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Der Osterholzer Friedhof im Bremer Stadtteil Osterholz ist derzeit Ruhestatte fur mehr als 100 000 Verstorbene Er ist mit 79 5 ha Bremens grosster Friedhof und einer der grossten in Norddeutschland und eines von bisher neun in die Denkmalliste eingetragenen bremischen Gartendenkmalen 1 2 Hauptkapelle mit Lindenallee und sudlichem WandelgangInhaltsverzeichnis 1 Erreichbarkeit Lageplan 2 Geschichte 2 1 Wettbewerb 2 2 Entwurf 2 3 Anlage und Einweihung 3 Hauptkapelle 3 1 Restaurierung 3 2 Weitere Massnahmen 3 3 Finanzierung 4 Ehrenanlagen und besondere Graberfelder 4 1 Ehrenanlage fur KZ Opfer und fur Deutsche Soldaten 4 2 Ehrenanlage fur Bombenopfer 4 3 Ehrenanlage fur Vertriebene 4 4 Ehrenfeld fur die niederlandischen Kriegsopfer 4 5 Ehrenanlage fur auslandische Kriegsopfer 4 6 Graberfeld von im Lazarett verstorbenen 4 7 Denkmal 1870 71 und weitere historische Grabmale 5 Friedhof als Park 5 1 Grabmale und Grabstatten 6 Denkmale 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseErreichbarkeit Lageplan Bearbeiten nbsp Lageplan Osterholzer FriedhofDer Osterholzer Friedhof liegt an der Grenze der Bremer Ortsteile Osterholz und Sebaldsbruck Er wird daher auch falschlich als Friedhof Sebaldsbruck bezeichnet Er liegt ostlich des Mercedes Benz Werks Der Friedhof ist fur den Individualverkehr und mit offentlichen Verkehrsmitteln gut erreichbar Von der Endhaltestelle Sebaldsbruck der BSAG verkehren mehrere Buslinien uber die Haltestelle Osterholzer Friedhof Daneben halten dort auch zwei Regionalbuslinien die Bremen mit dem Landkreis Verden verbinden Eine weitere Bushaltestelle befindet sich in der Nahe des Nordeingangs des Friedhofs PKW Stellplatze befinden sich an allen vier Eingangen Sud Haupteingang Ost Nord und West Geschichte BearbeitenAls zu Beginn des 20 Jahrhunderts die Friedhofe Riensberg und Walle nicht mehr ausreichend freie Flachen zur Verfugung hatten entschloss sich der Senat einen neuen kommunalen Zentralfriedhof fur den ostlichen Teil Bremens anzulegen In einer flachen Heidegegend zwischen dem Ellener und dem Holterfeld wurde 1907 der Kamena Hof ein 67 ha grosser Gutshof mit altem Eichenbestand erworben Dieses Gelande mit den bereits vorhandenen Anlagen sollte nach damaligen Berechnungen einhundert Jahre als Friedhofsflache fur Bremen ausreichen 3 Wettbewerb Bearbeiten Ende 1909 wurde unter den Gartenarchitekten und Architekten Deutschlands ein Architektenwettbewerb zur Gestaltung des neuen Friedhofs ausgelobt Erwartet wurde eine gestalterische Losung unter grosstmoglicher Erhaltung des vorhandenen wertvollen Baumbestands Die Graberfelder sollten fur ein und doppelschichtige Erd sowie Urnenbestattungen vorgesehen werden und durch Hecken und Wassergraben begrenzt werden Daneben waren Plane einzureichen fur eine Kapelle ein Krematorium Aufseherwohnungen und Toilettenanlagen Die Architektur sollte mit der gartnerischen Friedhofsanlage eine Einheit bilden Man erwartete ein Werk aus einem Guss Dieser Ansatz ein ganzheitliches Werk aus Architektur und Gartenkunst zu fordern war neuartig 3 4 Im Februar 1910 gingen Entwurfe von 96 Teilnehmern aus ganz Deutschland ein Fur ihren gemeinsamen Entwurf mit dem Kennwort Die langen Stucke erkannte das Preisgericht den Hamburger Architekten Hermann Grage und Kurt Winkelhausen den ersten Preis zu sie kamen aber bei der Ausfuhrung nicht zum Zuge Der zweite Preis ging an den gemeinsamen Wettbewerbsentwurf des Gartenarchitekten und spateren