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Watjens Park auch Watjens Landgut oder Watjens Garten genannt ist ein Landschaftspark um Watjens Schloss mit ehemaligen Wirtschaftsgebauden und weiteren Bauwerken in den Bremer Stadtteilen Blumenthal und Vegesack Watjens ParkWatjens LandgutPark in BremenRoseliusgarten von 1917BasisdatenOrt BremenOrtsteil BlumenthalVegesackAngelegt Ab 1830 LandgutNeugestaltet 1917 RoseliusgartenUmgebende Strassen Zur WestpierWohldstrasseLandrat Christians Str Bauwerke Watjens Schloss Wirtschaftsgebaude Pfortnerhaus GedachtnistempelNutzungParkgestaltung Isaak Altmann Christian RoseliusTechnische DatenParkflache 35 haGedachtnistempelAltes WirtschaftsgebaudeHaupttorPfortnerhaus am HaupttorWatjens BrunnenPark und Landgut stehen seit 2007 unter Bremer Denkmalschutz 1 Inhaltsverzeichnis 1 Ortliche Lage 2 Geschichte 2 1 Aufbau und Entwicklung 2 2 Teilung und Niedergang 3 Heutige Situation 3 1 Verlorenes Kulturgut 3 2 Denkmalschutz 4 Einzelnachweise 5 Literatur 6 WeblinksOrtliche Lage BearbeitenDie Parkanlage befindet sich am Sudwestrand der Osterholzer Geest beiderseits der Grenze zwischen den Stadtteilen Blumenthal und Vegesack sudlich der Landrat Christians Strasse Nach Suden schliessen sich etwa 10 Meter niedriger liegend Marschland das jetzt grossenteils aufgefullt und gewerblich genutzt ist und die Weser an Geschichte BearbeitenAufbau und Entwicklung Bearbeiten Der Bremer Kaufmann und Reeder Diedrich Heinrich Watjen erwarb 1830 vier landwirtschaftliche Grundstucke auf dem Geestrucken zwischen den damaligen Ortschaften Blumenthal und Lobbendorf um sich einen landlichen Sommersitz zu schaffen Vom Vegesacker Bauunternehmer Kimm liess er ein Landhaus in klassizistischem Stil errichten Der umgebende Park wurde um 1830 nach Planen von Isaak Altmann im Stil englischer Landschaftsgarten gestaltet Nach dem Tod Diedrich Heinrich Watjens 1858 begann sein Sohn Christian Heinrich Watjen das bislang vergleichsweise bescheidene Anwesen zu erweitern und weiterzuentwickeln Bis 1864 wurde eine schlossartige Villa erbaut Watjens Schloss Der Bremer Architekt Heinrich Muller gestaltete sie im englischen Tudorstil Watjen erwarb weitere Grundstucke so dass der Park auf ca 50 Hektar anwuchs Er gestaltete den Park ohne professionellen Planer Dabei fuhrte er den von Altmann gewahlten Stil fort Die dafur erforderlichen Kenntnisse und Anregungen erwarb er durch Reisen in England Der Park wurde reichlich mit Staffage wie einer kunstlichen Ruine Sitzgrotten zwei Borkenhutten sowie einem Teich und zwei Springbrunnen versehen Fur seine Tochter Magdalene 1843 1912 baute Watjen die Villa Magdalena fur seinen Sohn Diedrich Heinrich jun 1840 1893 das Schweizerhaus Das Landgut Watjen war nicht nur ein reprasentativer Wohnsitz sondern auch ein Landwirtschaftsbetrieb mit Ackerbau Forstwirtschaft und Garten fur Obst Gemuse und Blumen Auch wurden Kuhe Pferde und Huhner gehalten Dementsprechend wurden Wirtschaftsgebaude mit Wohnungen fur Verwalter und Gartner sowie Arbeiterwohnhauser errichtet Es gab eine eigene Wasserversorgung mit dampfbetriebenen Pumpen und zwei Wasserturmen Der zur Villa Magdalena gehorende Turm in der