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Medea ist ein Film des italienischen Regisseurs Pier Paolo Pasolini mit Maria Callas in der Hauptrolle Er entstand 1969 und ist eine freie Bearbeitung eines altgriechischen Mythos Die Handlung beruht auf der literarischen Vorlage des Euripides aus dem Jahre 431 v Chr FilmTitel MedeaProduktionsland Italien Frankreich Bundesrepublik DeutschlandOriginalsprache ItalienischErscheinungsjahr 1969Lange 110 MinutenStabRegie Pier Paolo PasoliniDrehbuch Pier Paolo PasoliniProduktion Franco RosselliniMarina CicognaMusik Elsa MorantePier Paolo PasoliniKamera Ennio GuarnieriSchnitt Nino BaragliBesetzungMaria Callas Medea Massimo Girotti Kreon Creonte Laurent Terzieff Zentaur Chirone Giuseppe Gentile Jason Giasone Margareth Clementi Kreusa Paul Jabara Pelias Gerard Weiss Zweiter Zentaur Sergio Tramonti Absyrtos Medeas Bruder Apsirto Luigi Barbini Argonaut Anna Maria Chio Amme In Medea inszeniert Pasolini unter Verwendung von Motiven des Medea Mythos und der Argonautensage in beeindruckenden Bildern das Aufeinandertreffen zweier Kulturen Die Unvereinbarkeit dieser Kulturen lasst die Beziehung der beiden Hauptfiguren des pragmatisch rationalistischen Griechen Jason und der archaisch animistischen Priesterin Medea in einer blutigen Tragodie enden Angelegt als Kritik an den westlichen Konsumgesellschaften mit ihrer Massenkultur versucht sich der Film durch eine fragmentierte Erzahlstruktur und seine eigenwillige Filmsprache der leichten Konsumierbarkeit zu entziehen Von der Filmkritik wenn auch mit Vorbehalten uberwiegend positiv aufgenommen hatte er an den Kinokassen jedoch nur wenig Erfolg Inhaltsverzeichnis 1 Inhalt 2 Produktion und Veroffentlichung 3 Filmanalyse 3 1 Literarischer Hintergrund 3 1 1 Medea und die Argonautensage 3 1 2 Eliade Frazer Levy Bruhl 3 2 Pasolinis philosophisches Weltbild 3 3 Pasolini und die Dritte Welt 3 4 Filmsprache 3 4 1 Das Kino der Poesie 4 Kritiken 5 Trivia 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseInhalt BearbeitenDer Film beginnt mit einem Prolog Der Konigssohn Jason wird vom Zentauren Cheiron aufgezogen der ihm in einem knapp zehnminutigen Monolog ein mythologisches Weltbild vermittelt in dem alle Dinge beseelt und von Bedeutung durchdrungen sind Ist Jason zu Beginn dieses Monologes noch ein kleines Kind so erscheint er an dessen Ende bereits als junger Mann Auch Cheiron hat sich gewandelt er ist kein Zentaur mehr und er berichtet nun von dieser Welt als einer vergangenen Welt die ihr mythisches Wesen langst verloren hat Der Zentaur eroffnet Jason schliesslich dass er aufgrund seiner Herkunft ein Anrecht auf den Thron des Pelias in Iolkos hat dass dieser dafur aber im Gegenzug das Goldene Vlies der Kolcher verlangen wird Der folgende Teil des Filmes zeigt in 15 Minuten wie in einer ethnographischen Reportage fast ohne jeden Dialog die mythisch religios gepragte Welt der Kolcher in der Medea die Tochter des Konigs Aietes von Kolchis als Hohepriesterin lebt Die Sequenz gipfelt in einem detailliert geschilderten Fruchtbarkeitsritual bei dem ein junger Mann getotet zerstuckelt und sein Korper von den anderen Stammesmitgliedern auf die Felder ausgebracht wird um die Ernte zu sichern In diese archaische barbarische Welt brechen nun die Griechen ein um das von den Kolchern kultisch verehrte Vlies zu stehlen Als Jason und Medea sich begegnen verfallt sie ihm und hilft ihm das heilige Widderfell zu rauben Auf der Flucht vor den Verfolgern totet und zerhackt sie ihren Bruder und wirft ihn in Teilen aus dem Wagen Das Einsammeln der Leichenteile durch die Kolcher verschafft den Griechen den Vorsprung durch den sie zu ihren Schiffen entkommen konnen Medea fahrt mit ihnen doch schnell bemerkt sie dass sie fur ihre Liebe zu Jason nicht nur die Heimat sondern auch ihren Glauben geopfert hat In der Welt der Griechen sind all ihre Kenntnisse als Priesterin ohne Bedeutung die beseelte Welt der Kolcher entzieht sich ihr Jason bringt Pelias das Goldene Vlies doch dieser verweigert ihm den Thron Jason zeigt jedoch kein Interesse mehr an Iolkos und verzichtet Er entlasst die Gefahrten und geht mit Medea nach Korinth Es sind Jahre vergangen als Jason in Korinth den Zentauren wiedertrifft der ihm jedoch in zweifacher Gestalt begegnet als Mann und als Zentaur Wir sind beide in dir erklart der menschliche Zentaur der heilige Zentaur deiner Kindheit und der profane aus der Zeit des Heranwachsens denn das Heilige bleibt neben dem neuen Profanen erhalten Auch wenn die Logik des Heiligen so verschieden ist von der unserer Welt dass wir sie nicht mehr verstehen konnen so wird nichts es davon abhalten in dir Gefuhle zu wecken Gefuhle jenseits deiner Uberlegungen und Interpretationen in Wahrheit liebst du Medea Doch Jason hat Medea bereits verlassen und sich entschieden Kreusa die Tochter des Konigs Kreon von Korinth zu heiraten Medea lebt mit den gemeinsamen Kindern vor den Toren der Stadt denn die Korinther sehen in ihr noch immer