geschecket rund umbher Und ist ein Tracht von Alters her Ahnliche Darstellungen finden sich in dieser Zeit nicht nur in der schlesischen Brautkleidung sondern beispielsweise auch in den Trachten Livlands allerdings mit dem Fell hauptsachlich innen 37 und den Trachten Polens 38 Die Suba auch Schuba war ein ungarischer Pelzumhang In Ungarn gehorte Pelzbekleidung bei weiten Bevolkerungskreisen bis in die jungere Zeit zur festtaglichen Kleidung Schafpelzmantel Westen und Umhange sind Teil des alten ungarischen Brauchtums Das Prunkstuck dabei war der Suba ein grosser fast bodenlanger Pelzumhang 39 Mit Armeln versehen als Mantel oder Jacke wird der gleichartig ausgestattete Pelz als Bunda bezeichnet Im Rechnungsbuch des Kardinals Hippolyt von Este des Neffen der Konigin Beatrix aus dem Hause Aragonien findet sich zu den Jahren 1487 89 die Eintragung Suba all ungarescha Schuba nach ungarischer Art 40 Im 19 Jahrhundert bis etwa in die 1870er Jahre war das prachtigste Erzeugnis der Kurschner von Szeged die Schuba ein unentbehrliches Kleidungsstuck fur Schafhirten und Bewohner von Gehoften Sie wurde von einem Schriftsteller folgendermassen beschrieben Es ist allgemein bekannt dass die Schuba fur den Bauern ein gewohnliches Mobelstuck ist Stuhl Bett Kissen Diwan im Winter Ofen im Sommer Eisgrube Auf ihrem Fell kann man essen und dorren und wenn man ein Kind damit bedeckt ist es diesem ein besonderes Vergnugen Und dann ist eine Schuba eine schon bestickte Lammfellschuba ein Paradekleid fur Feiertage Eine Zierde im Sommer aufgehangt ein Makartstrauss Ansehen verleihend wenn der Besitzer von ihren Farben umhullt eine hoheitsvolle Stellung einnimmt Der oder die Schuba aus Szeged hatte einen so guten Ruf dass von weither Besteller kamen um sich bei einem Szegeder Kurschnermeister eine verzierte Schuba machen zu lassen 41 Die Frauen trugen nicht die lange bis auf den Boden reichende Suba Die dreiviertellange Capeform der Damenbunda wurde auch als Kisbunda bezeichnet Die Kisbunda war meist aus braun gefarbtem Pelz gearbeitet Die Silhouette wich mit ihren weicher und runder gearbeiteten Schultern von denen der Manner ab Sie konnte mit schwarzem Lamm besetzt sein Ihre vor allem schwarze Bestickung war reichhaltiger als beim Suba der Manner 39 Im kalteren Russland wurde der Pelz sehr viel haufiger mit dem Haar nach aussen getragen Ein Moskauer Paar ist auf einem alten Stich ist mit zwei langen jeweils mit einer Brosche geschlossenem Kapuzencapes abgebildet das uppige Fell zwar innen aber sehr gut sichtbar Dazu gehort jeweils eine spitze mit einem Gamsbart geschmuckte Mutze mit aufgeschlagenem Pelzrand 42 Die osteuropaische Burka ist ein traditioneller warmender Schaf oder Lammfellumhang fur Manner der Bewohner Nordkaukasiens Georgiens und der Gebirgsregionen Aserbaidschans und der russisch ukrainischen Kosaken Manchmal wird sie uber einer Holzschale getragen Wenn es warmer wird kann sie auch uber die Schultern nach hinten geschlagen werden sie liegt dann trotzdem am Korper an Der meistens eckige Schnitt des wendbaren Capes verleiht dem Trager ein besonders charakteristisches verbreitertes Aussehen insbesondere wenn sie durch die holzerne Schale verstarkt wird Bei Bedarf wurde sie sogar als Zelt verwendet 43 44 Im 17 Jahrhundert wurde nach einer Epoche schmalerer Kleidung die Tracht etwas salopper Ein bequemer halb bis dreiviertellanger Umhangmantel mit Pelz umrandet oder ganz mit Fell gefuttert wurde ublich Der Begriff des Alamode Kavaliers kam auf Er trug einen halblangen Uberrock der wenn die Witterung es erlaubte haufig nur umgelegt oder uber eine Schulter