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Der oder die Suba auch wie gesprochen Schuba ist ein ungarischer Pelzumhang Mit Armeln versehen als Mantel oder Jacke wird der gleichartig ausgestattete Pelz als Bunda bezeichnet Ungarische Damen Suba Schaffell und Lammfell Ruckseite 1840 1870 Metropolitan Museum of Art In Ungarn gehorte Pelzbekleidung bei weiten Bevolkerungskreisen bis in die jungere Zeit zur festtaglichen Kleidung Schafpelzmantel Westen und Umhange sind Teil des alten ungarischen Brauchtums Das Prunkstuck dabei war der Suba ein grosser fast bodenlanger Pelzumhang 1 Unter der Bezeichnung Schuba galt ein ahnlicher Lammfellmantel als die typische Bekleidung Russlands als der russischste aller Mantel 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Kisbunda 3 Herstellung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Wort suba ist ursprunglich arabisch dschubba und bedeutete eigentlich ein Obergewand mit langen Armeln Nach Jolan Balogh durfte unter suba zur Zeit des Konigs Matthias zweite Halfte des 15 Jh ein mit Armeln versehenes oder auch armelloses mit Pelz gefuttertes und verbramtes mit Brokat oder Samt uberzogenes Gewand verstanden worden sein der zeitgenossischen deutschen Schaube entsprechend Im Rechnungsbuch des Kardinals Hippolyt von Este des Neffen der Konigin Beatrix aus dem Hause Aragonien findet sich zu den Jahren 1487 89 die Eintragung Suba all ungarescha Schuba nach ungarischer Art 3 Bunda die allgemeinere Bezeichnung fur die Lammmantel geht haufig mit der des armellosen Schuba durcheinander der eine Name kann jeweils auch einmal die andere Form meinen Selbst fur das ungarische Debrecen hiess es das dort Suba fremdartig klang Beim Pelzmantel sagte man Bunda ob er nun von einer Frau oder einem Mann getragen wurde 4 nbsp Ein Paar aus Debrecen 19 Jh Die ersten uberlieferten Subas weisen noch kaum Verzierungen auf sie waren einfache Hirtenmantel Der Suba wurde mit der Lederseite nach aussen getragen In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts waren einige bereits auch uberaus reich bestickt die Stickerei war so kostbar dass das Teil bei Regen gewendet und dann doch mit dem Haar nach aussen ubergeworfen wurde um die Ornamente zu schutzen Nur wohlhabende Landwirte konnten sich ihn leisten Der Suba zahlt zu den altesten ungarischen Kleidungsstucken und war die allgemein gebrauchlichste Bekleidung die vom Konig ebenso getragen wurde wie vom einfachen Volk Auch diente er als Bett und als Zudecke 1 Wie bei Standestracht ublich wurde je nach Rang und Amt ein anderes Material gewahlt Der Konig trug einen mit Seide und Gold umhullten Suba aus Hermelinfell oder Zobelfell der Kammerer aus Marderfell und die stadtischen Burger des 16 Jahrhunderts aus Wolfsfell Die Schlosswache trug einfache Schafspelzumhange eine Kleidung die sich bei den Hirten und Bauern bis zumindest Ende des 20 Jahrhunderts erhielt In der ungarischen Tiefebene durfte er als standesbedingte Tracht nur vom Familienoberhaupt getragen werden das nicht selten einer Sippe von 30 bis 40 Mitgliedern vorstand 1 Beeindruckend sind die kunstvollen Verzierungen Nach der Turkenzeit bereits im 17 hauptsachlich jedoch im 18 Jahrhundert begann man auch anstelle von aufgenahten Applikationen mit der neuen Art der Verzierung der Blumenstickerei 5 Die Stickmotive waren fast nie geometrische Figuren sondern fast ausnahmslos florale Motive neben der Rose waren dies Rosmarin Dahlie Tulpe Nelke Veilchen Vergissmeinnicht sowie Rosen und Eichenblatter In immer neuen Variationen liessen sie das Ausgangsmotiv oft kaum noch erkennen Die Motive wurden in den einzelnen Landstrichen sorgfaltig gehutet was soweit ging dass ein Teil der Gesellen nicht auf die sonst allgemein ubliche Wanderschaft ging 1 Anfangs wurden die Subas mit Seiden oder Wollfaden bunt bestickt spater unter dem Einfluss des burgerlichen Geschmacks uberwiegend schwarz Die Stickerei in der Jazyger Gegend Grosse Ungarische Tiefebene wurde einfarbig grun 6 Im 19 Jahrhundert bis etwa in die 1870er Jahre war das prachtigste Erzeugnis der Kurschner von Szeged die Schuba ein unentbehrliches Kleidungsstuck fur Schafhirten und Bewohner von Gehoften Sie wurde von einem Schriftsteller folgendermassen beschrieben Es ist allgemein bekannt dass