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Dieser Artikel behandelt die von 1971 bis 1988 hergestellte Sportlimousine De Tomaso Deauville Zu dem 2011 vorgestellten gleichnamigen SUV siehe De Tomaso Deauville 2011 Der 1 De Tomaso Deauville ist eine vierturige Limousine des italienischen Automobilherstellers De Tomaso aus Modena De TomasoDe Tomaso Deauville 1978 1988 De Tomaso Deauville 1978 1988 DeauvilleProduktionszeitraum 1971 1988Klasse OberklasseKarosserieversionen LimousineMotoren Ottomotor 5 8 Liter 243 kW Lange 4851 mmBreite 1880 mmHohe 1372 mmRadstand 2770 mmLeergewicht 1940 kgInterieurDie Bezeichnung des Fahrzeugs weist auf den franzosischen Badeort Deauville hin in dem sich eine bekannte Pferderennbahn befindet 2 Markengrunder Alejandro De Tomaso trug damit der Vorliebe seiner Gattin Isabell Haskell fur Pferderennen Rechnung 3 Inhaltsverzeichnis 1 Konzept 1 1 Urheber 1 2 Eine Jaguar Kopie 1 3 Technik 2 Modellgeschichte 2 1 Serie 1 1971 1978 2 2 Serie 2 1978 1988 2 3 Sonderversionen 3 Erfolg und Bedeutung der Deauville 4 Konkurrenten 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksKonzept BearbeitenKonzeptionell war der Deauville als Konkurrent des im Spatsommer 1968 erschienenen Jaguar XJ6 gedacht Gleichzeitig sollte er aber auf dem nationalen Markt auch die Lucke fullen die der Ende 1970 eingestellte Maserati Quattroporte I hinterlassen sollte Urheber Bearbeiten Alejandro de Tomaso behauptete anlasslich der Vorstellung des Deauville der Karosserieentwurf ginge auf die mit ihm befreundete Mailander Modedesignerin Giulia Moselli zuruck Tatsachlich gestaltete Tom Tjaarda der seinerzeit Designchef der Carrozzeria Ghia war den Wagen 4 5 Eine Jaguar Kopie Bearbeiten Wahrend in zahlreichen Beschreibungen der Deauville Entwurf als blosse Kopie des Jaguar XJ6 angesehen wird 6 7 erklarte Tjaarda in einem Interview aus dem Jahr 2011 er habe das Design des Deauville bereits vor der Prasentation der Jaguar Limousine entwickelt Der Entwurf sei fertig gewesen bevor sich Alejandro De Tomaso fur den Bau einer vierturigen Limousine entschieden habe Laut Tjaarda geht der Entwurf auf eine Ghia Studie zuruck die er im Auftrag des amerikanischen Ford Konzerns entwickelt habe Dessen damaliger Prasident Lee Iacocca sei an einer nach amerikanischen Massstaben kompakten Sportlimousine mit europaischem Stil interessiert gewesen Bei der Gestaltung des Deauville Karosserie habe Tjaarda die Linien des Lancia Marica 8 und des De Tomaso Mustela I 9 zitiert zweier Studien die er zuvor fur Ghia entworfen hatte 10 Vier Jahre spater erklarte er allerdings in einem anderen Interview er habe den Auftrag erhalten ein Auto zu entwerfen das wie der Jaguar XJ aussieht aber kein Jaguar ist 4 In jedem Fall weist das Design des Deauville einige konzeptionelle Ahnlichkeiten zu dem des Jaguar XJ auf Einige Detailfragen waren identisch gelost etwa die Motorhaube die samt Kuhlergrill innerer Scheinwerfer und Frontstossstange aufklappte und die zwei separat zuganglichen Tanks Technik Bearbeiten Das Fahrwerk und die Bodengruppe des Deauville wurden von Giampaolo Dallara entworfen Detailfragen der Konstruktion erledigte die Carrozzeria Vignale 11 Der Wagen ist rundum mit einzeln an doppelten Dreieckslenkern aufgehangten Radern ausgestattet Der Motor ist eine ebenso schlichte wie kraftvolle und solide Konstruktion De Tomaso verwendete