gehangt wurde Die Pelzverbramung griff hier auch auf die seitlichen Schlitze die Tascheneingriffe und die Armel uber Auf hollandischen Eislaufdarstellungen des 17 Jahrhunderts sieht man gelegentlich Damen die einen kleinen pelzverbramten Schulterumhang tragen 45 Besonders in der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts waren die recht haufigen Umhange Mantel und Hullen verschiedenster Art mit Pelz gefuttert oder verbramt In den letzten Jahrzehnten kamen die allgemein mit dem franzosischen Wort pelisse Pelz bezeichneten halb bis dreiviertellangen bequem geschnittenen Mantel auf teilweise nur mit Halbarmeln und Kapuze standen sie in der Form einem Cape manchmal recht nahe 27 Auch die pelzverbramten Umhange des Empire fielen mit unter die Bezeichnung Pelisse 46 Der Mantelet war ab 1740 bis in die Revolutionszeit in Gebrauch und dann wieder in der Zeit der Krinolinenmode ab 1848 bis etwa 1888 Des Ofteren war er am Saum pelzverbramt 44 Um die Wende zum 20 Jahrhundert war Hermelin noch ein beliebter Pelz fur den grossen Auftritt bis hin zur kleinen Pelzgarnitur zu der auch ein kleines Cape gehoren konnte Ein langes abendliches schwarzes Damencape der Zeit aus Samt ganz mit weissem schwarzbetupftem Hermelin ausgestattet erinnert noch sehr an eine Konigsrobe In der ersten Halfte des 20 Jahrhunderts bahnt sich das beginnende Interesse an moirierten Fellarten an Im Jahr 1831 ist es ein weites knochellanges Kaschmircape breit umrandet sowie Kragen und Passe aus gelocktem Astrachan 47 Der Poncho ein als Modeidee aus der mexikanischen Nationaltracht ubernommener Uberwurf kann pelzgefuttert sein haufig ist er dann jedoch wendbar und nur bis huftlang gearbeitet Im sachsischen Weissenfels nahten beginnend etwa um 1860 fast alle Frauen in Heimarbeit im Stucklohn zugeschnittene kleine Pelzaccessoires zusammen dazu auch ellenbogenkurze Capes aus Persianerfell 4 Als eine fur die Niederlande typische Arbeit wurden 1903 Pelerinen und Schulterkragen aus quergaloniertem Marder und Iltisfell angegeben 48 In Bergen in Norwegen hatte sich um diese Zeit die Firma Brandt neben anderen Kurschnerarbeiten darauf spezialisiert Capes aus Vogelfellen herzustellen 49 Capes verschiedener Landschaften nbsp Frauen in Livland 15 Jh nbsp Schiffer der Bretagne 1580 nbsp Reiter mit pelzverbramten Kurzcape vor 1591 nbsp Edelmann Gallien ca 1596 nbsp Betagte Frauen zu Danzig 1601 nbsp Heuke Friesland 18 Jh nbsp Xhosa mit Karosse 1813 nbsp Bunda Ungarn um 1855 nbsp Chokha Georgien 1890 nbsp Rumanischer Bergbewohner um 1900 Ornat Bearbeiten Bei der europaischen Tracht spielt das Cape mit seiner dekorativen Wirkung bei Standes Amts und Wurdetrachten eine wesentliche Rolle Ursprunglich aus der Modetracht hervorgegangen erstarrten sie in festen Formen und wandelten sich nur in Einzelheiten in dem auch Probleme des jeweiligen modischen Grundempfindens anklingen Ihrem uberindividuellen ein Amt einen Stand oder eine Wurde versinnbildlichenden Charakter gemass sind Beschaffenheit Zusammenstellung und Zuschnitt allmahlich genau festgelegt und mit dem Material auch der Pelz vorausbestimmt der jeweils verwendet wird 50 Die europaischen und von dort ubernommenen amerikanischen Amtstrachten ahneln sich bis heute in einem hohen Mass Wahrend der Konigsmantel fast immer ein armelloses Cape darstellte haufig mit langer Schleppe uberwogen bei den ubrigen Robentragern meist Mantel und Jackenformen mit Armeln Die Armel waren entweder nur angedeutet halblang oder reichten bis reichlich Handlange Eventuell erweiterten sie sich nach unten capeartig so dass auch hier gegebenenfalls reichlich