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Die katholische Kirche Notre Dame du Real in Embrun einer Gemeinde im Departement Hautes Alpes in der franzosischen Region Provence Alpes Cote d Azur war die Kathedrale des ehemaligen Erzbistums Embrun Sie wurde im 12 13 Jahrhundert errichtet und verbindet romanische mit gotischen Stilelementen Eine Besonderheit stellt das Nordportal Le Real dar Im Jahr 1840 wurde die Kirche als Monument historique in die Liste der Baudenkmaler Base Merimee in Frankreich aufgenommen aufgenommen 1 Notre Dame du RealNordportal Le Real Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Kirchturm 2 2 Nordportal 2 3 Innenraum 3 Westrose 4 Ausstattung 5 Orgel 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm 3 Jahrhundert wurde Eburodunum der Hauptort des gallischen Stammes der Caturiger zur Hauptstadt der romischen Provinz Alpes Maritimae Um 360 grundete der heilige Marcellin dort ein Bistum das bis zur Franzosischen Revolution bestand In karolingischer Zeit wurde Embrun Erzbistum und Sitz des Metropoliten der Kirchenprovinz Alpes Maritimes Nachdem die Vorgangerbauten der Kathedrale um 575 von den Langobarden und um 916 von den Sarazenen verwustet worden waren baute Erzbischof Ismide zu Beginn des 11 Jahrhunderts die Kathedrale wieder auf Die heutige Kirche wurde vermutlich gegen Ende des 12 Jahrhunderts begonnen und noch vor der Mitte des 13 Jahrhunderts weitgehend vollendet Schriftliche Quellen sind nicht vorhanden Ermoglicht wurde der Bau der machtigen Kathedrale durch Schenkungen der Grafen der Provence und durch zahlreiche Privilegien die die Konige und Kaiser des Heiligen Romischen Reiches zu dem die Provence damals gehorte dem Domkapitel zugestanden Im 14 Jahrhundert wurde die Kathedrale zum Ziel einer Marienwallfahrt die hochrangige Personlichkeiten anzog wie den englischen Konig Edward II der der Kathedrale einen kostbaren mit Edelsteinen besetzten Chormantel schenkte In einem Mirakelbuch sind die Marienwunder der Jahre 1339 und 1340 verzeichnet In dieser Zeit wurde das romanische Tympanon des Nordportals zugemauert und mit einem Fresko das die Anbetung der Heiligen Drei Konige darstellte ubermalt Diese Darstellung gab dem Nordportal den Namen le Real der sich auf die ganze Kirche ubertrug Im 15 Jahrhundert verlieh Papst Sixtus IV in einer Bulle dem spateren Konig Ludwig XI den Ehrentitel eines Chorherren eine Wurde die sich auf alle Nachfolger einschliesslich der franzosischen Staatsprasidenten vererben sollte Wahrend der Religionskriege wurde die Kirche schwer beschadigt ihres Kirchenschatzes beraubt und das Fresko des Nordportals zerstort Anfang des 17 Jahrhunderts wurde die Kirche wieder instand gesetzt Die Eroberung der Stadt durch den Herzog von Savoyen Viktor Amadeus II brachte neue Plunderungen mit sich Zwischen 1843 und 1868 fanden mehrere Restaurierungsmassnahmen statt 1932 wurde der Putz entfernt und das Mauerwerk wieder freigelegt Architektur BearbeitenDie Verwendung verschiedenfarbigen Steins heller Kalkstein und schwarzer Schiefer weisen auf die Kathedralen Italiens hin Die Aussenmauern der Kirche gliedern Strebebogen Unter dem Dachansatz verlauft ein Kranzgesims mit Zahnschnittfries darunter ein Fries aus Blendbogen auf Kragsteinen mit Pflanzendekor Tier und Menschenkopfen Kirchturm Bearbeiten An der Westfassade erhebt sich uber dem nordlichen Seitenschiff der 34 Meter hohe Glockenturm aus weissem Kalkstein und schwarzem Schiefer den eine 16 Meter hohe achteckige mit Kreuzblumen besetzte Spitze abschliesst 1852 fuhrte ein Blitzeinschlag zum Einsturz des Turms Zwischen 1858 und 1867 wurde er in seiner ursprunglichen Gestalt wiedererrichtet Die vier oberen Stockwerke sind von Zwillingsfenstern durchbrochen Unter dem Dachansatz verlauft ein Fries aus Blendarkaden der auch um die Aussenmauern der Seitenschiffe und das Chorhaupt fuhrt Nordportal Bearbeiten nbsp Nordportal Le RealDas Nordportal Le Real Konigsportal genannt lasst sowohl durch seine Motive wie Lowe und Atlanten als auch die Verwendung verschiedenartigen Gesteins weisser Kalkstein schwarzer Schiefer roter und gruner Marmor an italienische Vorbilder denken Es ist als offene Vorhalle gestaltet deren Dach auf Marmorsaulen aufliegt Die beiden vorderen