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Der Moor Klee 1 Trifolium spadiceum auch Brauner Klee 2 oder Brauner Moor Klee 3 genannt ist eine Pflanzenart innerhalb der Familie der Schmetterlingsblutler Faboideae Er gedeiht in Mooren und anderen feuchten Standorten hauptsachlich in den Gebirgen von Europa bis Westsibirien Moor KleeMoor Klee Trifolium spadiceum SystematikOrdnung Schmetterlingsblutenartige Fabales Familie Hulsenfruchtler Fabaceae Unterfamilie Schmetterlingsblutler Faboideae Gattung Klee Trifolium Sektion ChronosemiumArt Moor KleeWissenschaftlicher NameTrifolium spadiceumL Moor Klee Trifolium spadiceum Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 1 3 Chromosomenzahl 2 Okologie 3 Vorkommen und Gefahrdung 4 Taxonomie 5 Belege 5 1 Einzelnachweise 6 WeblinksBeschreibung BearbeitenVegetative Merkmale Bearbeiten Der Moor Klee ist eine einjahrige krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 15 bis 40 Zentimetern Die Stangel sind steif aufrecht und nur am Grund verzweigt Die oberen Stangelbereiche sind anliegend behaart Die obersten Blatter stehen annahernd gegenstandig und die ubrigen sind wechselstandig angeordnet Die Laubblatter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert Der Blattstiel ist relativ lang Die hellgrune Blattspreite ist dreizahlig gefingert Die Fiederblattchen sind sitzend Bei den unteren Laubblattern sind die Fiederblattchen klein breit eiformig bis verkehrt herzformig bei den oberen sind sie bis zu 25 Millimeter lang und 10 Millimeter breit von langlich lanzettlicher Form abgerundet oder gestutzt Die Fiederblattchen besitzen 15 bis 25 Paar auffallend paralleler Seitennerven Die Spreite ist kahl und im oberen Bereich fein gezahnt Die Nebenblatter sind krautig langlich lanzettlich spitz und zu mehr als der Halfte mit dem Blattstiel verwachsen Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Mai bis August Der Blutenstandsschaft ist relativ lang und starr aufrecht Die dichten kopfchenformigen Blutenstande enthalten 20 bis 50 Bluten Die Blutenkopfchen sind zunachst eiformig spater dann walzlich bei einer Lange bis 20 Millimetern sowie einer Breite von 9 bis 12 Millimetern Die oberen Blutenkopfchen sind scheinbar endstandig haufig paarweise genahert Die Blutenstiele sind wesentlich kurzer als die Kelchrohre 4 Die zwittrigen Bluten sind zygomorph und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Der Kelch ist funfnervig die funf Kelchzahne sind schmal dreieckig Die drei unteren Kelchzahne sind rund dreimal so lang wie die oberen dabei zwei bis dreimal so lang wie die Kelchrohre Die unteren Kelchzahne sind bis zu 1 Millimeter lang bewimpert die oberen sind kahl Die Krone ist 4 bis 6 Millimeter lang und besitzt die typische Form der Schmetterlingsblute Die trockenhautigen Kronblatter von lebhaft gelber Farbe die bald kastanienbraun dann fast schwarz wird Die Fahne ist gefurcht von der Basis an gewolbt und zwei bis dreimal so lang wie das Schiffchen Die Flugel sind vorgestreckt bis spreizend Das einzige Fruchtblatt ist gestielt Die Hulsenfrucht ist rund viermal so lang wie der Griffel und enthalt einen Samen Chromosomenzahl Bearbeiten Die Chromosomenzahl betragt 2n 14 5 Okologie BearbeitenBeim Moor Klee handelt es sich um einen Hemikryptophyten oder Therophyten 1 Blutenokologisch handelt es sich um Schmetterlingsblumen mit einem Klappmechanismus Die Bestaubung erfolgt durch Bienen Selbstbestaubung kommt vor Die trockene Krone verbleibt an der Frucht und dient als Flugapparat Ballonflieger Anemochorie es erfolgt Wind oder Klettausbreitung 1 Vorkommen und Gefahrdung BearbeitenDer Moor Klee ist ein Florenelement der mittel und sudeuropaischen Gebirge und von Nordeuropa Sein Areal reicht von den Pyrenaen im Westen uber die sudfranzosischen Gebirge Jura Sudalpen Ostalpen Serbien Bulgarien bis zum Kaukasusraum im Osten nordwarts bis ins Hessische Bergland und vereinzelt bis zur Elbe Schweden Finnland dem Baltikum bis zum Ural 6 und Westsibirien 7 1 Der Moor Klee fehlt im mitteleuropaischen Tiefland und in den niederen Mittelgebirgen fast vollstandig in den Alpen im Alpenvorland und in den Mittelgebirgen mit kalkhaltigem Gestein fehlt er in grosseren Gebieten in Thuringen und im Bayerischen Wald kommt er zerstreut vor sonst ist er in Mitteleuropa selten 