eine gefahrliche Zauberin Als ihr klar wird dass sie trotz aller Anpassung als Fremde wohl niemals akzeptiert werden wird wendet sie sich wieder ihrem Glauben zu und findet erneut Zugang zu ihrer alten mythischen Welt In einer Vision nimmt sie Rache an Kreusa und totet sie mit einem brennenden Gewand das sie ihr zur Hochzeit schenken will 1 Doch noch vor der geplanten Hochzeit verbannt Kreon Medea und ihre Kinder denn ihre Anwesenheit belastet Kreusa schwer und gefahrdet die Verbindung mit Jason Jetzt sieht Medea keinen Ausweg mehr Sie schickt Kreusa nun wirklich das Hochzeitskleid Kreusa ertragt angesichts des Geschenkes ihre Zweifel nicht mehr und sturzt sich in den Tod Daraufhin begeht auch der Konig Selbstmord Medea hingegen ruft ihre Kinder zu sich und totet sie in einem fast zartlich zu nennenden Akt Anschliessend setzt sie ihr Haus in Flammen Vom Dach des brennenden Hauses schleudert sie Jason ihre Verzweiflung entgegen Mit ihrem Schrei Jetzt ist nichts mehr moglich endet der Film Produktion und Veroffentlichung Bearbeiten nbsp Die Zitadelle von Aleppo ist Pasolinis KorinthMedea wurde zwischen Mai und August 1969 in den Cinecitta Studios Rom und in der Turkei Kappadokien Syrien Aleppo und Umgebung und Italien Laguna di Grado Lido Marechiaro Anzio Piazza dei Miracoli Pisa Chia bei Viterbo gedreht Pier Paolo Pasolini fuhrte Regie und schrieb auch das Drehbuch fur die Kamerafuhrung war Ennio Guarnieri verantwortlich fur den Schnitt Nino Baragli die Musikauswahl besorgten Pasolini und Elsa Morante Produziert wurde der Film von Franco Rossellini und Marina Cicogna fur die Unternehmen San Marco Rom Les Films Number One Paris und Janus Film und Fernsehen Frankfurt am Main 2 Am 27 Dezember 1969 fand die Weltpremiere des Films in Mailand statt Einen Monat spater wurde er mit einer Galapremiere in der Pariser Grand Opera der internationalen Offentlichkeit vorgestellt 3 Die Gala war ein gesellschaftliches Ereignis und fand in Anwesenheit der Prasidentengattin Madame Pompidou etlicher Botschafter und zahlreicher Prominenter aus Kultur und Gesellschaft statt Die Reaktionen auf den Film waren jedoch verhalten man applaudierte hoflich und begab sich zum Dinner 4 Weitere Premieren folgten in Japan 1970 den USA 1971 und Finnland 1972 In der Bundesrepublik wurde der Film erstmals am 17 April 1972 im Fernsehen ARD 22 50 5 gezeigt erst im Oktober 1979 mit fast zehnjahriger Verspatung gelangte er in die Kinos Am 2 Januar 1988 war die Premiere im Fernsehen der DDR DFF 2 und am 14 November 2000 erschien der Film auf Video 6 Medea war Pasolinis Film mit dem grossten Budget 7 hatte aber in seiner kompromisslosen Konzeption nur sehr bescheidenen wirtschaftlichen Erfolg In den ersten funf Jahren spielte der Film in Italien mit knapp 30 Millionen Lire nur einen Bruchteil der uber 915 Millionen Lire ein die Pasolinis bis dahin in dieser Hinsicht erfolgreichster Film Teorema 1968 im gleichen Zeitraum an den Kinokassen erzielte Selbst sein Debutfilm Accattone 1961 hatte mit etwa 390 Millionen Lire ein Vielfaches erbracht 8 Filmanalyse BearbeitenLiterarischer Hintergrund Bearbeiten Medea und die Argonautensage Bearbeiten Der Film ist eine freie Bearbeitung der Tragodie Medea des Euripides die sich aber darauf beschrankt der Vorlage einige Zitate zu entnehmen Pasolini 9 Zudem verwendet der Film in der ersten Halfte vergleichbar fragmentarisch Motive der Argonautensage die die Vorgeschichte zu Medea erzahlt der Text des Euripides setzt erst in Korinth ein Es fallen vor allem die erzahlenden Elemente weg so etwa alle Abenteuer der Argonauten doch auch in der Geschichte von Jason und Medea entstehen Lucken die das Verstandnis der Handlung erschweren Das Personal wird auf das Notigste reduziert die zahlreichen beruhmten Helden der Argonautensage unter ihnen Herakles und Orpheus werden zu einem Haufen namenloser junger Abenteurer fast alle anderen Nebenfiguren entfallen komplett Pasolini fokussiert den Film ganz auf die Begegnung von Jason und Medea deren Beziehung aber nicht im eigentlichen Sinne erzahlt wird er nutzt diese Konstellation vielmehr als Rahmen und Hintergrund fur das Aufeinanderprallen der vollig gegensatzlichen Kulturen der beiden Hauptfiguren Medea ist die Gegenuberstellung des archaischen priesterlichen Universums mit der Welt Jasons einer rationalen und pragmatischen Welt Jason ist der zeitgemasse Held die mens momentanea der nicht nur den Sinn fur das Metaphysische verloren hat sondern sich nicht einmal mehr Fragen dieser Art stellt Er ist der willenlose Techniker dessen Streben ausschliesslich dem Erfolg dient Pier Paolo Pasolini 9 Schon in der Besetzung spiegelt sich dieser Gegensatz wider wenn Pasolini der grossen Tragodin Maria Callas mit dem Laiendarsteller Giuseppe Gentile einen rationalen erfolgsorientierten Leistungssportler an die Seite stellt Gentile gewann 1968 fur Italien bei den Olympischen Sommerspielen die Bronze Medaille im Dreisprung Eliade Frazer Levy Bruhl Bearbeiten