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Der Rolls Royce Silver Shadow dt Silberner Schatten ist ein Oberklassefahrzeug von Rolls Royce Er loste 1965 den Silver Cloud ab und wurde in zwei Modellreihen bis 1980 produziert Das Nachfolgemodell war der Silver Spirit Rolls RoyceSilver ShadowProduktionszeitraum 1965 1980Klasse OberklasseKarosserieversionen Limousine Coupe CabrioletMotoren Ottomotoren 6 2 6 8 LiterLange 5170 mmBreite 1820 mmHohe 1520 mmRadstand 3035 mmLeergewicht 2061 kgVorgangermodell Rolls Royce Silver CloudNachfolgemodell Rolls Royce Silver SpiritRolls Royce Silver Shadow IIHeckansicht eines Rolls Royce Silver Shadow II Inhaltsverzeichnis 1 Modellgeschichte 2 Technik 2 1 Karosserie und Fahrwerk 2 2 Ausstattung 2 3 Motor und Leistung 3 Sonderaufbauten 4 Produktionszahlen des Rolls Royce Silver Shadow 5 Galerie 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseModellgeschichte Bearbeiten1963 hatte der Mercedes Benz 600 neue Massstabe in der Oberklasse gesetzt und liess den ohnehin konservativ ausgelegten Silver Cloud sowohl gestalterisch als auch technisch einigermassen alt aussehen Tatsachlich hatten bereits vor 1955 Entwicklungsarbeiten begonnen die schliesslich im 1965 prasentierten Silver Shadow mundeten Dabei gelang der Sprung zu innovativer Technik und einer modernen Linie die allgemein als gelungen Anerkennung fand Sie wurde unter der Leitung von John Blatchley entworfen 1 der Elemente des einige Jahre zuvor entwickelten Konzeptfahrzeugs Rolls Royce Rangoon aufgriff 2 Zeitgleich wurde das baugleiche Schwestermodell Bentley T Series vorgestellt Der Bentley unterschied sich lediglich durch andere Markenembleme Kuhlergrill und an den Grill angepasste Motorhaube 3 vom Silver Shadow Die erste Serie des Silver Shadow war der nachtraglich so genannte Silver Shadow I Nach der Modellpflege im Jahr 1977 hiess das Modell Silver Shadow II Auffallende aussere Anderungen waren der neu gestaltete Kuhlergrill sowie die nun voluminoseren Stossstangen mit Kunststoffummantelung Schon Ende 1973 waren letztere in den USA vorgeschrieben daher sind sie alleine genommen kein sicheres Unterscheidungsmerkmal Ab 1969 wurde der Silver Shadow mit einem um zehn Zentimeter verlangerten Radstand angeboten Eine Pilotserie von 10 Fahrzeugen war bereits 1966 67 fertiggestellt worden einer der ersten Kunden war Prinzessin Margaret Sie erhielt spater weitere Fahrzeuge dieser Baureihe Diese verlangerte Version wurde bei Einfuhrung des Silver Shadow II als Silver Wraith II bezeichnet bei der ersten Baureihe bezeichnete Rolls Royce dieses Modell als Silver Shadow Long Wheel Base d h langer Radstand abgekurzt LWB Der Silver Wraith wurde uberwiegend mit einem Everflex Dach ausgeliefert Dabei handelt es sich um ein mit PVC beschichtetem Gewebe bezogenes Dach angeboten in verschiedenen Farben Hingegen wurde der Silver Shadow mehrheitlich ohne dieses Dach gekauft 4 Der Silver Shadow war ebenfalls als Two Door Saloon und ab 1967 auch als Cabriolet lieferbar Diese Varianten wurden 1971 in Rolls Royce Corniche umbenannt Sie wurden bis 1991 bei Mulliner Park Ward gefertigt Mit uber 29 000 Exemplaren alle Modelle inkl Corniche war der Rolls