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Der Bristol Beaufighter gelegentlich auch als Bristol 412 S3 Beaufighter bezeichnet war ein offener Sportwagen des britischen Automobilherstellers Bristol Cars Ltd der 1980 prasentiert und bis zum Sommer 1993 hergestellt wurde Der Beaufighter war eine Weiterentwicklung des 1974 vorgestellten Bristol 412 den er abloste Das neue Modell unterschied sich von seinem Vorganger vor allem antriebstechnisch Die Bezeichnung des Fahrzeugs verwies auf den gleichnamigen Jagdbomber des ehemaligen Mutterkonzerns Bristol Aeroplane Company der wahrend des Zweiten Weltkriegs in grosseren Stuckzahlen produziert worden war Mit diesem Modell wandte sich Bristol Cars erstmals von der jahrzehntelang gepflegten Tradition ab die eigenen Fahrzeuge mit einem Zahlencode 400 412 603 zu individualisieren BristolBristol Beaufighter von 1980Bristol Beaufighter von 1980Beaufighter 412 S3Produktionszeitraum 1980 1993Klasse SportwagenKarosserieversionen CabrioletMotoren Ottomotor 5 9 Liter 235 kW Lange 4900 mmBreite 1770 mmHohe 1449 mmRadstand 2900 mmLeergewicht 1746 kgVorgangermodell Bristol 412 Inhaltsverzeichnis 1 Modellgeschichte 1 1 Die Antriebstechnik 1 2 Die Karosserie 1 3 Die Fahrleistungen 2 Die Produktion 3 Sondermodelle 3 1 Der Bristol 412 USA 3 2 Bristol Beaufort 4 Weiterentwicklung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseModellgeschichte BearbeitenDer Bristol Beaufighter unterschied sich ausserlich nur in Details vom 412 motorseitig aber war der Wagen stark modifiziert worden Die Antriebstechnik Bearbeiten Der Beaufighter verfugte als erstes serienmassig hergestelltes Auto aus Grossbritannien uber einen Motor mit Turboaufladung Basis dieses Triebwerks war der bekannte 5 9 Liter grosse Achtzylinder von Chrysler den Bristol seit 1976 im 603 und seit 1977 im 412 verwendete Die ersten Uberlegungen fur eine aufgeladene Version des Achtzylindermotors gehen auf Chrysler zuruck dort wurde seit Mitte der 1970er Jahre mit derartigen Konzepten experimentiert Im Zuge der wirtschaftlichen Probleme gab Chrysler die Arbeiten schliesslich auf Das Projekt wurde von Bristol ubernommen wo es die Ingenieure Dennis Sevier und Eden Holder zur Serienreife brachten 1 Abweichend vom amerikanischen Basistriebwerk hatten die von Bristol verwendeten Motoren eigenstandige in Grossbritannien entwickelte Zylinderkopfe Die Motoren verfugten daneben uber einen Vierfach Vergaser von Carter der in der Dimensionierung von der amerikanischen Basisversion abwich Dieses Triebwerk wurde in Bristols Fabrik in Filton mit einem Turbolader von Rotomaster versehen Der Turbolader war nicht dauerhaft aktiviert vielmehr verfugte das Triebwerk uber ein Priority Valve genanntes System das den Turbolader je nach Stellung des Gaspedals aktivierte oder deaktivierte Bristol behauptete der Beaufighter sei das erste europaische Auto das eine solche Technik verwende Der Motorblock selbst wurde ebenso wenig verandert wie die Verdichtung allerdings waren einige Modifikationen im Umfeld des Triebwerks notig Das elektronische Zundsystem wurde uberarbeitet ferner wurde das aus Amerika kommende Lean Burn System eine magere Gemischeinstellung die Chrysler in den spaten 1970er Jahren half amerikanische Abgasbestimmungen zu erfullen ausser Kraft gesetzt Der Motor erhielt eine Hochleistungsbenzinpumpe und die Ansaugkanale wurden im Querschnitt vergrossert Im Zuge der Aufwertung des Motors wurde auch das Automatikgetriebe uberarbeitet da die bislang verwendete Version dem gestiegenen Drehmoment des Motors nicht gewachsen war Die regulare TorqueFlite Automatik wurde mit einem Drehmomentwandler gekoppelt den Chrysler fur den seit langerem eingestellten 7 2 Liter Achtzylinder entwickelt hatte Von dieser Version wurde auch die Kupplung ubernommen Die Turboaufladung erhohte die Leistung und das Drehmoment des Motors erheblich Bristol nannte wie ublich keine konkreten Werte Firmeninhaber Tony Crook erklarte es sei more than sufficient power mehr als genugend Leistung verfugbar der Zuwachs an Leistung und Drehmoment belaufe sich auf 30 Prozent Spatere Zeitungsberichte bezifferten die Leistung des Motors auf etwa 320 PS 2 Tony Crook beschrieb den Beaufighter bei seiner Prasentation als den am schnellsten