Pasolini hat in Interviews stets betont dass die Grundlage des Filmes nicht in erster Linie im Medea Mythos zu sehen ist sondern vor allem in theoretischen Texten von Mircea Eliade James Frazer und Lucien Levy Bruhl zur Religionsgeschichte Ethnologie und Anthropologie 9 Von der Filmkritik wurde dies zunachst nur am Rande zur Kenntnis genommen und wenn uberhaupt nur als allgemeines intellektuelles Fundament des Films gesehen oder auf den ethnologischen Charakter der Sequenz in Kolchis bezogen Spatere wissenschaftliche Analysen zeigen jedoch eine viel weitergehende Bedeutung dieser Texte bis hinein in Details der Bildsprache und der Ausstattung 10 Die drei genannten Theoretiker beschaftigen sich wenn auch mit unterschiedlichen Schwerpunkten und Ergebnissen mit Fragen des Mythos und der Religion Es geht dabei unter anderem um die Frage ob es ein mythisches Denken gibt in dem Logik die Trennung von Subjekt und Objekt konsistente Zeit und Raum und Kausalitat nur eine untergeordnete Rolle spielen Zudem wird untersucht in welchem Verhaltnis dieses mythische Denken zum logischen Denken stehen konnte sind es zwei vollig unabhangige Arten des menschlichen Erkennens ist das mythische Denkmodell eine Vorform des logischen Denkens oder handelt es sich um zwei gleichberechtigte Varianten die in unterschiedlichen Gesellschaften nur unterschiedlich stark ausgepragt sind Pasolini bezieht mit Worten des Zentauren Stellung das Heilige bleibt neben dem neuen Profanen erhalten Auch wenn die Logik des Heiligen so verschieden ist von der unserer Welt dass wir sie nicht mehr verstehen konnen so wird nichts es davon abhalten in dir Gefuhle zu wecken Gefuhle jenseits deiner Uberlegungen und Interpretationen nbsp Hohlenarchitektur in KappadokienEliade dessen Werk Das Heilige und das Profane 1957 im ersten Arbeits Drehbuch explizit erwahnt wird 11 beklagte in seinen Arbeiten wie Pasolini den Bedeutungsverlust des Mythos und der Religion in der modernen Gesellschaft Bei ihm entlehnte Pasolini das Konzept das die Gegensatzpaare Heilig Profan und Chaos Ordnung in Beziehung zu archaischen und modernen antiken Gesellschaften setzt Die sakralen ursprunglichen Gesellschaften sind dabei durch periodisch wiederkehrende Rituale gekennzeichnet die ihre innere Ordnung begrunden und stabilisieren und sie uber den Mythos in einen engen Bezug zur Welt Kosmos setzen Im Gegensatz dazu ist das Prinzip der modernen Gesellschaften der lineare Fortschritt der sich immer weiter vom Heiligen entfernt Dieser Gegensatz zwischen einem zirkularen und einem linearen Prinzip von Kreis und Linie bestimmte weite Teile der visuellen Konzeption von Medea Pasolini verlegte die Welt der Kolcher vom Schwarzen Meer in die organisch anmutende Landschaft Kappadokiens mit ihrer rundlichen in die Natur eingebetteten Hohlenarchitektur stattete sie mit etlichen kreisformigen Kultgegenstanden wie Sonnenradern aus und zeigte detailliert ihre wiederkehrenden Rituale Dagegen setzte er die lineare zielgerichtete Welt der Griechen als sie die Welt der Kolcher erreichen bauen sich die Argonauten am Strand in einer langen Reihe auf bevor sie ohne Rucksicht in diese Welt einbrechen um ihr Ziel den Diebstahl des Goldenen Vliesses zu erreichen Die Welt der Griechen ist im Film die streng geometrische rationale Architektur der Zitadelle von Aleppo und des Dombezirkes von Pisa in denen die in Korinth spielenden Szenen gedreht wurden Als Medea mit den Griechen flieht beklagt sie bei der Ankunft in Griechenland in einer furiosen Szene das Fehlen eines Zentrums einen Verlust durch den sie den Zugang zu ihrer mythischen Welt verliert Frazers Hauptwerk Der goldene Zweig 1890 beschaftigt sich mit dem vergleichenden Studium der religiosen Vorstellungen und Riten in der Antike und vormodernen Gesellschaften Hier fand Pasolini das Material aus dem er die fiktiven Brauche und Riten der Kolcher zusammenstellte Vermutlich standen die Menschenopfer der Fruchtbarkeitsriten der Khonds Pate fur die Riten der Kolcher 12 Die Khonds sind ein indigener Volksstamm in der Provinz Orissa in Nordost Indien Bei ihren Opferriten finden sich viele Merkmale die auch das Ritual in Medea kennzeichnen die Bestimmung eines Opfers aus der Mitte der Gemeinschaft und seine respektvolle Verehrung die Opferzeremonie unter Teilnahme des ganzen Stammes von der niemand ausgeschlossen werden durfte die im Film nur angedeutete Ruhigstellung des Opfers mit Drogen seine rituelle Bemalung vor der Opferung das Binden an einen Pfahl die Zerstuckelung des Leichnams und das Ausbringen und Vergraben der Leichenteile auf den Feldern durch die Stammesmitglieder Pasolinis philosophisches Weltbild Bearbeiten Pasolinis philosophisches Weltbild speiste sich aus den Erfahrungen und Einsichten die er als junger Mann in den 1940er und fruhen 1950er Jahren in der bauerlich gepragten Welt des Friauls und der des Subproletariates der romischen Vorstadte gewann Diese Teil Gesellschaften mit ihren eigenen kulturellen Wertesystemen