Royce Silver Shadow der bis dahin mit Abstand meistgebaute Rolls Royce Die grosse Nachfrage bedingte zeitweise Lieferfristen von mehr als zwei Jahren Betriebswirtschaftlich markierte der Silver Shadow eine Wende bei Rolls Royce Hatte bisher der Flugzeugmotorenbau die prestigetrachtige Automobilfertigung subventioniert lief die Pkw Produktion nun gewinnbringend 5 wahrend das ubrige Unternehmen in eine schwere Krise geriet 1971 gar Konkurs anmelden musste und nur durch wohlwollende Verstaatlichung ein Zusammenbruch verhindert werden konnte Technik BearbeitenKarosserie und Fahrwerk Bearbeiten Karosserie und Fahrwerk wurden ganzlich neu konzipiert Dazu gehorte eine bei Pressed Steel hergestellte 6 selbsttragende Karosserie Scheibenbremsen Einzelradaufhangung und Zentralhydraulik Silver Shadow und das Schwestermodell Bentley T waren aussen in allen Dimensionen kleiner als vorige Modelle und leichter dennoch war der Innenraum wegen der selbsttragenden Karosserie grosser Zur weiteren Gewichtseinsparung wurden Turen Motorhaube und Kofferraumdeckel aus Leichtmetall gefertigt 5 Eine Besonderheit stellte die an Patente von Citroen angelehnte Zentralhydraulik mit Niveauregulierung dar die anders als bei Citroen aber keine Federungsfunktion oder Lenkunterstutzung ubernahm Stattdessen wurde das System zusatzlich fur den Betrieb von zweien der insgesamt dreikreisigen Bremsanlage genutzt Zwei von der Nockenwelle angetriebene Hochdruck Kolbenpumpen speisten einen Ol Druckbehalter Ein erster daran angeschlossener Kreis wirkte auf die Vorderrader und lieferte ausserdem das Druckol fur die Niveauregulierung Ein zweiter Kreis wirkte uber separate Bremssattel also insgesamt vier Bremssattel an den Vorderradern ebenfalls auf die Vorderrader und ubernahm ausserdem zu 42 die Ubertragung der Bremskraft auf die Hinterrader Ein dritter zwar hydraulischer aber nicht im Zentralhydrauliksystem integrierter Bremskreis ubernahm die ubrigen 58 der auf die Hinterrader wirkenden Bremskraft wobei hierbei nur ein Bremssattel je Scheibe Verwendung fand der beide Drucksysteme kombinierte Dieses uberaus aufwandige und komplexe Bremssystem wurde schliesslich noch um die mechanisch auf die Hinterrader wirkende Handbremse erganzt 7 1975 erfolgte die Vereinfachung auf ein Zweikreisbremssystem Die Niveauregulierung selbst arbeitete permanent wobei es zwei verschiedene Arbeitsstufen fur Stand und Fahrt gab Die unter allen Belastungsbedingungen gleiche Fahrhohe wurde anfangs durch drei Fuhler reguliert wobei hydraulische Druckzylinder auf die Schraubenfedern wirkten Der Mechanismus arbeitete zeitverzogert sodass er sich etwa bei Kurvenfahrt nicht bemerkbar machte 7 Die Niveauregulierung an der Vorderachse entfiel 1969 Die Servolenkung entsprach mit einer geteilten Lenksaule progressiven Sicherheitsanspruchen wurde in Europa jedoch fur die indirekte Auslegung kritisiert die ein eher schwammiges Fahrgefuhl vermittelte Mit Einfuhrung des Shadow II erfolgte die Umstellung auf eine direkter wirkende Zahnstangenlenkung Anfangs hatte sich Rolls Royce aufgrund des geringen Abrollgerausches noch fur Diagonalreifen entschieden 1972 erfolgte dann aber doch noch der Wechsel auf