beschleunigenden und mit dem grossten Kofferraum ausgestatteten viersitzigen Serienwagen mit automatischem Getriebe 3 Der Turbomotor und die Antriebstechnik wurde ab Oktober 1982 im Bristol Brigand verwendet Die Karosserie Bearbeiten Die Karosserie des Beaufighter entsprach weitestgehend der des Bristol 412 Es handelte sich nach wie vor um ein Sicherheitscabriolet mit feststehendem Uberrollbugel und Hardtop uber den Fahrersitzen Anders als beim 412 war das Hardtop uber den Fahrersitzen allerdings fest installiert und nicht entfernbar das Stoffverdeck uber den Rucksitzen konnte hingegen wie bisher heruntergeklappt werden 4 Die Rohkarosserie wurde weiterhin bei Maggiora in Turin hergestellt Einige Details waren modifiziert worden Zagato behauptete die Anderungen seien in Italien entwickelt worden Wesentliches Unterscheidungsmerkmal waren vier rechteckige Doppelscheinwerfer welche die bisherige Scheinwerfer Blinker Einheit vom Vauxhall Viceroy ersetzte Die Blinker des Beaufighter fanden sich nun unter der Frontstossstange Anders als der 412 trug der Beaufighter eine deutliche Wolbung auf der Motorhaube die durch den Turbolader bedingt war Ab 1983 trugen die Beaufighter Modelle vorn und hinten serienmassig sogenannte Side Marker Lights nach amerikanischem Vorbild und zwar auch wenn sie wie ganz uberwiegend ublich auf dem europaischen Markt oder im Nahen Osten abgesetzt wurden Das Design der Karosserie war nach wie vor Gegenstand von Kritik Bei der Einfuhrung des Modells 1980 wurde der Beaufighter unter anderem als unverwechselbar aber sicher nicht schon bezeichnet 5 nbsp Interieur mit Armaturenbrett in traditioneller GestaltungDas Interieur wurde ebenfalls geandert Anfanglich war ein geglattetes Armaturenbrett verfugbar das auf die traditionelle seit dem 404 fur Bristol typische ovale Einfassung hinter dem Lenkrad verzichtete 5 Diese Idee hielt sich allerdings nicht lange Bristol kehrte schnell zum klassischen Layout zuruck Ahnlich kurzlebig war die Idee den Beaufighter mit digitalen Instrumenten auszurusten In Anlehnung an die Konzeption des zeitgenossischen Aston Martin Lagonda experimentierte Bristol mit ahnlichen Losungen traf aber auch auf ahnliche Probleme und kam zu dem Ergebnis diesen Weg nicht weiter zu verfolgen da sich Vor und Nachteile nicht in ein angemessenes Verhaltnis zueinander bringen liessen Die Fahrleistungen Bearbeiten Der Beaufighter wies deutlich bessere Fahrleistungen auf als der Bristol 412 und der gleichzeitig produzierte Bristol 603 In einem ersten Test legte er den Sprint von 0 auf 96 km h in 6 7 Sekunden zuruck und erreichte eine Hochstgeschwindigkeit von mehr als 240 km h Bei den ersten Testfahrten war ein Verbrauch von uber 30 Litern auf 100 km zu bemerken Bristol gelang es aber in den nachfolgenden Monaten durch Feintuning diesen Wert auf etwa 25 Liter 100 km zu senken Allerdings litten die Fahrleistungen unter der aerodynamisch vergleichsweise ungunstigen Karosserie des Beaufighter Der aerodynamisch deutlich besser gestaltete Bristol Brigand der ab 1982 produziert wurde war bei vergleichbarem Leergewicht nochmals deutlich schneller Die Produktion BearbeitenDer Beaufighter wurde 14 Jahre lang produziert Die Herstellung endete im Sommer 1993 kurz bevor Bristol die Produktion auf das neue Modell Blenheim umstellte Uber die Jahre wurden vergleichsweise wenige Modelle des Beaufighter hergestellt 2014 erklarte Bristol Cars in einer Verkaufsanzeige dass von 1980 bis 1993 insgesamt etwas uber 20 Beaufighter hergestellt worden seien 6 Die Beaufighter waren sehr teure Fahrzeuge Der Verkaufspreis lag etwa auf dem Niveau des Aston Martin V8 erreichte aber den Preis eines Rolls Royce Corniche bei weitem nicht Beim Verkaufsstart im Jahre 1980 wurde der Beaufighter fur 37 999 angeboten Ein Rolls Royce Corniche Convertible war zu dieser Zeit mehr als 30 000 teurer 7 Sondermodelle BearbeitenDer Bristol 412 USA Bearbeiten Unter dem Namen Bristol 412 USA vertrieb Bristol in den 1980er Jahren etwa 15 Fahrzeuge welche die Karosserie des Beaufighter mit der Antriebstechnik des Bristol 412 S2 bzw des Bristol Britannia verbanden Zu den Hintergrunden und Einzelheiten s dort Bristol Beaufort Bearbeiten Ein weiteres Sondermodell war der 1984 vorgestellte Bristol Beaufort