wie im Pantera einen Achtzylinder der Ford Cleveland Baureihe Offiziell war seine Leistung auf 270 PS gedrosselt worden tatsachlich aber wurden nur besonders starke Motoren eingesetzt um der fast zwei Tonnen schweren Limousine sportliche Fahrleistungen zu verleihen Das Getriebe ist eine Ford C6 Automatik Auch ansonsten nutzte De Tomaso zahlreiche Anbauteile aus der Grossserie Die Hinterachse wurde etwa vom Jaguar Mark X ubernommen und die Lenksaule stammte aus der Lincoln Produktion 12 Die Karosseriebleche produzierte der Zulieferbetrieb Silver Car in Caramagna Piemonte Modellgeschichte Bearbeiten nbsp De Tomaso Deauville 1971 1978 Serie 1 1971 1978 Bearbeiten Der De Tomaso Deauville wurde auf dem Turiner Autosalon 1970 vorgestellt Die Produktion blieb gering Den hochsten Jahresausstoss erreichte das Werk 1972 als 46 Deauvilles hergestellt wurden Serie 2 1978 1988 Bearbeiten 1978 wurde eine zweite Serie des Deauville vorgestellt Sie zeichnete sich durch eine geanderte Fahrwerksgeometrie sowie durch eine andere Positionierung des Motors aus Das Triebwerk war nun im Hinblick auf eine bessere Gewichtsverteilung zehn Zentimeter weiter nach hinten versetzt Schliesslich wurde die bisherige Lincoln Lenkung durch eine Konstruktion von ZF ersetzt 13 Optisch entsprachen die Deauvilles der zweiten Serie anfanglich denen der Serie 1 Erst 1980 erhielten sie analog zum De Tomaso Longchamp breitere in Gummi eingefasste Stossstangen in die die vorderen Blinker integriert waren Die uberarbeiteten Fahrwerke des Deauville wurden ab 1978 als Grundlage fur den neuen Maserati Quattroporte III verwendet der wesentlich erfolgreicher war als der Deauville Sonderversionen Bearbeiten Die Carrozzeria Pavesi stellte mehrere gepanzerte Ausfuhrungen des Deauville her Eines dieser Fahrzeuge wurde vom damaligen italienischen Staatsprasidenten Sandro Pertini als Dienstfahrzeug genutzt Vom Deauville der zweiten Serie wurde 1984 ein funfturiger Kombi abgeleitet Das Design der Frontpartie war im Detail uberarbeitet worden sie ahnelte mit vier rechteckigen Scheinwerfern im Ansatz der Gestaltung des Maserati Biturbo Embo S p A stellte das Fahrzeug im Auftrag von De Tomaso her 14 Der Estate war ein Einzelstuck und blieb der Nutzung durch die Familie de Tomaso vorbehalten 15 Erfolg und Bedeutung der Deauville BearbeitenDer De Tomaso Deauville war kein kommerzieller Erfolg Die Produktion der Limousine endete 1986 der Abverkauf der letzten Fahrzeuge dauerte allerdings noch bis 1988 an 16 In dieser Zeit entstanden 355 Exemplare 17 Mehr als 46 Fahrzeuge pro Jahr 1972 wurden nie produziert Der Deauville wird in den meisten Publikationen als hochwertiges Fahrzeug beschrieben das insbesondere dem Iso Fidia hinsichtlich Verarbeitung Sportlichkeit und Komfort deutlich uberlegen war und in manchen Bereichen an die Qualitaten des Jaguar XJ herankam 18 Der mangelnde Erfolg des Autos wird zumeist auf seine in vielen Details offensichtliche Nahe zur amerikanischen Grossserie zuruckgefuhrt aufgrund derer es hinter dem Image eines Maserati Quattroporte oder dem des Jaguar XJ deutlich zuruckblieb 19 Hinzu kam dass der Deauville ein sehr teures Auto war Auf dem britischen Markt kostete er zu Beginn der 1970er Jahre viermal so viel wie ein Jaguar XJ6 in Deutschland war er 1978 nur geringfugig gunstiger als ein Mercedes Benz 450 SEL 6 9 Mit der Einfuhrung