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Der Maserati Biturbo 420 und die weiterentwickelten Versionen 420 S 420 i und 420 Si sind vierturige Limousinen des italienischen Sportwagenherstellers Maserati die von 1985 bis 1988 im Programm standen Maserati baute die Fahrzeuge auf der Technik des zweiturigen Coupes Biturbo auf Die ausschliesslich fur den italienischen Markt bestimmten 420 Modelle erganzten den bereits zwei Jahre zuvor prasentierten Maserati Biturbo 425 der einen grosseren Motor hatte und in erster Linie exportiert wurde Die 420 Baureihe ist Teil der umfangreichen Biturbo Familie MaseratiMaserati Biturbo 420 iMaserati Biturbo 420 iBiturbo 420 Biturbo 420 S Biturbo 420 i Biturbo 420 SiProduktionszeitraum 1985 1988Klasse SportwagenKarosserieversionen LimousineMotoren Ottomotor 2 0 Liter 136 162 kW Lange 4400 mmBreite 1730 mmHohe 1360 mmRadstand 2600 mmLeergewicht 1187 kgNachfolgemodell Maserati 422 Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 2 Modellbeschreibung 2 1 Plattform und Karosserie 2 2 Motor 2 3 Kraftubertragung 2 4 Fahrwerk 2 5 Innenraum 3 Die einzelnen Modelle 3 1 Biturbo 420 3 2 Biturbo 420 S 3 3 Biturbo 420 i 3 4 Biturbo 420 Si 4 Literatur 5 Weblinks 6 Anmerkungen 7 EinzelnachweiseEntstehungsgeschichte BearbeitenNachdem Alejandro De Tomaso 1975 Maserati ubernommen hatte verfolgte er die Idee das Unternehmen das bislang nur hochwertige sehr teure Sportwagen in Handarbeit produziert hatte als Serienhersteller etablieren Dafur mussten kunftige Modelle deutlich gunstiger sein als die bisherigen Sportwagen De Tomasos Konzept sah deshalb ein kompaktes automatisiert gefertigtes Fahrzeug vor das von einem vergleichsweise kleinen Motor angetrieben wurde Damit reagierte Maserati auf die italienische Steuergesetzgebung die Automobile mit einem Hubraum von 2000 cm und mehr mit einer Umsatzsteuer von 38 Prozent statt 19 Prozent belegte 1 2 Auf dieser Grundlage entstand der Maserati Biturbo der nach dreijahriger Entwicklungszeit im Dezember 1981 offentlich prasentiert wurde Er hatte einen knapp 2 0 Liter grossen Sechszylindermotor der zur Leistungssteigerung mit zwei Turboladern ausgestattet war Auf Exportmarkten bot Maserati allerdings ab 1983 eine auf 2 5 Liter Hubraum vergrosserte Version an Sowohl die Export als auch die Italienversion des Biturbo entwickelte der Hersteller in den folgenden Jahren schrittweise weiter 1983 stellte Maserati beiden Versionen eine leistungsgesteigerte S Variante zur Seite Biturbo S fur Italien Biturbo ES fur den Export ab 1986 wurde schliesslich anstelle der veralteten Vergaser eine elektronisch gesteuerte Benzineinspritzung eingebaut Die Einspritzmodelle erhielten die Zusatzbezeichnung i fur iniezione Ende 1983 erganzte Maserati die bis dahin nur aus zweiturigen Coupes bestehende Baureihe um eine vierturige Limousine und nutzte dazu die verlangerte Bodengruppe des zweiturigen Coupes mit dessen Antriebstechnik Die Karosserie war der des Coupes ahnlich hatte aber keine gleichen Teile Das vierturige Modell erschien zunachst nur als Exportmodell Biturbo 425 mit der 2 5 Liter grossen Variante des Sechszylindermotors denn Maserati war der Ansicht dass der grossere und geringfugig starkere 2 5 Liter Motor besser zum hoheren Gewicht der Limousine passe 3 Erst 1985 erganzte Maserati die Palette der Limousinen um eine 2 0 Liter Version fur den italienischen Markt Die italienische 420 Baureihe war vielseitiger als die Exportvariante 425 Wahrend Maserati auf den