und Traditionen stellte er in Kontrast zum hedonistischen Nihilismus des gesellschaftlich und politisch dominierenden Kleinburgertums dem er selbst angehorte mit ihnen verband er die Utopie eines gesellschaftlichen Neuanfangs nach dem Faschismus Der Wirtschaftsaufschwung Italiens in den 1960er Jahren machte jedoch diese Utopie zunichte die prosperierende Welt des Konsums assimilierte und integrierte diese Gegenwelten widerstandslos und beseitigte nicht zuletzt durch die Massenmedien zugunsten des Burgertums die kulturellen Unterschiede auf denen Pasolinis utopischer Entwurf grundete 13 Pasolini und die Dritte Welt Bearbeiten In Medea ubertragt Pasolini dieses zentrale Thema den Verlust von Traditionen und Werten des Mythischen und Heiligen in einer zunehmend rationalen materialistischen und am Konsum orientierten Gegenwart gleichzeitig auf die Welt der antiken Mythen und die aktuelle Zeitgeschichte Wenn Sie so wollen konnte dies genauso gut etwa die Geschichte eines Dritteweltvolks eines afrikanischen Volks sein das dieselbe Katastrophe erlebt da es mit der abendlandischen materialistischen Zivilisation in Beruhrung kommt Pier Paolo Pasolini 14 Pasolini hatte sich in den 60er Jahren zunehmend mit der Dritten Welt beschaftigt schon 1961 bereiste er mit Elsa Morante und Alberto Moravia Indien zahlreiche Reisen nach Afrika schlossen sich an 15 1967 68 entstanden die filmischen Notizen uber einen Film uber Indien Appunti per un Film sull India unmittelbar vor Medea drehte er in Uganda und Tansania die Notizen zu einer afrikanischen Orestie Appunti per un Orestiade Africana erneut vor dem Hintergrund eines griechischen Mythos der Orestie des Aischylos 458 v Chr Nach dem absehbaren Scheitern seiner Utopie in Italien und den westlichen Industrienationen suchte Pasolini in den neu entstehenden afrikanischen Nationalstaaten mit ihren vorindustriellen religios gepragten Kulturen nach Verbundeten nach Beispielen fur kulturell eigenstandige und vom Kapitalismus unabhangige Entwicklungen moderner Gesellschaften Doch auch diese Hoffnung wurde zunehmend enttauscht es blieb ihm dass er die Zerstorung der Kulturen der Dritten Welt durch die Industriestaaten im Namen des Fortschrittes des Wachstums und der Freiheit protestierend festhalt und das Recht auf Widerstand und ware es auch nur das auf die Selbstzerstorung wie sie Medea in ihrer Verzweiflung ausfuhrt empathisch postuliert 16 Filmsprache Bearbeiten Medea ist ein sperriger Film der die konventionellen Erwartungen eines Publikums in fast allen Punkten unterlauft Das beginnt schon bei der Besetzung der Medea durch Maria Callas fur die neben kunstlerischen sicher auch kommerzielle Grunde eine Rolle spielten 17 Maria Callas war 1969 noch immer ein grosser Star und hatte bereits als Medea in Cherubinis gleichnamiger Oper Furore gemacht Bislang hatte sie jedoch alle Filmangebote ausgeschlagen denn sie glaube nicht an die Moglichkeit Theater in Film zu verwandeln Callas 18 Doch Pasolini hatte auch gar nicht vor eine Oper zu verfilmen er lasst die Callas in ihrer ersten und einzigen Filmrolle keinen einzigen Ton singen nur wenige Dialoge sprechen er inszeniert sie die fur ihre expressive Buhnenprasenz beruhmt ist uber weite Strecken gegen ihr Image statuarisch streng zuruckgenommen Uber ihre professionellen Fahigkeiten bin ich sehr wohl im Bilde doch sie interessieren mich kaum teilte er in einem Interview mit die individuellen Zuge der Callas sind es aus denen ich die Medea formen kann Hier ist eine Frau die in gewisser Hinsicht als die modernste aller Frauen gelten kann doch in ihr lebt eine Frau aus uralten Zeiten fremdartig mysterios magisch mit furchtbaren inneren Konflikten Pasolini 19 Pasolini entdeckte im Leben der Callas Parallelen sah in ihr eine moderne Medea sie stammte aus einem einfachen sozialen Umfeld und war in eine andere fremde Welt der Stars und des Grossburgertums gegangen und auch sie steckte nach der 1968 gerade vollzogenen schmerzhaften Trennung von Onassis in einer schweren Krise Der Film verweigert sich auch in der Dramaturgie statt einer durchgangigen Handlung reiht Pasolini Motive der beiden Sagen zwar chronologisch doch mit grossen Auslassungen aneinander Er bricht mit Medeas Rachevision dann auch den linearen Ablauf und bietet eine zweite filmisch vollig gleichwertig behandelte Version des Todes der Kreusa und ihres Vaters an Ausserdem irritiert die fehlende Festlegung auf ein Filmgenre der Film wechselt zwischen Fabel ethnographischer Reportage und Liebesdrama ein Liebesdrama zudem das die Beziehung von Medea und Jason ungewohnlich zuruckhaltend und emotional unterkuhlt erzahlt Ungewohnlich ist auch die unerwartete detaillierte Darstellung eines Menschenopfers der Kolcher deren ethnographisch dokumentarischer Stil zu einer starken unmittelbaren Wirkung der Gewaltdarstellung beitragt Pasolini hatte zunachst mehrere Rituale geplant diese jedoch zum Teil bereits in der intensiven inhaltlichen Diskussion mit Rossellini