Sudostecke des Parks war zugleich Aussichtsturm Ein schmiedeeiserner Stabgitterzaun mit Toren an den Einfahrten zu den drei Landhausern umgab das Anwesen 1888 liess Diedrich Heinrich Watjen jun einen neoklassizistischen Gedachtnistempel fur seinen Vater und Grossvater errichten Um 1900 wurde der Park trotz der privaten Nutzung fur die Bevolkerung unter Einschrankungen geoffnet Teilung und Niedergang Bearbeiten Die Familie Watjen musste aus wirtschaftlichen Grunden das Anwesen aufgeben Die benachbarten Industriebetriebe Bremer Vulkan und Bremer Wollkammerei BWK interessierten sich fur das Grundstuck als potentielle Erweiterungsflache 1916 wurde der ostliche Teil mit dem Schloss und den Wirtschaftsgebauden an den Vulkan verkauft die westliche Erweiterung mit dem Schweizerhaus an die BWK Nach der Teilung war das Gelande nicht mehr offentlich zuganglich Der Vulkan gliederte einen Teil der Flachen schrittweise in den Industriebetrieb ein Erdboden aus dem Geestbereich wurde abgegraben und im Marschland aufgeschuttet um an der Weser Erweiterungsflachen fur die Werft zu schaffen Nahe dem Schloss entstand eine LKW Zufahrt zur Werft die den Park in Nord Sud Richtung querte Schloss und Wirtschaftsgebaude wurden fur Werkswohnungen genutzt Die Villa Magdalena und weitere Bauten wurden abgerissen um Platz fur das neue Verwaltungsgebaude zu schaffen Das Haupttor wurde zur Einfahrt der Verwaltung versetzt Der Park verwilderte Die BWK nutzte das Schweizerhaus als reprasentativen Direktoren Wohnsitz Dazu wurde das Teil Grundstuck 1917 nach Planen des Bremer Gartenarchitekten Christian Roselius neu gestaltet Nachdem die BWK das Interesse an der Nutzung des Schweizerhauses verloren hatte wurde es trotz seines guten Erhaltungszustandes 1987 abgerissen Der 1865 aufgestellte gusseiserne Springbrunnen von Diedrich Samuel Kropp 1824 1913 wurde abgebaut und auf einer Grunflache am Haupteingang der BWK aufgestellt Der Garten verwilderte Heutige Situation BearbeitenNach dem Konkurs der Vulkan Werft 1997 wurde der ostliche Park von privat ersteigert Das eigentliche Werftgelande sollte in ein Gewerbegebiet umgewandelt und dazu mit einer neuen Strasse und Bahnstrecke erschlossen werden Die Trasse nutzt Randbereiche des Parks und stellt einen Eingriff in Natur und Landschaft dar Fur die vorgeschriebenen Ausgleichs und Ersatzmassnahmen wurden Flachen benotigt Daher erwarb die Stadt Bremen den Vulkan Teil des Parks Jedoch blieben die Grundstucke fur das Schloss und die anderen Wohnanlagen in privater Hand Aufgrund wirtschaftlicher Schwierigkeiten war auch die BWK bereit ihren Parkteil an die Stadt zu verkaufen Der Park wurde an der Ostseite fur Ersatzmassnahmen erweitert Nun betragt die Flache ca 35 Hektar Die Ausgleichsmassnahmen kamen auch der Wiederherstellung des Parks zugute Parkfremde Bauten eine das Werftgelande vom Park trennende Betonmauer und Flachenversiegelungen wurden entfernt storender Spontanaufwuchs gerodet Ziel ist die ursprunglichen Freiflachen Sichtachsen und Baumkulissen wieder erlebbar zu machen Viele der verschlungenen Wege waren nicht mehr erkennbar Sie wurden teilweise anhand eines Bestandsplans von 1890 und weiteren Unterlagen