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Hooper amp Co Coachbuilders war ein in London ansassiges Karosseriebauunternehmen das bis 1959 Sonderaufbauten fur britische Oberklassefahrzeuge in Handarbeit herstellte Das Unternehmen war fur zahlreiche mitunter aussergewohnliche Karosserien fur Fahrgestelle von Rolls Royce bekannt die vielfach an das britische Konigshaus und auch an Monarchen anderer Staaten geliefert wurden Zeitweise nahm Hooper die Position des Royal Warrant d h des koniglichen Hoflieferanten ein Seit dem Zweiten Weltkrieg war Hooper eng mit der Daimler Motor Company verbunden und wurde deren bevorzugter Karosseriehersteller Als mit der Einfuhrung selbsttragender Karosserien bei Rolls Royce die Herstellung von Sonderaufbauten schwerer wurde stellte Hooper den Betrieb ein In den 1980er Jahren erfuhr der Name Hooper eine kurze Renaissance Inhaltsverzeichnis 1 Unternehmensgeschichte 1 1 Die Anfange 1 2 Koniglicher Hoflieferant 1 3 Ubernahme durch BSA und Niedergang 1 4 Neubeginn in den 1980er Jahren 2 Der Hooper Stil 3 Die Docker Daimlers 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseUnternehmensgeschichte BearbeitenDie Anfange Bearbeiten Wurzel des Unternehmens war der 1805 1 nach anderen Quellen 1807 2 in London gegrundete Stellmacherbetrieb Adams amp Hooper der anfanglich Kutschwagen herstellte Seit 1830 lieferten Adams amp Hooper regelmassig aufwandig gestaltete Kutschen an die konigliche Familie die von der britischen Konigin Victoria und spater von Konig Eduard VII genutzt wurden Koniglicher Hoflieferant Bearbeiten nbsp Rolls Royce 40 50 hp mit Phaeton Aufbau von HooperAb 1896 firmierte das Unternehmen als Hooper amp Co Coachbuilders Ltd Wenig spater wurde der erste Aufbau fur ein Automobil hergestellt Mit Beginn des 20 Jahrhunderts verlagerte Hooper den Tatigkeitsschwerpunkt auf Autokarosserien Auch hier konzentrierte sich das Unternehmen auf die Oberklasse und stattete ab 1908 bevorzugt Fahrgestelle von Rolls Royce aus Nach dem Ersten Weltkrieg wurde Hooper zum koniglichen Hoflieferanten fur Staatslimousinen Das Unternehmen profitierte von dieser Stellung und konnte zahlreiche private Kunden gewinnen Selbst in wirtschaftlich schwierigen Zeiten konnte Hooper seine Umsatze regelmassig ausbauen Zu Beginn der 1930er Jahre unterhielt Hooper drei raumlich getrennte Produktionsstatten in Chelsea Blackfriars und Acton 2 in denen jahrlich bis zu 300 Karosserien produziert wurden Bereits 1920 hatte Hooper ausserdem das in Bedfordshire ansassige Unternehmen Maythorn amp Son Ltd ubernommen in dem konservativ gestaltete Oberklasseaufbauten mit Holzkarosserien hergestellt wurden Als Hooper 1938 schliesslich den Konkurrenten Barker amp Co ubernahm der uber mehrere Jahrzehnte der bevorzugte Lieferant fur Rolls Royce Aufbauten gewesen war verfugte der Betrieb uber vier Produktionsstatten Damit war er vor dem Zweiten Weltkrieg zu einem der grossten britischen Hersteller von Luxuskarosserien geworden 1 Ubernahme durch BSA und Niedergang Bearbeiten nbsp Rolls Royce Phantom IV mit Empress Karosserie nbsp Daimler Empress I DB18 mit Hooper KarosserieNach dem Beginn des Zweiten Weltkriegs wurde Hooper von der Birmingham Small Arms Company BSA ubernommen einem vornehmlich als Waffenproduzent tatigen Unternehmen Durch diesen Schritt intensivierte sich die Beziehung Hoopers zur Daimler Motor Company einem direkten Konkurrenten von Rolls Royce der seit 1911 seinerseits zu BSA gehorte In den 1950er Jahren karossierte Hooper uberwiegend Fahrgestelle von Daimler Auf der Basis des Daimler DB18 Consort des Regency und des DK400 entstanden in kleinen Serien Sondermodelle mit Karosserien im Stil der Hooper Empress Line die als Empress I bis IV Teil des Daimler Werksprogramms waren Ahnlich gestaltete Limousinen baute Hooper auch fur Rolls Royce und Bentley Chassis ohne dass fur sie allerdings der Name Empress