Radialreifen und Niederquerschnitts Radialreifen ab 1974 erforderten eine Verbreiterung der Kotflugel 5 Ausstattung Bearbeiten Die bisherige Sitzbank vorn der Vorgangertypen wich im Silver Shadow elektrisch verstellbaren Einzelsitzen Der Grundkorper des Armaturenbretts war nicht mehr symmetrisch sodass fur Links und Rechtslenker Ausfuhrung nun unterschiedliche Tafeln eingebaut werden mussten Zur aufpreispflichtigen Ausstattung zahlten ein Himmel aus Leder getonte Scheiben und Raumluftkuhlung 1969 wurde die Innenausstattung entsprechend geanderter Sicherheitsbestimmungen in den USA angepasst Ab 1970 erfolgte der Einbau einer Zentralverriegelung ab 1973 war ein Tempomat verfugbar Ein Merkmal des Silver Shadow II ist eine aufwendige Klimaanlage die zuvor bereits im Rolls Royce Camargue eingesetzt wurde Zudem wurde das Armaturenbrett uberarbeitet 5 Motor und Leistung Bearbeiten Der 1959 eingefuhrte V8 Motor wurde fur den Silver Shadow modifiziert ubernommen Neue Zylinderkopfe ergaben eine erhohte Verdichtung und dementsprechend gesteigerte Leistung Fur Einsatzgebiete mit schlechter Kraftstoffqualitat stand eine Variante mit verringerter Verdichtung zur Verfugung Die Zuganglichkeit der Zundkerzen wurde durch eine geanderte Anordnung verbessert Der Hubraum des Motors wurde 1970 von 6230 cm auf 6750 cm vergrossert Die Motorleistung verschwieg Rolls Royce damals und bezeichnete sie als ausreichend Tatsachlich war der Motor auf niedrige Literleistung ausgelegt Der 6230 cm Motor leistete 131 kW 178 PS bei 4500 min der ab 1970 gebaute 6750 cm Motor 147 kW 200 PS bei ebenfalls 4500 min Das maximale Drehmoment lag bei ca 500 Nm bzw 550 Nm bei jeweils 2500 min Diese Angaben sind beispielhaft aufgrund Auslieferung mit unterschiedlichen Verdichtungen und ggf Abgasreinigungssystemen konnen die Leistungsparameter abweichend sein 1975 wurde eine kontaktlose Elektronikzundung eingefuhrt Die 4 Gang Automatik der Vorgangertypen wurde zunachst ubernommen jedoch mit geanderter Ubersetzung und elektrisch gesteuertem Schalthebel 1968 wurde eine Dreigang Automatik als Standard eingefuhrt die es zuvor bereits fur Exportmarkte gegeben hatte Die bisherige Teilung der Kardanwelle durch ein Mittellager konnte durch die verringerte Fahrzeuglange und die steifere Karosserie entfallen Der Silver Shadow II erhielt eine uberarbeitete Vergaser und Auspuffanlage Er beschleunigte in 11 0 Sekunden auf 100 km h die Hochstgeschwindigkeit wurde mit 190 km h gemessen Der durchschnittliche Benzinverbrauch betrug 22 Liter je 100 Kilometer 8 Sonderaufbauten BearbeitenEinige Silver Shadow wurde von unabhangigen Karosseriewerkstatten nachtraglich modifiziert So erstellte Coachwork FLM Panelcraft auf Basis des Silver Shadow etwa ein halbes Dutzend Kombifahrzeuge Neben den Two Door Saloon Modellen von Rolls Royce selbst stellte der britische Karosseriebauer James Young Coachbuilder 35 Rolls Royce und 15 Bentley Two Door Saloon her die sich in ihrer Linie deutlich starker an der Limousine orientierten als die Coupes von Mulliner Park Ward Der Londoner Karosseriehersteller Hooper entwickelte 1974 einen vierturiges Landaulet auf der Basis des Silver Shadow Von dem als Hooper Landaulette