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Maserati A6 ist die werksinterne Bezeichnung eines Sportwagens des italienischen Automobilherstellers Maserati der offiziell als Maserati 1500 GT verkauft wurde Er war das erste Strassenfahrzeug das Maserati in Serie herstellte und zugleich das letzte Modell des Unternehmens das noch unter der Beteiligung von Mitgliedern der Maserati Familie entwickelt wurde 1 Der A6 hatte werksseitig eine von Pininfarina entworfene Karosserie Eine uberarbeitete leistungsstarkere Version erschien Ende 1950 als A6G MaseratiA6 1500 mit Pininfarina KarosserieA6 1500 mit Pininfarina KarosserieA6Produktionszeitraum 1947 1954Klasse SportwagenKarosserieversionen Coupe CabrioletMotoren Ottomotor 1 5 Liter 48 66 kW Lange 4100 mmBreite 1560 mmHohe 1350 mmRadstand 2550 mmLeergewicht 960 kgNachfolgemodell Maserati A6G Inhaltsverzeichnis 1 Entstehungsgeschichte 2 Prototypen 3 Modellbeschreibung 3 1 Motor 3 2 Fahrwerk 3 3 Karosserie 3 3 1 Pininfarina Coupe 3 3 2 Pininfarina Cabriolet 3 3 3 Zagato Panoramica Coupe 4 Fahrleistungen 5 Produktion 6 Weiterentwicklungen des Maserati A6 6 1 Maserati A6G 6 2 Maserati A6G54 7 Motorsport 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseEntstehungsgeschichte BearbeitenDas 1914 gegrundete Unternehmen Maserati war bis zum Zweiten Weltkrieg vor allem im Automobilrennsport engagiert Unter der Leitung von Alfieri Maserati entstanden in den 1920er und 1930er Jahren viele erfolgreiche Wettbewerbsfahrzeuge die Maserati teilweise werksseitig bei Motorsportveranstaltungen an den Start brachte daneben aber auch an private Kunden verkaufte In einzelnen Fallen leitete Maserati seit den 1930er Jahren von diesen Wettbewerbsmodellen auch strassentaugliche Sportwagen ab Diese Autos waren individuelle Einzelstucke die auf Kundenwunsch entstanden eine Serienfertigung von Strassensportwagen gab es bis 1945 nicht 1936 begannen Ernesto Ettore und Bindo Maserati die nach dem Tod ihres Bruders Alfieri 1932 die Leitung des Unternehmens ubernommen hatten mit der Entwicklung eines Motors der nicht nur fur Rennwagen sondern auch fur strassentaugliche Gran Turismo Fahrzeuge verwendet werden konnte Weil aber der Rennsport Vorrang hatte und die Finanzlage des Unternehmens zeitweise angespannt war gingen die Arbeiten langsam voran Auch die Ubernahme Maseratis durch Adolfo Orsi im Jahr 1937 anderte daran nichts Erst 1945 war die Entwicklung abgeschlossen Parallel dazu entstand ein passendes Chassis Verantwortliche Konstrukteure dieses ersten Gran Turismo waren neben den drei uberlebenden Maserati Brudern ab 1944 auch der ehemalige Alfa Romeo und Ferrari Ingenieur Alberto Massimino sowie Vittorio Bellentini beteiligt 2 Prototypen BearbeitenWahrend der gesamten Entwicklungsphase blieb die Auslegung des Gran Turismo Motors als Reihensechszylinder unverandert Abgesehen davon anderten sich im Laufe der Zeit aber zahlreiche Details So hatten die Ingenieure anfanglich geplant den Motorblock und den Zylinderkopf in einem Stuck zu giessen Erst 1943 fiel die Entscheidung zugunsten einer einfacheren Konstruktion bei der der Zylinderkopf abnehmbar war 2 Das Projekt erhielt daraufhin die werksseitige Kodierung A6 TR fur Testa Riportata deutsch abnehmbarer Kopf 3 Diese Variante wurde fur den Serienmotor ubernommen der Zusatz TR entfiel dann allerdings Anstelle der anfanglich vorgesehenen zwei obenliegenden Nockenwellen erhielt die Serienversion des Motors nur eine obenliegende Nockenwelle in diesem Punkt wich das Serientriebwerk von der ublichen Ausrichtung der Maserati Rennmotoren ab Schliesslich wurde auch der