ersten Leiters des Gartenbauamtes Bremen Paul Freye und des Architekten Franz Seeck beide in Berlin ansassig die im Anschluss mit der Ausfuhrung ihres Entwurfs beauftragt wurden 3 Weitere Wettbewerbsentwurfe stammten von namhaften Architekten wie z B Friedrich Ostendorf 3 Preis oder Hugo Wagner Ankauf 5 Entwurf Bearbeiten nbsp Entwurf Freye Seek 1906 nbsp Haupteingang an der Osterholzer Heerstrasse nbsp Ruckseite der Kapelle Ehrenhof Der Entwurf von Freye und Seeck sah eine axiale Gliederung des Friedhofsgelandes durch Baumalleen und kanalartige Wasserzuge vor Vom Haupttor mit einem symmetrisch gestalteten Eingangsplatz bei der Osterholzer Heerstrasse fuhrt eine vierreihige Lindenallee als zentrale Achse durch den Friedhof die nach ungefahr einem Drittel ihrer gesamten Lange leicht abgewinkelt in gerader Linie zum damaligen Nordausgang fortgefuhrt wurde Im Scheitelpunkt des Winkels wird sie von einer Nebenachse geschnitten an der die Verfasser als Steigerung und Uberhohung eine dem Pantheon nachempfundene Kapelle mit ruckwartigem Ehrenhof und flugelartig seitlich anschliessenden Wandelgangen am Ufer eines langgestreckten Wasserbassins vorsahen Einzelne Bereiche im Nordwesten und Sudosten der Anlage erhielten trotz des strengen ubergeordneten Rasters eine fast landschaftliche Ausformung Das aussere Bild des Friedhofes fugte sich nach dieser Planung nahtlos in die ehemals landliche Gegend ein Das Preisgericht bescheinigte dem Entwurf die gelungene Verschmelzung der geplanten Bauten mit der gartenkunstlerischen Anlage die reizvoll und eigenartig als in die umgebende Landschaft sich einordnende Losung gestaltet wurde Dieser streng architektonisch gegliederte Entwurf wurde richtungsweisend fur die deutsche Friedhofsgestaltung des fruhen 20 Jahrhunderts Die Planung stellte nach dem Ohlsdorfer Friedhof in Hamburg und dem Waldfriedhof in Munchen die Weiterentwicklung der Friedhofskunst in einer besonderen Form dar 3 Anlage und Einweihung Bearbeiten Nach der Auftragserteilung durch die bremische Friedhofsdeputation fur den geringfugig modifizierten Entwurf begannen Freye und Seeck ab November 1910 mit der Ausarbeitung von Detailplanen und Ausfuhrungsarbeiten fur den ersten 35 ha umfassenden Bauabschnitt Gartenarchitekt Paul Freye ubernahm mit dem Baubeginn am Friedhof auch die Leitung der Arbeiten und trat in den bremischen Staatsdienst ein Zunachst wurden die kanalartigen Wasserlaufe und Bassins angelegt mit deren Aushub die unterschiedlich hohen Grabfelder aufgeschuttet wurden eine Massnahme die wegen des hohen Grundwasserstandes erforderlich war Nur die Wege blieben annahernd auf ursprunglichem Niveau Die Hauptallee wurde von Anfang an uber den ersten Bauabschnitt hinaus in ihrer ganzen Lange gepflanzt um einen gleichmassigen Wuchs im Rahmen der spateren Erweiterung zu erzielen und damit eine einheitliche Gesamtwirkung des Friedhofes zu erreichen Zur Bepflanzung wurden rund 100 000 Geholze gesetzt da das Gelande ausser den alten Eichen des Hofes Kamena vollkommen baumlos war Fur die Neupflanzungen wahlte man uberwiegend einheimische Geholze im Gegensatz zu den bestehenden Friedhofen am Riensberg und in Walle wo fremdlandische Nadelgeholze ein wichtiges Gestaltungsmotiv darstellten Die uber Rampen und Treppen erschlossenen Grabfelder wurden von Hecken oder anderen gleichartigen Pflanzungen umgeben und durch halbhohe Hecken in kleine Einzelraume unterteilt die als Sonderfriedhofe uberschaubarer Grosse sehr differenziert gestaltet werden