gesucht freigelegt und rekonstruiert Diese Arbeiten sind noch nicht abgeschlossen Teilweise konnten die aus Kieselsteinen gefertigten Abflussrinnen an den Wegrandern wiederhergestellt werden Auch die Strukturen des Roselius Gartens mussten nach alten Zeichnungen und Fotografien rekonstruiert werden Watjens Brunnen wurde restauriert und wieder an seinem ursprunglichen Platz im Park aufgestellt Verlorenes Kulturgut Bearbeiten Zu Beginn des Zweiten Weltkrieges entsprach der Zustand des Parks noch dem Bestandsplan von 1890 Das Schloss verlor im Krieg das inzwischen ersetzte Spitzdach auf dem hoheren Turm Nach dem Krieg verlor es durch einen Brand das Dach das nur notdurftig und wesentlich flacher wiederhergestellt wurde und die zwei sudlichen Sandsteingiebel Weitere Verluste an Bauwerken und Parkflachen entstanden erst nach 1950 Durch industrielle Flachennutzung und die neue Erschliessungsstrasse sind Teile der wertvollen Parklandschaft untergegangen Fehlende Erhaltungspflege fuhrte dazu dass Strukturen im Park wiederhergestellt werden mussen Staffage und grossere Bauwerke wurden abgerissen und teilweise uberbaut unter anderem das Schweizerhaus im Nordwesten die Villa Magdalena im Osten der zugehorige Wasser und Aussichtsturm im Sudosten die kunstliche Ruine und die Sitzgrotte am Teich im Sudosten sowie zwei als Pavillon genutzte Borkenhutten Denkmalschutz Bearbeiten 2007 wurde Watjens Park vom Landesamt fur Denkmalpflege Bremen LfD als Gesamtanlage unter Denkmalschutz gestellt 2 Bereits seit 1973 steht Watjens Schloss unter Denkmalschutz 3 Als Bestandteil der Gesamtanlage sind aufgefuhrt Altes Wirtschaftsgebaude 4 Neues Wirtschaftsgebaude und Wasserturm 5 Arbeiterwohnhaus 6 Pfortnerhaus 7 Gedachtnistempel 8 Einfriedung 9 Der Forderverein Watjens Park e V erhielt den Bremer Denkmalpflegepreis 2013 mit einem Preisgeld von 3000 Euro fur sein uberaus grosses Engagement 10 Einzelnachweise Bearbeiten Denkmaldatenbank des LfD Bremen LfD Nr 1762 LfD Nr 1290 LfD Nr 1763 LfD Nr 1764 LfD Nr 1765 LfD Nr 1766 LfD Nr 1767 LfD Nr 1768 Bremer Denkmalpflegepreis 2013 denkmalpflege bremen de abgerufen am 26 November 2016 Literatur BearbeitenRainer Frankenberg Uta Muller Glassl Watjens Park ein Landschaftspark an der Weser Hrsg Bauamt Bremen Nord 1 Auflage Bremen 2006 ISBN 978 3 00 019629 4 Rainer Frankenberg Watjens Park ein Wunder an der Weser In Georg Skalecky Hrsg Denkmalpflege in Bremen Schriftenreihe des Landesamtes fur Denkmalpflege Bremen Nr 8 Edition Temmen Bremen 2011 ISBN 978 3 8378 1023 3 S 58 63 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Watjens Park Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Bremer Parks Watjens Park umweltbetrieb bremen de abgerufen am 30 Dezember 2012 Watjens Park unter Denkmalschutz denkmalpflege bremen de abgerufen am 30 Dezember 2012 Watjens Park ein Landschaftspark an der Weser Forderverein Watjens Park e V abgerufen am 30 Dezember 2012 Watjens Park blumenthal de abgerufen am 9 Februar 2016 53 17888 8 58682 Koordinaten 53 10 44 N 8 35 13 O Normdaten Geografikum GND 7572685 3 lobid OGND AKS VIAF 247420717 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Watjens Park amp oldid 224543003