Pelz gezeigt werden konnte Mit Pelz besetzte oder gefutterte Roben hielten sich besonders lange im traditionsbewussten England Herrscherornat Bearbeiten Seit den Tagen der romischen Eroberer wurden die Herrscher in England und anderswo in Furstenmanteln aus Samt und Hermelin gekront Auch Napoleon I verzichtete 1804 nicht auf dieses Zeichen der Macht Es bestand aus goldumsaumtem weissen Satin und besticktem Samt umrandet und gefuttert mit weissem mit Hermelinschweifen verziertem Hermelinfell Das 18 Jahrhundert markierte einen Wendepunkt in der Geschichte dieser Ehrenroben Nach der franzosischen Revolution uberlebte sie als Amtstracht nur noch an den Gerichtshofen und Universitaten 51 Der Fursten oder Konigsmantel ist ein aus purpurrotem Samt oder Seide bestehender mit Hermelinfell gefutterter und oder verbramter Umhang Er ist aus den allgemeingebrauchlichen mittelalterlichen Mantelformen der oberen Stande hervorgegangen Hermelin wurde allmahlich zum privilegierten Pelz furstlicher Personen seitdem die Mode fur diese seit der zweiten Halfte des 12 Jahrhunderts Pelzfutter und besatz bevorzugte Er hat sich im Laufe der Zeit zu dem gewaltigen nur zu festlichen Anlassen tragbaren pomposen Mantel entwickelt dessen Schleppe von mehreren Personen getragen werden muss Der im 14 Jahrhundert aufgekommene bis zu den Schultern reichende Hermelinkragen an dem langen auf der rechten Schulter geknopften Mantel blieb bezeichnend fur den Furstenmantel nachdem er im 15 Jahrhundert aus der Mode verschwunden war Auch sonst blieb der Furstenmantel vom Modewandel weitgehend unberuhrt man griff eher auf altere Formen zuruck Die Entwicklung war nicht regional begrenzt sondern in allen europaischen Herrscherhausern etwa gleich Unterschiede finden sich in der Steigerung ins Feierlich Reprasentative zum Beispiel bei deutschen Furstenmanteln Die Gemahlin des regierenden Herrschers zeigte sich beim Kronungsakt und bei anderen reprasentativen Gelegenheiten in einem furstlichen Frauenmantel meist ohne den grossen Hermelinkragen 50 Beispiele fur Konigsmantel sind der uber Generationen vererbte Konigsmantel Wilhelms I der Niederlande und der Kronungsmantel von August dem Starken Auch bei den Umhangen der Ritter und anderer Orden finden sich viele Beispiele fur Pelzfutter und verbramungen bevorzugt aus Hermelin meist steht er dem Grossmeister zu Die Ritterinnen des hl Georg in der Abtei Nivelles im belgischen Brabant trugen uber ihrem am unteren Saum mit Grauwerk verbramten weissen Kleid einen langschleppenden mit Hermelin gefutterten schwarzen Samtmantel 50 Ahnlich aufwandig waren die Ornate der Dogen von Venedig und von Genua die eine gewisse Ahnlichkeit mit der Gewandung der hochsten kirchlichen Wurdentrager aufwiesen Wie bei der klerikalen Mozetta unterschied man auch hier zwischen einer Sommer und einer Wintertracht 50 Des Ofteren waren deren Ornate nicht nur mit Hermelin gefuttert sondern besonders auffallig mit der langhaarigen Luchswamme verbramt dem weissen meist schwarz gesprenkelten Bauch des Luchsfells 50 Konigin Elisabeth II liess 1953 vor ihrer festlichen Kronung um den Geldbeutel der zahllosen adeligen Gaste zu schonen von ihrem Leibschneider Normann Hartnell eine einfache billige Staatsrobe entwerfen Anstelle aus wertvollen Brokaten und teurem Hermelinfell bestand sie nur noch aus rotem Velvet und einem Cape aus weissem Kanin die Kopfbedeckung war nicht mehr ein diamantenbesetzter Stirnreif oder eine Krone aus vergoldetem Silber sondern eine Kappe ebenfalls nur noch aus rotem Velvet mit Kaninrand Goldborte und Goldtrottel 52 Englische Herrschaftsornate