gekurzt zum Teil aber auch erst beim Schnitt aus dem Film genommen 20 Auch der Ton tragt zur Irritation bei Pasolini setzt eine fur westliche Ohren sehr fremdartige Musik ein sakrale Musik aus Japan und Liebeslieder aus dem Iran 21 deren offensichtliche Asynchronizitat und teilweise Verfremdung dem Film eine ganz eigene Ebene hinzufugen Daruber hinaus verwendet Pasolini auch bei Medea keinen Originalton sondern lasst den Film bereits in der Originalversion komplett synchronisieren um dem Naturlichen entgegenzuwirken und die Stimmen kunstlerisch kontrollieren zu konnen 22 Das Kino der Poesie Bearbeiten Nicht zuletzt wurden dem Film von der Kritik immer wieder zahlreiche handwerkliche Mangel vorgeworfen vor allem in der Kamerafuhrung den Anschlussen dem Schnitt schneidet dann wieder wie ein filmischer Analphabet 23 aber auch in der Ausstattung anachronisms like cathedrals and potatoe dinners 24 Die handwerkliche Kompetenz des Teams steht allerdings ausser Frage Pasolini hatte den besten technischen Stab der damals zu kriegen war Laurent Terzieff 25 tatsachlich handhabte das Team etwa die Anschlusse geradezu virtuos als Medea in Korinth von ihrem Haus zum koniglichen Palast eilt durchquert sie in den wenigen Sekunden dieser vollstandig homogen wirkenden Sequenz de facto vier weit auseinanderliegende Drehorte zwischen deren Aufnahme teilweise Monate vergangen waren Innenaufnahmen im Haus der Medea Cinecitta Studios Aussenansicht Anzio bei Rom Korinth aussere Mauer Aleppo Syrien innerer Palastbezirk Pisa Ich versuche eine Sprache zu finden die den Durchschnittsmenschen oder den Durchschnittszuschauer in seinem Verhaltnis zur Sprache der Massenmedien in die Krise treibt Es geschieht das gerade deswegen weil ich die Tyrannei der Massenmedien fur eine Form der Diktatur halte der ich nicht einmal die kleinsten Zugestandnisse zu machen bereit bin Pier Paolo Pasolini 26 In seinem Essay Das Kino der Poesie entwickelte Pasolini schon 1965 eine eigene Theorie fur eine moderne Filmsprache Sie beruht verkurzt auf der Annahme dass Bilder als Grundlage einer Sprache des Films im Gegensatz zur historisch gewachsenen literarischen Sprache nicht objektivierbar sind also beispielsweise nicht in einer Art von verbindlichem Worterbuch erfasst werden konnen Stattdessen bleiben sie ihrem Wesen nach immer subjektiv und konkret werden niemals abstrakt So wie in der Poesie Lyrik der subjektive den eigenen formalen Kriterien unterworfene Einsatz der Sprache als kunstlerisches Mittel stets erkennbar bleibt soll diese Subjektivitat auch im Film gezielt thematisiert werden es geht also nicht darum wie beim traditionellen Erzahlkino den Betrachter die Kamera nicht spuren zu lassen Pasolini sondern im Gegenteil darum die Kamera als kunstlerisch poetisches Werkzeug des Stiles erfahrbar zu machen Die im traditionellen Film als Fehler empfundenen Merkmale wie das nur scheinbar zufallige Gegenlicht mit seinen Blitzern auf dem Film die Bewegungen der Handkamera die ausgedehnten Fahrten die absichtlich falschen Montagen die irritierenden Anschlusse das endlose Verharren auf ein und demselben Bild etc etc Pasolini werden zum Stilmittel einer rezenten technisch stilistischen Tradition Pasolini 27 In Medea verbindet sich die theoretische Reflexion uber die Moglichkeiten einer modernen Filmsprache mit der Ablehnung einer die Gesellschaft gleichschaltenden Massenkultur deren moglicher Vereinnahmung sich Pasolini durch die Kompromisslosigkeit seiner Filmsprache zu entziehen sucht Kritiken Bearbeiten Die der antiken Sage entlehnte Geschichte der Medea die als verstossene Gattin furchterliche Rache ubt interpretiert als Tragodie des Menschen zwischen barbarisch sakraler und zivilisiert rationalistischer Kultur Die asthetische Stilisierung grosser Leidenschaften und Grausamkeiten setzt eine gewisse Vertrautheit mit dem mythologischen Hintergrund und Pasolinis dichterisch philosophischem Weltbild voraus Sehenswert Lexikon des internationalen Films 6 Der Film konnte einer grundlichen Untersuchung dessen dienen was Bildersprache im modernen Film asthetisch zu leisten vermag Medea ist ein bedeutender Film den man hoffentlich nicht nur auf einigen Festivals wiederfinden wird Die Welt 21 Februar 1970 Peter H Schroder 28 Perhaps Jason and his men are todays predators Medea their victim But too much searching is needed to get the root of this imposing but too often febrile version of an ancient tragedy Shooting in Syria Turkey and Italy give fine landscapes and exoticism but not the life and inexorable tragic overtones to give this a basic impact that would have made its many symbols and themes on nature basic instincts of love and religion and its political aspects clearer Vielleicht sind Jason und seine Manner Tater von heute und Medea ihr Opfer doch ist es zu schwierig zum Kern dieser beeindruckenden und doch zu haufig auch fiebrigen Version einer antiken Tragodie zu gelangen Syrien die Turkei und Italien geben eine grossartige und exotische