konnten Das Wasser fungierte dabei als gliederndes und gleichzeitig verbindendes Element zur umgebenden Landschaft Im Oktober 1916 mitten im Ersten Weltkrieg war der erste Abschnitt der Anlage gartnerisch weitgehend fertiggestellt Die Arbeiten an den Hochbauten wurden bis Kriegsende fortgesetzt Eingeweiht wurde der Friedhof zu dem eigens fur Bestattungszuge eine Strassenbahn von der Innenstadt Bremens zum Haupttor eingerichtete wurde am 22 Mai 1920 3 Hauptkapelle Bearbeiten nbsp Hauptkapelle nbsp Eingang zur SudkapelleDen Mittelpunkt des Friedhofs bildet die von dem Architekten Franz Seeck stammende Kapelle Sie liegt im Kreuzungspunkt der breiten vom Haupteingang kommenden Lindenallee und der im Westen mit der Toranlage des Architekten Carl Eeg beginnenden Querallee aus Pyramideneichen Das grosse 36 Meter hohe Klinkerbauwerk mit der kuppeluberwolbten Rotunde hat einen nach Westen vorgelegten Portikus mit ionischen Saulen Die uberhohte aussere Kuppelschale mit parabelformigem Querschnitt wird mit einer flachen mit Kupferblech verkleideten Laterne abgeschlossen Der langliche Innenhof auf der Ruckseite des Bauwerks wird von flugelartigen Wandelgangen flankiert die ein langgestrecktes Wasserbecken umschliessen Die ursprunglich als offene Pergolen geplanten Wandelgange wurden als gemauerte Kolumbarien fur die Beisetzung von Urnen ausgefuhrt 192 Urnenfacher Der runde Hauptraum der Kapelle wurde 1920 nach Entwurfen des Berliner Malers Max Kutschmann ausgemalt Eine die Architekturteile rahmende aufwandige Schablonenmalerei und freihandig aufgetragene Partien mit figurlichen Verzierungen wurden in Leimfarben bzw Oltempera Malerei mit hell apfelgruner Grundfarbigkeit ausgefuhrt dazu gehoren illusionistisch gemalte schlanke graue Wandsaulen Den Innenraum pragen zwolf freistehende dorische Saulen in hellem Ocker Ton mit ornamentierten Kapitellen das mit Friesen und Bandern reich gegliederte Gebalk und die schwarzgraue Kuppel mit ursprunglich plastisch aufstuckierten vergoldeten Sternen Die Buntglasfenster in Schwarzlotmalerei wurden nach Kutschmanns Entwurf von dem Bremer Glasmaler Georg Karl Rohde 1874 1959 ausgefuhrt der auch Glasfenster fur den Ratskeller und den Dom sowie fur die Kirche der Egestorff Stiftung fertigte Nord und SudkapelleDie von der Hauptkapelle abgehenden Flugelgange werden durch die Nord und Sudkapelle abgeschlossen Sie sind als kleine achteckige Andachtsraume in beachtlicher Schlichtheit ausgefuhrt Sie fassen bei enger Bestuhlung maximal 50 Personen Restaurierung Bearbeiten nbsp Kuppelsaal2003 begann Stadtgrun Bremen und das Landesamt fur Denkmalpflege Bremen mit den Sanierungsarbeiten an der Osterholzer Kapelle bei der nach Moglichkeit der alte Eindruck zuruckgewonnen werden sollte Unter den unansehnlich gewordenen Akustik Wandverkleidungen der 1950er Jahre die ohne Rucksicht auf die Originalmalereien mit rostenden Stahlnageln auf einem Lattengerust angebracht worden waren fanden die Restauratoren die gut erhaltenen Original Wandmalereien der 1920er Jahre Zur Wiederherstellung der ursprunglichen Dekoration der Kuppel mussten die nachtraglich aus Grunden der Schallbrechung in den 1970er Jahren aufgebrachten plastischen Strahlen entfernt werden die sich vom Auge der Kuppel radial zu ihrem Fuss erstreckten und die ursprungliche Gestaltungsidee missachteten Die plastisch aufstuckierten Sterne der Kuppel waren in fruherer Zeit allesamt abgeschlagen und planiert worden so dass sich zwar ihre Verortung und Grosse aber nicht ihre