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Briggs Motor Bodies war ein britischer Hersteller von Automobilkarosserien der von 1930 bis 1953 bestand Er war ein Tochterunternehmen der US amerikanischen Briggs Manufacturing Company und hatte enge geschaftliche Beziehungen zu Ford of Britain Briggs Motor Bodies produzierte in den 1930er und 1940er Jahren die meisten Standardkarosserien fur die britische Ford Niederlassung Arbeiten fur andere Hersteller wie z B Riley Standard und Jowett spielten nur eine untergeordnete Rolle 1953 wurde Briggs von Ford ubernommen Briggs Motor BodiesRechtsform Limited CompanyGrundung 1930Auflosung 1953Auflosungsgrund Ubernahme durch Ford of BritainSitz Dagenham GrossbritannienMitarbeiterzahl 4 500 1935 Branche Karosseriebauunternehmen Inhaltsverzeichnis 1 Unternehmensgeschichte 2 Karosserien von Briggs 2 1 Briggs und Ford 2 2 Riley 2 3 Standard 2 4 Jowett 3 Literatur 4 Weblinks 5 Anmerkungen 6 EinzelnachweiseUnternehmensgeschichte Bearbeiten nbsp Ford Werk in DagenhamWalter Briggs 1877 1952 fuhrte seit 1909 in Detroit Michigan die von ihm gegrundete Briggs Manufacturing Company die Karosserien fur die grossten US amerikanischen Automobilhersteller baute darunter seit 1910 auch immer wieder fur den Ford Konzern 1 Briggs Entscheidung ein Tochterunternehmen in Grossbritannien zu grunden hing eng mit den Expansionsbestrebungen der britischen Ford Tochter zusammen Ford war seit 1911 mit einem eigenen in Trafford bei Manchester gelegenen Werk in Grossbritannien vertreten Chassis und Motoren wurden in dieser Zeit aus den USA importiert die Aufbauten hingegen lieferten unabhangige britische Karosseriehersteller zu 1931 verlagerte die britische Ford Tochter ihre Produktionsstatten in den Londoner Stadtbezirk Dagenham Hier entstand von 1929 bis 1931 das seinerzeit grosste Autowerk Europas mit eigenem Tiefwasserhafen an der Themse Um die Produktionsprozesse weiter zu vereinfachen entschied sich Ford kunftig langfristig und in grossem Umfang mit einem einzigen lokalen Karosseriebauunternehmen zusammenzuarbeiten Britische Werke die Fords Anforderungen gerecht wurden gab es nicht Industrielle Fertigung leisteten lediglich Carbodies in Coventry und Pressed Steel in Oxfordshire Beide Unternehmen kamen fur Ford nicht als Partner in Betracht Sie hatten ihre Fertigungsanlagen in einiger Entfernung von London Pressed Steel war daruber hinaus zeitweise an die konkurrierende Nuffield Organisation gebunden 2 Die zahlreichen anderen britischen Karosseriehersteller fertigten noch in Kleinserien und mit viel Handarbeit 3 Daher entschied sich Ford fur die Kooperation mit einem neu gegrundeten Unternehmen das auf die eigenen Bedurfnisse zugeschnitten war Die Entscheidung fiel fur eine Partnerschaft mit Briggs 1930 nahm Briggs Motor Bodies in Grossbritannien den Betrieb auf Die ersten Karosserien entstanden noch in Fords Trafford Park Komplex wo Briggs einen Teil der Werkshallen bezog Zur gleichen Zeit baute Briggs in Dagenham in unmittelbarer Nahe zu Fords neuer Fabrik eigene Werksanlagen Ab 1932 waren die Briggs Anlagen einsatzbereit In den 1930er und 1940er Jahren gehorte Briggs mit Carbodies und Pressed Steel zu den grossten Karosserieherstellern des Vereinigten Konigreichs Zeitweise unterhielt Briggs Zweigbetriebe in Southampton und Doncaster Nach dem Tod des Grunders Walter Briggs im Jahr 1952 verloren seine Unternehmen in den USA und in Grossbritannien ihre Selbstandigkeit Wahrend die amerikanische Briggs Manufacturing Company an den Chrysler Konzern ging 1 wurde die britische Briggs Motor Bodies von Ford of Britain ubernommen 4 Briggs Zweigwerk in Doncaster war fur Ford ohne Nutzen Ford verkaufte es daher an den Karosseriehersteller Fisher and Ludlow 5 der seinerseits kurz darauf von der British Motor Corporation ubernommen wurde Der Name Briggs verschwand daraufhin Karosserien von Briggs BearbeitenBriggs und Ford Bearbeiten In den 20 Jahren ihres Bestehens arbeitete die Briggs Motor Bodies Ltd schwerpunktmassig fur Ford of Britain Das Unternehmen