www.wikidata.de-de.nina.az
Oliwa kaschubisch Olewa deutsch Oliva ist ein Bezirk der Stadt Danzig Gdansk in der Woiwodschaft Pommern in Polen OliwaOliwa Polen OliwaBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft PommernStadtteil von DanzigFlache 18 399 7 km Geographische Lage 54 25 N 18 34 O 54 410555555556 18 558888888889 Koordinaten 54 24 38 N 18 33 32 OEinwohner 17 728 2009 Als damals noch selbstandiger Ort wurde Oliva durch die Seeschlacht von Oliva 1627 den Vertrag von Oliva 1660 und durch das Kloster Oliva in der Geschichtsschreibung bekannt Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Demographie 3 Bauwerke und Grunanlagen 4 Personlichkeiten 4 1 Sohne und Tochter des Ortes 4 2 Mit dem Ort verbunden 5 Sonstiges 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDie Ortschaft liegt in der historischen Region Westpreussen etwa zehn Kilometer nordwestlich der Stadtmitte Danzigs am Fusse des 107 Meter hohen Karlsbergs 30 Meter uber dem Meeresspiegel Es hat eine Flache von 18 40 km 1 Im Norden grenzt Oliwa an die selbststandige Stadt Sopot Zoppot im Osten an die Gdansker Stadtteile Jelitkowo Glettkau Przymorze Konradshammer und Zaspa Mlyniec Saspe Muhlenhof im Suden an Strzyza Striess VII Dwor Pelonken und Bretowo Brentau im Sudwesten an Matarnia Mattern sowie im Westen an Osowa Espenkrug Der Ostseestrand in Jelitkowo Glettkau ist etwa vier Kilometer nordostlich vom Ortskern Oliwas entfernt Geschichte Bearbeiten nbsp Lage von Oliwa im Danziger StadtgebietUber Jahrhunderte bestand die Ortschaft hauptsachlich aus einem Zisterzienserkloster dem Kloster Oliva 1175 liessen sich deutsche Monche aus dem Kloster Kolbatz bei Stettin in dem von ihnen Oliva genannten Ort nieder um Seelsorge zu betreiben 1178 stattete sie der pommerellische Herzog Sambor I mit Landereien aus seinem Besitz aus Ausserhalb der Klausur bauten die Abte die ursprunglich ebenso wie die Monche deutscher Herkunft waren eine Abtei Seit 1309 gehorte Oliva zum Gebiet des Deutschordensstaats Seit ihrer Grundung wurde die Klosteranlage mehrfach zerstort jedoch immer wieder instand gesetzt In den Jahren 1224 1234 und 1236 zerstorten sie die heidnischen Pruzzen in den Jahren 1432 und 1433 zweimal die Polen Bereits wahrend der Zugehorigkeit zum Deutschordensstaat Preussen war die Region um Oliva von Danzig aus verwaltet worden das sich 1440 dem gegen den Orden opponierenden Preussischen Bund und 1466 freiwillig dem autonomen unter der Schirmherrschaft der polnischen Krone stehenden Preussen Koniglichen Anteils angeschlossen hatte Damit setzte in Pomerellen ein schleichender Prozess der Polonisierung ein der von der polnischen katholischen Kirche gefordert wurde Seit 1538 mussten die Monche des Klosters Oliva Polen sein Nachdem die neun Kilometer entfernte Stadt Danzig zum lutherischen Glauben ubergetreten war wurde Oliva zum Hort der Gegenreformation und daher im Jahr 1577 von den Danzigern teilweise zerstort In der Danziger Bucht vor Oliva fand wahrend des Polnisch Schwedischen Krieges am 28 November 1627 die Schlacht von Oliva statt Der Vertrag von Oliva vom 3 Mai 1660 beendete den Zweiten Nordischen Krieg 2 Im Zeitraum 1754 56 wurde die Abtei durch ein Schloss im Rokokostil ersetzt den Abtepalast zu Oliva 3 Durch die Erste Teilung Polen Litauens 1772 wurde Oliva Teil des Konigreichs Preussen Die