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Der Maserati Quattroporte III anfanglich Maserati 4Porte werksinterne Bezeichnung Tipo AM 330 war eine Limousine des italienischen Sportwagenherstellers Maserati die von Sommer 1979 bis Ende 1990 produziert wurde Er war zusammen mit dem Coupe Kyalami das erste Maserati Modell das nach der Ubernahme des Unternehmens durch Alejandro de Tomaso entstand Mit ihm knupfte Maserati an die Tradition sportlicher Luxuslimousinen an die es zu Beginn der 1960er Jahre mit dem Quattroporte I begrundet hatte Der Quattroporte III blieb auch wahrend der Ara des Maserati Biturbo im Programm Ab Sommer 1986 erhielt er die Bezeichnung Maserati Royale Er war das letzte Maserati Modell mit klassischem Maserati Achtzylindermotor MaseratiMaserati Quattroporte III 1979 1986 Maserati Quattroporte III 1979 1986 Quattroporte IIIRoyaleProduktionszeitraum 1979 1990Klasse OberklasseKarosserieversionen LimousineMotoren Ottomotoren 4 2 4 9 Liter 181 221 kW Lange 4910 mmBreite 1890 mmHohe 1385 mmRadstand 2800 mmLeergewicht 1950 kgVorgangermodell Maserati Quattroporte IINachfolgemodell Maserati Quattroporte IVTechnische Basis des Quattroporte III der De Tomaso Deauville Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Einzelheiten 2 1 Fahrwerk 2 2 Motoren und Kraftubertragung 2 3 Karosserie und Design 2 4 Besonderheiten des Royale 3 Vorstellung und Produktion 4 Sonderausfuhrungen 5 Der Quattroporte III in der Motorpresse 6 Prominente Fahrer 7 Technische Daten 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenDer im Herbst 1963 vorgestellte Quattroporte I wurde bis Ende 1970 produziert Zu Beginn seiner Produktionszeit war der Wagen ein sehr erfolgreiches Modell galt aber in den letzten Jahren als veraltet 1 Nachdem Maserati im Jahr 1967 von Citroen ubernommen worden war entwickelte das franzosische Unternehmen auf der Basis des im Sommer 1970 eingefuhrten Coupes Citroen SM einen vierturigen Nachfolger mit Frontantrieb und dem Sechszylindermotor des SM Das Fahrzeug wurde im Oktober 1974 auf dem Pariser Autosalon unter der Bezeichnung Maserati Quattroporte II vorgestellt Eine Serienproduktion kam allerdings nicht zustande Als Alejandro de Tomaso im August 1975 Maserati ubernahm waren zwischen funf und 13 Quattroporte II Modelle hergestellt worden 2 De Tomaso stellte weitere Entwicklungsarbeitungen am Quattroporte II umgehend ein Er sah zwar weiterhin einen Markt fur hochpreisige sportliche Limousinen wollte aber das Citroen Erbe so schnell wie moglich ablegen 3 De Tomaso brauchte zu dieser Zeit schnell ein neues Maserati Modell um die Handlungsfahigkeit seines Unternehmens unter Beweis zu stellen Die zeitaufwendige Neuentwicklung einer Maserati Limousine war daher ausgeschlossen Wie schon bei dem im Marz 1976 vorgestellten Kyalami griff de Tomaso daher bei der Entwicklung eines Quattroporte Nachfolgers auf vorhandene Substanzen seines eigenen Konzerns zuruck Als technische Basis wurde das Fahrwerk der Limousine De Tomaso Deauville zugrunde gelegt das nur geringfugig verandert wurde Das Modell erhielt die bekannten Achtzylindermotoren Maseratis und eine eigenstandige Karosserie die anders als im Fall des Kyalami keine ausserliche Ahnlichkeit mehr mit der De Tomaso Basis hatte 4 Einzelheiten BearbeitenFahrwerk Bearbeiten Die Bodengruppe und das Fahrwerk des Quattroporte III entsprachen vollstandig dem des De Tomaso Deauville Lediglich der Radstand wurde geringfugig um 30 mm verlangert Vorn und hinten bestand die Radaufhangung aus Querlenkern und Schraubenfedern Damit hob sich das Auto von dem Quattroporte I ab der noch mit einer hinteren Starrachse und