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Der Bristol Blenheim Speedster ist ein offener Sportwagen den der ehemalige britische Automobilhersteller Bristol Cars von 2002 bis 2011 produzierte Das Auto basierte technisch auf dem viersitzigen Gran Turismo Bristol Blenheim hatte aber eine ganzlich eigenstandige Karosserie Der Aufbau war einem Prototyp aus den 1950er Jahren nachempfunden der werksintern als The Bullet das Geschoss bezeichnet worden war Der Blenheim Speedster entstand in sehr geringer Stuckzahl BristolBristol Blenheim SpeedsterBristol Blenheim SpeedsterBlenheim SpeedsterProduktionszeitraum 2002 2011Klasse SportwagenKarosserieversionen RoadsterMotoren Ottomotor 5 9 Liter 294 kW Lange 4675 mmBreite 1750 mmHohe 1120 mmRadstand 2900 mmLeergewicht 1390 kgNachfolgemodell Bristol BulletStilistisches Vorbild fur den Blenheim Speedster Der Bristol 404 von 1953 Inhaltsverzeichnis 1 Der Vorganger The Bullet 2 Technik und Aufbau des Blenheim Speedster 3 Produktion 4 Der Draper Speedster 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseDer Vorganger The Bullet BearbeitenBristol Cars war 1946 als Tochter des Flugzeugherstellers Bristol Aeroplane Company gegrundet worden Das erste Fahrzeug der neuen Marke der Bristol 400 basierte auf technischen Komponenten der noch vor dem Krieg entwickelten BMW Modelle 326 327 und 328 So ubernahm Bristol das Chassis des BMW 326 nahezu unverandert und der Aufbau des Zweiturers war einem Entwurf des Darmstadter Karosserieherstellers Autenrieth von 1939 nachempfunden 1 Mit dem 401 der eine Karosserie von Touring trug loste sich Bristol ausserlich von seinen BMW Vorbildern Auch wenn einige Bristol Modelle von privaten Fahrern bei Motorsportveranstaltungen gemeldet wurden und die Autos bereits seit 1948 eine Hochstgeschwindigkeit von 100 mph 160 km h erreichten lag ihr Schwerpunkt doch auf komfortablem Fahren Eine Ausnahme war der Bristol 404 ein teures zweisitziges Coupe mit kurzem Fahrgestell das schnell gefahren werden konnte und den Beinamen Gentleman s Express erhielt Vom 404 entstanden in zwei Jahren 44 Exemplare Noch sportlicher war der Arnolt Bristol eine Gemeinschaftsproduktion von Bristol und dem italienischen Karosseriehersteller Bertone der das Fahrgestell des 404 mit einer knappen sehr leichten und windschlupfigen Aluminiumkarosserie aus Turiner Produktion verband Sie hatten einen 130 PS 96 kW starken Motor und erreichten Hochstgeschwindigkeiten von bis zu 180 km h 2 Seit 1955 arbeiteten Bristol Ingenieure an Nachfolgern fur die zeitgenossischen Modelle Die Projekte trugen die Bezeichnungen 220 und 225 Beim Projekt 225 handelte es sich um ein kurzes Chassis fur einen Sportwagen der im gleichen Segment angesiedelt war wie der Arnolt Bristol und nach Vorstellungen des Bristol Managements dessen Nachfolger hatte werden konnen Bristol stellte mehrere 225 Chassis her Ein Chassis wurde mit einer offenen Speedster Karosserie versehen deren Urheber unbekannt ist Die Kombination aus Chassis und Aufbau erhielt die inoffizielle Bezeichnung The Bullet Sie wurde Stanley Wackie Arnolt dem Initiator des Arnolt Bristol Projekts vorgefuhrt fand allerdings nicht dessen Zustimmung In der Folgezeit gab Bristol die Arbeit an den Projekten 220 und 225 auf The Bullet blieb fur mehrere Jahre ungenutzt im Werk 3 Um 1970 wurde die Karosserie mit einem neuen Chassis verbunden und mit einem 6 3 Liter grossen V8 Motor von Chrysler ausgestattet Bristols Direktor und Miteigentumer Tony Crook erwog vorubergehend eine Serienproduktion des Fahrzeugs das im Marktsegment des AC Cobra positioniert gewesen ware sah schliesslich aber einen Widerspruch zu den komfortbetonten Modellen der 411 Baureihe und legte The Bullet erneut still Erst 1999 nachdem Toby Silverton Anteilseigner bei Bristol Cars geworden war wurde das Auto wiederentdeckt und restauriert Dabei erhielt es den Antrieb und die Technik des aktuellen Bristol Blenheim Silverton dessen Anteilsubernahme dem wirtschaftlich angeschlagenen Traditionsunternehmen grossere Spielraume ermoglichte entschied sich fur die begrenzte Serienproduktion eines konzeptionell an The Bullet angelehnten Fahrzeugs die 2002 begann 4 Technik und Aufbau des Blenheim Speedster BearbeitenFur den Blenheim Speedster verwendete Bristol das ungekurzte Chassis des Bristol Blenheim einer viersitzigen Oberklasse Limousine Der Kastenrahmen ging in seiner Konzeption auf das Fahrgestell des 1938 entwickelten BMW 328 zuruck und war seit der Ubernahme der Konstruktion durch Bristol nur geringfugig uberarbeitet worden Die Radaufhangung bestand vorn aus doppelten