in Capeform mit Feh oder Hermelinfell nbsp 1431 nbsp 1250 nbsp 1512 nbsp ca 1600 nbsp 1715 nbsp 1898 nbsp 1911 nbsp 1938 Cape Roben sonstiger politischer Vertreter Bearbeiten nbsp Mit Hermelinstreifen besetzte Robe des Londoner Burgermeisters 1821 Der Finanzminister Heinrichs des VII erhielt den Stoff fur seine Winterroben und einen Pelz aus 32 makellosen Hermelinwammen fur seine Kapuze und einen anderen Pelz von 120 weniger feinen Hermelinwammen fur das Innenfutter ahnlich ausgestattet als Zeichen der Krone wie die Richter mit ihren scharlachroten Roben Es dauerte bis ins 17 Jahrhundert bis der Talaruberwurf mit Kapuze hood aus den englischen Staatsroben verschwand Im 20 Jahrhundert bestanden sie nur noch aus schwarzem Damast der Pelz war aus ihnen verschwunden 53 Von den englischen Burgermeistern Sheriffs und anderen Beamten ist aus dem 14 Jahrhundert uberliefert dass sie enorme Summen fur Pelze ihrer Roben ausgaben Um 1980 besass der Londoner Oberburgermeister noch immer funf Roben aus schwarzem Seidendamast mit goldenen Ornamenten und goldenen Spitzen besetzt Eine mit Hermelin besetzte purpurfarbene Samtrobe wurde noch zu Kronungen und bei koniglichem Besuch getragen Den Londoner Stadtbezirken stehen als Stadtrate jeweils ein Alderman und mehrere Councillors vor Die Aldermen hatten zu der Zeit zwei Roben eine scharlachrote mit Zobel am Halsausschnitt an den Vorderkanten hinab bis zum Saum ausserdem eine violette die mit braunem Barenfell besetzt war Die Councillors hatten schwarze Roben mit Iltisfell besetzt Inzwischen wird von allen haufig das weitaus preiswertere Bisamfell verwendet meist die dunkleren dem Zobel ahnlicheren Bisamrucken Kaninfell und gelegentlich weiterhin Hermelinfell Die Robe des Londoner Swordbearers des Schwerttragers war unverbramt bei zeremoniellen Anlassen tragt er dazu noch immer eine Zobelmutze den Muscovy Hat 54 Kirchenornat Bearbeiten nbsp Klosterfrauleins der Abtei EstrunDie alteste zuruckreichende Verbindung zur Modeepoche vergangener Zeit findet sich als Zeichen der Kontinuitat in der klerikalen Kleidung insbesondere in den Kirchengewandern Bereits im Byzanz des 9 Jahrhunderts trug der dortige Bischof einen rundum mit Pelz eingefassten huftlangen Umhang 55 Die ersten christlichen Monche kleideten sich in ein grobgewebtes Cape oder Tunika haufig mit einer Kapuze Oft war das Gewand mit Ziegenfell oder einem anderen weit verbreiteten und dadurch preiswerten Pelz gefuttert Hohere Geistliche trugen jedoch sehr bald reich mit Pelz gefutterte und verbramte Roben die an Wert und Fellart der Kleidung wohlhabender Burger und des Adels angepasst war 56 Die pelzgefutterte Almutie oder Almutia die klerikale feine Form der weltlichen grobstoffigen Kotze gehorte zur Chorkleidung der Stiftsherren und Stiftsbenefiziaten Erste Abbildungen stammen aus dem 12 Jahrhundert Es handelte sich um einen Schulterkragen der vorne offen oder rundum geschlossen sein konnte Der Saum war ublicherweise mit Fellschweifen verziert oder mit textilen Troddeln Die fur das Futter verwendete Fellart hing vom Rang des Besitzers ab Niedriger gestellte Kleriker trugen dunkle Farben und hohere Range oft silbergrau Im Mittelalter zum Schultermantel geworden war die Almutie oft aus Grauwerk gearbeitet den Ruckenfellen insbesondere des russischen Eichhornchens Auf einigen Abbildungen sind Stiftsherren zu sehen welche die Almutie nicht angezogen sondern nur zusammengelegt uber dem linken Arm halten Die Ordensgeistlichen der Kongregation von St Waast in Arras 1569 trugen eine bis auf die Fusse hinabreichende Almutie in der Art einer Stola aus schwarzem