ausseritalienischen Markten nur eine Leistungsstufe des 2 5 Liter Motors anbot gab es in Italien sowohl fur die Vergaser als auch die Einspritzversion eine Basismotorisierung sowie eine leistungsstarkere S Version Die Motorisierung des Biturbo 420 entsprach daher der des zweiturigen Biturbo Coupes in der Italien Ausfuhrung Mit Ablauf des Modelljahrs 1987 stellte Maserati die Produktion des Biturbo 420 wie auch die des Biturbo Coupes ein An die Stelle des Coupes trat auf dem italienischen Markt der Maserati 222 als dessen vierturige Versionen der 422 und der 4 18 die Nachfolge des Biturbo 420 antraten Sie verzichteten alle auf die Modellbezeichnung Biturbo die in den zuruckliegenden Jahren aufgrund zahlreicher Qualitatsmangel in Verruf gekommen war Beim 422 wurde die Antriebseinheit des bisherigen Sportmodells 420 Si zur Basismotorisierung Modellbeschreibung BearbeitenDer Biturbo 420 war ausserlich und mit Ausnahme der Motorisierung auch technisch identisch mit dem 1983 vorgestellten Biturbo 425 Die stilistischen Anderungen die Maserati 1985 beim Coupe eingefuhrt hatte und dort in der Modellbezeichnung Biturbo II Niederschlag gefunden hatten waren bei allen 420 Limousinen von Anfang an Teil der Serienausstattung Einen Zusatz II gab es bei den 420 Limousinen daher nicht Plattform und Karosserie Bearbeiten nbsp Maserati 420 Hohe HeckpartieDer Biturbo 420 nutzte wie schon der 425 die verlangerte Plattform des 1981 vorgestellten Biturbo Coupe Allerdings war der Radstand um 85 mm auf 2600 mm verlangert worden Die Limousine war etwa 100 kg schwerer als die gleich motorisierte Coupe Version 3 Die Karosserie des Maserati 420 entsprach der des Biturbo 425 Ihre Form war eine Arbeit des ehemaligen Pininfarina Designers Pierangelo Andreani Andreani orientierte sich an der Karosserie des Coupes gleichwohl war der Aufbau der Limousine ein neuer Entwurf Wegen der geanderten Masse der Limousine die sowohl langer als auch hoher war konnte kein Karosserieteil des Coupes ubernommen werden Stilistisch und im Hinblick auf die Dimensionen ahnelte der 430 der vierturigen Version des zeitgenossischen 3er BMW 4 3 5 6 7 Motor Bearbeiten Wie auch die fur den italienischen Markt bestimmten Biturbo Coupes wurde der 420 von einem Sechszylinder V Motor mit 2 0 Litern Hubraum angetrieben Der Motorblock bestand aus Aluminium der Zylinderbankwinkel betrug 90 Grad Jeder Zylinder hatte zwei Einlassventile und ein Auslassventil Anm 1 Fur jede Zylinderreihe gab es eine Nockenwelle die von einem gemeinsamen Zahnriemen angetrieben wurden Die Zylinderlaufflachen waren mit Nikasil beschichtet Zur Leistungssteigerung waren die Motoren mit zwei Abgasturboladern von IHI versehen Serienmassig war ein Ladeluftkuhler eingebaut Innerhalb der Produktionszeit des Modells gab es unterschiedliche Formen der Gemischaufbereitung In der ersten 1985 vorgestellten Version hatte der 420 wie auch das Biturbo Coupe einen Registervergaser von Weber Typ 42 DCNVH Der Motor trug die Bezeichnung Tipo AM 452 8 Dieses System wurde bereits bei seiner Einfuhrung als veraltet kritisiert 9 Wie beim Coupe gab es zwei verschiedene Leistungsstufen eine Basisversion mit 185 PS 136 kW und eine sportliche im Verhaltnis 7 8 1 statt 7 4 1 verdichtete S Version mit 210 PS 154 kW Ab 1986 ersetzte Maserati den Vergaser durch eine elektronisch gesteuerte Benzineinspritzung Auch diese Ausfuhrung gab es in zwei Leistungsstufen Die Basisversion Tipo AM 470 leistete 138 kW 188 PS die leistungsgesteigerte Si Version