ein Vollcabriolet auf der Basis des 412 das sowohl auf den Uberrollbugel als auch auf das Targadach verzichtete Der Mechanismus des gefutterten Verdecks wurde elektrisch betrieben 8 9 Neben dem eigenstandigen Dachaufbau wies der Beaufort einige weitere Modifikationen an der Karosserie wie beispielsweise geanderte Turgriffe und ein verkleideter Tankeinfullstutzen auf Die Rucksitzbank des Beaufort war aufgrund des grossen Verdeckkastens stark verkurzt und nur eingeschrankt nutzbar Bei dem Beaufort handelte es sich um ein Einzelstuck das auf Initiative des Firmeninhabers Tony Crook hergestellt wurde Eine Serienfertigung kam nicht zustande Zum einen erschienen Crook die Platzverhaltnisse im Fond nicht ausreichend 10 zum anderen litt Bristol in der ersten Halfte der 1980er Jahre unter wirtschaftlichen Schwierigkeiten 11 sodass eine Entwicklung zur Serienreife nicht finanziert werden konnte Tony Crook fuhr den Beaufort zunachst selbst bevor er den Wagen an einen agyptischen Geschaftsmann verkaufte Das Auto stand in den 1990er Jahren ungenutzt in London bevor es vom Werk aufbereitet wurde Der Beaufort stand 2008 in Grossbritannien zum Verkauf und wird gelegentlich auf Markentreffen gezeigt Weiterentwicklung BearbeitenIm Laufe der 14 jahrigen Produktionszeit erfuhr der Beaufighter nur geringe Modifikationen In den spaten 1980er Jahren konzipierte Bristol eine kurzere und leichtere Sportversion des Beaufighter deren Lange etwa 4 500 mm betragen sollte Die Planungen sahen eine umklappbare Ruckbank vor durch die das Gepackraumvolumen erhoht werden sollte Die Arbeiten kamen nicht uber das Stadium von Zeichnungen hinaus der Tod des massgeblichen Entwicklers bedeutete das Ende des Projekts 12 Literatur BearbeitenChristopher Balfour Bristol Cars A very British story Haynes Publishing 2009 ISBN 978 1 844254071 Einzelkampfer Neues Modell von einem der exclusivsten Auto Hersteller der Welt Bristol Beaufighter Vorstellung in Auto Motor und Sport 24 1980 S 230 ff Return of the Beaufighter Feature Test In Auto Car 12 Januar 1980 The Blown Bristol Beaufighter Turbo Road Test In Motor 12 Januar 1980 Brian Palmer Now on the road with a modern convertible that s breaktaking In Thoroughbred amp Classic Cars Heft 6 1981 S 47 ff Bristol Beaufighter In Road amp Track Exotic Cars 2 Ausgabe 1985 Gentleman behaving badly Fahrbericht Bristol Brigand in Thoroughbred amp Classic Sports Cars Heft 12 2010 S 94 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bristol Beaufighter Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Verkaufsprospekt von 1984 mit allen Bristol Modellen und technischen DatenEinzelnachweise Bearbeiten Thoroughbred and Classic Cars Heft 12 2010 S 97 Thoroughbred and Classic Cars Heft 12 2010 S 97 auto motor und sport 24 1980 S 232 Brian Palmer Now on the road with a modern convertible that s breaktaking In Thoroughbred amp Classic Cars Heft 6 1981 S 48 a b Brian Palmer Now on the road with a modern convertible that s breaktaking In Thoroughbred amp Classic Cars Heft 6 1981 S 47 Verkaufsanzeige eines Beaufighter von 1989 auf der Internetseite www bristolcars co uk 1 2 Vorlage Toter Link www bristolcars co uk Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2018 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis abgerufen am 29 Januar 2014 Thoroughbred amp Classic Cars 6 1981 S 48 Prospekt eines Bristol Beaufort Balfour Bristol A very British story S 343 Balfour Bristol A very British story S 343 Balfour Bristol A very British story S 347 Balfour Bristol A very British story S 347 Automodelle von Bristol Cars 400 401 402 403 404 405 406 406 Zagato 407 408 409 410 411 412 450 603 Arnolt Bristol Beaufighter Beaufort Blenheim Blenheim Speedster Brigand Britannia Bullet Fighter Zeitleiste Bristol Cars Modelle Fahrzeugklasse Karosserieversionen 1940er 1950er 1960er 1970er 1980er 1990er 2000er 2010er6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9Oberklasse Limousine 405Coupe Cabrio 400 403401 405 406 407 408 409 410 411 603 Brigand Blenheim402 BritanniaSportwagen Coupe Cabrio Roadster 404 406 Zagato 412 Beaufighter Blenheim Speedster BulletArnolt Bristol FighterRennwagen 450 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bristol Beaufighter Auto amp oldid 228985343