Pelz 50 56 Die Kappe lat cappa ein langer armelloser mit Pelz gefutterter Kapuzenmantel wurde vornehmlich von geistlichen Ordensfrauen getragen Haufig waren sie der mannlichen Tracht ahnlich so beim mit Schaffell gefutterten Mantel der Laienschwestern vom Orden des hl Gilbert der sich nur durch die schwarze Farbe vom weissen Chorherrenmantel unterschied 50 Die Mozetta ist ein bis zu den Ellenbogen reichender uber dem Chorhemd getragener Schulterkragen in der Regel fur hohere Geistliche der katholischen Kirche Auch die papstliche Oster und die Wintermozetta sind mit Hermelin besetzt 57 Die rotsamtene Wintermozetta mit Hermelin gefuttert und verbramt wurde zuletzt noch bei Papst Benedikt XVI burgerlich Joseph Aloisius Ratzinger gesehen passend dazu die hermelingefutterte Mutze Camauro 50 Roben der Gerichtsbarkeiten Bearbeiten nbsp Richter Lord Wynford England 1825 Im Mittelalter und in der fruhen Neuzeit war die Amtstracht der Richter und sonstigen vor Gericht agierenden Juristen regional sehr unterschiedlich gestaltet Insbesondere stadtische Rechtsprechungsorgane demonstrierten ihren Status durch besonders prunkvolle Amtsgewander und Insignien In den deutschen Landern scheint Pelz jedoch nicht allgemein dazu gehort zu haben In Osterreich jedoch wo nicht von einer Robe sondern vom Talar gesprochen wird welcher gemeinsam mit der Kopfbedeckung des Richters dem Barett das Amtskleid bildet trugen die Prasidenten des Verfassungsgerichtshofs noch 2020 ihre Talare mit einem weissen Fellkragen ursprunglich aus Hermelin heute wohl regelmassig aus Kanin oder Synthetik Dieser allerdings nicht armellose Talar wurde in seiner heutigen Form im ausgehenden 19 Jahrhundert eingefuhrt Am englischen Oberen Gerichtshof findet sich Hermelinfell als Ausschmuckung der Amtstracht mindestens noch bis Ende des 19 Jahrhunderts Der fruheste Hinweis darauf dass englische Herrscher ihre Richter mit Roben ausstatteten stammt aus dem Jahr 1292 Konig Edward I beauftragte den Bewahrer der koniglichen Garderobe den Richtern der Gerichtshofe verschiedene Materialien fur Sommer und Winterroben zur Verfugung zu stellen als Letztes wurde in einem Auftrag erwahnt fur Pelz aus Hermelin fur die Kapuzen mantel hoods aus Stoff 53 Akademische Talare Bearbeiten nbsp Leonhart Fuchs 1501 1566 deutscher Mediziner und BotanikerDie Roben der Professoren entstammen ebenfalls der mittelalterlichen allgemeinen Kleidung und lehnten sich stark an die der kirchlichen Wurdentrager an Das Unterrichten im Mittelalter erfolgte fast ausschliesslich durch die Kirche und die ersten Universitaten waren vom Papst ins Leben gerufen worden 56 Im Jahr 1586 wurde ein franzosischer Professor abgebildet der uber seinem langen armellosen Stoffcape einen weissen uber die Schultern reichenden Capekragen trug Einen gleichartigen Kragen besass ein franzosischer Doktor uber seinem pelzgefutterten und verbramten Pelzcape mit tief ausgeschnittenen Armellochern in etwa derselben Zeit darunter eine schwarze Robe 26 In England wechselten vor allem die Stofffarben von Universitat zu Universitat und zwischen den Leitungsebenen Auch die Art des Fellmaterials war nicht bei allen englischen Universitaten gleich Uber die akademische Amtskleidung hiess es dort Mitte des 15 Jahrhunderts in Anbetracht des Wetters wurde beschlossen von Ostern bis Allerheiligen Seidenkapuzen anstelle von Pelzkapuzen zu verwenden 53 gt Insbesondere deutsche Gelehrte wurden neben anderen wohlhabenden Burgern viel mit einer pelzverbramten oder gefutterten fur den Stand typischen Schaube abgebildet Sie hatte zwar meist Armel aber manchmal oben einen