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Duncan Industries war ein britischer Fahrzeugkonstrukteur und Hersteller von Automobilkarosserien der nach dem Zweiten Weltkrieg kurzzeitig einige Aufsehen erregende Aufbauten fur Fahrgestelle von Alvis und Healey fertigte Duncan IndustriesRechtsform Limited CompanyGrundung 1946Auflosung 1948Auflosungsgrund InsolvenzSitz North Walsham GrossbritannienLeitung Ian DuncanMitarbeiterzahl 120Branche Karosseriebauunternehmen Inhaltsverzeichnis 1 Unternehmensgeschichte 2 Duncan Dragonfly 3 Karosseriebau 3 1 Alvis 3 2 Healey Duncan und Drone 3 3 Weitere Karosserien 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseUnternehmensgeschichte BearbeitenDuncan Industries war in der ostenglischen Gemeinde North Walsham ansassig Grunder war der Ingenieur Ian Gair Duncan Ian Duncan hatte 1939 seine Ingenieursausbildung am Loughborough College of Technology abgeschlossen Wahrend des Zweiten Weltkrieges arbeitete er in der Konstruktionsabteilung des Flugzeugherstellers Bristol Aeroplane die von Roy Fedden geleitet wurde Mit Blick auf die Nachkriegszeit begann Fedden fruhzeitig Konzepte fur eine kunftige Automobilproduktion Bristols zu entwickeln Die Modelle Type 2EX und F Type die unter Mitwirkung Duncans entstanden kamen allerdings uber das Stadium detaillierter Skizzen nicht hinaus Als klar wurde das Bristol Aeroplane in seiner neu zu grundenden Automobilsparte Bristol Cars kunftig Nachbauten von Vorkriegs BMWs herstellen wurde verliessen Fedden und Duncan das Unternehmen 1 Fedden grundete 1943 sein eigenes Konstruktionsburo Roy Fedden Ltd das Duncan leitete Nach drei Jahren war Feddens Unternehmen zahlungsunfahig und wurde aufgelost 2 Duncan kehrte daraufhin in seine Heimatgemeinde North Walsham zuruck in der seine Familie das Unternehmen Duncan Canning betrieb das Maschinen fur die Herstellung von Konserven baute 1946 machte er sich selbststandig Er grundete Duncan Industries mit dem Ziel Automobile zu entwickeln und herzustellen Das Unternehmen nutzte anfanglich eine leerstehende Kapelle als Standort 3 1947 zog es in Nissenhutten auf dem Flugplatz der benachbarten Gemeinde Swannington Zum Personal gehorten auch Alan Lamburn und Frank Hamblin die bereits bei Roy Fedden Ltd mit Duncan zusammengearbeitet hatten Die erste Konstruktion von Duncan Industries war der Dragonfly ein Kleinstwagen mit einer aussergewohnlichen Karosserie der von Alan Lamburn und Frank Hamblin entwickelt worden war Duncan konstruierte einen Prototyp und versuchte eine eigene Serienfertigung aufzunehmen Dazu kam es aus finanziellen Grunden nicht Um die Schulden seines Unternehmens zu tilgen erweiterte Duncan Ende 1947 den Tatigkeitsbereich auf die Herstellung von Karosserien Dadurch liessen sich vorubergehend Einkunfte erzielen allerdings reichten sie zur Deckung der Verbindlichkeiten nicht aus Im Sommer 1948 verkaufte Duncan die Rechte am Dragonfly fur 10 000 an den Grossserienhersteller Austin was einem Sechstel der bestehenden Steuerschuld entsprach Im Spatsommer 1948 gab Duncan schliesslich den Betrieb auf Das Unternehmen wurde insolvenzbedingt aufgelost Ian Duncan ging nach dem Zusammenbruch seines Unternehmens zu Austin wo er an der Entwicklung des A30 beteiligt war 2 1951 verliess er Austin und betatigte sich als Fotograf 4 Duncan Dragonfly BearbeitenDer Duncan Dragonfly war ein Kleinstwagen der mit dem Ziel konstruiert war den Transportbedarf der unmittelbaren Nachkriegszeit auf moglichst okonomische Weise zu decken Vorgesehen war ein luftgekuhlter 0 6 Liter grosser uber der Vorderachse installierter Motor der direkt mit dem Getriebe verbunden war und die Vorderrader antrieb Dieser Motor existierte allerdings nur im Prototypenstadium fur Testfahrten verwendete Duncan eine in Grossserie gefertigte Einheit von Motorradmotor und getriebe von Birmingham Small Arms Company BSA Die