verwendet wurde Herausragende Show Cars dieser Ara sind die sogenannten Docker Daimlers funf aussergewohnlich gestaltete Unikate die zwischen 1951 und 1955 auf der Basis der grossen Daimler Fahrgestelle entstanden Ende der 1950er Jahre geriet Hooper in eine wirtschaftliche Krise Daimler war es nicht gelungen Fahrzeuge zu entwickeln die mit Rolls Royce und Bentley Schritt halten konnten Die Daimler Modelle wurden zunehmend als veraltet angesehen und waren nicht mehr attraktiv sodass die Zahl der Neuauftrage fur Daimler Karosserien im Laufe der Jahre stark zuruckging Hooper konnte diesen Ruckgang nicht durch zusatzliche Rolls Royce Karosserien auffangen Auch hier waren die Auftrage in der zweiten Halfte der 1950er Jahre stark rucklaufig Nach 40 Rolls Royce Karosserien 1956 wurden 1958 noch 26 und 1959 nur noch 14 Aufbauten fur die Fahrgestelle aus Crewe hergestellt 2 1959 wurde Hooper schliesslich von Rolls Royce davon unterrichtet dass der fur Mitte der 1960er Jahre vorgesehene Nachfolger des Silver Cloud der Rolls Royce Silver Shadow kein separates Fahrgestell mehr aufweisen sondern eine selbsttragende Karosserie haben werde Da dies die Herstellung von Sonderkarosserien erheblich erschwerte sah Hooper keine langfristigen Erfolgsaussichten mehr fur den Individualkarosseriebau 1959 wurde die Produktion von Karosserien endgultig aufgegeben 3 1960 eroffnete Hooper eine Service und Reparaturwerkstatt fur Fahrzeuge mit Hooper Karosserien zehn Jahre spater erhielt das Unternehmen zudem eine Werksvertretung fur Rolls Royce und Bentley Neubeginn in den 1980er Jahren Bearbeiten Mitte der 1980er Jahre stellte Hooper erneut einige Sonderaufbauten fur Rolls Royce Fahrzeuge vor Hierzu gehort der Hooper Bentley Empress II ein zweituriges Coupe auf der Basis des Bentley Mulsanne das eine schrag stehende Frontpartie und ein Semi Fliessheck erhielt 4 Von dem Modell wurden einige Exemplare realisiert sie wurden ab 1987 zu einem Preis von 825 000 DM angeboten nahezu das Vierfache des Preises eines serienmassigen Bentley Mulsanne 5 Spater wurden auch einzelne verlangerte Ausfuhrungen des Rolls Royce Silver Spirit 6 sowie zweiturige Versionen des Bentley Mulsanne 7 angeboten Der Hooper Stil BearbeitenHooper erwarb bereits vor dem Ersten Weltkrieg den Ruf perfekt auf die Bedurfnisse der Kunden zugeschnittene Karosserien zu gestalten und die Arbeiten handwerklich perfekt und ohne Rucksicht auf Kosten umzusetzen Seit den 1930er Jahren wurden die Karosserien uberwiegend von Osmond Rivers entworfen einem gelernten Spengler der 1911 in das Unternehmen eingetreten war In stilistischer Hinsicht waren seine Entwurfe eher elegant als sportlich 1 In spateren Jahren verfolgten allerdings einige Entwurfe auch bewusst das Ziel durch aussergewohnliche Gestaltungsmerkmale Aufsehen zu erregen Hierzu gehorten unter anderem die Docker Daimlers nbsp Kurzes Heck und aufgesetzter Kofferraum Der Cadillac Seville von 1980 zitierte Gestaltungsmerkmale fruherer Hooper Karosserien In den 1950er Jahren zeichneten sich viele von Rivers Entwurfen durch eine abfallende Hecklinie aus auf die der Kofferraum gleichsam aufgesetzt zu sein schien Diese Detailgestaltung wurde spater gelegentlich als Hooper Heck beschrieben Sie wirkte lange nach und wird heute mitunter als Markenzeichen traditionsbezogenen Designs angesehen Das Hooper Heck findet sich unter anderem bei der 1968 vorgestellten Daimler DS420 Limousine die nicht von Hooper gestaltet war aber Elemente klassischer Entwurfe zitierte Die amerikanischen Automobildesigner Bill Mitchell und Wayne Crady griffen Hoopers Heckgestaltung 1980 fur die zweite Serie des Cadillac Seville wieder auf Indem sie bewusst Gestaltungsmerkmale traditioneller britischer Oberklassefahrzeuge zitierten und stilisiert auf einen zeitgenossischen Entwurf projizierten schufen sie das eigenstandigste amerikanische Automobil seit den Tailfin