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Richard Mead Coach Building kurz Mead war ein britischer Hersteller von Automobilkarosserien In den 1940er und 1950er Jahren baute Mead einige Einzelstucke mit zum Teil ungewohnlicher Historie sowie mindestens eine Kleinstserie Nach der Einstellung des Karosseriebaus war das Unternehmen als Dienstleister fur die Automobilindustrie tatig Richard Mead Coach BuildingRechtsformGrundung 1947Auflosung Sitz Dorridge GrossbritannienLeitung Richard MeadBranche Karosseriebauunternehmen Inhaltsverzeichnis 1 Unternehmensgeschichte 2 Autos mit Mead Aufbauten 2 1 Tickford Karosserien 2 1 1 Alvis 2 1 2 Bentley 2 2 Marauder 2 3 Jowett Jupiter 2 4 Bristol 2 5 Weitere Einzelstucke 3 Literatur 4 Anmerkungen 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseUnternehmensgeschichte BearbeitenGrunder des Unternehmens war Richard Mead Sein Vater Frederick William Mead hatte von 1921 bis 1931 in Birmingham den Automobilhersteller Rhode Motor gegrundet und geleitet und in den 1930er Jahren das Karosseriebauunternehmen Meredith Coachcraft gefuhrt 1 2 Eine direkte Beziehung zwischen Meredith und Richard Mead Coach Building bestand nicht Richard Meads Werkstatt befand sich in der mittelenglischen Kleinstadt Dorridge Mead arbeitete in bescheidenen Verhaltnissen Das Werksgebaude wurde als baufallige Hutte beschrieben deren Dach stark regendurchlassig war 3 Mead baute bzw verarbeitete in funf Jahren insgesamt wahrscheinlich nicht mehr als 15 bis 20 Karosserien eine grossere Serienproduktion kam nicht zustande In der ersten Halfte der 1950er Jahre endete der Karosseriebau 4 In den folgenden Jahren setzte Mead den Betrieb als Dienstleister fur Abbey Panels fort Das Unternehmen komplettierte und lackierte Rohkarosserien sog Bodies in White die Abbey unter anderem fur Jaguar hergestellt hatte Zuletzt betrieb Richard Mead eine Autowerkstatt Ihre Existenz ist bis in die 1990er Jahre hinein belegt 5 Autos mit Mead Aufbauten BearbeitenTickford Karosserien Bearbeiten nbsp Tickfords Drophead Karosserie an einem MG SA 1938 Unmittelbar nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs hatten insbesondere kleine Unternehmen in Grossbritannien erhebliche Schwierigkeiten Metalle zur Weiterverarbeitung zu erhalten 6 Richard Mead umging das Problem indem er in den ersten Jahren auf Karosserien zuruckgriff die bereits vor Kriegsausbruch hergestellt worden waren Bis in die spaten 1940er Jahre verarbeitete er Rohkarosserien die der etablierte Zulieferer Tickford in Newport Pagnell 1938 oder 1939 fur den MG SA gebaut hatte Anm 1 Der im Oktober 1935 vorgestellte MG SA war ein grosses luxurioses Auto das auf dem Wolseley 21 Super Six basierte und mit den Fahrzeugen von Swallow Sidecars spater Jaguar konkurrierte Er war anfanglich als vierturige Limousine und als offener vierturiger Tourer mit einer von Charlesworth zugelieferten Karosserie erhaltlich Ab 1937 nahm MG auch ein zweituriges Drophead Coupe ins Programm auf dessen Karosserie von Tickford kam Das Tickford Cabriolet galt als die gelungenste der drei SA Versionen und verkaufte sich obwohl es teurer war besser als die Charlesworth Version 7 Als MG 1939 die Produktion des SA einstellte waren nicht alle Rohkarosserien die Tickford zwischenzeitlich hergestellt hatte verbaut worden Die Karosserien aus der Uberproduktion blieben wahrend des Krieges im Tickford Werk 1947 ubernahm Mead einige dieser ubrig gebliebenen Karosserien und baute sie auf Fahrgestelle von Alvis