www.wikidata.de-de.nina.az
Die Artikel Nationale Front DDR und Demokratischer Block uberschneiden sich thematisch Informationen die du hier suchst konnen sich also auch im anderen Artikel befinden Gerne kannst du dich an der betreffenden Redundanzdiskussion beteiligen oder direkt dabei helfen die Artikel zusammenzufuhren oder besser voneinander abzugrenzen Anleitung Die Nationale Front war der von der SED kontrollierte Dachverband aller Parteien und gesellschaftlichen Organisationen mit Ausnahme christlicher Organisationen in der DDR In der Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik von 1968 wurde sie in Art 3 verankert Schaubild zur Verfassung der DDR von 1968 74 Art 3 1 Das Bundnis aller Krafte des Volkes findet in der Nationalen Front des demokratischen Deutschland seinen organisierten Ausdruck 2 In der Nationalen Front des demokratischen Deutschland vereinigen die Parteien und Massenorganisationen alle Krafte des Volkes zum gemeinsamen Handeln fur die Entwicklung der sozialistischen Gesellschaft Dadurch verwirklichen sie das Zusammenleben aller Burger in der sozialistischen Gemeinschaft nach dem Grundsatz dass jeder Verantwortung fur das Ganze tragt Durch 4 des Gesetzes vom 7 Oktober 1974 1 wurden in Art 3 Abs 1 die Worte Nationale Front des demokratischen Deutschland ersetzt durch Nationale Front der Deutschen Demokratischen Republik Die Nationale Front hatte die Aufgabe die Wahlen in der DDR auf Grundlage von Einheitslisten dauerhaft im parlamentarischen System der DDR zu verankern Die in der Volkskammer und den Landes Regional und Lokalparlamenten zu vergebenden Platze wurden vom Demokratischen Block der Parteien und Massenorganisationen aufgeschlusselt und auf den jeweiligen Einheitslisten der Nationalen Front aufgefuhrt Nach 16 des Wahlgesetzes stellten die Wahlvorschlage fur die Volkskammer die Bezirkstage die Kreistage die Stadtverordnetenversammlungen die Stadtbezirksversammlungen und die Gemeindevertretungen die demokratischen Parteien und Massenorganisationen auf Sie hatten das Recht ihre Vorschlage zu dem gemeinsamen Vorschlag der Nationalen Front des demokratischen Deutschland zu vereinigen 2 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Organisation 3 Mitglieder 3 1 Parteien 3 2 Massenorganisationen 3 3 Weitere Massenorganisationen 3 4 Vereinigungen Gesellschaften und Verbande 4 Sonstige Aktivitaten der Nationalen Front 5 Presseorgan des Nationalrates 6 Auszeichnungen 7 Siehe auch 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten nbsp 9 Tagung des Deutschen Volksrates am 7 Oktober 1949 nbsp Banner Die nationale Front im Zeichen der Deutsch Sowjetischen Freundschaft mit den Bildnissen von Josef Stalin li und Wilhelm Pieck 1951 Seit November 1947 gab es die Volkskongressbewegung mit welcher die SED andere Parteien Massenorganisationen kulturelle Vereinigungen und Einzelpersonen fur die Durchsetzung ihrer deutschlandpolitischen Ziele einbinden wollte 3 Nachdem die westlichen Besatzungsmachte die Mobilisierung fur die Volkskongresse in ihren Zonen verboten hatten wurde der Deutsche Volkskongress 1949 zu einem Instrument zur Bildung einer verfassungsgebenden Versammlung in der sowjetischen Besatzunsgzone 3 Auf dem Dritten Deutschen Volkskongress im Mai 1949 setzte er den Deutschen Volksrat ein der zum 7 Oktober 1949 die provisorische Volkskammer konstituierte und die von ihm zuvor bestatigte Verfassung in Kraft setzte Die Volkskongressbewegung ging dann in der 1950 zur ersten Volkskammerwahl gebildeten Nationalen Front auf 3 Durch die Nationale Front sollten dem Anspruch nach alle gesellschaftlichen Gruppen Einfluss auf gesellschaftspolitischen Prozesse nehmen konnen Sozialistische Demokratie 4 5 Faktisch war die Nationale Front jedoch auch ein