Kulisse ab aber es fehlen das Leben und die unerbittlichen tragischen Untertone die es brauchte um die zahlreichen Symbole die Fragen der Natur die grundlegenden Beweggrunde von Liebe und Religion und ihre politischen Aspekte herauszuarbeiten Variety 11 Marz 1970 Mosk Es ist unverkennbar obwohl Pasolini das nie deutlich ausspricht es vielmehr immer nur andeutet dass mit dieser Medea das Verhaltnis Europas dieser kalkulierenden Welt ohne Gotter zu den Landern der Dritten Welt gemeint ist das Verhaltnis so wie Pasolini es sieht Pasoloni ist ein Meister der Schonheit der Schonheit und des Grauens das bei ihm Schonheit weil voller sakraler Gebarde wird Neue Zurcher Zeitung 9 Mai 1970 Martin Schlappner 28 Medea is uneven but I admire the reckless courage of its conception even when it goes wrong When it is right as in the poetic and funny prologue delivered by the centaur and in its eerie evocation of Medea s world which is according to Pasolini our subconcious world it is superb Medea ist unstimmig aber ich bewundere die waghalsige Courage seiner Konzeption selbst da wo sie nicht funktioniert Wo sie funktioniert wie etwa im poetischen und komischen Prolog des Zentauren und in der unheimlichen Beschworung von Medeas Welt die nach Pasolini unsere unterbewusste Welt ist dort ist sie grossartig The New York Times 29 Oktober 1971 Vincent Canby 29 Die angebotene tiefsinnige Deutung hier werde alter Mythos in Gegensatz gestellt zu einer neuen atheistischen Zeit mag annehmen wer in diesen Orgien kitschiger Massenszenen mehr Menschheitsgeschichte zu entdecken vermochte als in den Katastrophengemalden eines Piloty Willkurlich verwendete Bruchstucke der Argonautensage ergaben nur wilde Aktionen ohne Hintergrund und inneren Zusammenhang Munchner Merkur 19 April 1972 Effi Horn In jener Oberklasse des Kinos in welche Pasolini unbestreitbar gehort bewegt sich seine Medea zwischen den Noten bemuht mittelmassig und schlecht Unabhangig von ihrer interpretatorischen Absicht gelang es Pasolinis Mythentravestie den Augenzeugen durch die Bildersprache zu fesseln Suddeutsche Zeitung 19 April 1972 K H Kramberg Eingestanden sei dass einem vor solch schonen vollkommenen Filmen das kritische Wortemachen vergehen kann die Wirkung dieses unerhort starken Stoffes den Pasolini in ganz ungeheuerlich bewegenden Bildern erzahlt widersteht der Beschreibung auf fast demutigende Weise Pasolinis Verdienste sind nicht die eines grossen Mythendeuters sondern eines grossen Regisseurs Stuttgarter Zeitung 19 April 1972 Ruprecht Skasa Weiss Medea is beautiful to watch baffling to follow and interesting to analyse on paper As a piece of filmmaking presumably aimed at attracting audiences it is unnecessarily slow emotionally sterile and extremely boring Medea ist wunderbar anzusehen schwierig zu verfolgen und interessant zu analysieren Als Film mutmasslich dazu gedacht ein Publikum zu gewinnen ist er unnotig langsam emotional steril und extrem langweilig Films and Filming Juli 1975 Was mag Pasolini bewogen haben sich den Medea Stoff vorzunehmen der Sage ihre bunten Abenteuer zu streichen sie uberhaupt nicht eigentlich zu erzahlen sondern raten zu lassen Wir sehen fremde Gesichter fremdere Landschaften fremdeste Brauche angeordnet in einem schwer nachvollziehbaren Gedankengang phantastische Ethnologie Die Zeit 12 Oktober 1979 Dieter E Zimmer Diese Art Parteinahme fur das Mythische Vorzivilisatorische bestimmt auch die filmische Struktur und Qualitat von Medea Es ist ein wilder gewalttatiger an Widerspruchen reicher disharmonisch unversohnlicher Film vor dem die konventionellen Fragen nach einem asthetischen Ge oder Misslingen artig unangemessen wirken Frankfurter Allgemeine Zeitung 19 Oktober 1979 Gerhard R Koch 28 Trivia BearbeitenPasolini und die Callas Pasolini war so ziemlich der am wenigsten wahrscheinliche Regisseur der die Callas schliesslich zum Film bringen sollte 30 schreibt ein Biograph und tatsachlich war die Ausgangslage mehr als unwahrscheinlich Auf der einen Seite der kommunistische Intellektuelle bekennende Homosexuelle Skandalregisseur Publizist und Autor der zudem mit der Oper nicht sonderlich viel anfangen konnte und auf der anderen Seite die in Italien wohl zu Unrecht fur ihre Launenhaftigkeit beruchtigte grossburgerliche und vollig unpolitische Diva die Teorema einen der letzten Filme Pasolinis entrustet mitten in der Vorfuhrung verlassen und den Regisseur Freunden gegenuber kurzerhand zum Verruckten erklart hatte Doch ein weiterer Faktor kam hinzu Maria Callas befand sich nach der Trennung von Onassis in einer schweren Krise nun wollte sie unbedingt ihre Unabhangigkeit beweisen und sich neu erfinden Das Angebot zu Medea hatte wohl zu keinem gunstigeren Zeitpunkt kommen konnen Sie war eng mit Rossellini dem Produzenten des Films befreundet vertraute ihm und sagte zu Tatsachlich entwickelten sich die Dinge vollig unerwartet Von Beginn an gab es zwischen Pasolini und Callas ein Gefuhl des gegenseitigen Vertrauens