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Der im Fruhjahr 1992 vorgestellte Maserati Ghibli ist ein Sportwagen des italienischen Automobilherstellers Maserati Die werksinterne Modellbezeichnung lautet Tipo AM336 in der Presse wird das Auto gelegentlich auch als Ghibli II bezeichnet Es war nach dem von Ende 1966 bis Ende 1973 gebauten Ghibli das zweite Modell der Marke das diesen Namen trug Das neue und nur als Coupe erhaltliche Fahrzeug gehorte zur Biturbo Familie und hatte nichts mit dem Sportwagen der 1960er Jahre zu tun Vom Ghibli gab es eine Strassenversion und eine wenig verbreitete Rennsportversion MaseratiMaserati Ghibli II 1994 Maserati Ghibli II 1994 GhibliProduktionszeitraum 1992 1997Klasse SportwagenKarosserieversionen CoupeMotoren Ottomotoren 2 0 2 8 Liter 206 225 kW Lange 4223 mmBreite 1775 mmHohe 1300 mmRadstand 2514 mmLeergewicht 1350 1375 kgVorgangermodell Maserati 222Nachfolgemodell Maserati 3200 GT Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Modellgeschichte 2 1 Karosserie 2 2 Antriebstechnik 2 3 Modellpflege 1994 2 4 Ghibli Cup 2 5 Ghibli Primatist 3 Sportversion Ghibli Open Cup 4 Produktionsumfang 5 Bewertung 6 Technische Daten und Fahrleistungen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenNachdem der Argentinier Alejandro de Tomaso im Sommer 1975 den vor der Zahlungsunfahigkeit stehenden Sportwagenhersteller Maserati ubernommen hatte anderte er zu Beginn der 1980er Jahre die Ausrichtung des traditionsreichen Unternehmens Das unter seiner Leitung entwickelte und 1981 vorgestellte Coupe Biturbo das konzeptionell an die BMW 3er Serie erinnerte machte Maserati zu einem Serienhersteller In den folgenden Jahren entstanden weitere auf der Biturbo Struktur basierende Modelle ein Cabriolet eine vierturige Limousine und je ein Coupe mit verkurztem und mit verlangertem Radstand Auch bei den Motoren gab es nahezu jahrlich neue Varianten Sechszylindermotoren mit Hubraumen von 2 0 bis 2 8 Litern und verschiedene Vergaser und Einspritzversionen mit Leistungen zwischen 206 und 225 kW 280 306 PS De Tomasos Modellpolitik machte zu Beginn der 1990er Jahre auf Beobachter einen planlosen 1 bzw verzweifelten 2 Eindruck Zuletzt konkurrierten im Bereich der zweiturigen Coupes mit regularem Radstand der 222 der 2 24v der 222 SE der 222 4v und der Racing miteinander Hinzu kamen kurze Coupes wie der Karif oder der Shamal 1989 erwarb der italienische Autokonzern Fiat zunachst einen Minderheitsanteil an Maserati vier Jahre spater ubernahm Fiat das Unternehmen vollstandig In der Folge nahm Fiat zunehmend Einfluss auf die Modellpolitik Maseratis woraus schrittweise eine Straffung des Angebots resultierte Der 1992 vorgestellte Coupe Ghibli war das erste neue Modell das unter diesen Vorzeichen entwickelt wurde Es war abermals eine Variation des Biturbo Themas war stilistisch aber eigenstandiger als seine Vorganger Mit seiner Einfuhrung endete die Produktion aller anderen zweiturigen Coupe Versionen mit regularem Radstand sodass der Ghibli alle Varianten des 222 sowie den Racing ersetzte Die letzten Exemplare dieser Modelle wurden noch bis 1994 parallel zum Ghibli abverkauft Modellgeschichte Bearbeiten nbsp Hohes Heck Ghibli II nbsp Interieur nbsp nbsp nbsp Karosserie Bearbeiten Der neue Ghibli basierte erkennbar auf Elementen der Biturbo Modelle Die Bodengruppe und die Karosseriestruktur wurden vom Biturbo ubernommen daher waren die Abmessungen des Ghibli und die des unmittelbaren Vorgangers 222 gleich 3 Auch die Turen Dach und Teile der Verglasung wurden von fruheren Biturbo Modellen ubernommen Die ausseren Blechteile waren weitgehend neu gestaltet Das Design verantwortete Marcello Gandini der kurz zuvor mit dem Shamal bereits einen weiteren Biturbo Ableger entworfen hatte Dementsprechend war der Ghibli eine stilistisch weniger aggressive 4 Weiterentwicklung des Shamal gelegentlich wurde er als domestizierte Version des Shamal bezeichnet 5 Maserati ubernahm die vorderen Stossstangen des Shamal und die auffallige Abdeckung der Wischerachsen und