Nockenwellenantrieb im Laufe der Entwicklung verandert Zunachst war geplant sie uber Stirnrader und Kipphebel anzusteuern Bei der Serienkonstruktion kam dann aber ein Kettenantrieb zum Einsatz Er galt als wartungsfreundlicher und leiser 2 Von 1943 bis 1945 lief der Motor mit einigen kriegsbedingten Unterbrechungen auf dem Prufstand Zum ersten Strassentest kam es Ende 1945 3 1946 entstanden zwei Testfahrzeuge Ein Prototyp Fahrgestellnummer 052 trug eine einfache Barchetta Karosserie mit frei stehenden geschwungenen Kotflugeln von Zagato Das Auto erhielt spater eine neue Karosserie von Zagato und wurde an einen privaten Kunden verkauft Der zweite Prototyp Fahrgestellnummer 051 hatte eine innovative Pininfarina Karosserie die ruckblickend als Meilenstein des Automobildesigns angesehen wird Das Pininfarina Modell trug eine Pontonkarosserie mit glatten Flanken und Scheinwerfern die von einer Metallklappe verdeckt waren Aufsehen erregte ausserdem ein grosses Glashebedach aus Plexiglas 4 Pininfarinas Prototyp war der Star des Genfer Autosalons 1947 3 Nach der Vorstellung des A6 1500 GT verliessen die Maserati Bruder das von Alfieri Maserati gegrundete Unternehmen Sie setzten die Automobilproduktion mit dem neu ins Leben gerufenen Betrieb Officine Specializzata Costruzioni Automobili OSCA fort Modellbeschreibung BearbeitenMotor Bearbeiten Der Maserati A6 1500 GT hatte einen Reihensechszylindermotor mit 1488 cm Hubraum Bohrung 66 mm Hub 72 5 mm dessen Block aus Aluminium gegossen war Fur jeden Zylinder gab es ein Ein und ein Auslassventil die uber eine obenliegende Nockenwelle gesteuert wurden Die Auslassventile wurden uber Kipphebel die Einlassventile uber Stossel und Kipphebel betatigt Die Verdichtung betrug 7 5 1 Die Brennraume waren halbkugelformig gestaltet die Ventile seitlich hangend angeordnet 5 Die Basisversion war mit einem Vergaser von Weber Typ 36DCR ausgestattet Die Motorleistung betrug 65 PS 48 kW die bei 4 700 Umdrehungen pro Minute anfielen 3 Daneben bot Maserati eine Version mit drei Vergasern an deren Leistung auf 90 PS 66 kW stieg Sie wurde allerdings nur selten bestellt 6 Fahrwerk Bearbeiten Das Fahrwerk des A6 1500 GT galt als ausgesprochen einfach Grundlage war ein Rahmen aus verschweissten Stahlrohren der durch Querverstrebungen verstarkt wurde Die Vorderrader waren einzeln aufgehangt vorne gab es Schraubenfedern und Dreieckslenker Hinten verbaute Maserati eine Starrachse mit Blattfedern die aus der Grossserienfertigung von Fiat kam 2 Karosserie Bearbeiten Die Karosserien der Serienmodelle bezog Maserati nahezu durchgangig von Pininfarina ein Einzelstuck trug allerdings einen Aufbau von Zagato Pininfarina Coupe Bearbeiten nbsp Maserati A6 1500 GT mit Pininfarina Karosserie 1947 nbsp Ab 1948 Maserati A6 mit Fliessheckkarosserie von PininfarinaMit Ausnahme von zwei Fahrzeugen hatten alle von Pininfarina eingekleideten A6 eine Coupe Karosserie Die Aufbauten waren allerdings nicht identisch Pininfarina nahm im Laufe des vierjahrigen Produktionszeitraums erhebliche Anderungen an der Karosserie vor Die ersten Serienmodelle hatten eine Karosserie die der des auf dem Genfer Auto Salon 1947 gezeigten Prototypen weitgehend entsprach Sie waren zweiturige Stufenheckcoupes mit Pontonkarosserie langer Motorhaube und weit nach hinten versetzter Fahrgastzelle Wie beim Prototyp gab es seitliche Fenster zunachst nur in den Turen die Flache hinter den Turen war mit Blech verkleidet Die ersten Exemplare hatten noch die verdeckten Scheinwerfer die schon beim Prototyp gezeigt worden waren Im Laufe des Jahres 1947 erschien der Extra Lusso der eine neue