Mittel um die Blockparteien und Massenorganisationen zu disziplinieren und die Vormachtstellung der SED im Staat zu festigen Auf der 9 Tagung des Deutschen Volksrates am 7 Oktober 1949 wurde auch das Manifest der Nationalen Front des demokratischen Deutschlands vorgestellt 6 Als Programmatik der Nationalen Front wurde auch der Begriff des Nationalen Widerstandes etabliert Kernsatze waren der Widerstand gegen das Besatzungsstatut die Wiederbewaffnung Westdeutschlands und die Einfuhr amerikanischer Waren sowie die Aufklarung uber amerikanische und englische Kriegspropaganda und die Unterstutzung aller Kampfe der Arbeiter um die Sicherung ihrer Lebenshaltung und alle r Widerstandsaktionen der werktatigen Bevolkerung gegen Steuerdruck Preistreibereien und sonstige Ausplunderung 7 Die konstituierende Sitzung der Nationalen Front fand am 7 Januar 1950 statt Im Februar 1950 wurde der Nationalrat der Nationalen Front ernannt Eine wichtige Funktion ubernahm die Nationale Front bei der ersten Volkskammerwahl und den Landtagswahlen am 15 Oktober 1950 Nur die Kandidaten der Nationalen Front auf den Einheitslisten waren bei der Wahl zugelassen 8 Anfangs beschaftigte sich die Nationale Front auch mit gesamtdeutschen Fragen seit 1968 war es ihre Hauptaufgabe alle Parteien und Massenorganisationen zu einem gemeinsamen sozialistischen Weg zusammenzuschliessen Seitdem bestand die hauptsachliche Bedeutung der Nationalen Front in der Organisation der Volkskammerwahlen bei denen es nur die Einheitsliste der Nationalen Front gab die in der Regel im Block gewahlt wurde Die eigentliche Wahl wurde dabei auf die Kandidatenaufstellung durch die Nationale Front verschoben die in Ausnahmefallen auch ausgetauscht wurden Somit bestatigte die Volkskammerwahl diese lediglich Die Aufteilung der zu besetzenden Platze auf die Parteien und Massenorganisationen wurde dabei bereits im Voraus festgelegt und blieb uber viele Wahlperioden gleich Die SED hatte zusammen mit den der SED angehorenden Vertretern der Massenorganisationen stets die absolute Mehrheit Die Bedeutung der Nationalen Front auf zentraler politischer Ebene schwand in der Ara Honecker In den 1980er Jahren gab es keine Sitzungen des Nationalrats Prasidiums mehr der letzte Nationalkongress fand 1969 statt Im Dezember 1989 traten die Blockparteien auf Initiative der CDU aus der Nationalen Front aus Der von Hans Modrow geleitete Ministerrat wollte die Ausschusse Anfang 1990 als Nationale Burgerbewegung umstrukturieren Dieser Versuch misslang da die Unterstutzung der Einheitslistenwahlen und damit der SED Alleinherrschaft die Nationale Front fruh und langfristig in der Bevolkerung diskreditiert hatte 9 Bei der Volkskammerwahl 1990 stellten sich erstmals 24 verschiedene Parteien und Wahlbundnisse zur Wahl 10 Organisation BearbeitenHochstes Organ der Nationalen Front war der Kongress der den Nationalrat aus Vertretern aller Parteien und grosseren gesellschaftlichen Organisationen das Prasidium den Prasidenten und den Vizeprasidenten wahlte Zwischen den Kongressen wurde die Arbeit vom Prasidium und vom Sekretariat des Nationalrates geleitet Im Prasidium vertreten waren SED DBD CDU LDPD NDPD FDGB FDJ DFD Volkssolidaritat Domowina und Kulturbund 11 Es gab Ausschusse auf Landes Bezirks Kreis Stadt Orts und Wohngebietsebene 1989 insgesamt 19 400 9 Etwa Mitte der 1950er Jahre begann sich die gesamtdeutsche Zielsetzung zu Gunsten des sozialistischen Aufbaus in der DDR zu verschieben 11 Ende der 1970er und vor allem in den 1980er Jahren traten zunehmend Aufgaben mit regionalem Bezug in den Vordergrund Die Ausschusse der Nationalen Front entwickelten enge Beziehungen in den Wohngebieten der Stadte und Gemeinden der DDR 11 Auf aussenpolitischem Gebiet pflegte der Nationalrat