ursprungliche Ausformung prazise feststellen liess Sie wurden daher durch 1960 flach aufgebrachten grossartigen Blattgoldsternhimmel ersetzt Die Farbfassung des Inneren mit ihren ornamentierten Kapitellen das mit Friesen und Bandern reich gegliederte Gebalk und die schwarzgraue Kuppel mit vergoldeten Sternen liess sich 2004 durch ausfuhrliche restauratorische Untersuchungen im Rahmen einer Musterachse so weit rekonstruieren dass eine Neufassung dieser durch Farbabwaschungen Neuverputzungen und Dispersionsfarben Ubermalungen gekennzeichneten Partien nach Befund gewagt werden konnte Im Fortgang der Restaurierungsarbeiten stellte sich durch unerwartete Funde heraus dass auch die Malereien der Ringhallendecke zwischen Saulenstellung und Wand wider Erwarten rekonstruierbar waren wenn auch lediglich in einer offenbar versuchsweise angebrachten Erstfassung die spater wie ein schummeriges kleines bauzeitliches Foto erahnen lasst durch eine geringfugig abweichende Endfassung ersetzt worden war die sich nicht mehr prazise genug ermitteln liess Bei der deutlich geschadigten ubermalten Dekoration des Aussegnungsportals lohnte sich eine allerdings stark erganzungs und retuschierungsbedurftige Freilegung der Originalfassung bei der auch Spuren einer offenkundig wahrend der Ausfuhrung verworfenen Alternativfassung zutage traten Alle rekonstruierten Neufassungen wurden in Mineralfarbentechnik mit Quarzsandanteil ausgefuhrt Die Farbgebung der neugefassten Wandflachenanteile musste dabei um ein Auseinanderrestaurieren zu vermeiden dem Alterston der Originalmalereien angepasst werden so dass der apfelgrune Farbton heute weniger hell und kraftig erscheint als dies wohl 1920 der Fall war Weitere Massnahmen Bearbeiten Neben den Restaurierungsarbeiten an der Farbfassung wurden diverse weitere wichtige Massnahmen durchgefuhrt die der Wiederherstellung des Raumes seiner langfristigen Erhaltung und seiner angemessenen Nutzbarkeit dienten Die durch Vandalismus beschadigten Buntglasscheiben wurden von einem Kunstglasereibetrieb in originaler Technik erganzt und erhielten eine Schutzverglasung Der gut erhaltene Terrazzoboden wurde gereinigt und ausgebessert wobei auf ein nivellierendes und substanzreduzierendes Abschleifen bewusst verzichtet wurde Der Raum erhielt eine akustisch optimierte neue Beschallungsanlage zum Ausgleich der sehr langen Nachhallzeit die in den 1950er Jahren zu den radikalen Akustikeinbauten gefuhrt hatte Die Rednerkanzel aus der Erbauungszeit wurde instand gesetzt Das in den 1950er Jahren installierte grosse Hangekreuz das den Raumeindruck storte und das wiederhergestellte Aussegnungsportal uberdeckte wurde in ein transportables Standkreuz umgearbeitet Verbessert wurde auch die Heizungsanlage sowie die Warmedammung der Kuppel Ein neues Beleuchtungskonzept ermoglicht eine gleichmassige Aufhellung des zuvor schlecht ausgeleuchteten Kapellenraumes In der Vorhalle der Kapelle liessen die Befunde keine Rekonstruktion einer ebenfalls zu vermutenden bauzeitlichen Dekorationsmalerei zu Es wurde daher lediglich die Grundfarbigkeit wiederhergestellt Ein dort befindliches grosses Wandgemalde der 1950er Jahre im kubistischen Stil mit dem Thema Auferstehung wurde als spatere kunstlerische Zutat respektiert und vorsichtig restauratorisch behandelt Finanzierung Bearbeiten Dank eines namhaften vom Landesamt fur Denkmalpflege Bremen vermittelten Zuschusses der Stiftung Wohnliche Stadt grosszugiger Spenden des Burgerparkvereins aus dem Erlos der