und Respektes die schwierige Diva erwies sich trotz fehlender Filmerfahrung und der teils sehr schwierigen Drehbedingungen als absolut unkompliziert professionell und zuverlassig Bald entstand zwischen beiden eine tiefe gegenseitige Zuneigung sie verbrachten wahrend und auch nach den Dreharbeiten viel Zeit miteinander Pasolini zeichnete sie und widmete ihr offentlich Gedichte sie fuhren gemeinsam zu Freunden und in den Urlaub Griechenland Afrika in der Boulevardpresse wurde bereits uber eine bevorstehende Heirat spekuliert Soweit kam es nicht doch nach Pasolinis Tod 1975 sprach die Callas davon dass sie einen Bruder verloren habe Die Heimat des Zentauren Cheiron im Film das Alter Ego des Regisseurs wurde auf der winzigen Insel Safon in der Lagune von Grado gedreht Lage 45 718576 13 26583 Pasolini hatte die Insel beim Segeln mit einem langjahrigen Freund dem Maler Giuseppe Zigaina entdeckt Er mietete die Insel und verbrachte dort selbst einige Sommerwochen in seiner archaischen mythischen Welt 31 Siehe auch BearbeitenKonsumismusLiteratur BearbeitenSusan O Shapiro Pasolini s Medea A Twentieth Century Tragedy 2009 Abstract fur die 105te CAMWS Jahrestagung Minneapolis 1 4 April 2009 PDF abgerufen am 31 Dezember 2009 Angela Oster Moderne Mythographien und die Krise der Zivilisation Pier Paolo Pasolinis Medea In Zeitschrift fur Asthetik und allgemeine Kunstwissenschaft Heft 51 2 2006 S 239 267 Piero Spila Pier Paolo Pasolini Gremese Rom 2002 vgl S 90 93 Pier Paolo Pasolini Der Traum des Centaur Interview mit Jean Duflot 1968 1975 Aus dem Italienischen von Hermann Zannier Oberbaum Berlin 2002 ISBN 3 928254 17 0 Originalausgabe Les Dernieres paroles d un impie Pierre Belfond Paris 1981 italienische Erstausgabe Pier Paolo Pasolini Il sogno del centauro Editori Riuniti Rom 1983 Erstveroffentlichung des Interviews Jean Duflot Entretiens avec Pier Paolo Pasolini Pierre Belfond Paris 1970 Freunde der Deutschen Kinemathek Hrsg Redaktion Michael Hanisch Pier Paolo Pasolini Dokumente zur Rezeption seiner Filme in der deutschsprachigen Filmkritik 1963 85 Berlin 1994 zu Medea vgl S 133 145 Barth David Schwartz Pasolini Requiem Pantheon Books New York 1992 zu Medea vgl S 552 565 Peter Bondanella Italian Cinema From Neo Realism to the Present Continuum New York 1990 ISBN 0 8264 0426 X Auszuge Myth and Marx Memento vom 5 Februar 2009 im Internet Archive englisch Franca Faldini und Goffredo Fofi Pier Paolo Pasolini Lichter der Vorstadte Die abenteuerliche Geschichte seiner Filme Aus dem Italienischen von Karl Baumgartner und Ingrid Mylo Wolke Hofheim 1986 zusammengestellt nach L avventurosa storia del cinema italiano raccontata dai suoi protagonisti Feltrinelli 1981 Mondadori 1984 zu Medea vgl 126 138 mit zahlreichen Zitaten von am Film beteiligten Personen Stephen Snyder Pier Paolo Pasolini Twayne Publishers Boston 1980 ISBN 0 8057 9271 6 zu Medea vgl S 95 103 Online Version des Textes zu Medea Medea Myth and Reason Memento vom 5 Februar 2009 im Internet Archive englisch Otto Schweitzer Pier Paolo Pasolini Mit Selbstzeugnissen und Bilddokumenten Rowohlt Reinbek 1986 ISBN 3 499 50354 9 vgl S 103 105 Pier Paolo Pasolini Reihe Film 12 Hanser Munchen 1977 hrsg in Zusammenarbeit mit der Stiftung Deutsche Kinemathek zu Medea vgl insbes S 160 166 204 221 Nathaniel Teich Myth into Film Pasolini s Medea and its Dramatic Heritage In Western Humanities Review Band 30 Nr 1 1976 S 53 63 Pier Paolo Pasolini Medea Garzanti Mailand 1970 Pier Paolo Pasolini Il Cinema di Poesia In Film Critica Nr 156 157 April Mai 1965 deutsche Fassung Das Kino der Poesie Aus dem Italienischen von Anna Zaschke in Pier Paolo Pasolini Reihe Film 12 Hanser Munchen 1977 S 49 77 Ubersetzung nach der Ausgabe in Empirismo eretico Mailand 1972 Weblinks BearbeitenMedea in der Internet Movie Database englisch Medea in der Online Filmdatenbank Callas as Medea Memento vom 10 April 2009 im Internet Archive Private Webseite mit vielen weiteren Texten und Kritiken englisch Fernsehmitschnitt eines Gespraches 4 12 min mit Maria Callas und Luchino Visconti uber das Projekt Medea am 20 April 1969 noch vor Beginn der Dreharbeiten Interviews mit Maria Callas vom 20 Januar 1970 zu ihrer Rolle in Medea Interview 1 2 00 min Interview 2 3 54 min Institut national de l audiovisuel franzosisch Die Insel Safon Memento vom 31 Januar 2013 im Webarchiv archive today Panoramio Einzelnachweise Bearbeiten Der Arbeitstitel des Films war Visioni di Medea zu einigen in der Endfassung Medeas geschnittenen Visionen vgl Roberto Chiesi Das traumende Ich Das Motiv der Vision im Werk Pasolinis In Bernhart Schwenk Michael Semff Hrsg Pasolini und der Tod Hatje Cantz Ostfildern Ruit 2005 S 83 106 zu Medea vgl S 101 103 Publikation zur Ausstellung in der Pinakothek der Moderne 17 November 2005 5 Februar 2006 Auch Pasolini selbst spricht im Interview davon er lasse sie das Delikt traumen Der Traum des Zentaur 2002 S 132 zu den Produktionsdetails vgl Deutsche Kinemathek Pier Paolo