der Nationalen Front Kontakte zu einer Vielzahl von Staaten mit unterschiedlicher politischer Ausrichtung 11 Der Nationalrat hatte seinen Sitz in der damaligen Otto Grotewohl Strasse 49 der jetzigen Wilhelmstrasse in Berlin Mitte Heute befindet sich in diesem Gebaude ein Teil des Bundesministerium fur Arbeit und Soziales Prasidenten des Nationalrates der Nationalen Front waren Erich Correns 1950 1981 im Amt verstorben Lothar Kolditz 1981 1990 Mitglieder BearbeitenParteien Bearbeiten Sozialistische Einheitspartei Deutschlands SED Liberal Demokratische Partei Deutschlands LDPD Christlich Demokratische Union CDU Demokratische Bauernpartei Deutschlands DBD National Demokratische Partei Deutschlands NDPD Die neben der SED in der Nationalen Front zusammengeschlossenen Parteien wurden auch als Blockparteien bezeichnet Weitere Parteien gab es bis 1989 in der DDR nicht Massenorganisationen Bearbeiten Freier Deutscher Gewerkschaftsbund FDGB Freie Deutsche Jugend FDJ Demokratischer Frauenbund Deutschlands DFD Kulturbund KB Vereinigung der gegenseitigen Bauernhilfe VdgB Weitere Massenorganisationen Bearbeiten Daruber hinaus gehorten folgende Massenorganisationen die nicht in der Volkskammer vertreten waren zur Nationalen Front Gesellschaft fur Deutsch Sowjetische Freundschaft DSF Komitee der Antifaschistischen Widerstandskampfer KdAW Volkssolidaritat VS Pionierorganisation Ernst Thalmann Deutscher Schriftstellerverband DSV Domowina Vereinigungen Gesellschaften und Verbande Bearbeiten Daneben gehorten der Nationalen Front Vertreter folgender Vereinigungen Gesellschaften und Verbande an 12 Gesellschaft fur Sport und Technik GST Urania Friedensrat der DDR Verband der Kleingartner Siedler und Kleintierzuchter VKSK Verband der Konsumgenossenschaften der DDR Deutscher Turn und Sportbund der DDR DTSB Solidaritatskomitee der DDR Deutsches Rotes Kreuz der DDR Kammer der Technik DDR Komitee fur Menschenrechte Blinden und Sehschwachen Verband der DDR Gehorlosen und Schwerhorigen Verband der DDR Verband der Theaterschaffenden der DDR Verband Bildender Kunstler der DDR Vereinigung der Juristen der DDR Verband der Judischen Gemeinden in der DDR Liga fur Volkerfreundschaft Liga fur die Vereinten Nationen Verband der Komponisten und Musikwissenschaftler der DDR Verband der Film und Fernsehschaffenden der DDR Bund der Architekten der DDR Verband der Journalisten der DDR Zentralausschuss fur JugendweiheSonstige Aktivitaten der Nationalen Front BearbeitenIn den Struktureinheiten der Nationalen Front den 17 000 Ausschussen auf unterschiedlichen Ebenen bis hinunter zu den Wohngebietsausschussen arbeiteten 300 000 Menschen ehrenamtlich mit Sie entfalteten an manchen Orten auch lokale Aktivitaten und waren in Zusammenarbeit mit den Stadt und Gemeinderaten fur Ordnung und Sauberkeit in ihren Wohnbezirken verantwortlich Sie organisierten unter anderem Wertstoffsammlungen und veranstalteten Wohngebietfeste Die Nationale Front war Tragerin des kommunalen Wettbewerbs Schoner unsere Stadte und Gemeinden Mach mit und des Wettbewerbs um die Goldene Hausnummer Erfolgreiche Kommunen und Hausgemeinschaften erhielten ideelle und materielle Auszeichnungen wie Geldpramien oder die Ehrennadel der Nationalen Front in Silber oder Bronze Ziel dieser Aktivitaten war es Bevolkerungsteile die sonst nicht in Strukturen wie Parteien oder Massenorganisationen eingebunden waren zu erreichen und fur den Aufbau des Sozialismus zu mobilisieren Verdienstvolle Personlichkeiten des gesellschaftlichen Lebens wurden von der Nationalen Front mit der Ehrenmedaille der Nationalen Front ausgezeichnet Diese Ehrungen fanden gewohnlich im Steinsaal des Nationalrats in Ost Berlin statt Presseorgan des Nationalrates BearbeitenZwischen Dezember 1947 und 