bezeichneten Fahrzeug wurden nur wenige Exemplare gebaut 9 Produktionszahlen des Rolls Royce Silver Shadow BearbeitenTyp Zeitraum AnzahlRolls Royce Silver Shadow LWB 1969 1977 2 776Rolls Royce Silver Shadow two door saloon 1965 1971 591Rolls Royce Silver Shadow James Young 2 door saloon 1966 1971 15Rolls Royce Silver Shadow Pininfarina coupe 1968 1Rolls Royce Silver Shadow Cabriolets 1967 1971 505Rolls Royce Silver Shadow II 1977 1980 8 425Rolls Royce Silver Wraith II 1977 1980 2 145Die erste Baureihe erhielt den Zusatz der romischen Ziffer I erst nach Einfuhrung der zweiten Baureihe daher ist in dieser Tabelle der Produktionszahlen die originale Bezeichnung aus den Produktionsjahren 10 11 angegeben Galerie Bearbeiten nbsp Heckpartie eines Silver Shadow I nbsp Silver Shadow I nbsp 1973 Silver Shadow I Long Wheel Base nbsp 1973 Silver Shadow I Long Wheel Base Heckansicht mit kleiner Heckscheibe und Everflexdach nbsp 1967 Silver Shadow James Young Coupe nbsp Silver Wraith II nbsp Interieur eines Silver Shadow I nbsp Motor des Rolls Royce Silver Shadow mit 6 75 Litern Hubraum nbsp Ein von FLM Panelcraft zum Kombiwagen umgebauter Silver Shadow IWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Rolls Royce Silver Shadow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetprasenz von Rolls Royce Detaillierte Beschreibungen und Hilfen fur den Rolls Royce Silver Shadow Chassis Numbers Booklet Rolls Royce 1983 PDF 2 8 MB Silver Shadow Seite 27 ff Ein verlangerter Silver Wraith II ausgeliefert an Bhagwan Shree RajneeshEinzelnachweise Bearbeiten Classic Cars Heft 6 2011 S 74 Zum Rolls Royce Rangoon und dem Schwestermodell Bentley Bengal vgl die zusammenfassende Darstellung auf der Internetseite www aronline co uk abgerufen am 18 Mai 2011 Malcolm Bobbitt Rolls Royce Silver Shadow Bentley T series Seite 25 Abschnitt Bodywork and Panels Zeile 4 Veloce Publishing Dorchester England 2008 ISBN 978 1 84584 146 1 http www rrsilvershadow com EKleur Kleur4 htm Informationen zum Everflex Dach a b c d Klaus Josef Rossfeldt Rolls Royce und Bentley Alle Modelle Geschichte Daten Fakten HEEL Verlag Konigswinter 1993 ISBN 3 89365 346 5 Jonathan Wood Rolls Royce S 141 Colour Library Books Godalming England 1992 Keine ISBN a b Neuer Rolls Royce Silberschatten In Kraftfahrzeugtechnik 4 1966 S 144 146 http www traumautoarchiv de html 3781 html Datenblatt des Silver Shadow II Abbildung des Silver Shadow Landaulet www traumautoarchiv de abgerufen am 23 Mai 2011 http www rrab com rsh1d htm Produktionszahlen der Serie I Produktionszahlen der Serie IIModelle von Rolls Royce Aktuelle Modelle Cullinan Ghost Phantom SpectreHistorische Modelle 1904 1939 10 hp 15 hp 20 hp 20 hp 1922 20 25 hp 25 30 hp 30 hp 40 50 hp Alpine Eagle Armoured Car Phantom I II III Silver Ghost V8 WraithHistorische Modelle seit 1946 Camargue Corniche Dawn Flying Spur Ghost I Phantom IV V VI VII Coupe Drophead Coupe Silver Cloud Silver Dawn Silver Dawn II Silver Seraph Silver Shadow Silver Spur Silver Spirit Silver Wraith Silver Wraith II WraithPrototypen 100 EX 101 EX 102 EX 103 EX 200 EX Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rolls Royce Silver Shadow amp oldid 234559521