Pasolini Dokumente 1994 S 135 erstellt nach Pier Paolo Pasolini Le regole di un illusione 1991 Hrsg Laura Betti und Michele Gulinucci fur den Fondo Pier Paolo Pasolini der seit 1983 das Pasolini Archiv betreute 2003 ging das Archiv an die Cineteca di Bologna Die Informationen finden sich neben zwei langeren Kritikauszugen zu weiten Teilen auch in Filmmuseum Berlin Deutsche Kinemathek Hrsg FilmHeft 9 Schauplatze Drehorte Spielraume Production Design Film Berlin 2005 S 41 42 Medea bei filmportal de Arianna Stassinopoulos Die Callas Hoffmann und Campe Hamburg 1980 S 334 vgl auch Barth David Schwartz Pasolini Requiem Pantheon Books New York 1992 S 563 Munchner Merkur Mit Maria Callas in einer barbarischen Welt 17 April 1971 a b Medea im Lexikon des internationalen Films Spila Pasolini 2002 S 90 Deutsche Kinemathek Pier Paolo Pasolini Dokumente 1994 S 135 111 28 a b c Pasolini Der Traum des Zentaur 2002 S 130 vgl Angela Oster Moderne Mythographien und die Krise der Zivilisation Pier Paolo Pasolinis Medea 2006 Maurizio Viano A certain realism making use of Pasolini s film theory and practice University of California Press Berkeley Los Angeles London 1993 S 236 249 Stephen Snyder Pasolini 1980 vgl Irene Stephan Medea Mulitimediale Karriere einer mythologischen Figur Bohlau Verlag Koln 2006 S 302 Anmerkungen Fussnote 15 Opere di Pier Paolo Pasolini Sceneggiature Rom 1991 S 483 vgl Angela Oster Moderne Mythographien 2006 Fussnote 38 sowie James George Frazer Der goldene Zweig Ausgabe in einem Band Rowohlt Taschenbuch Verlag Reinbek bei Hamburg 1989 vgl S 632 635 Originalausgabe The Golden Bough 1922 vgl etwa die kurze Einfuhrung von Alberto Moravia Der Dichter und das Subproletariat Aus dem Italienischen von Anna Zaschke in Pasolini Reihe Film 12 1977 S 7 12 Pasolini Der Traum des Zentaur 2002 S 132 Enzo Siciliano Pasolini Leben und Werk Fischer Frankfurt am Main 1985 ISBN 3 596 25643 7 vgl S 337 341 Originalausgabe Vita di Pasolini Rizzoli Mailand 1978 Wolfram Schutte Kommentierte Filmographie Medea 1969 In Pasolini Reihe Film 12 1977 S 166 Enzo Siciliano Pasolini 1985 S 423 424 Die Callas wurde Pasolini von seinem Produzenten Rossellini vorgeschlagen Kolnische Rundschau Die Callas hat nichts zu singen Pasolini beginnt mit den Dreharbeiten zu Medea 21 Juni 1969 zitiert nach Stassinopoulos Die Callas 1980 S 327 328 Schwartz Pasolini Requiem 1992 S 558 561 vgl Deutsche Kinemathek Pier Paolo Pasolini Dokumente 1994 S 135 andere Quellen sprechen von Musik des japanischen Nƍ Theaters sowie von tibetanischer und afrikanischer Musik zur Synchronisation und Verwendung des Tones in Pasolinis Filmen vgl Pasolini Der Traum des Zentaur 2002 S 140 141 sowie Pier Paolo Pasolini Pasolini uber Pasolini im Gesprach mit Jon Halliday Aus dem Englischen von Wolfgang Astelbauer Folio Verlag Wien Bozen 1995 ISBN 3 85256 021 7 S 50 Originalausgabe Pasolini on Pasolini Interviews with Oswald Stack Pseudonym Thames and Hudson London 1969 Das Interview fand im Fruhjahr 1968 statt Peter Buchka Medea und der Fall Pasolini Suddeutsche Zeitung 3 Oktober 1971 vollstandiger Nachdruck in Deutsche Kinemathek Pier Paolo Pasolini Dokumente 1994 S 140 142 Newsweek 13 September 1971 Interview in Medee Souvenirs d un tournage Film 55 min Realisation Nicolas Ripoche Carlotta Films Allerton Films 2004 Bonusmaterial der ARTHAUS Premium DVD Box von Medea Pier Paolo Pasolini Der Traum des Zentaur 2002 S 65 67 zitiert nach Pasolini Reihe Film 12 1977 S 73 75 Pasolini greift oft spontan selbst zur Kamera und dreht alternatives Material welches zunehmend auch immer mehr Platz in der definitiven Montage findet In Lichter der Vorstadte berichtet Sergio Tramonti der Darsteller des Apsirto wie Pasolini bei den Dreharbeiten zu Medea spontan seinem Kameramann Guarneri die Kamera entreisst um selbst im Fluge ein Bild einzufangen In den spateren Filmen ubernahm er selbst oft die Kameraassistenz um jederzeit eingreifen oder die Kamera ubernehmen zu konnen Faldini Fofi Hrsg Lichter der Vorstadte 1986 S 136 152 154 vgl auch Spila Pasolini 2002 S 93 a b c Vollstandiger Nachdruck in Deutsche Kinemathek Pier Paolo Pasolini Dokumente 1994 The New York Times Callas Stars in Pasolini Medea Review 29 Oktober 1971 abgerufen 1 Januar 2010 Schwartz Pasolini Requiem 1992 S 552 ff Schwartz Pasolini Requiem 1992 S 552 Filme von Pier Paolo Pasolini Accattone Wer nie sein Brot mit Tranen ass Mamma Roma Der Weichkase La Rabbia Gastmahl der Liebe Ortsbesichtigungen in Palastina Das 1 Evangelium Matthaus Grosse Vogel kleine Vogel Die Erde vom Mond aus gesehen Edipo Re Bett der Gewalt Was sind die Wolken Notizen fur einen Film uber Indien Teorema Geometrie der Liebe Die Geschichte einer Papierblume Der Schweinestall Medea Notizen zu einer afrikanischen Orestie Decameron Pasolinis tolldreiste Geschichten Erotische Geschichten aus 1001 Nacht Die Mauern von Sana a Die 120 Tage von Sodom Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Medea 1969 amp oldid 227174076