Blattfedern ausgerustet war Im Wesentlichen war die Hinterradaufhangung eine Kopie der Aufhangung des Jaguar XJ 5 Vier Scheibenbremsen von Girling und eine servounterstutzte ZF Zahnstangenlenkung gehorten serienmassig zu dem Fahrwerk 6 Ab 1984 wurde ein Sperrdifferenzial von Gleason eingebaut das eine variable Sperrwirkung aufwies Maserati war der erste Automobilhersteller der diese Konstruktion in einem Serienautomobil anbot 5 Motoren und Kraftubertragung Bearbeiten Der Quattroporte III wurde ausschliesslich von Achtzylindermotoren mit jeweils vier obenliegenden Nockenwellen angetrieben Das Gemisch wurde von vier Weber Doppelvergasern aufbereitet eine Benzineinspritzung war im gesamten Produktionszeitraum nicht lieferbar Die Motoren unterschieden sich in erster Linie durch den Hubraum und die Verdichtung In den ersten drei Produktionsjahren war die 4 2 Liter grosse Version von Maseratis Achtzylinder die Basismotorisierung Sie leistete anfanglich 255 PS spater 246 PS Wahrend der gesamten Produktionszeit war zudem die 4 9 Liter grosse Version dieses Triebwerks erhaltlich ab 1982 war sie die einzig verfugbare Ausfuhrung Bis zum Sommer 1986 leistete sie 282 PS Danach erhohte sich die Leistung als Folge einer Anhebung der Verdichtung auf 300 PS Diese Version des Triebwerks wurde im Maserati Royale verwendet Als Kraftubertragung stand zunachst ausschliesslich ein manuelles Funfganggetriebe von ZF zur Verfugung ab 1981 war alternativ eine TorqueFlite Dreigangautomatik von Chrysler lieferbar Sie wurde von nahezu 85 aller Kunden bestellt 5 Karosserie und Design Bearbeiten Die Karosserie des Quattroporte III war selbsttragend ausgelegt Sie bestand aus gepresstem Stahlblech Die Rohkarosserie wurde bei Innocenti in Mailand hergestellt 5 einem auf Kleinwagen spezialisierten Betrieb der seit 1975 zum De Tomaso Konzern gehorte Innocenti verwendete dabei Bleche die der Spezialbetrieb Silver Car bzw dessen Nachfolger Golden Car in Caramagna Piemonte gepresst hatte 7 Die weitere Fertigung erfolgte teilweise in Handarbeit 8 Die Karosserie hatte Giorgio Giugiaro gestaltet Der stilistische Ansatz ging dabei auf Giugiaros Konzeptfahrzeug Maserati Medici zuruck das die Grundlage fur das Design zahlreicher Gross und Kleinserienfahrzeuge der 1970er Jahre vom VW Golf I uber den Lancia Delta bis zum DeLorean DMC 12 war 9 10 Der Aufbau des Quattroporte III war dem Medici entsprechend von gerade verlaufenden Linien gekennzeichnet Die Fahrgastzelle war trapezformig gestaltet Das Auto hatte eine hohe Frontpartie mit zwei eckigen Doppelscheinwerfern die vom Fiat 125 ubernommen worden waren und einen ausgepragt modellierten verchromten Kuhlergrill An der Heckpartie fanden sich hoch positionierte breite Ruckleuchten Dieses Gestaltungsmerkmal ubernahm Volkswagen spater fur seinen Passat Ableger Santana Ruckwirkend wird das Design als massig trutzig oder monolithisch beschrieben 5 Die Sitze waren serienmassig mit Leder bezogen das anfanglich nur in einem Braunton lieferbar war ab 1986 zusatzlich auch in Weiss bestellt werden konnte Das Armaturenbrett sowie einige Bereiche der Turen waren mit Edelholz verkleidet nbsp Trapezformige Linie nbsp Heckpartie nbsp Stilistisches Vorbild Maserati Medici II nbsp InnenraumBesonderheiten des Royale Bearbeiten nbsp Maserati Quattroporte III Royale 1986 1990 Der ab Sommer 1986 produzierte Maserati Royale unterschied sich ausserlich und technisch nur geringfugig von seinem Vorganger Quattroporte In technischer Hinsicht gehort hierzu eine auf 9 5 1 erhohte Verdichtung des Motors die zu einer Leistungssteigerung auf 300 PS fuhrte Der Innenraum verfugte uber einen Kuhlschrank fur die