und in einem Fall auch auf ein Bentley Chassis Alvis Bearbeiten nbsp Alvis TA14 mit von Mead uberarbeiteter Vorkriegskarosserie des MG SA nbsp Zum Vergleich Alvis TA 14 mit werksseitiger Nachkriegskarosserie von TickfordDer Alvis TA 14 ist ein aus dem Vorkriegs Modell 12 70 entwickeltes Oberklassefahrzeug das ab 1945 werksseitig mit neuen Karosserien von Mulliners Limousine Carbodies und Tickford beides Drophead Coupes angeboten wurde Die bei Tickford aufgebauten Cabriolet Karosserien der ersten Nachkriegsgeneration hatten starke Ahnlichkeit mit jenen Entwurfen die das Unternehmen vor dem Krieg an MG verkauft hatte Alternativ war der TA 14 als fahrbereites Chassis ohne Karosserie erhaltlich Die Rolling Chassis waren erheblich gunstiger als die mit voll eingekleideten Neuwagen Deshalb wurde beinahe jeder dritte TA 14 ohne Karosserie verkauft 8 Sie erhielten unterschiedliche Aufbauten die die Alvis Kunden bei unabhangigen Karosseriebauunternehmen in Auftrag gaben 9 Einer von ihnen war Richard Mead Weil Tickfords alte MG Karosserien stilistisch den Aufbauten ahnelten die Tickford ab 1946 an Alvis lieferte entstand bei oberflachlicher Betrachtung der Eindruck die von Mead eingekleideten T14 seien aktuelle Tickford Drophead Coupes der Nachkriegsgeneration Tatsachlich waren sie deutlich preiswerter als die von Alvis direkt verkauften neuen Tickford Versionen Die einzelnen Mead Aufbauten waren nicht vollstandig baugleich In einigen Fallen vereinfachte Mead die Tickford Karosserien Das betraf unter anderem die Seitenverkleidung der Motorhaube die manchmal schlichter gestaltet war Teilweise wurden die vorderen Kotflugel geandert und die seitlichen Trittbretter entfielen Dafur wurden dann die Turen im unteren Bereich verlangert sie reichten bis zum Fahrzeugboden Andere Aufbauten waren mit Tickfords MG Karosserien vollstandig identisch Wie viele TA 14 mit der Mead Version des Tickford Aufbaus entstanden ist nicht gesichert Einige Quellen sprechen von sechs 4 andere von acht Fahrzeugen 10 11 Ob wirklich alle Mead Aufbauten auf ubrig gebliebenen Tickford Karosserien beruhten ist ebenfalls zweifelhaft Eine Quelle geht davon aus dass lediglich in drei Fallen alte Karosserien verwendet wurden wahrend die weiteren Mead Karosserien Nachbauten des Tickford Entwurfs waren 4 Bentley Bearbeiten Eine weitere ubrig gebliebene MG Karosserie von Tickford baute Mead auf das 1931 hergestellte Chassis eines Bentley 8 Litre Fahrgestellnummer YM5033 Der Bentley war ursprunglich von H J Mulliner amp Co als Limousine eingekleidet worden Ein neuer Eigentumer beauftragte Mead 1948 damit das Chassis zu kurzen und es mit einem Cabriolet Aufbau zu versehen Der Hauptkorper der Tickford Karosserie blieb unverandert allerdings waren im Umfeld einige Anpassungen notwendig das betraf unter anderem die Kotflugel Die Arbeiten an dem Wagen zogen sich bis 1953 hin 12 2015 wurde der Wagen offentlich ausgestellt 13 Marauder Bearbeiten nbsp Marauder ADas Ziel einer grosseren Serienproduktion verfolgte Mead ab 1949 bei seiner Zusammenarbeit mit der Marauder Car Company die ebenfalls in Dorridge ansassig war Hinter dem Projekt standen die ehemaligen Rover Ingenieure George Mackie Peter Wilks und Spen King 14 Der erste Marauder das Modell A war ein offener Sportwagen mit der Antriebstechnik dem Fahrwerk und dem verkurzten Chassis des Rover P4 15 Von Beginn an war Richard Mead in die Entwicklung des Sportwagens eingebunden Die Marauder Inhaber Mackie und Wilks kannten Mead seit