8 In Deutschland kommt der Moor Klee vorwiegend in den Mittelgebirgen den Alpen und im Alpenvorland vor im norddeutschen Tiefland ist er sehr selten bis fehlend in Schleswig Holstein ausgestorben oder verschollen In vielen deutschen Bundeslandern ist er stark gefahrdet oder vom Aussterben bedroht 9 1 In Osterreich kommt er in der Bohmischen Masse zerstreut ansonsten selten vor Er ist in Nieder und Oberosterreich Steiermark Karnten Salzburg und Nordtirol zu finden und gilt bundesweit als stark gefahrdet 10 In der Schweiz ist gilt er bundesweit als verletzlich gefahrdet 3 Er besiedelt in Mitteleuropa Moorwiesen quellige Stellen in Bergwiesen sowie in Quellmoore und an Wegrandern er geht auch an Grabenrander und in die Verlandungszone von Bergseen Der Moor Klee gedeiht am besten auf massig nahrstoffarmen aber nicht ausgesprochen stickstoffhaltigen feuchten bis nassen kalkarmen humosen lehmigen oder tonigen Boden Er kommt in kuhleren Lage vor 8 Er steigt bis in die subalpine Hohenstufe kaum uber Hohenlagen von 1400 Metern Der Moor Klee ist durch Verbesserung von Weideflachen und Wiesen sowie durch Aufforstung in den letzten Jahrzehnten in Mitteleuropa vielerorts verschwunden 8 Er ist eine Pionierpflanze auf nassen Sand und an offenen Bodenstellen Die okologischen Zeigerwerte nach Landolt et al 2010 sind in der Schweiz Feuchtezahl F 4w sehr feucht aber stark wechselnd Lichtzahl L 4 hell Reaktionszahl R 2 sauer Temperaturzahl T 2 unter subalpin und ober montan Nahrstoffzahl N 2 nahrstoffarm Kontinentalitatszahl K 3 subozeanisch bis subkontinental 3 Der Moor Klee ist ein typischer Vertreter der Verbande Calthion und Molinion caeruleae sowie des Caricetum fuscae 5 Taxonomie BearbeitenDie Erstveroffentlichung von Trifolium spadiceum erfolgte 1755 durch Carl von Linne in Flora Suecica ed 2 S 261 Das Artepitheton spadiceum bedeutet braun wie eine Dattel 4 Belege BearbeitenSiegmund Seybold Hrsg Schmeil Fitschen interaktiv CD ROM Version 1 1 Quelle amp Meyer Wiebelsheim 2002 ISBN 3 494 01327 6 Merkmale Blutenokologie Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e Trifolium spadiceum L Moor Klee FloraWeb de Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns a b c Trifolium spadiceumL In Info Flora dem nationalen Daten und Informationszentrum der Schweizer Flora Abgerufen am 2 August 2022 a b Gustav Hegi Helmut Gams Familie Leguminosae In Gustav Hegi Illustrierte Flora von Mitteleuropa 1 Auflage Band IV Teil 3 Seite 1294 1295 Verlag Carl Hanser Munchen 1964 a b Erich Oberdorfer Pflanzensoziologische Exkursionsflora fur Deutschland und angrenzende Gebiete Unter Mitarbeit von Angelika Schwabe und Theo Muller 8 stark uberarbeitete und erganzte Auflage Eugen Ulmer Stuttgart Hohenheim 2001 ISBN 3 8001 3131 5 S 592 593 Oskar Sebald Siegmund Seybold Georg Philippi Hrsg Die Farn und Blutenpflanzen Baden Wurttembergs Band 3 Spezieller Teil Spermatophyta Unterklasse Rosidae Droseraceae bis Fabaceae Eugen Ulmer Stuttgart 1992 ISBN 3 8001 3314 8 Arealkarte aus Eric Hulten Magnus Fries Atlas of North European vascular plants 1986 ISBN 3 87429 263 0 a b c Dietmar Aichele Heinz Werner Schwegler Die Blutenpflanzen Mitteleuropas 2 Auflage Band 2 Eibengewachse bis Schmetterlingsblutengewachse Franckh Kosmos Stuttgart 2000 ISBN 3 440 08048 X Michael Hassler Bernd Schmitt Pflanzenwelt von Deutschland Datenblatt Manfred A Fischer Karl Oswald Wolfgang Adler Exkursionsflora fur Osterreich Liechtenstein und Sudtirol 3 verbesserte Auflage Land Oberosterreich Biologiezentrum der Oberosterreichischen Landesmuseen Linz 2008 ISBN 978 3 85474 187 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Moor Klee Trifolium spadiceum Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Moor Klee FloraWeb de Moor Klee In BiolFlor der Datenbank biologisch okologischer Merkmale der Flora von Deutschland Steckbrief und Verbreitungskarte fur Bayern In Botanischer Informationsknoten Bayerns Thomas Meyer Datenblatt mit Bestimmungsschlussel und Fotos bei Flora de Flora von Deutschland alter Name der Webseite Blumen in Schwaben Gunther Blaich Datenblatt mit Fotos Gerhard Nitter Steckbrief mit Fotos Datenblatt mit Verbreitung in Italien bei Schede di botanica Flora Italiana Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Moor Klee amp oldid 226748569