www.wikidata.de-de.nina.az
Der Rolls Royce Camargue ist ein von 1975 bis 1986 von dem britischen Automobilhersteller Rolls Royce angebotenes Coupe der Oberklasse Die Fahrzeuge wurden in den ersten Jahren von Mulliner Park Ward produziert das Design stammte von Pininfarina Erstmals nach dem Kriege hatte Rolls Royce das Design nicht selbst vorgenommen Der Camargue hob sich daher deutlich von den zeitgleich produzierten Schwestermodellen ab Der Hersteller pries ihn in der Werbung als schonsten jemals gebauten Rolls Royce an Der Camargue war zunachst als Nachfolger des Rolls Royce Corniche Saloon gedacht 1 tatsachlich wurden beide Fahrzeuge allerdings noch einige Jahre nebeneinander produziert Rolls RoyceRolls Royce CamargueRolls Royce CamargueCamargueProduktionszeitraum 1975 1986Klasse OberklasseKarosserieversionen CoupeMotoren Ottomotor 6 8 Liter 156 kW Lange 5170 mmBreite 1920 mmHohe 1470 mmRadstand 3048 mmLeergewicht 2350 kgHeckansicht eines CamargueRolls Royce Camargue in vollstandig weisser LackierungWeisser Camargue mit weisser Innenausstattung in London Inhaltsverzeichnis 1 Entwicklung Technik und Ausstattung 2 Sonderversionen 3 Technische Daten 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseEntwicklung Technik und Ausstattung BearbeitenDie Karosserie des nach einer Landschaft im Suden Frankreichs benannten Camargue wurde bei Pininfarina entworfen verantwortlicher Designer war dort Paolo Martin Das Design stand in der Tradition einiger grosser Pininfarina Coupes die Martin bereits einige Jahre zuvor entworfen hatte Hierzu gehort zunachst ein Coupe auf der Basis des Mercedes Benz 300 SEL das 1970 entstanden war und ein Einzelstuck blieb daruber hinaus aber auch das Fiat 130 Coupe 2 Der Camargue nahm wesentliche Merkmale dieser Entwurfe auf Hier wie dort folgte der Aufbau einer ausgepragten Trapezform und die Linien waren von glatten Flachen und dem Verzicht auf Rundungen gepragt Allerdings wurden nicht alle Vorschlage Pininfarinas ubernommen Anstelle der im Entwurf angelegten Breitbandscheinwerfer verwendete Rolls Royce beispielsweise vier runde Doppelscheinwerfer die rechteckig eingefasst waren Der Camargue erhielt das Fahrwerk des Silver Shadow und den etwas starkeren Motor des Corniche Der Camargue ubernahm im Laufe seiner Produktionszeit zahlreiche Modifikationen die fur die Schwestermodelle entwickelt worden waren Ab 1977 erhielt er die neue Zahnstangenlenkung aus dem Silver Shadow II ab 1980 die hintere Einzelradaufhangung des neuen Rolls Royce Silver Spirit Innovativ war die von Anfang an lieferbare Klimaautomatik mit verschiedenen Zonen Die Mitfahrer mussten sich nicht zwischen warmen Fussen und einem kuhlen Kopf entscheiden Besonders hervorgehoben wurde auch der Umstand dass der Wahlhebel fur die Automatik mit einer Servounterstutzung verbunden war 3 Der Camargue wurde bis 1978 bei Mulliner Park Ward hergestellt 4 Ab dem Modelljahr 1979 war der Produktionsprozess in mehrere Phasen gegliedert Die Bodengruppe wurde bei dem britischen Zulieferer Pressed Steel gefertigt Die Karosserie wurde hingegen bei Motor Panels hergestellt dort wurden die Anbauteile auch mit dem Chassis verbunden Das halbfertige Fahrzeug wurde danach in das Stammwerk von Rolls Royce gebracht wo die Antriebstechnik und die Innenausstattung installiert wurde 5 Insbesondere in den ersten Jahren war die Qualitat des Fahrzeugs schwankend Ein deutscher Restaurierer bezeichnete die Camargue Modelle der 1970er Jahre als Edelmurks 6 Parallel zur Einfuhrung des Rolls Royce Silver Spirit verbesserte sich die Produktionsqualitat deutlich Die Ausstattung der Camargue folgte zu jeder Zeit den Wunschen der Kunden In den 1980er Jahren gab es einige Ausfuhrungen die ungewohnlich auffallend hergerichtet waren So wurde etwa ein Dutzend Camargues hergestellt bei denen zu weisser Innenausstattung nicht nur die Karosserie sondern auch alle ublicherweise verchromten Anbauteile wie Stossstangen Fensterrahmen usw weiss lackiert waren lediglich der Kuhlergrill war