Burgerparktombola der Waldemar Koch Stiftung und der Karin und Uwe Hollweg Stiftung sowie weiterer Spenden infolge des mit Hilfe der Bremer Medien von Stadtgrun initiierten Spendenaufrufs konnten die Arbeiten vollendet werden 4 Ehrenanlagen und besondere Graberfelder Bearbeiten nbsp Ehrenanlage Deutsche Soldaten 1914 1918Der Friedhof Osterholz wurde zum Sammlungsort von Kriegstoten die hier ewiges Ruherecht erhielten Funf Ehrenfelder fur die Toten des Zweiten Weltkriegs wurden in das Raster des alten Friedhofsteils integriert Neben einer bereits 1944 begonnenen Anlage fur Bombenopfer wurden zwischen 1947 und 1969 nach Planen von Gartenbaudirektor Erich Ahlers weitere Ehrenanlagen fur Soldaten ehemalige Haftlinge in Konzentrationslagern 6 und andere Opfer des Krieges eingerichtet 6192 Kriegstote wurden auf den o a Feldern begraben weitere in privaten Grabstatten 7 Ehrenanlage fur KZ Opfer und fur Deutsche Soldaten Bearbeiten nbsp Ehrenanlage Gemeinschaft in Leben und Tod gestaltet von Paul HalbhuberZwischen Haupteingang und Kapelle liegt westlich auf dem Kriegsgraberfeld K die Ehrenanlage fur KZ Opfer und Deutsche Soldaten des Zweiten Weltkrieges Auf der terrassenformigen Anlage steht ein Sandsteinblock mit sechs weiblichen Figuren im Halbrelief die Gemeinschaft in Leben und Tod symbolisierend eine Arbeit des Bildhauers Paul Halbhuber von 1951 Hier sind die Kriegstoten beider Weltkriege und verschiedene Opfergruppen begraben darunter 143 deutsche und russische Soldaten aus dem Ersten Weltkrieg 21 Marinesoldaten vom 1968 geborgenen U Boot U 51 des Ersten Weltkrieges 653 deutsche Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg und auf dem KZ Opfer Hugel ein Massengrab von 1350 Bremer KZ und Arbeitslageropfern 8 Ehrenanlage fur Bombenopfer Bearbeiten nbsp Ehrenanlage fur BombenopferDie Ehrenanlage fur Bombenopfer am Kriegsgraberfeld Q im sudostlichen Bereich des Friedhofes an deren Eingang ein massives Sandsteinkreuz steht wird von einer niedrigen Werksteinmauer umgeben Mehr als 1700 Tote von 1940 bis 1945 viele nicht identifiziert liegen hier die meisten aus dem Feuersturm vom 18 19 August 1944 im Bremer Westen Mehr als 50 000 Menschen verloren dabei ihr Zuhause Ehrenanlage fur Vertriebene Bearbeiten Unweit nordlich davon zwischen den Kriegsgraberfeldern O und P befindet sich seit 1952 die Ehrenanlage fur Vertriebene in deren mauerumschlossenem Hof ein grosses holzernes Hochkreuz in einem Kreis wappengeschmuckter Stelen steht Gedacht wird an die Toten der in Bremen ansassigen Fluchtlinge und Vertriebenen das waren 1956 rund 120 000 aus den ehemaligen deutschen Ostprovinzen und Siedlungsgebieten in Osteuropa sowie aus Ubersee Ehrenfeld fur die niederlandischen Kriegsopfer Bearbeiten nbsp Ehrenfeld niederlandischer KriegsopferNahe dem Westeingang befinden sich neben einer Steinpforte mit der Jahreszahl 1951 zwei Anlagen Das Graberfeld N ist das Ehrenfeld fur niederlandische Kriegsopfer mit 169 Grabern und den Namen von 63 weiteren Kriegsopfern Es wurde 1963 auf Initiative und in Zusammenarbeit mit der Stiftung Niederlandische Kriegsgraberfursorge errichtet Ehrenanlage fur auslandische Kriegsopfer Bearbeiten nbsp Zwei trauernde Frauen von Gerhard SchreiterIn unmittelbarer Nachbarschaft Richtung Kapelle auf dem Kriegsgraberfeld NN liegt die Ehrenanlage fur auslandische Kriegsopfer des Zweiten Weltkrieges auf der Zwei trauernde Frauen eine Bronzeplastik des Bildhauers Gerhart Schreiter die 2136 Opfer unter den rund 70 000 Zwangsarbeitenden und