Saulen werden von Lowen getragen Der linke Lowe halt eine kleine menschliche Gestalt in den Klauen der rechte ein Schaf oder einen Widder Die Saulen an der Wandseite bestehen aus je vier Rundstaben die von sitzenden Atlanten geschultert werden Zwischen den linken Saulenbundeln klammert sich eine kleine Figur Den Giebel schmucken ein Fries und Reliefs mit Kopfen und Fratzen 1860 entdeckte man unter der Gipsschicht des 14 Jahrhunderts auf der sich das wahrend der Religionskriege zerstorte Fresko befand das romanische Tympanon aus rosa Marmor Christus der seine rechte Hand zum Segen erhoben hat und in der linken Hand ein Buch halt ist umgeben von den Symbolen der Evangelisten dem geflugelten Menschen dem Lowen dem Adler und dem Stier Zu seinem Haupt schweben zwei Engel einer mit Weihrauchfass der andere mit einer Posaune Auf der Bogenrundung sind die Reste einer Inschrift erhalten die sich auf die Verehrung der Heiligen Drei Konige bezieht Die schmiedeeisernen Beschlage der Turen stammen noch aus dem 14 Jahrhundert Innenraum Bearbeiten Die Kirche ist als dreischiffige Basilika ohne Querhaus angelegt Das Mittelschiff tragt ein Kreuzrippengewolbe die Seitenschiffe sind mit von Gurtbogen unterfangenen Tonnengewolben gedeckt Das Langhaus ist in vier Joche unterteilt und mundet im Osten in eine Dreiapsidenanlage dem altesten Teil der Kirche der wie die Seitenschiffe auf die romanische Bauphase zuruckgeht Den jungsten Bauteil stellt die Westfassade dar mit der aus dem fruhen 15 Jahrhundert stammenden Rosette die den Einfluss der gotischen Kathedralen der Ile de France widerspiegelt Auf dem mittleren nordlichen Pfeiler des Hauptschiffs sind noch Reste einer Wandmalerei mit der Darstellung der Geisselung Christi um 1470 zu erkennen Westrose Bearbeiten nbsp Westrose aus dem fruhen 15 JahrhundertDie ausseren Medaillons der Rosette sind den Aposteln gewidmet Den Platz in der Mitte oben nimmt Gottvater ein umgeben von Maria links und dem Apostel Petrus rechts Auf den inneren Medaillons sind musizierende Engel dargestellt unten die Wappen des Gouverneurs der Dauphine Geoffroy le Mingre des Domkapitels und des Erzbischofs Michel de Perellos 1378 1427 der die Restaurierung der Bleiglasfenster finanzierte Ausstattung BearbeitenDas Taufbecken aus Marmor dessen oberen Rand ein Fries aus Rankenwerk umgibt wird ins 13 Jahrhundert datiert Die Kirche besitzt ein Chorgestuhl aus dem 14 15 Jahrhundert mit kunstvoll skulptierten Wangen und Miserikordien wobei der Sitz des Ehrenchorherrens besonders aufwandig gestaltet ist Orgel Bearbeiten nbsp Blick auf die OrgelVon der Orgel die im 15 Jahrhundert vom franzosischen Konig Ludwig XI gestiftet wurde ist noch der geschnitzte Unterbau mit dem koniglichen Wappen und der Kette des Heilig Geist Ordens erhalten Er ist mit Motiven der Flamboyant Gotik und kleinen Figuren in der Form von Atlanten verziert ist Das Orgelgehause stammt aus dem 18 Jahrhundert 2 Positif C f3Principal 8 Bourdon 8 Montre 4 Nazard 2 2 3 Doublette 2 Tierce 1 3 5 Piccolo 1 Fourniture IIICromorne 8 I Grand Orgue C f3Montre 16 Montre large 8 Bourdon 8 Prestant 4 Flute 4 Doublette 2 Tierce 1 3 5 Fourniture IVCymbale IIIGrand Cornet VVoix humaine 8 Trompette 8 Clairon 4 III Recit C f3Bourdon 8 Flute 4 Plein jeu IIIDessus de Cornet VHautbois 8 Pedale C f1Bourdon 16 Bourdon 8 Bourdon 4 Trompette 8 Clairon 4 Koppeln I II III II II P III PLiteratur BearbeitenThorsten Droste Dauphine und Haute Provence Entdeckungsfahrten zwischen Rhone und Alpen von Lyon bis zur Verdon Schlucht DuMont Koln 1992 ISBN 3 7701 2408 1 S 202 205 Jacques Thirion Romanik der Cote d Azur und der Seealpen Echter Verlag Wurzburg 1984 ISBN 3 429 00911 1 S 409 462 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Notre Dame du Real Embrun Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eglise Notre Dame ancienne cathedrale in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Einzelnachweise Bearbeiten Eglise Notre Dame ancienne cathedrale in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Informationen zur Orgel franzosisch 44 562361111111 6 495 Koordinaten 44 33 44 5 N 6 29 42 O Normdaten Geografikum GND 4355626 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Notre Dame du Real Embrun amp oldid 222282504