Karosserie des Dragonfly war von Frank Hamblin entworfen worden Im vorderen Bereich folgte der Aufbau dem Pontonstil hinten waren ausgeformte Kotflugel vorgesehen Die Frontpartie war stark abfallend und hatte integrierte Scheinwerfer Ein besonderes Merkmal war die geschwungene zu den Hinterradern hin abfallende Gurtellinie Dieser Karosserieentwurf war das Vorbild fur alle spateren Aufbauten Duncans Duncan fertigte lediglich einen fahrbereiten Prototyp des Dragonfly der 1947 und 1948 eingehend getestet wurde Er gilt als konzeptioneller Vorlaufer des BMC Mini es ist gesichert dass dessen Konstrukteur Alec Issigonis den Prototyp des Dragonfly in den 1950er Jahren untersuchte 2 Karosseriebau BearbeitenAb 1947 wandte sich Duncan parallel zur Entwicklung des Dragonfly dem Karosseriebau zu Im Laufe des Jahres 1948 war dieser Geschaftsbereich zeitweise sehr erfolgreich Duncan produzierte wochentlich bis zu funf Aufbauten und hatte zu den besten Zeiten 120 Mitarbeiter 4 Fur alle Modelle verwendete Duncan Aluminiumbleche die auf einem Gerust aus Eschenholz ruhten Den Aufbau der Holzgeruste ubernahmen verschiedene Bootsbauer die an der britischen Nordseekuste ansassig waren 4 die Aluminiumbleche wurden bei Motor Panels in Coventry hergestellt und mit dem Holzgerust verbunden Duncan schliesslich nahm die Endmontage vor 5 Alvis Bearbeiten nbsp Alvis TA14 mit Duncan AufbauAusloser fur die Ausweitung des Tatigkeitsfeldes war die Anfrage einer freien Werkstatt aus Norwich die einen Coupe Aufbau fur ein bereits existierendes Alvis TA14 Chassis benotigte Duncans Designer Frank Hamblin ubertrug den Dragonfly Entwurf auf die grosseren Proportionen des Alvis und behielt deren stilistische Besonderheiten bei Das Coupe hatte hinten angeschlagene Turen Wie beim Dragonfly war die Dachpartie rundlich Die Gurtellinie fiel ebenfalls nach hinten ab Der Alvis Aufbau hatte allerdings auch eigenstandige Merkmale Hierzu gehorte das Fehlen eines durchgehenden Mittelpfostens B Saule die Scheiben der Turen und die hinteren Seitenscheiben uberlappten sich ahnlich wie bei Vorkriegskarosserien von Gurney Nutting Abweichend vom Dragonfly waren die vorderen und hinteren Kotflugel stark ausgeformt und geschwungen Die Frontscheinwerfer standen frei und rahmten einen hohen aufrecht stehenden Kuhlergrill ein In wenigen Monaten fertigte Duncan je nach Quelle 20 2 30 4 oder 40 6 solcher Aufbauten einige davon als Cabriolet Der Verkaufspreis fur einen Alvis Duncan betrug 2 205 2 Healey Duncan und Drone Bearbeiten nbsp Duncan DroneParallel zu seinen Arbeiten fur Alvis kam Ian Duncan auch mit dem Sportwagenkonstrukteur Donald Healey in Kontakt In einer ersten Phase installierte Duncan die Karosserie eines Hillman Minx und zwei Ford Anglia Aufbauten auf zeitgenossische Healey Chassis 4 Danach erhielt das Unternehmen den Auftrag Healey Chassis mit eigenstandigen Karosserien zu versehen Duncans Designer Frank Hamblin passte die bereits fur Alvis entwickelte Karosserie dem Healey Fahrgestell an Die Healey Version war dem Alvis Aufbau in den Grundzugen sehr ahnlich die Gestaltung des Vorderwagens wich aber stark ab Sie entsprach weitgehend der des Duncan Dragonfly so dass der Healey wie dessen vergrosserte Version aussah 7 Die vorderen Kotflugel waren im Vergleich zum Alvis Aufbau verlangert sie reichten in die Turen hinein Die Frontpartie war abgerundet sie fiel zur Stossstange ab Die vorderen Scheinwerfer waren in die Frontmaske integriert Die Fahrzeuge wurden als Healey Duncan Sports bezeichnet und waren mit einem 2 4 Liter grossen Riley Motor ausgestattet Uberwiegend waren es geschlossene Zweiturer eine Quelle nennt einen Produktionsumfang von insgesamt 23 Saloons Daneben entstand mindestens ein Cabriolet 4 Die geschlossenen Versionen waren schnelle Fahrzeuge Sie erreichten eine Hochstgeschwindigkeit von 105 mph 8 Einige weitere Healey Chassis erhielten