Armdurchgriff so dass die Schaube wie ein Cape zu nutzen war Gelegentlich bis zu drei Durchgriffe in den dann uberlangen Armeln zusatzlich zu den Handlochern machten sie zudem vielfaltig tragbar 53 Kriegstracht und Uniform Bearbeiten nbsp Generalleutnant Charles Stewart in Husarenuniform Irland 1812 Uber das Aussehen des von den Romern als Reno bezeichneten von den Germanen ubernommenen Pelzumhang scheint wenig bekannt zu sein Hauptsachlich wurde er bei den in Germanien stationierten Legionen getragen Ganz verschwindet der Pelz beim Militar mit der Einfuhrung der Rustung aus Metall und Leder Auch als durch geanderte Kriegsfuhrung Rustungen bedeutungslos wurden kehrte der Pelz nicht zuruck Zumindest in neuerer Kriegsfuhrung sind Capes fur den einfachen Soldaten ungeeignet Pelzgefutterte oder besetzte Umhange tauchten daher bis in das 20 Jahrhundert lediglich vereinzelt noch bei den hoheren Dienstgraden ausserhalb von kriegerischen Auseinandersetzungen insbesondere bei offiziellen Anlassen auf 58 Ansonsten wurden in beiden Weltkriegen gebrauchte Pelze zu Unterkleidung von Soldatenmanteln umgearbeitet 59 60 Verarbeitung BearbeitenRotfuchscape Barbara Janssen 2018 nbsp Schnittmuster nbsp Arbeitsvorbereitung nbsp ModellwettbewerbDas Pelzcape stellt trotz oder gerade wegen seiner einfachen Trapezform je nach Fellart und Verarbeitung besondere Anforderungen der Fellaufteilung an den Kurschner Die meisten Pelze sind aus zu Langsstreifen gearbeiteten Fellen in jeweils Mantel oder Jackenlange gearbeitet Bei Capeformen wurden so alle schmalstreifig im Halsloch enden nicht durch Armellocher unterbrochen Unifarbene gelockte Felle schwarzes Karakulfell und andere bereiten durch ihr flachiges Aussehen bei der Verarbeitung zu einem Cape wenig besondere Schwierigkeiten Die Felle der meisten Pelzarten haben eine geringe annahernd konische Form Die hauptsachlich ubliche Fellaufteilung bei der Pelzverarbeitung kleiner Pelzfelle ist Fell uber Fell sowie Fell neben Fell mit dem Haarschlag nach unten Bei einer massig ausgestellten Jacke oder einem Mantel entstehen dabei kaum Probleme die kleinsten und schmalsten Felle kommen jeweils in die nachsthohere Fellzeile Da das Pelzfellleder in der Regel sehr zugig ist werden die unteren Felle gegebenenfalls etwas in die Breite gestreckt die oberen in die Lange Weil ein Cape in aller Regel eine grosse untere Weite aufweist ergibt sich hier meist keine ausreichende Ubereinstimmung mehr mit der vorhandenen Fellform Daher wird bei kleineren Fellarten zum Beispiel bei Bisam haufig von der sonst ublichen Einteilung in Langsstreifen abgesehen Beginnend mit einem Fell an der Vorderkante werden die darunter befindlichen Fellbreiten jeweils ignoriert Es befinden sich also nach oben hin in jeder Fellzeile weniger Felle als in der darunter Die uberschussige Breite in den einzelnen Fellstreifen abzuschneiden verbietet sich bei dem hohen Wert des Materials auch wurde es haufig kein schones Bild ergeben Deshalb werden als eine Moglichkeit die seitlichen Streifen bei der Schnittmustereinteilung nicht bis zum Halsloch durchgefuhrt sondern werden vom Rucken und Vorderteil her unterhalb der Schulter im Bogen zusammengefuhrt Die meisten Fellarten haben eine dunklere Fellmitte den sogenannten Grotzen Beim Auslassen dem Verlangern eines Felles auf Jacken oder Mantellange durch Schneiden und Nahen konnen jedoch mit der Technik der Grotzengabelung zwei Fellstreifen nach oben hin zu einem zu einem zusammengefuhrt werden ohne dass Fellmaterial verloren geht Auch eine Querverarbeitung bei der der Haarschlag von vorn zur Ruckenmitte verlauft