Fondpassagiere hinzu kamen Picknicktische die im Ruhezustand in der Turverkleidung untergebracht waren und bei Bedarf ausgeklappt werden konnten Nach Werksangaben waren die Sitze des Royale noch besser gepolstert als die des Quattroporte III 8 Vorstellung und Produktion BearbeitenDer Prototyp des Quattroporte III wurde auf dem Turiner Autosalon im November 1976 vorgestellt Es brauchte nahezu drei weitere Jahre bis die Serienproduktion begann Von Sommer 1979 bis Mitte 1986 entstanden 2 088 Exemplare 51 davon mit dem 4 2 Liter grossen Achtzylindermotor Von Sommer 1986 bis Ende 1990 stellte Maserati noch einmal 53 Exemplare der uberarbeiteten Version Royale her In 13 Produktionsjahren stellte Maserati fast 2 200 Exemplare des Quattroporte III her Der uberwiegende Teil der Fahrzeuge wurde wie von De Tomaso erwartet in den USA verkauft Das Auto war damit das meistgebaute und erfolgreichste Maserati Modell vor der Biturbo Ara Allerdings hatte dieses Modell nicht mehr die Alleinstellung wie der Quattroporte I denn mittlerweile gab es auch den Mercedes 450 SEL 6 9 und den Jaguar XJ 12 die vergleichbare Fahrleistungen und die Perfektion der grosseren Serie boten Spater konkurrierte der Quattroporte bzw Royale mit dem Bentley Mulsanne oder dem Aston Martin Lagonda Sonderausfuhrungen BearbeitenBei der Carrozzeria Pavesi in Mailand erhielten in den fruhen 1980er Jahren einige Quattroporte Limousinen eine nachtragliche Panzerung die meisten von ihnen gingen an italienische Politiker wie den Staatsprasidenten Daruber hinaus hat Pavesi auch zwei nach anderen Quellen drei Quattroporte zu zweiturigen Coupes umgebaut Dabei wurde jeweils die hintere Tur zugeschweisst die Dachlinie blieb unverandert 11 Der auch unter der Bezeichnung Diomante bekannte Turiner Karosseriebauer Autocostruzioni S D prasentierte 1986 eine um 650 mm verlangerte Version des Quattroporte III mit aufgewertetem Innenraum Diomante baute eine Handvoll dieser Limousinen ihr Preis lag bei 210 Mio Lire 12 13 Der Quattroporte III in der Motorpresse BearbeitenEine der ersten Testfahrten unternahm das amerikanische Magazin Road amp Track im Fruhjahr 1981 Die Tester lobten die Strassenlage die Fahrleistungen und die Lenkung Sie hielten den Quattroporte III fur einen der komfortabelsten Reisewagen die wir je gefahren sind Sein Innenraum kontrastiert sehr mit dem Innenraum von deutschen Luxuswagen die irgendwie steril und monoton wirken in ihrer High Tech Anmutung bei der Funktionalitat allesbeherrschend ist Mercedes ist Wagner Maserati ist Vivaldi Zwei Jahre spater testete auto motor und sport einen Quattroporte III Die Handlichkeit des Fahrzeugs wurde hervorgehoben der hohe Verbrauch kritisiert Nahere Bekanntschaft mit dem Quattroporte lasst die technischen Defizite in einem anderen Licht erscheinen Schon beim Einsteigen wird deutlich dass es ganz andere Dinge sind die dieses Automobil reizvoll machen Prominente Fahrer BearbeitenBekannte Fahrer eines Maserati Quattroporte III waren Sandro Pertini der das Auto wahrend seiner Prasidentschaft als Dienstfahrzeug nutzte ferner Malcolm Forbes Luciano Pavarotti und Peter Ustinov 5 Technische Daten BearbeitenMaserati Quattroporte IIIMaserati RoyaleQuattroporte 4200 Quattroporte 4900 RoyaleMotor Achtzylinder V Motor Viertakt Hubraum 4 136 cm 4928 cm 14 Bohrung Hub Leistung bei 1 min 188 kW 255 PS 6 000 207 kW 282 PS 5 600 221 kW 300 PS 5 600Maximales Drehmoment bei 1 min 392 N m 3000 14 Verdichtung 8 5 1 9 5 1Gemischaufbereitung 4 Doppelvergaser Weber 42 DNCFVentilsteuerung vier obenliegende NockenwellenKuhlung WasserkuhlungGetriebe manuelles Funfganggetriebeautomatisches DreiganggetriebeRadaufhangung