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Die Storstad war ein norwegischer Tanker der nach seiner Einziehung im Zweiten Weltkrieg von Oktober 1940 bis Mai 1943 von der deutschen Kriegsmarine als Hilfsminenschiff und Hilfstrossschiff unter dem Namen Passat genutzt wurde Storstad SchiffsdatenFlagge Norwegen NorwegenDeutsches Reich Deutsches Reichandere Schiffsnamen ab 1940 PassatSchiffstyp OltankerKriegsmarine HilfsschiffHeimathafen OsloReederei A F Klaveness amp Co OsloBauwerft Blythswood Shipbuilding Company GlasgowBaunummer 11Stapellauf 21 Oktober 1925Verbleib 4 Mai 1943 ausser Dienst1949 abgebrochenSchiffsmasse und BesatzungLange 148 7 m Lua Breite 18 95 mTiefgang max 8 83 mVermessung 8 998 BRT5 217 NRTMaschinenanlageMaschine 12 Zyl Viertakt DieselmotorMaschinen leistung 3 100 PS 2 280 kW Hochst geschwindigkeit 11 5 kn 21 km h Propeller 2TransportkapazitatenTragfahigkeit 13 460 tdw Inhaltsverzeichnis 1 Bau und technische Daten 2 Zweiter Weltkrieg 2 1 Nortraship 2 2 Kaperung 2 3 Hilfsminenschiff Passat 2 4 Blockadebrecher Storstad 2 5 Trossschiff Passat 2 6 Blockadebrecher Passat 2 7 Ende 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBau und technische Daten BearbeitenDie Storstad lief am 21 Oktober 1925 mit der Baunummer 11 auf der Werft der Blythswood Shipbuilding Company in Scotstoun Glasgow fur A F Klaveness amp Co in Oslo vom Stapel Das Schiff war 143 3 m lang und 19 m breit und hatte 10 8 m Tiefgang Es war mit 8 998 BRT und 5 217 NRT vermessen Der Antrieb erfolgte durch einen Viertakt 12 Zylinder Dieselmotor von John G Kincaid amp Co in Greenock mit 3 100 PS an den Wellen und zwei Schrauben Die Probefahrt erfolgte am 20 Januar 1926 Zweiter Weltkrieg BearbeitenNortraship Bearbeiten Die Storstad befand sich wahrend der deutschen Invasion Norwegens in Ostasien Sie wurde im Mai 1940 von der norwegischen Exilregierung der fur die Dauer des Kriegs neu gebildeten Norwegian Shipping amp Trade Mission Nortraship zur Bereederung unterstellt Kaperung Bearbeiten Am 30 September 1940 unter Charter der Socony Vacuum Oil Co lief die Storstad unter Kapitan Egil Wilhelmsen aus Miri in Nordborneo mit Ziel Melbourne aus beladen mit 12 000 Tonnen Dieselol und 500 Tonnen Schmierol 1 Am 7 Oktober wurde sie in der Nahe der Weihnachtsinsel von dem deutschen Hilfskreuzer Pinguin unter Kapitan zur See Ernst Felix Kruder gesichtet und durch einen Warnschuss zum Stoppen gezwungen Kruder hatte die Absicht Minen in sechs Schifffahrtsstrassen vor Australien und Tasmanien zu legen benotigte dazu aber zwei Schiffe Er nahm die Storstad als Prise in Besitz und lief mit ihr in eine abgelegene Gegend zwischen Java und der Nordwestspitze Australiens wo sie in dreitagiger Arbeit zum Hilfsminenschiff umgerustet wurde mit einem Minendeck und Minenschienen auf dem Achterschiff 110 Minen wurden mit einem von dem am 26 August versenkten norwegischen Frachter Morviken stammenden Motorboot auf die Storstad umgeladen 2 Die Pinguin ubernahm 1200 Tonnen Dieselkraftstoff und dann wurde die Prise unter dem Namen Passat fur die Kriegsmarine in Dienst gestellt 3 Ihr Kommandant war der zu diesem Zweck vorubergehend fur die Dauer der geplanten Minenlegeaktion zum Kapitanleutnant S ernannte Erich Warning 4 Die ubrige Besatzung bestand aus drei Offizieren acht Unteroffizieren und 19 Mann sowie funf Mann der ursprunglichen norwegischen Besatzung die sich bereiterklart hatten weiterhin im Maschinenraum zu arbeiten Hilfsminenschiff Passat Bearbeiten Am 12 Oktober lief die Passat in die Gewasser zwischen Tasmanien und dem australischen Festland und legte vom 28 Oktober bis zum 7 November ihre Minensperren in der Banks Strasse zwischen dem Nordostende Tasmaniens und der Furneaux Gruppe und an den Ost und Westausgangen der Bass Strasse am Wilsons Promontory und am Cape Otway auf den Zufahrtswegen nach Melbourne Die Pinguin warf ihre Minen unterdessen vor Sydney Newcastle Hobart und Adelaide Beide Schiffe hielten wahrend dieser einmonatigen Unternehmung vollige Funkstille Die Minen der Passat forderten mindestens zwei Opfer Am 7 November lief das Kuhlschiff Cambridge 