Luftungsschlitze am unteren Ende der Windschutzscheibe Die Kotflugel des Ghibli waren ebenfalls stark ausgestellt sie erreichten allerdings nicht die Dimensionen der Shamal Kotflugel Auch die Scheinwerfereinheiten je ein runder und ein viereckiger Scheinwerfer waren gleich allerdings befanden sie sich nunmehr hinter einer Glasabdeckung was von vielen Beobachtern als eine stilistische Verbesserung empfunden wurde Schliesslich trug der Ghibli ebenso wie der Shamal einen hoheren Kofferraumdeckel der allerdings im Detail anders gestaltet war Mit diesem Stilelement zitierte der Ghibli den zeitgenossischen BMW M3 6 Der Innenraum war gepragt von Connolly Leder und Echtholzapplikationen Antriebstechnik Bearbeiten Angetrieben wurde der Ghibli zunachst ausschliesslich von einem Zweiliter V6 Motor mit zwei parallelgeschalteten Turboladern Biturbo und 228 kW 310 PS der seine Kraft uber ein Funfganggetriebe an die Hinterrader weiterleitete Dieser Motor war bereits 1990 fur den kurzlebigen Sportwagen Maserati Racing entwickelt worden 1993 kam fur Exportmarkte eine Version mit 209 kW 284 PS leistendem 2 8 Liter V6 ins Programm die wahlweise mit einem Schaltgetriebe oder einer von ZF bezogenen Getriebeautomatik mit vier Vorwartsgangen erhaltlich war Modellpflege 1994 Bearbeiten Ende 1994 erfolgte eine Modellpflege mit breiteren Stossstangen geandertem Maserati Logo im Kuhlergrill neuen 17 Zoll Radern und breiteren Reifen Auch im Bereich der Technik gab es Modifikationen Maserati anderte die Fahrwerksgeometrie und fuhrte elektronisch verstellbare Stossdampfer ein 4 Mit der Uberarbeitung wurde ausserdem das manuell geschaltete Funf durch ein Sechsganggetriebe ersetzt Ghibli Cup Bearbeiten 1994 erschien das Sondermodell Ghibli Cup von dem je nach Quelle 75 oder 86 Exemplare entstanden Der Cup war die Strassenversion des Rennsportwagens Ghibli Open Cup Er hatte einen 2 0 Liter grossen Motor dessen Leistung auf 246 kW erhoht worden war Das Modell war mit Sonderradern Momo Lenkrad und Aluminiumpedalen betont sportlich ausgestattet 4 Ghibli Primatist Bearbeiten Ende 1996 entstand der Ghibli Primatist dessen Bezeichnung an ein gleichnamiges Sportboot des italienischen Herstellers Bruno Abbate erinnerte Ein Primatist Boot hatte im Herbst 1996 auf dem Luganersee einen neuen Weltrekord in der 5000 cm Klasse fur Motorboote fur einen fliegenden Kilometer aufgestellt Ungeachtet der lediglich zwei Liter Hubraum des Ghibli Motors hatte man sich aufgrund der ausgezeichneten Beschleunigungsleistung der kompakten Abmessungen und des geringen Gewichts fur dieses Antriebsaggregat entschieden Das Ziel wurde am 4 November 1996 auf dem Luganersee mit einer mittleren Geschwindigkeit von 216 703 km h erreicht 7 Der Ghibli Primatist ahnelte dem Ghibli Cup dessen Nachfolger er war Er hatte einen 2 0 Liter grossen Sechszylindermotor mit regularer Leistung von 225 kW 306 PS Die Fahrzeuge waren blau lackiert Sie hatten eine Innenausstattung aus Leder bei der hell und dunkelblaue Farbtone kombiniert waren dazu helles Wurzelholz Ein spezieller Schriftzug an den Seitenteilen zwischen Tur und hinterem Radlauf der mit einem stilisierten Rennboot und der Aufschrift Ghibli Primatist versehen war ist ein weiteres Unterscheidungsmerkmal zur normalen Ghibli Variante Nach Werksangaben wurden 34 Exemplare des Primatist hergestellt einige Quellen bezweifeln dies 8 Sportversion Ghibli Open Cup BearbeitenFur den 1995 und 1996 ausgetragenen Ghibli Markenpokal entwickelte Maserati den Ghibli Open Cup Das im Dezember 1994 vorgestellte Rennsportmodell das 22 mal gebaut wurde hatte einen auf 239 kW 325 PS Leistung gesteigerten Zweiliter V6 Aluminiumrader mit Schnellverschluss Slicks Sportfahrwerk Rennbremsen Uberrollbugel und einen abgespeckten Innenraum Produktionsumfang BearbeitenVom Ghibli der zweiten Generation entstanden bis Ende 1997 insgesamt 2 183 Exemplare Auf dem deutschen Markt kostete der Ghibli bei seiner Einfuhrung im April 1992 99 850 DM 9 Bewertung BearbeitenDer Ghibli gilt als beste und ausgereifteste Version des