langem und sie legten ihren Firmensitz zielgerichtet in die unmittelbare Nachbarschaft von Meads Werkstatt 3 Mead konstruierte die Karosserie des Marauder Roadsters 16 Geplant war dass sein Unternehmen in der Folgezeit auch die Rohkarosserien fur die Serienfahrzeuge herstellen sollte Dazu kam es allerdings nicht Mead baute zwar den Prototyp auf Ob daruber hinaus auch die Karosserien fur die ersten ein oder zwei Serienmodelle bei Mead entstanden ist unklar hierzu ist die Quellenlage uneinheitlich Gesichert ist dass Abbey Panels in Coventry 1950 die Fertigung der Serienkarosserien ubernahm und jedenfalls die allermeisten der insgesamt 15 Marauder Aufbauten herstellte 17 14 Jowett Jupiter Bearbeiten nbsp Jowett Jupiter mit Mead AufbauMeads grosster Einzelauftrag als Karosseriehersteller war eine Kleinstserie von Aufbauten fur den 1950 erschienenen Jowett Jupiter Der Jupiter war die Sportwagenversion der vierturigen Limousine Javelin die der in Bradford ansassige Automobilhersteller Jowett 1946 vorgestellt hatte Das Chassis des Jupiter hatte der Rennwagenhersteller ERA unter Mitwirkung des deutschen Ingenieurs Robert Eberan von Eberhorst entwickelt 18 Nach anfanglichen Planungen wollte Jowett fahrbereite Chassis des Jupiter zum Stuckpreis von 500 verkaufen die Aufbauten sollten die Kunden nach eigenen Vorstellungen von unabhangigen Karosserieherstellern beziehen Dieses Konzept setzte Jowett nur bei den ersten 75 Serienfahrzeugen um danach erhielten die Autos eine standardisierte von Fisher and Ludlow zugelieferte Werkskarosserie 19 mit der sie preiswerter waren als die individuell karossierten fruhen Modelle 20 Zu den Karosserieherstellern die Jowett Jupiter Chassis einkleideten gehorten neben den kontinentaleuropaischen Betrieben Beutler Ghia Aigle Worblaufen und Farina zahlreiche kleine britische Unternehmen Mead war eines von ihnen Es wird davon ausgegangen dass Mead insgesamt sechs Aufbauten fur den Jupiter produzierte 21 Eine so hohe Zahl an Jupiter Aufbauten erreichte kein anderer unabhangiger Hersteller Meads Entwurf zeichnet sich durch glatte im Pontonstil gehaltene Linien aus die den Wagen moderner erscheinen liessen als die spatere Werkskarosserie die ausgepragte Kotflugel und tiefe seitliche Fensterausschnitte hatte Bristol Bearbeiten 1950 kleidete Mead das Chassis eines Bristol 401 Fahrgestellnummer 401895 als Cabriolet ein 4 Meads Bristol war eines von nur zwolf Fahrzeugen der 401 Reihe die den Aufbau eines unabhangigen Karosserieherstellers trugen Ob das Chassis 401895 zunachst mit der von Touring entworfenen Werkskarosserie ausgestattet war oder ob Bristol Cars es als Rolling Chassis ohne Karosserie ausgeliefert hatte ist nicht geklart Die letzte Notiz zum 401 mit Mead Karosserie datiert aus dem Jahr 1992 damals wurde der Wagen in London fur 8 580 versteigert 22 Weitere Einzelstucke Bearbeiten In der Literatur wird vielfach davon ausgegangen dass Mead noch einige weitere Einzelstucke auf Chassis unterschiedlicher Hersteller baute Naher spezifiziert wird das allerdings nicht 4 Belegt ist zumindest ein Roadster Aufbau Meads fur einen Lea Francis 14 hp 23 Literatur BearbeitenNick Walker A Z of British Coachbuilders 1919 1960 Shebbear 2007 Herridge amp Sons Ltd ISBN 978 0 9549981 6 5Anmerkungen Bearbeiten Sehr ahnliche Karosserien hatte Tickford in der Vorkriegszeit auch fur die Rover Modelle 14 und 16 geliefert s David Culshaw Alvis three litre in detail TA 21 to TF 21 1950 67 Herridge and Sons Beaworthy Devon England 