10 846 BRT am ostlichen Ende der Bass Strasse auf eine Mine der Passat und sank dabei kam ein Mann ums Leben 5 Am 9 November sank der US amerikanische Frachter City of Rayville 5883 BRT am Westende der Bass Strasse nach Minentreffer auch hier kam ein Mann der Besatzung ums Leben 6 7 Die City of Rayville war das erste im Zweiten Weltkrieg durch deutsche Kriegshandlung versenkte amerikanische Schiff Blockadebrecher Storstad Bearbeiten Die Pinguin und die Passat trafen wie verabredet am 15 November etwa 600 Seemeilen westlich von Perth wieder zusammen Dort wurde die Passat am folgenden Tag wieder in Storstad umbenannt und aus der Kriegsmarine ausgemustert um nunmehr zunachst als Aufklarer fur den Hilfskreuzer zu dienen bis der gesamte noch in den Tanks befindliche Kraftstoff an weitere deutsche Schiffe abgegeben werden konnte Ihre deutsche Besatzung wurde auf 18 Mann reduziert und weitere 20 Norweger traten als Freiwillige zu den funf die bereits an Bord waren 8 Die beiden Schiffe liefen dann ab 19 November sudwestlich von Australien mit einigem Abstand auf Parallelkurs um somit einen weiteren Sichtkreis zu haben In den folgenden elf Tagen wurden so vier Schiffe aufgespurt und von der Pinguin versenkt Am 8 9 Dezember trafen die beiden Schiffe rund 900 Seemeilen sudostlich von Madagaskar mit dem Hilfskreuzer Atlantis zusammen Nachdem die beiden Hilfskreuzer noch einmal Treibstoff von der Storstad ubernommen hatten wurde die Prise mit den insgesamt 405 Gefangenen der zwei Hilfskreuzer am Morgen des 10 Dezember unter dem Leutnant zur See d R Helmut Hanefeld nach Deutschland entlassen In der letzten Dezemberwoche traf sich die Storstad die getarnt als norwegischer Tanker Falkefjell das Kap der Guten Hoffnung umrundet hatte im Sudatlantik mit dem Schweren Kreuzer Admiral Scheer dem Trossschiff Nordmark dem Hilfskreuzer Thor dem Tanker Eurofeld und der Prise Duquesa 9 wobei wiederum Treibstoff abgegeben und weitere 119 Gefangene von der Admiral Scheer und der Nordmark ubernommen wurden 10 Vom 6 bis 8 Januar ubergab die Storstad den Rest ihrer Dieselolladung an die Nordmark und ging danach auf den letzten Abschnitt ihrer Heimfahrt Am 4 Februar 1941 erreichte sie Le Verdon an der Gironde in Westfrankreich Trossschiff Passat Bearbeiten Das Schiff wurde am 16 Februar von der Kriegsmarinedienststelle KMD Bordeaux fur den Trossschiffverband 11 erfasst und der Gruppe West mit dem KMD Bordeaux unterstellt Am 25 Februar wurde es vom Prisenhof Hamburg zur Verwendung an deutsche Stellen freigegeben Am 27 Februar wurde es wieder in Passat umbenannt und endgultig dem Trossschiffverband zugeteilt Die Bereederung erfolgte durch die Erste Deutsche Walfang Gesellschaft Am 1 April 1941 begann bei der Werft von Ateliers amp Chantiers de Bretagne ACB in Nantes der Umbau zum Hilfstrossschiff Am 1 Februar 1942 erfolgte die Indienststellung unter Kapitan Otto Kolschbach 12 Nach fertiggestellter Endausrustung wurde die Passat nach Saint Nazaire uberfuhrt wo sie am 29 Marz beim britischen Kommandounternehmen gegen Saint Nazaire der Operation Chariot schwer beschadigt wurde Sie wurde nach der Explosion der Campbeltown am Schleusentor von der hinter ihr liegenden Schlettstadt die sich bei der gewaltsamen Teiloffnung der Schleuse von ihrer Vertauung losgerissen hatte im Heck gerammt und lag dann blockiert in der Schleuse Am 18 April wurde sie dort durch britische Fliegerbomben ein weiteres Mal beschadigt Blockadebrecher Passat Bearbeiten Nach Beendigung der Reparaturen wurde sie im Juni 1942 zur Endausrustung wieder nach Nantes verlegt Allerdings sollte sie nun nicht mehr als Trossschiff sondern als Blockadebrecher dienen und auf der Fahrt nach Japan den Hilfskreuzer Thor versorgen 13 Am 6 September sollte das Schiff nach Japan auslaufen es wurde aber am Morgen des 2 September auf der Innenreede von Saint Nazaire wo die MES Anlage neu eingestellt worden war bei einem britischen Luftangriff durch einen Bombentreffer im Maschinenraum erneut schwer beschadigt wobei 80 Tote zu beklagen waren 14 Im September wurde es wieder nach Nantes verlegt wo die gesamte Besatzung