Dreiecksquerlenkern und hinten aus einer Starrachse mit Wattgestange und Torsionsfedern Als Antrieb diente ein 5 9 Liter grosser V8 Motor von Chrysler Typ LA Smallblock dessen Leistung von Beobachtern auf 294 kW 400 PS geschatzt wurde 5 Die Kraft ubertrug ein Funfgang Automatikgetriebe von Chrysler Die Karosserie bestand aus Aluminium Ihre Form war an der Front und Heckpartie der des Bristol 404 nachempfunden ohne dass der Aufbau eine detailgetreue Replik gewesen ware 4 Die gewolbten vorderen Kotflugel mundeten in zwei Rundscheinwerfern die dazwischen liegende exponierte Kuhleroffnung war im Stil des 404 gehalten dessen Frontpartie seinerseits an Bristols Flugzeugtyp Brabazon erinnern sollte 6 An der Heckpartie fanden sich wie beim 404 und bei dessen vierturigem Parallelmodell 405 angedeutete Heckflossen die beim historischen Vorbild eine Reminiszenz an den Le Mans Rennwagen 450 darstellen sollten 7 Der Blenheim Speedster war werksseitig nicht mit einer Frontscheibe ausgestattet Er hatte nur einen 20 cm hohen Windabweiser vor dem Cockpit sodass der Fahrer dem Fahrtwind fast ungeschutzt ausgesetzt war Auch ein Verdeck war nicht lieferbar der einzige Wetterschutz bestand in einer Persenning die uber die Sitze gespannt werden konnte Anfanglich war das Auto rein zweisitzig 2009 wurden einzelne Exemplare auch als Viersitzer aufgebaut Der Speedster war 30 cm kurzer und etwa 300 kg leichter als der Blenheim Saloon Er beschleunigte von 0 auf 100 km h in 5 2 Sekunden die Hochstgeschwindigkeit lag bei 257 km h 5 Der Verkaufspreis betrug etwa 160 000 ca 190 000 Euro Produktion BearbeitenDer Blenheim Speedster entstand vollstandig in Handarbeit Von 2002 bis 2011 stellte Bristol 10 bis 15 Exemplare des Speedster her Die Produktion endete mit der Insolvenz des Herstellers im Marz 2011 Wie alle Bristol Modelle seit den 1970er Jahren hatte der Blenheim Speedster keine allgemeine Betriebserlaubnis da Bristol als Kleinstserienhersteller die dafur erforderlichen Prufverfahren aus finanziellen Grunden nicht durchfuhren liess Fur die Zulassung zum Strassenverkehr musste der jeweilige Halter daher eine Einzelbetriebserlaubnis einholen Nach der Ubernahme von Bristol Cars durch Kamkorp erschien 2016 der Roadster Bristol Bullet der konzeptionell dem Blenheim Speedster ahnelte Der Draper Speedster BearbeitenIm Auftrag des britischen Sammlers Simon Draper stellte Bristol als Einzelstuck eine abweichend ausgestattete Version des Speedster her Drapers Wagen verfugt uber eine vollwertige Windschutzscheibe mit Scheibenwischern In den Turen befinden sich bewegliche Seitenscheiben und der Wagen ist mit einem versenkbaren gefutterten Stoffverdeck versehen 4 8 Literatur BearbeitenChristopher Balfour Bristol Cars A very British story 2009 Haynes Publishing ISBN 978 1 84425 407 1 Giles Chapman Steve Cropley New Bristol Shock Vorstellung des Bristol Blenheim in Autocar vom 15 September 1993 Martin Buckley Souls of discretion 50th anniversary of Bristol Cars All significant models in Classic amp Sports Car 5 1996 Weblinks BearbeitenVorstellung des Blenheim Speedster auf der Internetseite des Bristol Owners Club abgerufen am 24 Dezember 2012 Abbildung eines Bristol Blenheim Speedster im Hintergrund Unternehmensinhaber Toby Silverton abgerufen am 24 Dezember 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Classic and Sportscars Heft 8 2006 S 133 Zum Arnolt Bristol vgl Walt Woron Driving around with Walt Woron the Arnolt Bristol In Motor Trend Heft Oktober 1955 Balfour Bristol Cars S 233 ff mit Konstruktionszeichnungen der Chassis a b c Balfour Bristol Cars S 361 a b Katalog der Schweizer Automobil Revue 2008 S 147 Classic amp Sports Car Heft 8 2006 S 118 bristolcars co uk Kurzbeschreibung des Bristol 404 Memento vom 10 Marz 2013 im Internet Archive englisch Abbildung des Draper Speedsters auf der Internetseite www autoviva com abgerufen am 24 Dezember 2012 Automodelle von Bristol Cars 400 401 402 403 404 405 406 406 Zagato 407 408 409 410 411 412 450 603 Arnolt Bristol Beaufighter Beaufort Blenheim Blenheim Speedster Brigand Britannia Bullet Fighter Zeitleiste Bristol Cars Modelle Fahrzeugklasse Karosserieversionen 1940er 1950er 1960er 1970er 1980er 1990er 2000er 2010er6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9Oberklasse Limousine 405Coupe Cabrio 400 403401 405 406 407 408 409 410 411 603 Brigand Blenheim402 BritanniaSportwagen Coupe Cabrio Roadster 404 406 Zagato 412 Beaufighter Blenheim Speedster BulletArnolt Bristol FighterRennwagen 450 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bristol Blenheim Speedster amp oldid 234249495