Preussen beschlagnahmten den gesamten Besitz der Zisterziensermonche Der Ort hatte etwa 500 Einwohner und rund 70 Gebaude Im Jahr 1804 wurde Oliva Verwaltungssitz der umliegenden Dorfer Um 1789 lebten in dem Kloster 48 Monche und um die Klosteranlage herum war ein Flecken mit Wirtshausern und Gasthofen entstanden in dem auch Handwerker wohnten und der 70 Haushaltungen Feuerstellen umfasste 4 Das Schloss wurde zuletzt bis 1836 von dem Abt und Furstbischof des Ermlandes Josef von Hohenzollern Hechingen bewohnt Von 1927 bis 1945 war in ihm das Landesmuseum fur Danziger Geschichte untergebracht Durch den Frieden von Tilsit 1807 wurden Ortschaft und Kloster Teil des von Napoleon Bonaparte installierten Freistaats Republik Danzig 1814 kamen Danzig und die umliegenden Ortschaften durch den Wiener Kongress erneut zu Preussen zuruck 5 1818 wurden die letzteren Teil des Landkreises Danzig nbsp Dom nbsp Adam Mickiewicz Park nbsp Abtepalast des Klosters Oliva1831 wurde das Kloster sakularisiert 2 Eine der beiden Kirchen wurde katholisch die andere evangelisch nbsp Klosteranlage und Dorf Oliva um die Mitte des 19 Jahrhunderts Durch den Bau der Eisenbahnstrecke Koslin Stolp Danzig erhielt Oliva Anschluss an das Eisenbahnnetz Der Bahnhof Oliva wurde 1870 eroffnet Am 21 Juni 1873 wurde die Pferdebahn die heute als elektrische Strassenbahn Danzig mit Oliva und Langfuhr verbindet eroffnet 1874 lebten etwa 3 000 Menschen in Oliva 1887 wechselte Oliva in den neuen Kreis Danziger Hohe 1907 wurden Glettkau heute Jelitkowo Poggenkrug Zabianka sowie Konradshammer Przymorze eingemeindet Um 1908 gab es in Oliva eine Oberforsterei Eisenhammer Dachpappen Seifen und Zementfabriken eine Ziegelei eine Kunstgartnerei eine bedeutende Mullerei ein Feierabendhaus fur Lehrerinnen eine Armen und Arbeitsanstalt und ein Waisenhaus 6 Nach Ende des Ersten Weltkriegs hatte Oliva etwa 11 000 Einwohner Mit Inkrafttreten des Versailler Vertrags 1920 wurde der Ort Teil der unter dem Mandat des Volkerbunds stehenden Freien Stadt Danzig 1926 wurde Oliva mit etwa 14 000 Einwohnern selbst Teil des Stadtkreises Danzig und verlor damit seine Eigenstandigkeit Am 1 September 1939 begann auf der im Norden der Stadt Danzig vorgelagerten Halbinsel Westerplatte der Zweite Weltkrieg Die Freie Stadt Danzig mit zu uber 90 Prozent deutscher Bevolkerung wurde dem Deutschen Reich einverleibt Polnischsprachige Bewohner wurden in der Folgezeit massiv schikaniert zum Teil auch umgebracht Ende Marz 1945 begannen alliierte Luftangriffe auf Danzig anschliessend erfolgten Bodenkampfhandlungen beim Einmarsch der Roten Armee Hierbei wurden die Bausubstanz und die Parkanlagen der Ortschaft teilweise zerstort Vor und wahrend der Kampfhandlungen fand die Evakuierung und Fluchtbewegung der deutschsprachigen Bevolkerung gen Westen statt Auch das Schloss wurde bei den Kampfen in Mitleidenschaft gezogen und brannte ab Nach Kriegsende wurde die Ortschaft zusammen mit Westpreussen und der sudlichen Halfte Ostpreussens unter polnische Verwaltung gestellt In Oliva begann nun die Zuwanderung von Menschen die im Zuge der Zwangsumsiedlung von Polen aus den ehemaligen polnischen Ostgebieten 1944 1946 vertrieben worden waren Im Fruhjahr 1945 erhielt Oliwa so nun der offizielle Name seine alten Stadtrechte verlor die Selbststandigkeit aber schnell wieder und wurde ein