behebt das Problem nicht Aus Grunden eines harmonischen Aussehens ist es in der Regel erwunscht die Fellzeilen nicht gegeneinander zu verschieben Es entsteht dadurch das gleiche Dilemma wie bei der Langsverarbeitung nur dass ein Verschieben der Fellzeilen hier ein sehr unharmonisches unruhiges Bild ergabe Lediglich die diagonale Streifenfuhrung bei der die Fellbahnen mit dem Haarschlag schrag nach unten verlaufen und der Haarschlag sich in der Ruckenmitte trifft stellt keine Probleme Sie wird ofter bei bereits zu Tafeln vorgefertigten Pelz Halbfabrikaten der sogenannten Tafelware angewendet Beim Bauchfell des russischen Eichhornchen der Fehwamme wird bei der Vintom Verarbeitung zu sogenannten Fellfuttern bereits darauf eingegangen Sie werden jeweils paarig nach links und nach rechts im Haarschlag abwarts laufend vorproduziert die jeweils halben Bauchfelle immer ein wenig in einer Richtung verschoben Ihre Hauptverwendung geschieht allerdings fur Pelzinnenfutter Cape Pelerinen Camail Rotonde Verarbeitung im Jahr 1883 nbsp Rotonde aus kleinen australischen Opossum unterschiedliche Fellzahl je Zeile nbsp Pelerine aus 17 Fehrucken nbsp Camail aus 60 Hermelin nbsp Pelerine aus neun und Kragen aus zwei Bisam nbsp Pelerine aus sieben Kanin nbsp Pelerine aus sieben SkunksWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Pelzcapes Sammlung von Bildern nbsp Commons Pelzmode nach Jahren kategorisiert Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Pelzmode weitere nach Jahrhunderten Sammlung von BildernEinzelnachweise Bearbeiten Alfons Hofer Textil und Modelexikon 7 Auflage Band 2 Deutscher Fachverlag Frankfurt am Main 1997 ISBN 3 87150 518 8 S 660 Stichwort Pelerine a b c Alexander Tuma Pelz Lexikon Pelz und Rauhwarenkunde Band XVII Alexander Tuma Wien 1949 S 109 110 Stichworte Cape Capearmel Capeansatz Capeartiger Kragen Capeeffekt Capemantel Caperucken Alfons Hofer Textil und Modelexikon 7 Auflage Band 1 Deutscher Fachverlag Frankfurt am Main 1997 ISBN 3 87150 518 8 S 126 Stichworte Cape Capekragen a b c Marie Louise Steinbauer Rudolf Kinzel Marie Louise Pelze Steinbock Verlag Hannover 1973 S 149 150 Abbildung Albert Friedrich von Brandenburg Elizabeth Ewing Fur in Dress B T Batsford Ltd London 1981 S 23 englisch Elisabeth Ewing S 24 Elisabeth Ewing S 52 a b c d Eva Nienholdt Pelz in der Mode des 19 Jahrhunderts Teil I Kapitel VII Vorgeschichtliche Zeit bis zur Gegenwart In Das Pelzgewerbe Nr 2 1957 Hermelin Verlag Dr Paul Schops Berlin Leipzig S 81 90 Gisela Unrein Ein Kurschnermeister erinnert sich In Bruhl Nr 6 Dezember November 1986 VEB Fachbuchverlag Leipzig S 29 Johann Georg Krunitz Oeconomische Encyclopadie Band 108 1806 Stichwort Pelz Eva Nienholdt Pelz in der Mode des 19 Jahrhunderts Teil II Kapitel VII Vorgeschichtliche Zeit bis zur Gegenwart In Das Pelzgewerbe Nr 4 1957 Hermelin Verlag Dr Paul Schops Berlin Leipzig S 150 157 Anna Municchi Ladies in Furs 1900 1940 Zanfi Editori Modena 1992 S 18 22 englisch ISBN 88 85168 86 8 a b c Eva Nienholdt Pelz in der Mode des 20 Jahrhunderts Kapitel VIII Vorgeschichtliche Zeit bis zur Gegenwart In Das Pelzgewerbe Nr 5 1957 Hermelin Verlag Dr Paul Schops Berlin Leipzig S 213 218 Abbildung Canada Nerz der Firma P M Grunwaldt Paris Stammhaus St Petersburg Paul Larisch Josef Schmid Das Kurschner Handwerk I Teil Nr 3 4 Kapitel Die Kurschnerarbeiten auf der Weltausstellung zu Paris 1900 Verlag Larisch und Schmid Paris 1902 S 4 5 Steinbauer S 189 Steinbauer S 189 Municchi Ladies in Fur S 96 99 187 188 a b R Turner Wilcox Mode in Furs Abbildungen Seite 163 220 Steinbauer S 152 153 Eva Nienholdt Pelz