Kriegsgefangenen beklagen Im Graberfeld fur 1300 namentlich bekannte Zwangsarbeiter liegen Fremdarbeiter und Kriegsgefangene die durch Arbeit in Rustungsbetrieben und Verteidigungsanlagen und durch mangelhafte Ernahrung vernichtet wurden Im Massengrab nebenan liegen die Uberreste von rund 800 Unbekannten die hierher Anfang der 1950er Jahre umgebettet werden Graberfeld von im Lazarett verstorbenen Bearbeiten Im Graberfeld K befinden sich 143 deutsche und russische Soldaten des Ersten Weltkrieges die im Lazarett in Bremen starben Sie sind neben und miteinander bestattet worden mit detaillierten Angaben auf jedem Grabstein was heute unublich ist Denkmal 1870 71 und weitere historische Grabmale Bearbeiten Auf dem Graberfeld T an den Eingangen Ludwig Roselius Allee und Steinmetzenweg sowie uber den Friedhof verteilt befinden sich Grabmonumente unterschiedlicher Art vom ehemaligen Herdentorsfriedhof An der Weide beim Antikolonialdenkmal und vom Doventorsfriedhof beide 1875 geschlossen Das Denkmal von 1873 fur 47 in Bremen im Lazarett gestorbenen deutsche Soldaten des Deutsch Franzosischen Krieges von 1870 71 wurde hier 2017 wiederentdeckt und sichtbar gemacht Es besteht aus dem quadratischen Obelisk aus Obernkirchener Sandstein mit dem Eisernen Kreuz und einem verzierten Sockel 9 Das sehenswerte Pendant dazu ist das Grabmal fur sechs in Bremen gestorbene franzosische Soldaten auf dem Buntentorsfriedhof In der Nahe steht die klassizistische Brunnenschale auf vier Schildkroten entworfen 1863 vom Bildhauer Diedrich Kropp Sie besteht unvollstandig aus dem Brunnenstock mit der Figur eines schlafenden Fischerknaben Ein gleiches aber vollstandiges Kunstwerk steht im Watjens Park in Blumenthal 10 Friedhof als Park BearbeitenNachdem bereits wahrend des letzten Krieges eine dringende Erweiterung des Friedhofes erkannt und vorbereitet wurde begann 1948 der neue Gartenbaudirektor Erich Ahlers unter Mitwirkung seines Vorgangers Paul Freye mit der Anlage des zweiten etwa 30 ha grossen Abschnittes hinter der breiten Querachse der Friedhof erreichte damit seine anfangs projektierte Grosse Dabei wurde von der ursprunglichen geometrischen Durchformung des Gelandes abgewichen und die alleeformige Hauptachse nicht weitergefuhrt Die Hauptallee erhielt ihren Endpunkt an einem rechteckigen Teich Kremasee wo damals ein Krematorium vorgesehen wurde Ein breiter Querkanal wurde in Hohe der ursprunglichen Hauptquerwegachse angelegt der die den Friedhof umgebenden Wasserzuge verbindet die jetzt landschaftlich ausgeformt und mit teichartigen Aufweitungen gestaltet wurden Zur Umrandung der neu angelegten Belegungsflachen wurden 120 000 Geholze gepflanzt Auf die charakteristischen Einfassungen der Grabfelder mit Hecken und Beetpflanzungen wurde im Erweiterungsteil aus Grunden der Pflegereduzierung verzichtet Bis zu ihrer Belegung wurden die neuen Graberfelder in der Mangelzeit in und nach dem Kriege landwirtschaftlich genutzt Zur Befestigung der Strassen und Wege verwandte man grosse Mengen an Trummerschutt 2 3 Weitere Flachen bis an die Ludwig Roselius Allee konnten im Dezember 1967 erworben werden und ermoglichten dort einen Nordeingang Angelegt wurde der Bereich ab 1972 im eher landschaftlich wirkenden Stil einschliesslich einer seeartigen Ausweitung des Randgewassers nbsp vergrossern und Informationen zum Bild anzeigen nbsp Parkanlage Osterholzer Friedhof Die Hauptwege verlaufen parallel und rechtwinklig zu der breiten am Haupteingang beginnenden Lindenallee und