Frontpartie erhielt Die verdeckten Scheinwerfer waren hier durch offene in die vorderen Kotflugelenden integrierte Leuchten ersetzt Auch das Schiebedach aus Plexiglas entfiel In einem weiteren Entwicklungsschritt integrierte Pininfarina Ende 1947 hintere Seitenscheiben in den Aufbau Pininfarinas letzte Karosserieversion des A6 erschien im April 1948 auf dem Turiner Autosalon Der obere Teil des Aufbaus wurde komplett uberarbeitet Anstelle des bisherigen Stufenhecks hatte der A6 nun ein Fliessheck das bis zur hinteren Stossstange hinab reichte Der A6 ubernahm damit eine Form die Pininfarina im Jahr zuvor bereits beim Cisitalia 202 verwirklicht hatte 6 Zeitgleich erschien der sehr ahnlich gestaltete aber grosser dimensionierte Bentley Mark VI Cresta Neu war auch die Frontpartie Hier befanden sich links und rechts neben dem vertikal ausgerichteten Kuhlergitter zwei kleine zusatzliche Luteinlassoffnungen Ausserdem waren die vorderen Kotflugel des A6 uberarbeitet worden Hier entfielen die seitlichen Wolbungen uber dem Radausschnitt Pininfarina Cabriolet Bearbeiten In Turin 1948 stellte Pininfarina ausserdem eine Cabrioletversion des Maserati A6 vor deren Gestaltung abgesehen vom Dachaufbau der jungsten Coupeausfuhrung entsprach Hiervon entstanden nur zwei Exemplare Eines der Cabriolets ging uber einen Schweizer Handler nach Argentinien wo es an Evita Peron verkauft wurde 6 Zagato Panoramica Coupe Bearbeiten nbsp Unikat Maserati A6 1500 GT mit Zagato KarosserieDas 1946 ausgebaute Chassis das zu Testzwecken mit einer Barchetta Karosserie von Zagato versehen worden war Fahrgestellnummer 052 stand zunachst einige Zeit ungenutzt in der Maserati Fabrik bevor es 1948 erneut zu Zagato gebracht wurde Hier erhielt das unveranderte Fahrgestell eine ganzlich neue Fliessheckkarosserie im Pontinstil die in ihrer Grundstruktur an Pininfarinas 1948er Version des A6 erinnerte sich von ihr aber in zahlreichen Details unterschied Zagatos Aufbau bestand aus Aluminiumblechen Ein eigenstandiges Merkmal war eine fast senkrecht stehende Frontpartie Besonders auffallig waren die gewolbten Seitenflachen der Fahrgastzelle zu denen auch ins Dach hineinragende Seitenfenster gehorten Der Aufbau wirkte insgesamt sehr hell Das Auto erhielt die Bezeichnung Panoramica Coupe Es wurde 1949 von einem italienischen Kunden ubernommen und hatte in den folgenden Jahrzehnten wechselnde Eigentumer Das 1500 GT Zagato Panoramica Coupe blieb ein Einzelstuck allerdings baute Zagato einige ahnlich gestaltete Coupes auf der Basis des 1950 vorgestellten Nachfolgers A6G Das A6 Modell existiert noch es wird nach einer Restauration zu Beginn des 21 Jahrhunderts gelegentlich auf Ausstellungen gezeigt 7 Fahrleistungen BearbeitenAngesichts der schwachen Motorleistung erreichte der A6 1500 GT keine hohen Fahrleistungen Er blieb weit hinter dem Niveau der ersten Ferrari Strassenfahrzeuge zuruck Die Hochstgeschwindigkeit lag je nach Aufbau und Getriebeubersetzung bei 146 bis 153 km h 1 Produktion BearbeitenBis 1951 entstanden 59 Serienexemplare mit Pininfarina Karosserie zwei davon als Cabriolet Hinzu kommen zwei Prototypen von 1946 von denen einer 1948 von Zagato neu eingekleidet wurde Der Schwerpunkt der Produktion verteilte sich auf die Jahre 1949 und 1950 hier entstanden jeweils 23 Fahrzeuge 1947 wurden etwa drei Autos hergestellt 1948 acht oder neun 6 Weiterentwicklungen des Maserati A6 BearbeitenMaserati A6G Bearbeiten Hauptartikel Maserati A6G nbsp Maserati A6G mit Pininfarina Karosserie1951 folgte dem Original der A6G auch A6G 2000 GT genannt Er hatte das gleiche Chassis aber ein uberarbeitetes