in der Mode des 19 Jahrhunderts Teil I Kapitel VII der Beitragsfolge Pelz in der europaischen Kleidung Vorgeschichtliche Zeit bis zur Gegenwart In Das Pelzgewerbe Nr 2 1957 Hermelin Verlag Dr Paul Schops Berlin Leipzig S 83 Steinbauer S 189 Steinbauer S 192 193 a b c Eva Nienholdt Pelz bei den Volks und Nationaltrachten In Das Pelzgewerbe Nr 1 1958 Hermelin Verlag Dr Paul Schops Berlin Leipzig Wien S 213 218 a b c d e R Turner Wilcox The Mode in Furs Charles Scribner Son s New York und London 1951 Abbildungen S 22 45 englisch a b Eva Nienholdt Pelz in der Mode des 18 Jahrhunderts In Das Pelzgewerbe Nr 6 1956 Hermelin Verlag Dr Paul Schops Berlin Leipzig S 235 245 Francis Weiss From Adam to Madam Aus dem Originalmanuskript Teil 1 von 2 ca 1980 1990er Jahre im Manuskript S 39 48 englisch Alexander Tuma Pelz Lexikon Pelz und Rauhwarenkunde Band XXI Alexander Tuma Wien 1951 S 35 Stichwort Reno Elisabeth Ewing S 21 Dorothee Backhaus Brevier der Pelze Keysersche Verlagsbuchhandlung Heidelberg Munchen 1958 S 22 23 Eva Nienholdt Pelz in der Tracht des ausgehenden Mittelalters Kapitel III der Beitragsfolge Pelz in der europaischen Kleidung Vorgeschichtliche Zeit bis zur Gegenwart In Das Pelzgewerbe Nr 5 1955 Hermelin Verlag Dr Paul Schops Leipzig Berlin Frankfurt Main S 163 166 Els Oksaar Mittelhochdeutsch Texte Kommentare Sprachkunde Worterbuch Almquist amp Wiksell Stockholm u a 1965 S 259 Ludmila Kybalova Olga Herbenova Milena Lamarova Das grosse Bilderlexikon der Mode Vom Altertum zur Gegenwart ubersetzt von Joachim Wachtel Bertelsmann 1967 1977 S 555 S 565 Abb 937 amp 938 Kurze Erklarung des Instituts fur Realienkunde des Mittelalters und der Fruhen Neuzeit Osterreichische Akademie der Wissenschaften Wien Memento vom 9 Dezember 2008 im Internet Archive Kurschen Siebenburgisches Museum Gundelsheim Foto Klaus Seibold Abgerufen am 3 Marz 2021 Livlandische Frau 1586 Mit Pelz besetztes armelloses Cape mit Pelzkragen und pelzverbramter Mutze getragen von einer polnischen Dame 1590 a b Gunter Gall Trachtenlook in Pelz und seine Vorbilder In Die Pelzwirtschaft Dezember 1968 S 14 16 Maria Kresz Volkstumliche ungarische Kurschnerarbeiten S 19 20 Maria Kresz Volkstumliche ungarische Kurschnerarbeiten S 62 63 Steinbauer F Jollain Jean Pierre undatiert Abb S 51 Otto Richard Brix Die Kaiserlich Russische Armee in ihrem Bestande ihrer Organisation Ausrustung und Starke im Krieg und Frieden 1 Januar 1863 S 37 Abgerufen am 13 Marz 2021 a b R Turner Wilcox Mode in Furs Abbildungen Seite 107 154 Eva Nienholdt Pelz in der Mode des 17 Jahrhunderts In Das Pelzgewerbe Nr 3 1956 Hermelin Verlag Dr Paul Schops Berlin Leipzig S 110 117 R Turner Wilcox Mode in Furs S 120 R Turner Wilcox Mode in Furs Abbildungen S 124 154 Paul Larisch Josef Schmid Das Kurschner Handwerk I Teil S 75 Kormoran Cape Eiderenten Cape Firma Brandt Norwegen a b c d e f g h Eva Nienholdt Pelz am Herrscherornat an weltlichen sowie geistlichen Ordens und Amtstrachten In Das Pelzgewerbe Nr 3 1958 Hermelin Verlag Dr Paul Schops Berlin Leipzig Wien S 132 138 R Turner Wilcox The Mode in Furs S 105 Steinbauer S 191 192 a b c d Elizabeth Ewing S 43 Ewing 46 47 R Turner Wilcox The Mode in Furs S 14 englisch a b c Elizabeth Ewing S 40 42 Paul Larisch Die Kurschner und ihre Zeichen Selbstverlag Berlin 1928 S 49 Eva Nienholdt Pelz bei der Kriegstracht und Uniform In Das Pelzgewerbe Nr 6 1956 Hermelin Verlag Dr Paul Schops Berlin u a S 271 276 Sammlung von Woll Pelz und Wintersachen fur die Front Fur vest project New York 1942 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pelzcape amp oldid 232847583