die Schuba fur den Bauern ein gewohnliches Mobelstuck ist Stuhl Bett Kissen Diwan im Winter Ofen im Sommer Eisgrube Auf ihrem Fell kann man essen und dorren und wenn man ein Kind damit bedeckt ist es diesem ein besonderes Vergnugen Und dann ist eine Schuba eine schon bestickte Lammfellschuba ein Paradekleid fur Feiertage Eine Zierde im Sommer aufgehangt ein Makartstrauss Ansehen verleihend wenn der Besitzer von ihren Farben umhullt eine hoheitsvolle Stellung einnimmt Der oder die Schuba aus Szeged hatte einen so guten Ruf dass von weither Besteller kamen um sich bei einem Szegeder Kurschnermeister eine verzierte Schuba machen zu lassen 7 Die Blutezeit des Suba fallt in die Mitte des 19 Jahrhunderts in eine Zeit in der die Merinoschafe mit ihrer seidigen fur die Tuchproduktion bevorzugte Wolle die bisher gehaltenen fur die warme Winterkleidung besser eigneten Schafrassen langsam verdrangten Die Felle der auch zum Besticken besser geeigneten ungarischen dickhautigen Schafe wurden dadurch teurer Sie kamen hauptsachlich aus der Gegend zwischen Donau und Theiss 8 Kisbunda BearbeitenDie Frauen trugen nicht die lange bis auf den Boden reichende Suba Die dreiviertellange Capeform der Damenbunda wurde auch als Kisbunda bezeichnet Die Kisbunda war meist aus braun gefarbtem Pelz gearbeitet Die Silhouette wich mit ihren weicher und runder gearbeiteten Schultern von denen der Manner ab Sie konnte mit schwarzem Lamm besetzt sein Ihre vor allem schwarze Bestickung war reichhaltiger als beim Suba der Manner 1 Herstellung Bearbeiten nbsp Einzelteile des Suba mit Lamm Ruckenfell als Kragenbesatz vor 1925 In Hodmezovasarhely wurde um 1860 der Suba aus dreieinhalb ungegerbten in ihrem eigenen Fett geklopften Schaffellen genaht Wurde er von einem Kurschner gemacht verwendete dieser nie weniger als funf Felle wenigstens ein Fell ergab den Rucken je eines die Seiten je ein halbes Fell rechts und links das Vorderteil und eins die Schultern Sollte der Suba weiter werden konnten auch mehr Felle genommen werden In Hodmezovasarhely benotigte man fur einen Arbeitersuba funf fur eine Wagensuba acht fur einen Kirchensuba zehn bis zwolf Felle ausgebreitet ergab sie einen vollen Kreis Das Mittelstuck bildet ein kollerartiges kreisformiges mit Halsausschnitt versehenes Schulterteil dem zwei seitliche Schultersegmente eingefugt sind An diesen inneren Kreis schliessen sich radial geordnete Felle an jedes dieser Felle ist mit dem Halsteil an das Schulterteil angenaht An der Stelle wo jeweils bei einem Fell die zwei Vorderfusse abgeschnitten wurden werden die so entstandenen Lucken durch zusammengesetzte halbkreisformige Fullsel erganzt Diese kleinen Fullsel sind kennzeichnende strukturelle Elemente der Schuba 9 Um die Nahte moglichst haltbar zu machen deckte man sie durch weisse oder farbige Lammlederstreifen ab irha genannt als irch war der Begriff auch in der oberdeutschen und siebenburgischen Handwerkssprache gebrauchlich Der Suba hiess in Siebenburgen ungarische Bunda 10 Oder man nahte aus einem langs gefalteten Lederstreifen eine Biese mit in die Naht ein so dass sich eine kleine Wulst bildete oft in abstechender Farbe in dem meist weissen Pelzleder 11 Literatur BearbeitenMaria Kresz Volkstumliche ungarische Kurschnerarbeiten Ungarn 1979 ISBN 963 13 0419 1Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bundas Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e Gunter Gall Trachtenlook in Pelz und seine Vorbilder In Die Pelzwirtschaft Dezember 1968 S 14 16 Georgi Manajew Teure Warme Schuba der russischste aller Mantel Russia Beyound deutsch 11 Februar 2021 Abgerufen am 2 Februar 1922 Maria Kresz Volkstumliche ungarische Kurschnerarbeiten S 19 20 Maria Kresz Volkstumliche ungarische Kurschnerarbeiten S 68 Maria Kresz Volkstumliche ungarische Kurschnerarbeiten S 17 Maria Kresz Volkstumliche ungarische Kurschnerarbeiten S 23 Maria Kresz Volkstumliche ungarische Kurschnerarbeiten S 62 63 Maria Kresz Volkstumliche ungarische Kurschnerarbeiten S 21 Maria Kresz Volkstumliche ungarische Kurschnerarbeiten S 33 34 Maria Kresz Volkstumliche ungarische Kurschnerarbeiten S 42 Maria Kresz Volkstumliche ungarische Kurschnerarbeiten S 35 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Suba Kleidung amp oldid 219789707