2003 ISBN 0 9541063 2 6 S 122 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Richard Mead Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Sammlung von Bildern des Alvis TA14 mit Mead KarosserienEinzelnachweise Bearbeiten W B Forgotten makes No 87 The Rhode Motorsport Magazine Heft November 1989 S 61 Nick Walker A Z of British Coachbuilders 1919 1960 Shebbear 2007 Herridge amp Sons Ltd ISBN 978 0 9549981 6 5 S 145 a b Malcolm Bobbitt Rover P4 Veloce Publishing Ltd 2016 ISBN 9781845849580 S 108 a b c d e Nick Walker A Z of British Coachbuilders 1919 1960 Shebbear 2007 Herridge amp Sons Ltd ISBN 978 0 9549981 6 5 S 202 N N Brooklands Motorsport Magazine Heft Juli 1994 S 72 Rainer W Schlegelmilch Hartmut Lehbrink Englische Sportwagen Konemann Koln 2001 ISBN 3 8290 7449 2 S 110 dort fur den Healey Silverstone thematisiert Der MG SA auf der Internetseite des MG Owners Club abgerufen am 19 September 2019 David Culshaw Alvis three litre in detail TA 21 to TF 21 1950 67 Herridge and Sons Beaworthy Devon England 2003 ISBN 0 9541063 2 6 S 22 John Fox Alvis Cars 1946 1967 The Post War Years Amberley Publishing Limited 2016 ISBN 9781445656311 S 16 f Beschreibung und Abbildung eines TA14 mit Mead Aufbau auf der Internetseite www brightwells com abgerufen am 18 September 2019 Forum zum Alvis TA 14 mit Mead Aufbau auf der Internetseite www coachbuild com abgerufen am 18 September 2019 Beschreibung und Abbildung des Autos auf der Internetseite www vintagebentleys org mit Stand 2009 abgerufen am 18 September 2019 Abbildung des Autos auf der Internetseite www ritzsite nl abgerufen am 18 September 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des Auktionshauses H amp H abgerufen am 20 September 2019 Britische Karosseriehersteller Abbey Coachworks Abbey Panels Abbott of Farnham Albany Alford and Adler Allen and Simmonds Allwheather Motor Bodies Alpe amp Saunders AP Metalcraft W A Arnold W H Arnold Arrow Atcherley Autocars and Accessories Avon Barker Batley Beadle Beal Bertelli Blake Bligh Bros Botwood Brainsby Woollard Briggs Broom Brown Hughes amp Strachan Burlington Butlin Caffyns Cann Cantrell Carbodies Carlton Chalmer amp Hoyer Charles Charlesworth Coachcraft Cockshoot Cole Coleman Milne A P Compton Compton amp Hermon Compton Sons amp Terry Connaught Cooper Corsica Crosbie amp Dunn Cross amp Ellis Cubitt Cunard Duncan Elliott FLM Panelcraft Flewitt Friary Freestone amp Webb Fuller Gill Gordon Grosvenor Gurney Nutting Hall Lewis Hamshaw Harrington A Harrison R Harrison HHH Holbrook Holbrook Bodies Hollick amp Pratt Hooper Hoyal Jarvis Jarvis amp Co W B Jarvis Jensen Jones Brothers Kelvin Ladbroke Avon Lancefield Lawtons of Liverpool Lawton Goodman Maddox Maltby Mann Egerton Martin Walter Maudslay Mayfair Maythorn Midland Light Bodies Midland Motor Bodies Morgan amp Company Morris Motor Bodies Motor Car Industries Motor Panels Mulliner Arthur Mulliner Mulliner H J Mulliner Mulliner Park Ward Mulliners of Birmingham New Avon Norrington s Offord Page and Hunt Panelcraft Sheet Metal Park Ward Progressive Coach amp Motor Body Radford Raine Ranalah Ltd Richard Mead Rippon Salmons amp Sons Scotney Short Bros Southern Startin Stirling Surbico Thames Thrupp amp Maberly Tickford University Vanden Plas Vincents of Reading Westland Weymann Whittingham amp Mitchel Willowbrook Windover Wingham Martin Walter Woodall Nicholson Wylder James Young Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Richard Mead Coach Building amp oldid 225662936