Stadtteil von Danzig das den polnischen Namen Gdansk erhielt Die bis 1946 in der Stadt lebende deutsche Bevolkerung wurde in der darauf folgenden Zeit vertrieben Am 2 Januar 1952 wurde die S Bahn ahnliche Verbindung SKM von Gdansk nach Sopot mit Halt in Oliwa eroffnet anfangs mit eingleisigem Verkehr ab 15 Mai 1952 zweigleisig Der Zoologische Garten Danzig Miejski Ogrod Zoologiczny w Gdansku wurde am 1 Mai 1954 in Oliwa eroffnet 7 Die Schlossruine wurde in den 1960er Jahren restauriert und beherbergt seit den 1990er Jahren wieder ein Museum Papst Johannes Paul II war zweimal zu Gast in Danzig im Juni 1987 und im Juni 1999 Er ubernachtete jeweils in der Nahe des Doms zu Oliva Demographie Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung bis zur Zusammenlegung mit Danzig 1926 Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen1772 00 ca 500ca in rund 70 Hausern1836 0 1 250 in rund 100 Hausern 8 1875 0 3 284 9 1880 0 3 922 9 1890 0 3 822 davon 1408 Evangelische 10 1905 0 6 894 davon 2713 Evangelische 6 1910 0 9 346 am 1 Dezember davon 3773 Evangelische 5248 Katholiken 30 Juden 127 Sonstige 8479 mit deutscher 135 mit polnischer und 898 mit kaschubischer Muttersprache 33 Einwohner sprechen Deutsch und eine andere Sprache 11 auf einer Flache von 1462 ha 12 1919 ca 11 000ca 1926 ca 14 000ca Anzahl Einwohner nach dem Zweiten Weltkrieg Jahr Einwohner Anmerkungen2012 17 728 Stand 12 Januar 2012 13 Bauwerke und Grunanlagen BearbeitenDom zu Oliva Bazylika archikatedralna w Oliwie aus dem 14 Jahrhundert mit 107 Metern Aussenmass langstes Zisterzienser Kirchengebaude der Welt Kloster Oliva Opactwo Cystersow w Oliwie Von 1185 bis zu seiner Sakularisation im Jahr 1831 und erneut seit 1945 Kloster Abtepalast zu Oliva Palac Opatow w Oliwie 1754 bis 1756 errichtet Olivaer Park Park Oliwski 11 3 Hektar gross ursprunglich im Besitz des Klosters inzwischen offentlich zugangliche Parkanlage Botanischer Garten Oliva Ogrod Botaniczny w Oliwie Teil des Olivaer Parks in den Jahren 1952 bis 1956 angelegt Zoologischer Garten Danzig Miejski Ogrod Zoologiczny w Gdansku 136 Hektar gross uber 1000 Tiere 14 Hauptcampus der Universitat DanzigPersonlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter des Ortes Bearbeiten Louis von Brauchitsch 1857 1930 preussischer Generalleutnant Kurt Anger 1888 1961 deutscher Offizier zuletzt Generalmajor und Kommandeur fur Kriegsgefangene im Wehrkreis XIII Bruno Wansierski 1904 1994 deutscher Marineoffizier zuletzt Vizeadmiral und Mitglied der Kontrollgruppe des NVR der DDR Bruno Groning 1906 1959 deutscher WunderheilerMit dem Ort verbunden Bearbeiten Anton Spetzler 1869 1934 deutscher Landwirt und Politiker im Kaiserreich in Oliva aktiv spater Reichstagsabgeordneter fur den Wahlkreis 6 Pommern Sonstiges BearbeitenDer Olivaer Platz in Berlin ist nach dem Vertrag von Oliva benannt Mediale Aufmerksamkeit in Deutschland erlangte Oliwa im Fruhjahr und Sommer 2012 durch den Sitz des Hauptquartiers der deutschen Fussballmannschaft wahrend der Fussball Europameisterschaft 2012 im Hotel Dwor oliwski Olivaer Hof und nicht wie oft falschlicherweise in deutschen Presseartikeln wiedergegeben Olivenhof 15 16 Literatur BearbeitenErich Weise Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Ost und Westpreussen Kroners Taschenausgabe Band 317 Unveranderter Nachdruck der 