den ausseren Grenzen des altesten Friedhofsteiles und werden zur besseren Orientierung der Besucher von Alleen in verschiedenen Baumarten begleitet Es gibt Alleen aus Ahornen Baum Haseln Birken Eichen Platanen Pyramiden Eichen Gotterbaumen und Tulpenbaumen Durch zwei Kanale an den Queralleen wird dieser Bereich des Friedhofs in drei annahernd gleich grosse Teile gegliedert Von diesem ubergeordneten Alleesystem ausgenommen bleibt nur der sudostlichste Teil der Anlage 3 Grabmale und Grabstatten Bearbeiten nbsp Grabmal von 1797Siehe auch Liste von Begrabnisstatten bekannter Personlichkeiten 1917 mussten bei der endgultigen Aufhebung der alten Friedhofe am Doventor wertvolle historische Grabmale weichen Sie wurden zusammen mit anderen Steinen des 1903 geschlossenen Herdentorsfriedhofes im Eichen und Buchenhain und in der Wandelhalle der Kapelle neu aufgestellt 3 Einer dieser Grabsteine von den aufgehobenen Friedhofen ist der des Arztes und Naturforschers Gottfried Reinhold Treviranus 1776 1837 Vom Grabmal des Friedrich Delius ehemals Doventorsfriedhof stammt das Postament und die geflugelte Knabengestalt Genius von der Hand des Bremer Bildhauers Carl Steinhauser dat Rom 1839 11 Beerdigt wurden auf dem Friedhof folgende bekannte Personen Viele Graber oder Grabmale sind noch vorhanden 12 Wilhelm Berger 1850 1920 Dachdecker erste Beerdigung da er beim Bau vom Dach der Kapelle sturzte und todlich verungluckte Feld F Christine Bernbacher 1930 2013 Politikerin Grune Carl F W Borgward 1890 1963 Konstrukteur und Autofabrikant schlichter grosserer Grabstein zwischen Feld L und M am Ende des Weges von der Sudkapelle Hermann Bose 1870 1943 Musiklehrer Chorgrunder und leiter sowie Widerstandskampfer keine Gedenkstelle Georg Droste 1866 1935 Schriftsteller und Lyriker Lage Feld R nahe dem Weg zwischen Feld R und S Richard Duckwitz 1886 1972 Senator und Burgermeister Lage Feld G Nahe zum Hauptweg Richtung Nordkapelle Paul Freye 1869 1958 Gartenarchitekt und Gartenbaudirektor Lage Feld B nahe dem Weg zwischen Feld B und A Kurt von Goessel 1852 1895 Kapitan des Schnelldampfers Elbe des Norddeutschen Lloyd Familiengrabstein er selber ging mit dem Schiff unter Ada Halenza 1900 1990 Pseudonym fur Magda Koch Riehl Schriftstellerin Paul Halbhuber 1909 1995 Bildhauer mit Werken auch auf dem Friedhof Willy Hundertmark 1907 2002 KPD Funktionar und Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Karl Heinz Jantzen 1921 2007 Politiker SPD und Senator Dieter Klink 1930 2004 Prasident der Bremischen Burgerschaft Alexander Lifschutz 1890 1969 Senator und Prasident des Staatsgerichtshofes Lage etwa mittig auf Feld F Kathe Popall 1907 1984 Mitglied der Bremischen Burgerschaft vor 1933 KPD inhaftiert bis 1945 erste Frau im Bremer Senat die Sandstein Namensplatte in der Urnennische 104 wurde 2021 wieder hergestellt Robert Rickmers 1864 1948 Kaufmann und Industrieller Lage ein auffalliges Grabmal trauernde stehende Frau auf Feld E an der Ecke zur Nordkapelle Curt von Schwanenflugel 1879 1946 Offizier im Ersten Weltkrieg dabei erblindet Nazi kritischer Pastor verlor drei Sohne im Zweiten Weltkrieg Feld H Gottfried Reinhold Treviranus 1776 1837 Arzt und Naturforscher nur das Grabmal in Feld T Karl Wilmanns 1873 1945 Psychiater Georg Wulf 1895 1927 Ingenieur und Flugpionier bei Focke Wulf Flugzeugbau AG Lage Feld E ein schlichter grosserer Grabstein Nahe der Brucke zur Nordkapelle Adolf Ziegler Maler 1892 1959 Maler und Prasident der NS Reichskammer der bildenden Kunste 