vorn QuerlenkerSchraubenfedernRadaufhangung hinten QuerlenkerSchraubenfedernBremsen vorne und hinten ScheibenbremsenKarosserie Stahl selbsttragendRadstand 2800 mm 14 Abmessungen Lange Breite Hohe 4910 1890 1385 mm 14 Leergewicht 2081 kg 14 Hochstgeschwindigkeit 220 km h 214 km h 14 230 km hVerbrauch 19 5 Liter 100 km 25 5 Liter 100 kmLiteratur BearbeitenGeorg Amtmann Halwart Schrader Italienische Sportwagen Stuttgart 1999 ISBN 3 613 01988 4 Matthias Braun Alexander Franc Storz Maserati Typenkompass Personenwagen seit 1947 Motor buch Verlag Stuttgart 2007 ISBN 978 3 613 02708 4 Martin Buckley Maserati Italienischer Luxus und Flair Heel Verlag Konigswinter 2012 ISBN 978 3 86852 633 2 Cancellieri Gianni et al Hrsg Maserati Catalogue Raisonne 1926 2003 Automobilia Mailand 2003 ISBN 88 7960 151 2 Lange Hans Karl Maserati Der andere italienische Sportwagen Wien 1993 ISBN 3 552 05102 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maserati Quattroporte III Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Private Internetseite mit Beschreibungen und Abbildungen zum Quattroporte III Verkaufsprospekt von 1979Einzelnachweise Bearbeiten Hans Karl Lange Maserati Der andere italienische Sportwagen Wien 1993 ISBN 3 552 05102 3 S 31 Die Angaben zum Produktionsumfang variieren Einzelne Exemplare des Quattroporte II existieren heute noch Vgl Richard Heseltine Cubist Revival Vorstellung des Maserati Quattroporte II in Classic amp Sports Car Heft 4 2001 Martin Buckley Maserati Italienischer Luxus und Flair Heel Verlag Konigswinter 2012 ISBN 978 3 86852 633 2 S 119 Der Maserati Kyalami basierte technisch und stilistisch auf dem De Tomaso Longchamp a b c d e f Hans Karl Lange Maserati Der andere italienische Sportwagen Wien 1993 ISBN 3 552 05102 3 S 56 ff Angaben aus dem Werksprospekt 1979 erganzend AutoKatalog Nr 25 1981 82 Alessandro Sannia Enciclopedia dei carrozzieri italiani Societa Editrice Il Cammello 2017 ISBN 978 8896796412 S 282 a b Martin Buckley Maserati Italienischer Luxus und Flair Heel Verlag Konigswinter 2012 ISBN 978 3 86852 633 2 S 129 Martin Buckley Maserati Italienischer Luxus und Flair Heel Verlag Konigswinter 2012 ISBN 978 3 86852 633 2 S 124 f Beschreibung des Medici II mit Abbildungen auf der Internetseite www classicdriver com abgerufen am 11 August 2013 Alessandro Sannia Enciclopedia dei carrozzieri italiani Aesthetica 2017 ISBN 978 88 96796 41 2 S 417 Gianni Cancellieri Maserati All the Cars Giorgio Nada Editore Vimodrone 2015 ISBN 978 88 7911 609 1 S 231 Beschreibung und Abbildung der Quattroporte III Limousine von S D auf der Internetseite maserati alfieri co uk abgerufen am 8 Dezember 2019 a b c d e f auto motor und sport Maserati Quattroporte III Technische DatenAutomodelle von Maserati Aktuelle Modelle Ghibli Tipo M157 GranTurismo Tipo M189 Grecale Levante MC20 Quattroporte VIEingestellte Abgeloste Modelle 3200 GT 3500 GT 5000 GT A6 A6G A6G 54 Barchetta Bora Coupe Ghibli AM 115 GranSport GranCabrio GranTurismo Tipo M145 Indy Khamsin Kyalami Merak Mexico Mistral Quattroporte I II III IV V Sebring Spyder 2001 Biturbo Baureihe Biturbo Biturbo II 222 2 24 v 222 E 222 SE 222 SR 222 4v Biturbo 420 4 18 v 422 4 24 v Biturbo 425 430 430 4v Spyder Karif Racing Shamal Ghibli AM 336 228Supersportwagen MC12Rennwagen 26 26B 26M V4 V5 4CM 6CM 8C V8RI 8CM 8CLT 8CTF 8CL 4CL 4CLT A6GCM A6GCS 150S 250F 250S 200S 200SI 300S 350S 450S Tipo 61 Birdcage Tipo 63 Tipo 65 Tipo 151 Tipo 154 MC12 GT1 TrofeoKonzeptfahrzeuge und Prototypen Quattroporte Tipo AM121 Medici Alfieri Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maserati Quattroporte III amp oldid 233330488