weiterhin verchromt Diese weissen Modelle waren in den 1980er Jahren mit einem deutlichen Preisaufschlag verbunden sie sind heute nicht sehr beliebt und werden auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu geringeren Preisen gehandelt als die anderen Ausfuhrungen Der Camargue war nach dem Phantom VI der bis dahin zweitteuerste in Serie produzierte Rolls Royce Bei seinem Debut kostete der Camargue 29 250 damit war er doppelt so teuer wie ein serienmassiger Rolls Royce Silver Shadow 1981 wurde der Camargue auf dem deutschen Markt fur 416 000 DM angeboten nahezu das Sechsfache des Preises der fur das seinerzeit teuerste Serienmodell von Mercedes Benz den Mercedes 500 SLC verlangt wurde 7 Die deutsche Fachzeitschrift auto motor und sport testete 1983 einen Camargue Das Blatt hob hervor dass der Wagen nicht fur sportliches Fahren gemacht sei statt Leistung gebe es Laufkultur Der Camargue wurde gemessen an seinen Ausmassen und seinem Gewicht fur leicht fahrbahr befunden und als ein hervorragendes Auto fur eine entspannte Reise gehalten Der Federungskomfort sei bei hohen Geschwindigkeiten schlechter als bei den Konkurrenzprodukten von Mercedes Benz bei niedrigen Geschwindigkeiten habe allerdings Mercedes Nachholbedarf 8 Bis 1986 entstanden vom Camargue 531 Exemplare Sonderversionen BearbeitenEin 1985 hergestelltes Camargue Exemplar wurde als Bentley ausgefuhrt Das braun lackierte Fahrzeug trug ein dunkles Vinyl Dach und einen Bentley Kuhler 9 1980 erwog Rolls Royce den Camargue mit einem Turbotriebwerk auszurusten und ihn als Bentley zu vermarkten Das Fahrzeug sollte eine Antwort auf den zuvor prasentieren Bristol Beaufighter sein der als sportlicher Zweiturer fur Selbstfahrer Aufsehen erregt hatte Rolls Royce verbaute hierfur in den bekannten 6 8 Liter grossen Achtzylinder einen Turbolader Ein Prototyp wurde aufgebaut und getestet Das Konzept wurde allerdings aufgrund thermischer Probleme aufgegeben Das Turbotriebwerk debutierte 1982 letztlich im neuen Bentley Mulsanne der von Anfang an fur hohere Leistungen konzipiert worden war 10 Technische Daten BearbeitenMotor V8 Frontmotor Hubraum 6750 cm Leistung Kraftfahrt Bundesamt 156 kW 212 PS bei 4500 min Hochstgeschwindigkeit 200 km h Beschleunigung 0 100 km h 10 5 sLiteratur BearbeitenGrand Prix Test Rolls Royce Camargue Was kann das teuerste Serienauto der Welt in auto motor und sport Heft 12 1983 S 66 ff Martin Bennett Bentley Continental Corniche amp Azure Veloce Publishing Dorchester 1998 ISBN 1 901295 12 5 Kevin Brazendale Enzyklopadie Automobil von Alfa Romeo bis Zagato Die 600 schonsten Modelle Augsburg Bechtermunz 2000 ISBN 3 8289 5384 0 House of Lords Fahrbericht und Kaufberatung zum Rolls Royce Camargue in Motor Klassik Heft 11 1997 S 60 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Rolls Royce Camargue Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Erster Verkaufsprospekt eines Rolls Rolls Camargue von 1975Einzelnachweise Bearbeiten auto motor und sport 12 1983 S 70 Motor Klassik 11 1997 S 62 mit Abbildungen auto motor und sport 12 1983 S 68 Motor Klassik 11 1997 S 63 Brazendale Enzyklopadie Automobil S 560 Motor Klassik Heft 11 1997 S 64 auto katalog Nr 25 1981 82 S 189 191 auto motor und sport 12 1983 S 66 ff Martin Bennett Bentley Continental Corniche amp Azure Veloce Publishing Dorchester 1991 ISBN 1 901295 12 5 S 154 Zum Ganzen Motor Klassik 11 1997 S 62Modelle von Rolls Royce Aktuelle Modelle Cullinan Ghost Phantom SpectreHistorische Modelle 1904 1939 10 hp 15 hp 20 hp 20 hp 1922 20 25 hp 25 30 hp 30 hp 40 50 hp Alpine Eagle Armoured Car Phantom I II III Silver Ghost V8 WraithHistorische Modelle seit 1946 Camargue Corniche Dawn Flying Spur Ghost I Phantom IV V VI VII Coupe Drophead Coupe Silver Cloud Silver Dawn Silver Dawn II Silver Seraph Silver Shadow Silver Spur Silver Spirit Silver Wraith Silver Wraith II WraithPrototypen 100 EX 101 EX 102 EX 103 EX 200 EX Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Rolls Royce Camargue amp oldid 219672012