fertigte in dieser Zeit alle Standardkarosserien fur die in Grossbritannien gebauten Ford Modelle Damit zusammen fiel Fords Aufstieg zu einem der grossten britischen Automobilhersteller Wahrend Ford bis 1930 jahrlich lediglich vierstellige Produktionszahlen erreicht hatte produzierte das Unternehmen danach zwischen 34 500 1934 und 77 800 Autos 1938 pro Jahr Teilweise erreichte Ford einen Marktanteil von 40 Prozent Die Kooperation mit Briggs hatte einen wesentlichen Anteil an dieser Entwicklung Aufgrund der hohen Industrialisierung und der Standardisierung der Aufbauten war Briggs in der Lage taglich uber 250 Karosserien zu produzieren 1 Kostenaufwendige Kleinserien oder Sondermodelle die den Fertigungsprozess hatten beeinflussen konnen baute Briggs fur Ford nicht nbsp Ford Model Y 1938 nbsp Ford Ten 1938 nbsp Ford Prefect 1950 nbsp Ford Consul 1952 Riley Bearbeiten Von 1935 bis 1938 war Briggs in vergleichsweise geringem Umfang auch fur den Automobilhersteller Riley aus Coventry tatig Riley baute seit dem Ende des Ersten Weltkriegs die meisten seiner Standardkarosserien selbst Hierfur griff das Unternehmen zunachst auf Midland Motor Bodies zuruck einen 1918 ins Leben gerufenen Karosseriehersteller der einem Mitglied der Riley Familie gehorte und der 1931 vollstandig in den Riley Konzern integriert wurde Aus wirtschaftlichen Grunden liess Riley ab 1935 einzelne Karosserieserien von Briggs bauen Das betraf zunachst die Limousine Merlin die fur die Chassistypen Riley 9 und 12 4 erhaltlich war und beim Riley 9 die Baureihe Monaco ersetzte 1935 verkaufte sich der Merlin gut 1936 liess das Interesse der Kunden allerdings nach Riley lagerte daraufhin zahlreiche Briggs Karosserien ein 1937 erschien das Merlin Design fur das 12 4 Chassis unter der neuen Bezeichnung Falcon Einige Falcons hatten Karosserien die 1936 noch als Merlin gebaut worden waren Ubrig gebliebene Merlin Karosserien wurden 1937 und 1938 ausserdem fur die neu eingefuhrte Victor Reihe verwendet die wiederum fur das 9 und das 12 4 Chassis erhaltlich war Ob Briggs uberhaupt neue Karosserien fur die Victor Reihe baute ist unklar Die letzte Riley Reihe fur die Briggs Karosserien baute war der Touring Saloon von 1937 Er unterschied sich von den bisherigen Briggs Karosserien vor allem durch einen deutlich grosseren aufgesetzten Kofferraum 6 Bis 1938 baute Briggs insgesamt etwa 3000 Karosserien fur Riley Absatzschwierigkeiten und zunehmender Lagerbestand speziell an Briggs Karosserien brachten Riley in wirtschaftliche Schwierigkeiten Als das System der Lagerhaltung 1937 ausser Kontrolle geriet 6 kam es im Februar 1938 zur Insolvenz Rileys und zur Ubernahme durch die Nuffield Organisation nbsp Riley Merlin 1936 nbsp Riley Falcon 1937 nbsp Riley Falcon 1937 nbsp Riley Touring Saloon 1938 Standard Bearbeiten nbsp Standard Flying 20 mit Briggs Karosserie 1936 1935 brachte die Standard Motor Company aus Coventry die Modellreihe Flying 12 Flying 16 und Flying 20 heraus Die einzelnen Modelle unterschieden sich im Radstand und in der Motorisierung voneinander Werksseitig waren sie mit einer vierturigen Stahlkarosserie ausgestattet deren Design im Englischen als Semi Streamlined wortlich halb stromlinienformig bezeichnet wird Kennzeichnend ist das abgerundete Beetle Back Der von Arthur Ballard gestaltete Aufbau wurde bei seiner Prasentation als Sensation wahrgenommen 7 Die Werkskarosserien die fur die Flying 12 16 und 20 weitgehend gleich waren 8 wurden bis zur Einstellung der Reihe 1939 ausnahmslos bei Briggs produziert Anm 1 Ob Briggs auch die Karosserien auf die einzelnen Chassis baute ist unklar 4 Neben der Briggs Karosserie war auch ein konservativer gestalteter Limousinenaufbau von New Avon erhaltlich der teurer war als die Briggs Version Jowett Bearbeiten Der 1906 gegrundete Kleinwagenhersteller Jowett brachte 1946 das kompakte Nutzfahrzeug Bradford heraus das als Van und als zweisitziges Pick up erhaltlich war Die Karosserien produzierte Briggs Bis 1953 entstanden etwa 38 000 Autos 9 Ebenfalls 1946 erschien