Tipo AM 471 gab 162 kW 220 PS ab Die Einspritzanlage verbesserte die Starteigenschaften des Motors bei hohen Temperaturen und das Ansprechverhalten bei niedrigen Drehzahlen Damit waren wesentliche Kritikpunkte an den fruhen Biturbo Modellen beseitigt 10 Kraftubertragung Bearbeiten Serienmassig waren alle Biturbo Modelle mit einem handgeschalteten Funfganggetriebe von ZF ausgestattet Wahlweise war ein automatisches Dreiganggetriebe von BorgWarner erhaltlich 11 Uber eine geteilte Kardanwelle wurden die Hinterrader angetrieben Fahrwerk Bearbeiten Die Vorder und Hinterrader waren einzeln aufgehangt Vorn und hinten wurden Schraubenfedern und hydraulische Teleskopstossdampfer verwendet vorne als MacPherson Federbeine und hinten zusammen mit Schraglenkern An beiden Achsen gab es Stabilisatoren 12 Verzogert wurde mit servounterstutzten Scheibenbremsen von ATE 13 Zeitgenossische Testberichte kritisierten das Fahrwerk als uberfordert es sei der Motorleistung nicht angemessen Fruhzeitig setze Ubersteuern ein zudem wurden kraftige Lastwechselreaktionen bemangelt 14 Innenraum Bearbeiten nbsp Innenraum Sitze mit Bezugen von MissoniDer Innenraum des Biturbo 420 galt ebenso wie der des 425 als besonders hochwertig ausgestattet Das Armaturenbrett war mit Kunstleder bezogen der Instrumententrager hatte eine halbrunde Form wie sie zugleich bei den Coupes eingefuhrt wurde und dort die bisher eckig eingefasste Einheit ersetzte Die Sitze hatten serienmassig einen Stoffbezug der von Missoni gestaltet war Wahlweise und gegen Aufpreis waren Sitzbezuge aus gerafftem Leder erhaltlich 3 Die einzelnen Modelle BearbeitenMaserati hatte den Biturbo 420 drei Jahre lang im Programm und zwar in vier verschiedenen Versionen Von allen Varianten des Biturbo entstanden zusammen 4766 Exemplare Die kleiner motorisierte Italien Ausfuhrung der Biturbo Limousine war damit erfolgreicher als die Exportversion Biturbo 425 von der in der Zeit von 1983 bis 1987 mit insgesamt 2372 Fahrzeugen nur halb so viele Exemplare produziert wurden Biturbo 420 Bearbeiten Der Biturbo 420 war die Basisversion der italienischen Biturbo Limousinen Sie hatte den 185 PS starken Vergasermotor in der niedrig verdichteten Ausfuhrung Tipo AM 452 Das Modell wurde 1985 und 1986 produziert In dieser Zeit entstanden 2810 Fahrzeuge 15 Biturbo 420 S Bearbeiten Der Biturbo 420 S war das vierturige Parallelmodell zum zweiturigen Biturbo S Beide Fahrzeuge hatten die hoher verdichtete Version des Tipo 452 Motors die in der Limousine 210 PS leistete 5 PS mehr als im Coupe Der 420 S war neben dem regularen 420 im Programm Die Hochstgeschwindigkeit des Sportmodells lag bei 220 km h Maserati ubernahm die ausserlichen Gestaltungsmerkmale des zweiturigen Biturbo S auch fur den vierturigen 420 S Auch hier hatte die Motorhaube zusatzliche Lufteinlasse darunter befinden sich bei der S Variante die beiden Ladeluftkuhler Der 420 S war ebenfalls werksseitig zweifarbig lackiert die untere Halfte der Wagenflanken waren bei jedem Exemplar schwarz Von 1985 bis 1986 entstanden 254 Exemplare des Biturbo 420 S 15 Biturbo 420 i Bearbeiten Zum Modelljahr 1986 ersetzte der 188 PS starke Einspritzmotor Tipo AM 470 die bisherige Basismotorisierung mit Vergasern Aus dem Biturbo 420 wurde daraufhin der Biturbo 420 i Technisch und stilistisch gab es keine Anderungen Das Modell blieb bis Ende 1987 im Programm In zwei Jahren entstanden insgesamt 1142 Fahrzeuge dieser Variante 15 Biturbo 420 Si Bearbeiten Der Biturbo 420 Si war die