dieses exklusiven Mercedes Modells vor allem aber mit der Prasentation des zwolfzylindrigen Jaguar XJ12 verlor der Deauville seinen Status als schnellste Serienlimousine Europas Beide Modelle der Jaguar und der Mercedes waren schneller alltagstauglicher und im Unterhalt weniger kostenintensiv als der Deauville 20 Konkurrenten BearbeitenAston Martin Lagonda Series 1 Bentley T Series BMW 2500 2580 Citroen SM Opera Iso Fidia Jaguar Mark X Daimler Double Six Maserati Quattroporte II Mercedes Benz 450 SEL 6 9 Monica 560 Monteverdi High Speed 375 4 Rolls Royce Silver ShadowLiteratur BearbeitenGeorg Amtmann Halwart Schrader Italienische Sportwagen Von Abarth und Alfa Romeo bis Vignale und Zagato Marken Geschichte Technik Daten Motorbuch Verlag Stuttgart 1999 ISBN 3 613 01988 4 Sam Dawson The Age of Understatement Design und Modellgeschichte der Deauville in Thoroughbred amp Classic Cars Heft 2 2012 S 90 ff Major Tom Fahrbericht De Tomaso Deauville mit Entwicklungsgeschichte in Motor Klassik Heft 6 2001 S 54 ff Five smokin saloons Vorstellung des Aston Martin Lagonda Series 1 und Vergleich mit dem BMW 3 0 Si dem Daimler Doulbe Six Vanden Plas der De Tomaso Deauville und dem Mercedes Benz 300 SEL 6 3 in Thoroughbred and Classic Cars Febr 1996 S 76 ff engl Money no object Aston Martin Lagonda vs Bitter CD vs De Tomaso Deauville vs Iso Fidia vs Maserati Quattroporte Vergleichstest italienischer Vierturer in Thoroughbred amp Classic Cars Heft 9 2008 S 60 ff Einzelnachweise Bearbeiten Das Auto tragt in Liebhaberkreisen die weibliche Form vgl Motor Klassik 6 2001 S 55 Auch die Namensgebung des etwas spater vorgestellten De Tomaso Longchamp folgte diesem Muster Vgl Motor Klassik 6 2001 S 54 ff a b Manuel Bordini De Tomaso visto da vicino intervista a Tom Tjaarda www vitadistile com 10 November 2015 abgerufen am 8 Februar 2017 Ubersicht uber die Entwurfe Tjaardas auf www tom tjaarda net Thoroughbred amp Classic Cars 2 1996 S 76 ff Georg Amtmann Halwart Schrader Italienische Sportwagen Von Abarth und Alfa Romeo bis Vignale und Zagato Marken Geschichte Technik Daten Motorbuch Verlag Stuttgart 1999 ISBN 3 613 01988 4 Brazendale S 126 Lillywhite Schrader S 148 Abbildung des Lancia Marica Abbildung des De Tomaso Mustela I Zur Designgeschichte des Deauville vgl Thoroughbred amp Classic Cars Heft 2 2012 S 90 92 Zur Designgeschichte der Deauville vgl Thoroughbred amp Classic Cars Heft 2 2012 S 90 92 Thoroughbred amp Classic Cars 2 1996 S 76 ff Motor Klassik 6 2001 S 56 Mehrere Abbildungen auf der Internetseite von Embo Abbildung der De Tomaso Deauville Estate Schrader Amtmann S 106 Georg Amtmann Halwart Schrader Italienische Sportwagen Von Abarth und Alfa Romeo bis Vignale und Zagato Marken Geschichte Technik Daten Motorbuch Verlag Stuttgart 1999 ISBN 3 613 01988 4 Brazendale S 126 Lillywhite Schrader S 148 Motor Klassik 6 2001 S 54 ff Lillywhite Schrader S 148 Zur Analyse des Markterfolgs vgl Thoroughbred amp Classic Cars Heft 2 2012 S 90 S 94 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons De Tomaso Deauville Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Automodelle von De Tomaso Limousinen DeauvilleSportwagen Bigua Guara Longchamp Mangusta Pantera Vallelunga ZondaPrototypen Zonda Mustela Pantera II Montella Deauville 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title De Tomaso Deauville amp oldid 235990011