und Ausrustung an die Brake abgegeben wurden die dann am 13 September mit dem ursprunglichen Auftrag der Passat auslief Ende Bearbeiten Am 4 Mai 1943 wurde die Passat ausser Dienst gestellt Sie wurde spater ohne Besatzung bei Donges in der Loire neben der ebenfalls schwer beschadigten Nordstern aufgelegt und bald darauf zum Ausschlachten freigegeben Am 10 Dezember 1943 wurde sie demgemass vom Trossschiffverband Gruppe West an die Nebenstelle Nantes des Nachschubressorts Paris der Kriegsmarinewerft Wilhelmshaven abgegeben Beim deutschen Ruckzug aus Nantes wurde das Schiff am 11 August 1944 selbstversenkt Das Wrack wurde 1949 gehoben und abgebrochen Literatur BearbeitenKarl von Kutzleben Wilhelm Schroeder und Jochen Brennecke Minenschiffe 1939 1945 Die geheimnisumwitterten Einsatze des Mitternachtsgeschwaders Koehlers Verlagsgesellschaft Hamburg 2002 ISBN 3 7822 0844 7 Friedrich Joachim Klahn Kap n Kolschbach Der Blockadebrecher mit der glucklichen Hand Koehlers Verlagsgesellschaft Biberach 1958 Jens Janssen Hilfsminenleger Passat ex Storstad Minen vor Australiens Hafen SOS Schicksale deutscher Schiffe Nr 177 Moewig Munchen 1959Weblinks Bearbeitenhttp www wrecksite eu wreck aspx 180448 http www warsailors com forum read php 1 2702 2702 msg 2702Einzelnachweise Bearbeiten http www warsailors com riksarkivet3 storstad gif Morviken bei www wrecksite eu http www wlb stuttgart de seekrieg 40 10 htm Warning war ein erfahrener Handelsschiffskapitan der als Leutnant zur See der Reserve auf der Pinguin eingeschifft und fur Prisenkommandos vorgesehen war Seine befristete Beforderung machte ihn gegenuber dem notwendigerweise ebenfalls mit auf die Passat uberstellten Sperrwaffenspezialisten Oberleutnant zur See W Schmidt befehlsberechtigt Nach Beendigung der Unternehmung diente Warning wieder als Leutnant zur See SS Cambridge bei www wrecksite eu Cape Otway Lighthouse Memento vom 9 Juli 2011 im Internet Archive http www wlb stuttgart de seekrieg 40 10 htm Da die norwegischen Seeleute Zivilisten waren konnten sie nicht als Kriegsgefangene gelten sondern lediglich interniert werden Sie durften auch mit einiger Wahrscheinlichkeit darauf rechnen dass die Storstad uber kurz oder lang von einem alliierten Kriegsschiff aufgebracht und sie damit wieder in Freiheit kommen wurden Die Duquesa 8 651 BRT war ein britisches Kuhlschiff mit einer Ladung u a von 14 5 Millionen Eiern und 3 000 Tonnen Fleisch das die Admiral Scheer am 18 Dezember aufgebracht hatte Es wurde zur Versorgung der in dieser Zeit im Sudatlantik operierenden deutschen Handelsstorer Versorger und Blockadebrecher genutzt und am 18 Februar 1941 durch den Hilfskreuzer Pinguin versenkt http www wlb stuttgart de seekrieg sch ndx htm http www wlb stuttgart de seekrieg km versorgung tsv htm Der Handelsschiffkapitan Kolschbach geboren 1897 befehligte beim Unternehmen Rheinubung im Mai 1941 den Versorgungstanker Spichern der am 25 Mai den Schweren Kreuzer Prinz Eugen im Nordatlantik betankte und spater als Korvettenkapitan Sonderfuhrer den Begleittanker U Boot Versorger Brake der sich am 12 Marz 1944 im Indischen Ozean selbstversenkte als er von britischen Streitkraften erfasst wurde Die Besatzung der Brake wurde von dem kurz zuvor betankten U Boot U 168 geborgen und nach Indonesien gebracht Kolschbach erhielt am 27 Juni 1944 das Deutsche Kreuz in Gold http www wlb stuttgart de seekrieg km versorgung v frames htm Die wenige Minuten zuvor ebenfalls angegriffene Uckermark blieb unbeschadigt lief eine Woche spater nach Japan aus und traf am 24 November in Yokohama ein Minenschiffe der deutschen Kriegsmarine 1944 1945 Adjutant Brandenburg Bulgaria Cobra Dietrich von Bern Doggerbank Drache Elsass Fasana Hansestadt Danzig Juminda Kaiser Kamerun Kehrwieder Kiebitz Konigin Luise Linz Lothringen Niedersachsen Nymphe Oldenburg Ostmark Passat Pommern Preussen Roland Romania Schiff 11 Schiff 111 Schiff 23 Schwerin Skagerrak Stralsund Tannenberg Togo Togo Ulm Vallelunga Versailles Westmark Wullenwever Xanten Zeus Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Storstad Schiff 1925 amp oldid 232604502