1961 gab die Nationale Front eine vom Kongress Verlag Berlin gestaltete Zeitschrift heraus bis 1953 wochentlich unter dem Titel Deutschlands Stimme anschliessend nur noch 14 taglich bis 1959 unter dem Titel Stimme des Patrioten die letzten beiden Jahre unter dem Titel Die Stimme 13 Auszeichnungen Bearbeiten nbsp Ehrenmedaille der Nationalen Front Nach der ab 1955 verliehenen Ernst Moritz Arndt Medaille wurden verdiente Funktionare ab 1975 mit der Ehrenmedaille der Nationalen Front ausgezeichnet Siehe auch BearbeitenPolitisches System der DDR Geschichte der DDRLiteratur BearbeitenGerd Dietrich Kulturbund In Gerd Rudiger Stephan u a Hrsg Die Parteien und Organisationen der DDR Ein Handbuch Dietz Berlin 2002 ISBN 3 320 01988 0 Nationale Front des demokratischen Deutschland Nationale Front des demokratischen Deutschland Informationsdienst Reihe Kongress Verlag Berlin ab 1949 Walter Volkel Nationale Front Blockparteien Gesellschaftliche Organisationen In Gunter Erbe Gert Joachim Glaessner Horst Lambrecht et al Politik Wirtschaft und Gesellschaft in der DDR Studientexte fur die politische Bildung Westdeutscher Verlag 1979 S 112 120 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nationale Front Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Nationalrat der Nationalen Front der DDR Stiftung Archiv der Parteien und Massenorganisationen der DDR im Bundesarchiv Stimmzettel Wahlvorschlag der Nationalen Front der Deutschen Demokratischen Republik zur Wahl des Kreistages Burg Deutsche Digitale Bibliothek Einzelnachweise Bearbeiten Gesetz zur Erganzung und Anderung der Verfassung der Deutschen Demokratischen Republik vom 7 Oktober 1974 Gesetzblatt der DDR 1974 I S 425 Gesetz uber die Wahlen zu den Volksvertretungen der Deutschen Demokratischen Republik Wahlgesetz vom 31 Juli 1963 Gesetzblatt der Deutschen Demokratischen Republik 1963 Teil I S 97 a b c Volkskongressbewegung Friedrich Ebert Stiftung FDGB Lexikon Berlin 2009 Die Volkskammer ist das hochste Organ der Staatsmacht In ihr sind alle Schichten des Volkes durch die in der Nationalen Front des demokratischen Deutschland zusammenarbeitenden demokratischen Parteien und Massenorganisationen vertreten Praambel des Gesetzes uber die Wahlen zur Volkskammer der Deutschen Demokratischen Republik vom 24 September 1958 aufgehoben durch Wahlgesetz vom 31 Juli 1963 Kommentar zum neuen Wahlgesetz der DDR Eine Produktion des staatlichen Rundfunks der DDR ARD Audiothek Retro Spezial DDR Aktuelle Politik 5 August 1963 6 Min Hanns Jurgen Kusters Bundesministerium des Innern Hrsg Dokumente zur Deutschlandpolitik Die Konstituierung der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik 7 September bis 31 Dezember 1949 Oldenbourg Munchen 1996 ISBN 978 3 486 56159 3 S 91 Hanns Jurgen Kusters Daniel Hofmann Alexander Fischer Karl Dietrich Bracher Ernst Deuerlein Dokumente zur Deutschlandpolitik Oldenbourg Wissenschaftsverlag Munchen 1997 ISBN 3 486 56172 3 S 298 ff eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Anjana Buckow Zwischen Propaganda und Realpolitik die USA und der sowjetisch besetzte Teil Deutschlands 1945 1955 Franz Steiner Verlag 2003 ISBN 978 3 515 08261 7 S 215 f a b Nationale Front Chronik der Wende Glossar rbb PDF Parlament Die freie Volkskammer 1990 bundestag de abgerufen am 23 Mai 2024 a b c d Brigitte Fischer Nationalrat der Nationalen Front der DDR Bundesarchiv April 2019 Kleines Politisches Worterbuch Neuausgabe 1988 Dietz Verlag Berlin Ost 1989 S 660 Deutschlands Stimme Stimme des Patrioten Die Stimme in der Deutschen Nationalbibliothek Normdaten Korperschaft GND 4041289 1 lobid OGND AKS LCCN n50066125 VIAF 150746401 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nationale Front DDR amp oldid 245242091 Nationalrat