1 Auflage 1966 Kroner Stuttgart 1981 ISBN 3 520 31701 X S 163 164 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oliwa Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website von Oliwa polnisch Oliwa In Polish Online comEinzelnachweise Bearbeiten Podzial administracyjny Gdanska Gdansk oficjalna strona miasta Offizielle Website der Stadt Danzig Stand 12 Januar 2011 abgerufen am 20 Juni 2012 Memento des Originals vom 12 Februar 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www gdansk pl a b Das moderne Landerlexikon Bertelsmann Gutersloh 1978 Band 8 S 83 Erich Weise Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Ost und Westpreussen Kroners Taschenausgabe Band 317 Unveranderter Nachdruck der 1 Auflage 1966 Kroner Stuttgart 1981 ISBN 3 520 31701 X S 163 164 Johann Friedrich Goldbeck Volstandige Topographie des Konigreichs Preussen Teil II Marienwerder 1789 S 55 56 Das moderne Landerlexikon Bertelsmann Gutersloh 1978 Band 8 S 78 a b Meyers Grosses Konversationslexikon 6 Auflage Band 15 Leipzig Wien 1908 S 41 Wydarzylo sie w Gdansku Gdansk oficjalna strona miasta Offizielle Website der Stadt Danzig Abgerufen am 20 Juni 2012 Memento des Originals vom 29 November 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www gdansk pl Leopold von Zedlitz Neukirch Der preussische Staat in allen seinen Beziehungen Band 2 Berlin 1836 S 468 469 a b Michael Rademacher Provinz Westpreussen Kreis Danziger Hohe Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Brockhaus Konversations Lexikon 14 Auflage Band 12 Berlin Leipzig 1894 S 575 Koniglich Preussisches Statistisches Landesamt Gemeindelexikon der Regierungsbezirke Allenstein Danzig Marienwerder Posen Bromberg und Oppeln Auf Grund der Volkszahlung vom 1 Dezember 1910 und anderer amtlicher Quellen Heft 2 Provinz Westpreussen Regierungsbezirk Danzig Berlin 1912 S 8 9 Ziffer 27 Oliva Oliva in Meyers Gazetteer mit Eintrag aus Meyers Orts und Verkehrslexikon Ausgabe 1912 und alter Landkarte der Umgebung von Oliva Podzial administracyjny Gdanska Gdansk oficjalna strona miasta Offizielle Website der Stadt Danzig Stand 12 Januar 2011 abgerufen am 20 Juni 2012 Memento des Originals vom 12 Februar 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www gdansk pl Miejski Ogrod Zoologiczny w Gdansku Website des Danziger Zoos abgerufen am 20 Juni 2012 Memento des Originals vom 27 Mai 2012 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www zoo gd pl Die deutsche Nationalmannschaft und ihr Hotel in Danzig Artikel auf Spiegel Online vom 24 Mai 2012 abgerufen am 20 Juni 2012 DFB ergattert luxuriosen Olivenhof vor den Spaniern Artikel auf Welt Online vom 7 September 2011 abgerufen am 22 Juni 2012Stadtbezirke der Stadt Danzig Gdansk Srodmiescie VII Dwor Aniolki Bretowo Brzezno Chelm Jasien Kokoszki Krakowiec Gorki Zachodnie Letnica Matarnia Mlyniska Nowy Port Oliwa Olszynka Orunia Sw Wojciech Lipce Orunia Gorna Gdansk Poludnie Osowa Piecki Migowo Przerobka Przymorze Male Przymorze Wielkie Rudniki Siedlce Stogi Strzyza Suchanino Ujescisko Lostowice Wrzeszcz Dolny Wrzeszcz Gorny Wyspa Sobieszewska Wzgorze Mickiewicza Zaspa Mlyniec Zaspa Rozstaje Zabianka Wejhera Jelitkowo Tysiaclecia Normdaten Geografikum GND 4075642 7 lobid OGND AKS VIAF 158291450 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oliwa Danzig amp oldid 235782501