1 Denkmale BearbeitenIn Liste der Kulturdenkmaler in Osterholz Osterholzer Friedhof als Gartenanlage 13 Friedhofskapelle 14 Sieben Grabmale der kriegszerstorten Ansgariikirche im Rasen vor der Kapelle 15 Grabmale vom Doventorsfriedhof 16 Grabmale vom Herdentorsfriedhof 17 Ehrenanlage fur KZ Opfer und deutsche Soldaten Feld K 18 Ehrenmal fur auslandische Kriegstote Feld N 19 Skulptur Trauernde Frauen 20 In Liste der Denkmale und Standbilder der Stadt Bremen Schmiedeeisernes Tor am Eingang von 1976 von Annette Diemer Tod Solidaritat mit den Trauernden Uberwindung der Trauer von 1977 von Siegfried NeuenhausenIn Liste der Brunnen der Stadt Bremen Kunsthandwerker Brunnen von nach 1865 von Diedrich Samuel Kropp seit 1961 auf dem Friedhof OsterholzLiteratur BearbeitenDer neue stadtische Friedhof in Bremen Osterholz In Zentralblatt der Bauverwaltung 41 Jahrgang 1921 Nr 59 S 365 367 und Nr 61 S 377 380 Stadtgrun Bremen Hrsg Friedhofe in Bremen Osterholz Bremen 1995 Rolf Kirsch Die Restaurierung der Osterholzer Friedhofskapelle In Denkmalpflege in Bremen Band 4 2007 S 71 75 Kurt Lammek Bearb Stadtteil Osterholz Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Baudenkmale in der Freien Hansestadt Bremen Band 3 7 Fischerhude 1982 S 30 32 S 77 79 Gerda Engelbracht Osterholz 1860 1945 Ein photographischer Streifzug Bremen 2001 S 19 20 S 66 67 Ulrich Schluter Hrsg 100 Jahre Friedhof Osterholz Natur Kultur und Kriegsdenkmal Falkenberg Bremen 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Osterholzer Friedhof Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Friedhofsplan PDF 803 kB Abgerufen am 28 Juni 2022 Umweltbetrieb Bremen Friedhof Osterholz Abgerufen am 8 Marz 2011 www bremen de Die Geschichte des Osterholzer Friedhofs PDF Datei 389 kB Sowjetische Kriegsgraberstatten in Deutschland Osterholzer Friedhof Grabstatte fur 793 unbekannte sowjetische Opfer des Zweiten WeltkriegsEinzelnachweise Bearbeiten Denkmaldatenbank des LfD a b Osterholzer Friedhof PDF Haus der Wissenschaft e V abgerufen am 25 Juni 2022 a b c d e f g h Stadtgrun Bremen Friedhofe in Bremen der Osterholzer Friedhof PDF Datei 389 kB In bremen de 1995 abgerufen am 28 Juni 2022 a b www bremen de Memento vom 12 Dezember 2008 im Internet Archive Kapelle Osterholz Hubert Wania 15 Jahre Bremen 1906 1920 Winter Bremen 1930 S 67 KZ Opfer CompGen e V Abgerufen am 1 Februar 2023 Horst Massmann Wanderung zu den Kriegsgrabern und Gedenkstatten auf dem Osterholzer Friedhof In 100 Jahre Friedhof Osterholz Natur Kultur und Kriegsdenkmal Bremen Falkenberg 2020 S 240ff Matthias Sobotta Die Kriegsgraberstatten auf dem Osterholzer Friedhof In 100 Jahre Friedhof Osterholz Natur Kultur und Kriegsdenkmal Bremen Falkenberg 2020 S 222ff Horst Massmann Ein fast vergessenes Denkmal des Kriegs 1870 71 In 100 Jahre Friedhof Osterholz Natur Kultur und Kriegsdenkmal Bremen Falkenberg 2020 S 244ff Denkmaldatenbank des LfD Bremen Denkmaltopographie S 79 Horst Massmann Eine Auswahl besonderer Grabstatten In 100 Jahre Friedhof Osterholz Natur Kultur und Kriegsdenkmal Bremen Falkenberg 2020 S 148ff Denkmaldatenbank des LfD Bremen Denkmaldatenbank des LfD Bremen Denkmaldatenbank des LfD Bremen Denkmaldatenbank des LfD Bremen Denkmaldatenbank des LfD Bremen Denkmaldatenbank des LfD Bremen Denkmaldatenbank des LfD Bremen Denkmaldatenbank des LfD Bremen53 063888888889 8 9211111111111 Koordinaten 53 3 50 N 8 55 16 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Osterholzer Friedhof amp oldid 237893265