als eines der ersten neu konstruierten Autos der Nachkriegszeit die vierturige Limousine Javelin mit der Jowett in den Markt der oberen Mittelklasse einsteigen wollte Auch hier baute Briggs die Karosserien allerdings nicht in Dagenham sondern im Zweitwerk Doncaster Das aufwendig konstruierte Fahrzeug das sowohl beim Fahrwerk als auch beim Motor einige ambitionierte Losungen enthielt erfullte die Erwartungen Jowetts nicht In sieben Jahren entstanden insgesamt nur 23 000 Fahrzeuge Die Produktion des Javelin endete 1953 als Folge des Verkaufs des Doncaster Werks an Fisher and Ludlow 10 nbsp Jowett Bradford Van nbsp Jowett Bradford Pickl up nbsp Jowett JavelinLiteratur BearbeitenNick Walker A Z of British Coachbuilders 1919 1960 Shebbear 2007 Herridge amp Sons Ltd ISBN 978 0 9549981 6 5Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Briggs Motor Bodies Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienAnmerkungen Bearbeiten Etwas anderes gilt fur die kleineren Flying 9 und Flying 10 Modelle Ihre Karosserien kamen von Pressed Steel Vgl Nick Walker A Z of British Coachbuilders 1919 1960 Shebbear 2007 Herridge amp Sons Ltd ISBN 978 0 9549981 6 5 S 82 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Mark Theobald Briggs Mfg Co coachbuilt com 2004 abgerufen am 30 Dezember 2022 William Morris 1 Viscount Nuffield war bis 1930 grosster Anteilseigner an Pressed Steel vgl Graham Robson The Book of the Standard Motor Company Veloce Publishing 2011 ISBN 978 1 84584 343 4 S 55 Nick Walker A Z of British Coachbuilders 1919 1960 Shebbear 2007 Herridge amp Sons Ltd ISBN 978 0 9549981 6 5 S 44 a b Nick Walker A Z of British Coachbuilders 1919 1960 Shebbear 2007 Herridge amp Sons Ltd ISBN 978 0 9549981 6 5 S 82 The Times vom 23 April 1953 S 12 a b Die Rileys mit Briggs Karosserie auf rileyrob co uk abgerufen am 1 Januar 2023 Phil Homer Cars of the Standard Motor Company Amberley Publishing 2015 ISBN 978 1 4456 5228 3 Barrie Down Art Deco and British Car Design The Airline Cars of the 1930s Veloce Publishing 2010 ISBN 978 1 84584 252 9 S 104 Der Jowett Bradford auf jowett org au abgerufen am 2 Januar 2022 Olaf von Fersen Hrsg Ein Jahrhundert Automobiltechnik Springer 2013 ISBN 978 3 642 95772 7 S 133 Britische Karosseriehersteller Abbey Coachworks Abbey Panels Abbott of Farnham Albany Alford and Adler Allen and Simmonds Allwheather Motor Bodies Alpe amp Saunders AP Metalcraft W A Arnold W H Arnold Arrow Atcherley Autocars and Accessories Avon Barker Batley Beadle Beal Bertelli Blake Bligh Bros Botwood Brainsby Woollard Briggs Broom Brown Hughes amp Strachan Burlington Butlin Caffyns Cann Cantrell Carbodies Carlton Chalmer amp Hoyer Charles Charlesworth Coachcraft Cockshoot Cole Coleman Milne A P Compton Compton amp Hermon Compton Sons amp Terry Connaught Cooper Corsica Crosbie amp Dunn Cross amp Ellis Cubitt Cunard Duncan Elliott FLM Panelcraft Flewitt Friary Freestone amp Webb Fuller Gill Gordon Grosvenor Gurney Nutting Hall Lewis Hamshaw Harrington A Harrison R Harrison HHH Holbrook Holbrook Bodies Hollick amp Pratt Hooper Hoyal Jarvis Jarvis amp Co W B Jarvis Jensen Jones Brothers Kelvin Ladbroke Avon Lancefield Lawtons of Liverpool Lawton Goodman Maddox Maltby Mann Egerton Martin Walter Maudslay Mayfair Maythorn Midland Light Bodies Midland Motor Bodies Morgan amp Company Morris Motor Bodies Motor Car Industries Motor Panels Mulliner Arthur Mulliner Mulliner H J Mulliner Mulliner Park Ward Mulliners of Birmingham New Avon Norrington s Offord Page and Hunt Panelcraft Sheet Metal Park Ward Progressive Coach amp Motor Body Radford Raine Ranalah Ltd Richard Mead Rippon Salmons amp Sons Scotney Short Bros Southern Startin Stirling Surbico Thames Thrupp amp Maberly Tickford University Vanden Plas Vincents of Reading Westland Weymann Whittingham amp Mitchel Willowbrook Windover Wingham Martin Walter Woodall Nicholson Wylder James Young Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Briggs Motor Bodies amp oldid 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