Styling mit Karosserien von Pininfarina Frua und Vignale sowie einen grosseren Motor der aus 1954 cm und mit drei Weber Vergasern bestuckt 100 PS 74 kW schopfte Das G in der Typenbezeichnung stand fur den Motorblock aus Grauguss ital ghisa Bis 1953 entstanden insgesamt 16 Exemplare des A6G Die geringe Produktion war vor allem auf wiederholte Streiks in der italienischen Metallindustrie zuruckzufuhren Maserati A6G54 Bearbeiten Hauptartikel Maserati A6G54 Der 1954 erschienene A6G54 war eine weitere Uberarbeitung des A6 Er hatte einen Motor der erstmals bei einem Strassensportwagen von Maserati mit zwei obenliegenden Nockenwellen ausgestattet war Seine Leistung betrug 110 PS 81 kW in spaten Versionen auch 118 PS 87 kW die je nach Getriebeubersetzungeine Hochstgeschwindigkeit von 185 bis 210 km h ermoglichten Vom A6G54 entstanden bis 1957 insgesamt 59 Fahrzeuge Motorsport BearbeitenVon dem serienmassigen A6 bzw A6G waren mehrere Modelle fur den Motorsport abgeleitet Hierbei handelte es sich um den Maserati A6GCS und den Maserati A6GCM Literatur BearbeitenMartin Buckley Maserati Italienischer Luxus und Flair 1 Auflage Heel Konigswinter 2012 ISBN 978 3 86852 633 2 Gianni Cancellieri et al Hrsg Maserati Catalogue Raisonne 1926 2003 Automobilia Mailand 2003 ISBN 88 7960 151 2 Gianni Cancellieri Maserati All the Cars Giorgio Nada Editore Vimodrone 2015 ISBN 978 88 7911 609 1 Hans Karl Lange Maserati Der andere italienische Sportwagen Zsolnay Wien 1993 ISBN 3 552 05102 3 Anthony Pritchard Maserati Die Renngeschichte 1 Auflage Delius Klasing Bielefeld 2008 ISBN 978 3 7688 2513 9 David Sparrow Iain Ayre Maserati Heritage Osprey Classic Marques Auckland 1995 ISBN 1 85532 441 5 Tabucchi Maurizio Maserati Alle Grand Prix Sport und GT Fahrzeuge von 1926 bis heute Heel Verlag Konigswinter 2004 ISBN 3 89880 211 6Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maserati A6 Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b Gianni Cancellieri Maserati All the Cars Giorgio Nada Editore Vimodrone 2015 ISBN 978 88 7911 609 1 S 79 a b c d Martin Buckley Maserati Italienischer Luxus und Flair Heel Verlag Konigswinter 2012 ISBN 978 3 86852 633 2 S 20 a b c d Gianni Cancellieri Maserati All the Cars Giorgio Nada Editore Vimodrone 2015 ISBN 978 88 7911 609 1 S 75 Hans Karl Lange Maserati Der andere italienische Sportwagen Zsolnay Wien 1993 ISBN 3 552 05102 3 S 10 Roger Gloor Alle Autos der 50er Jahre 1045 1960 Motorbuch Verlag 2007 ISBN 978 3 613 02808 1 S 226 f a b c d Martin Buckley Maserati Italienischer Luxus und Flair Heel Verlag Konigswinter 2012 ISBN 978 3 86852 633 2 S 23 Das Maserati 1500 GT Zagato Panoramica Coupe auf der Internetseite www supercars net abgerufen am 19 April 2018 Automodelle von Maserati Aktuelle Modelle Ghibli Tipo M157 GranTurismo Tipo M189 Grecale Levante MC20 Quattroporte VIEingestellte Abgeloste Modelle 3200 GT 3500 GT 5000 GT A6 A6G A6G 54 Barchetta Bora Coupe Ghibli AM 115 GranSport GranCabrio GranTurismo Tipo M145 Indy Khamsin Kyalami Merak Mexico Mistral Quattroporte I II III IV V Sebring Spyder 2001 Biturbo Baureihe Biturbo Biturbo II 222 2 24 v 222 E 222 SE 222 SR 222 4v Biturbo 420 4 18 v 422 4 24 v Biturbo 425 430 430 4v Spyder Karif Racing Shamal Ghibli AM 336 228Supersportwagen MC12Rennwagen 26 26B 26M V4 V5 4CM 6CM 8C V8RI 8CM 8CLT 8CTF 8CL 4CL 4CLT A6GCM A6GCS 150S 250F 250S 200S 200SI 300S 350S 450S Tipo 61 Birdcage Tipo 63 Tipo 65 Tipo 151 Tipo 154 MC12 GT1 TrofeoKonzeptfahrzeuge und Prototypen Quattroporte Tipo AM121 Medici Alfieri Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maserati A6 amp oldid 225485110