Maserati Biturbo Bei ihm mache sich der Einfluss Fiats bemerkbar der zu kontinuierlichen Verbesserungen der Konstruktion gefuhrt habe 8 Einige halten den Ghibli fur einen domestizierten Shamal 9 Zwar reichte seine Qualitat nicht an die der deutschen Konkurrenz heran doch bot der Ghibli in der uniformen Welt der perfekt langweiligen deutschen Konkurrenzmodelle eine frische zu Herzen gehende Alternative Der Wagen war schnell und unterhaltsam und es gab Kaufer die sich von dem ruhigen Design und seinem praktischen viersitzigen Layout angezogen fuhlten 8 Technische Daten und Fahrleistungen BearbeitenMaserati Ghibli 2 0 Ghibli 2 8 Ghibli CupMotorbauart 6 Zylinder V Frontmotor mit zwei TurboladernHubraum 1996 cm 2790 cm 1996 cm Bohrung Hub 82 0 63 0 mm 94 0 67 0 mm 82 0 63 0 mmLeistung bei 1 min 225 kW 305 PS bei 6250 206 kW 284 PS bei 5500 246 kW 330 PS bei 5500Drehmoment bei 1 min 373 Nm bei 4250 431 bei 3750 371 bei 4000Abmessungen Lange Breite Hohe 4223 1775 1300 mmRadstand 2514 mmLeergewicht 1365 kgFahrwerk Vorderachse Querlenker MacPherson Federbein QuerstabilisatorFahrwerk Hinterachse Schraglenker Feder Dampfer Einheit QuerstabilisatorVmax 265 km h 260 km h 269 km h0 100 km h 5 7 s 5 5 sVerbrauch 11 5 l 100 km 11 9 l 100 km 11 5 l 100 kmTankinhalt 80 lLiteratur BearbeitenGeorg Amtmann Halwart Schrader Italienische Sportwagen Motorbuch Verlag Stuttgart 1999 ISBN 3 613 01988 4 Martin Buckley Maserati Italienischer Luxus und Flair Heel Verlag Konigswinter 2012 ISBN 978 3 86852 633 2 Gianni Cancellieri et al Hrsg Maserati Catalogue Raisonne 1926 2003 Automobilia Mailand 2003 ISBN 88 7960 151 2 Hans Karl Lange Maserati Der andere italienische Sportwagen Zsolnay Wien 1993 ISBN 3 552 05102 3 Maurizio Tabucchi Maserati Alle Grand Prix Sport und GT Fahrzeuge von 1926 bis heute Heel Konigswinter 2004 ISBN 3 89880 211 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maserati Ghibli Tipo AM336 Sammlung von Bildern Entwicklungsgeschichte des Maserati Ghibli auf der Internetseite www maserati alfieri co uk Mo0dellgeschichte und Fahrbericht des Maserati Ghibli auf der Internetseite www rac co uk Verkaufsprospekt des Maserati Ghibli von 1995 Alternatives Verkaufsprospekt des Maserati Ghibli von 1995 Einzelnachweise Bearbeiten Hans Karl Lange Maserati Der andere italienische Sportwagen Zsolnay Wien 1993 ISBN 3 552 05102 3 S 71 Martin Buckley Maserati Italienischer Luxus und Flair Heel Verlag Konigswinter 2012 ISBN 978 3 86852 633 2 S 143 Hans Karl Lange Maserati Der andere italienische Sportwagen Zsolnay Wien 1993 ISBN 3 552 05102 3 S 74 a b c Georg Amtmann Halwart Schrader Italienische Sportwagen Motorbuch Verlag Stuttgart 1999 ISBN 3 613 01988 4 S 309 Lange Maserati Der andere italienische Sportwagen 1993 S 74 Hans Karl Lange Maserati Der andere italienische Sportwagen Zsolnay Wien 1993 ISBN 3 552 05102 3 S 75 Der Maserati Ghibli Primatist auf der Internetseite www maseratighibli co uk abgerufen am 16 Oktober 2015 a b c Martin Buckley Maserati Italienischer Luxus und Flair Heel Verlag Konigswinter 2012 ISBN 978 3 86852 633 2 S 147 a b Hans Karl Lange Maserati Der andere italienische Sportwagen Zsolnay Wien 1993 ISBN 3 552 05102 3 S 75 Automodelle von Maserati Aktuelle Modelle Ghibli Tipo M157 GranTurismo Tipo M189 Grecale Levante MC20 Quattroporte VIEingestellte Abgeloste Modelle 3200 GT 3500 GT 5000 GT A6 A6G A6G 54 Barchetta Bora Coupe Ghibli AM 115 GranSport GranCabrio GranTurismo Tipo M145 Indy Khamsin Kyalami Merak Mexico Mistral Quattroporte I II III IV V Sebring Spyder 2001 Biturbo Baureihe Biturbo Biturbo II 222 2 24 v 222 E 222 SE 222 SR 222 4v Biturbo 420 4 18 v 422 4 24 v Biturbo 425 430 430 4v Spyder Karif Racing Shamal Ghibli AM 336 228Supersportwagen MC12Rennwagen 26 26B 26M V4 V5 4CM 6CM 8C V8RI 8CM 8CLT 8CTF 8CL 4CL 4CLT A6GCM A6GCS 150S 250F 250S 200S 200SI 300S 350S 450S Tipo 61 Birdcage Tipo 63 Tipo 65 Tipo 151 Tipo 154 MC12 GT1 TrofeoKonzeptfahrzeuge und Prototypen Quattroporte Tipo AM121 Medici Alfieri 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