Cadillacs des Jahres 1948 8 Sie versuchten damit dem kleineren aber teureren Modell von Cadillac zusatzliches Prestige zu verleihen Die GM Konkurrenten Ford und Chrysler zogen nach und prasentierten wenig spater eigene Fahrzeuge die ebenfalls ein Hooper Heck aufwiesen Hierzu gehorten der Lincoln Continental 1981 und der Chrysler Imperial 1981 Auch bei ihnen handelte es sich um hochpreisige vergleichsweise kompakte Fahrzeuge Die Docker Daimlers Bearbeiten nbsp Das letzte Exemplar der Docker Daimlers Golden Zebra von 1955 Zwischen 1951 und 1955 prasentierte Hooper auf der London Motor Show im Oktober eines jeden Jahres ein individuell gestaltetes Fahrzeug auf der Basis der grossen Daimler Limousine Die Fahrzeuge waren fur Lady Docker die Ehefrau des BSA Vorsitzenden bestimmt Sie hoben sich von dem traditionellen eher zuruckhaltenden Hooper Design ab und trugen teilweise sehr auffallige Linien 9 Die Docker Daimlers waren Stardust oder The Golden Daimler eine Limousine 1951 Blue Clover eine funfsitzige Limousine 1952 Silver Flash ein zweisitziges Coupe 1953 Star Dust eine Limousine 1954 Golden Zebra ein zweituriges Coupe mit Sitzbezugen aus Zebrafell 1955 Literatur BearbeitenNick Walker A Z of British Coachbuilders Bay View Books Jonathan Wood Rolls Royce amp Bentley Die Geschichte einer legendaren Marke 1 Auflage 2003 Konigswinter Heel Verlag GmbH ISBN 3 89880 106 3 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hooper Coachbuilders Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten a b c The Coachbuilder Encyclopedia Hooper amp Co englisch abgerufen 8 Mai 2021 Memento vom 27 Oktober 2020 im Internet Archive a b c Wood Rolls Royce amp Bentley S 70 Wood Rolls Royce amp Bentley S 71 Abbildung eines Hooper Empress II Auto Katalog Nr 31 1987 88 S 105 Auto Katalog Nr 35 1991 92 S 106 Abbildungen zweituriger Mulsanne Modelle von Hooper auf der Internetseite www bentleyspotting com abgerufen am 26 Juli 2011 Richard M Langworth Encyclopedia of American Cars 1930 1980 S 94 Kurzbeschreibung der Docker Daimlers mit Abbildungen auf der Internetseite www joesherlock com abgerufen am 26 Juli 2011 Britische Karosseriehersteller Abbey Coachworks Abbey Panels Abbott of Farnham Albany Alford and Adler Allen and Simmonds Allwheather Motor Bodies Alpe amp Saunders AP Metalcraft W A Arnold W H Arnold Arrow Atcherley Autocars and Accessories Avon Barker Batley Beadle Beal Bertelli Blake Bligh Bros Botwood Brainsby Woollard Briggs Broom Brown Hughes amp Strachan Burlington Butlin Caffyns Cann Cantrell Carbodies Carlton Chalmer amp Hoyer Charles Charlesworth Coachcraft Cockshoot Cole Coleman Milne A P Compton Compton amp Hermon Compton Sons amp Terry Connaught Cooper Corsica Crosbie amp Dunn Cross amp Ellis Cubitt Cunard Duncan Elliott FLM Panelcraft Flewitt Friary Freestone amp Webb Fuller Gill Gordon Grosvenor Gurney Nutting Hall Lewis Hamshaw Harrington A Harrison R Harrison HHH Holbrook Holbrook Bodies Hollick amp Pratt Hooper Hoyal Jarvis Jarvis amp Co W B Jarvis Jensen Jones Brothers Kelvin Ladbroke Avon Lancefield Lawtons of Liverpool Lawton Goodman Maddox Maltby Mann Egerton Martin Walter Maudslay Mayfair Maythorn Midland Light Bodies Midland Motor Bodies Morgan amp Company Morris Motor Bodies Motor Car Industries Motor Panels Mulliner Arthur Mulliner Mulliner H J Mulliner Mulliner Park Ward Mulliners of Birmingham New Avon Norrington s Offord Page and Hunt Panelcraft Sheet Metal Park Ward Progressive Coach amp Motor Body Radford Raine Ranalah Ltd Richard Mead Rippon Salmons amp Sons Scotney Short Bros Southern Startin Stirling Surbico Thames Thrupp amp Maberly Tickford University Vanden Plas Vincents of Reading Westland Weymann Whittingham amp Mitchel Willowbrook Windover Wingham Martin Walter Woodall Nicholson Wylder James Young Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hooper Coachbuilders amp oldid 219356449