vierturige Version des zweiturigen Biturbo Si Der 420 Si wurde parallel zum regularen 420 i angeboten Mit dem 220 PS starken Einspritzmotor Tipo AM 417 war die Limousine nach Werksangaben 228 km h schnell Maserati baute bis Ende 1987 insgesamt 524 Exemplare dieses Modells 15 Literatur BearbeitenMartin Buckley Maserati Italienischer Luxus und Flair 1 Auflage Heel Konigswinter 2012 ISBN 978 3 86852 633 2 Gianni Cancellieri Maserati All the Cars Giorgio Nada Editore Vimodrone 2015 ISBN 978 88 7911 609 1 Hans Karl Lange Maserati Der andere italienische Sportwagen Zsolnay Wien 1993 ISBN 3 552 05102 3 Anthony Pritchard Maserati Die Renngeschichte 1 Auflage Delius Klasing Bielefeld 2008 ISBN 978 3 7688 2513 9 David Sparrow Iain Ayre Maserati Heritage Osprey Classic Marques Auckland 1995 ISBN 1 85532 441 5 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maserati Biturbo Limousinen Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten Vierventilversionen gab es in den Biturbo Modellen nicht sie erschienen erst ab 1988 bei den Nachfolgern 2 24 und 222 4v die offiziell nicht mehr den Namen Biturbo trugen Einzelnachweise Bearbeiten Hans Karl Lange Maserati Der andere italienische Sportwagen Zsolnay Wien 1993 ISBN 3 552 05102 3 S 60 Gianni Cancellieri Maserati All the Cars Giorgio Nada Editore Vimodrone 2015 ISBN 978 88 7911 609 1 S 235 a b c d Hans Karl Lange Maserati Der andere italienische Sportwagen Zsolnay Wien 1993 ISBN 3 552 05102 3 S 66 Kurzportrait Pierangelo Andreanis Memento des Originals vom 14 Oktober 2017 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www andreanidesign com abgerufen am 21 September 2017 Gianni Cancellieri Maserati All the Cars Giorgio Nada Editore Vimodrone 2015 ISBN 978 88 7911 609 1 S 237 Beschreibung des Maserati Biturbo auf der Internetseite www maserati alfieri co uk abgerufen am 27 August 2017 Klaus Finkenburg Maserati Biturbo Modell Check In Motor Klassik Kaufratgeber Italienische Klassiker 2017 S 145 Gianni Cancellieri Maserati All the Cars Giorgio Nada Editore Vimodrone 2015 ISBN 978 88 7911 609 1 S 234 Hans Karl Lange Maserati Der andere italienische Sportwagen Zsolnay Wien 1993 ISBN 3 552 05102 3 S 62 Hans Karl Lange Maserati Der andere italienische Sportwagen Zsolnay Wien 1993 ISBN 3 552 05102 3 S 64 Martin Buckley Maserati Italienischer Luxus und Flair 1 Auflage Heel Konigswinter 2012 ISBN 978 3 86852 633 2 S 139 Hans Karl Lange Maserati Der andere italienische Sportwagen Zsolnay Wien 1993 ISBN 3 552 05102 3 S 63 Martin Buckley Maserati Italienischer Luxus und Flair 1 Auflage Heel Konigswinter 2012 ISBN 978 3 86852 633 2 S 136 Auto Motor und Sport Heft 24 1983 vom 30 November 1983 a b c d Gianni Cancellieri Maserati All the Cars Giorgio Nada Editore Vimodrone 2015 ISBN 978 88 7911 609 1 S 238 f Automodelle von Maserati Aktuelle Modelle Ghibli Tipo M157 GranTurismo Tipo M189 Grecale Levante MC20 Quattroporte VIEingestellte Abgeloste Modelle 3200 GT 3500 GT 5000 GT A6 A6G A6G 54 Barchetta Bora Coupe Ghibli AM 115 GranSport GranCabrio GranTurismo Tipo M145 Indy Khamsin Kyalami Merak Mexico Mistral Quattroporte I II III IV V Sebring Spyder 2001 Biturbo Baureihe Biturbo Biturbo II 222 2 24 v 222 E 222 SE 222 SR 222 4v Biturbo 420 4 18 v 422 4 24 v Biturbo 425 430 430 4v Spyder Karif Racing Shamal Ghibli AM 336 228Supersportwagen MC12Rennwagen 26 26B 26M V4 V5 4CM 6CM 8C V8RI 8CM 8CLT 8CTF 8CL 4CL 4CLT A6GCM A6GCS 150S 250F 250S 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