eine offene eckig gestaltete Sportwagenkarosserie Sie wurden als Duncan Drone bezeichnet Die Entwicklung des Drone resultierte aus einer 1947 in Kraft getretenen Verscharfung des britischen Steuerrechts die Fahrzeuge mit einem Kaufpreis von mehr als 1 000 mit einer 66 prozentigen Verkaufssteuer belegte 4 Mit seiner sehr einfach gestalteten offenen Karosserie blieb der Drone anders als die regularen Duncan Modelle unter der Preisgrenze Von diesem Roadster entstanden etwa 15 Exemplare 2 Einige Fahrzeuge wurden nachtraglich im Wege eines nicht steuerpflichtigen Umbauprozesses mit einer regularen Duncan Karosserie ausgestattet 4 Weitere Karosserien Bearbeiten nbsp Bentley Mark VI mit Duncan KarosserieNeben den Alvis und Healey Versionen karossierte Duncan im Laufe des Jahres 1948 einzelne Chassis anderer Hersteller darunter zwei Daimler DB 18 die eine dem Alvis Duncan ahnliche Karosserie erhielten 9 einen Bentley Mark VI und einen Allard 6 Literatur BearbeitenNick Walker A Z of British Coachbuilders 1919 1960 Shebbear 2007 Herridge amp Sons Ltd ISBN 978 0 9549981 6 5 N N Mystery Bristol Storey reports on an interesting and innovative Bristol car that might have been In Thoroughbred amp Classic Cars Heft Marz 1984 S 48 ff Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Duncan Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Verkaufsprospekte zum Alvis Duncan von 1948 Geschichte von Duncan Industries auf der Internetseite www clan duncan co uk Geschichte von Duncan Industries auf der Internetseite www marqueart com Geschichte von Duncan Industries auf der Internetseite northwalshamarchive co ukEinzelnachweise Bearbeiten N N Mystery Bristol Storey reports on an interesting and innovative Bristol car that might have been In Thoroughbred amp Classic Cars Heft Marz 1984 S 48 ff a b c d e f Geschichte von Duncan Industries auf der Internetseite www marqueart com abgerufen am 21 April 2017 Geschichte des Unternehmens Duncan Industries auf der Internetseite northwalshamarchive co uk abgerufen am 21 April 2017 a b c d e f g h Geschichte von Duncan Industries auf der Internetseite www clan duncan co uk abgerufen am 21 April 2017 Verkaufsanzeige eines Alvis Duncan 1 2 Vorlage Toter Link www orchardclassics co uk Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im April 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis abgerufen am 21 April 2017 a b Nick Walker A Z of British Coachbuilders 1919 1960 Shebbear 2007 Herridge amp Sons Ltd ISBN 978 0 9549981 6 5 S 200 Abbildung eines Dragonfly neben einem Healey Duncan abgerufen am 21 April 2017 Geschichte und Abbildungen des Healey Duncan auf der Internetseite www mossmotoring com abgerufen am 21 April 2017 Einer der Daimler mit Duncan Karosserie wurde 2016 als Restaurierungsobjekt angeboten s Verkaufsannonce abgerufen am 21 April 2017 Britische Karosseriehersteller Abbey Coachworks Abbey Panels Abbott of Farnham Albany Alford and Adler Allen and Simmonds Allwheather Motor Bodies Alpe amp Saunders AP Metalcraft W A Arnold W H Arnold Arrow Atcherley Autocars and Accessories Avon Barker Batley Beadle Beal Bertelli Blake Bligh Bros Botwood Brainsby Woollard Briggs Broom Brown Hughes amp Strachan Burlington Butlin Caffyns Cann Cantrell Carbodies Carlton Chalmer amp Hoyer Charles Charlesworth Coachcraft Cockshoot Cole Coleman Milne A P Compton Compton amp Hermon Compton Sons amp Terry Connaught Cooper Corsica Crosbie amp Dunn Cross amp Ellis Cubitt Cunard Duncan Elliott FLM Panelcraft Flewitt Friary Freestone amp Webb Fuller Gill Gordon Grosvenor Gurney Nutting Hall Lewis Hamshaw Harrington A Harrison R Harrison HHH Holbrook Holbrook Bodies Hollick amp Pratt Hooper Hoyal Jarvis Jarvis amp Co W B Jarvis Jensen Jones Brothers Kelvin Ladbroke Avon Lancefield Lawtons of Liverpool Lawton Goodman Maddox Maltby Mann Egerton Martin Walter Maudslay Mayfair Maythorn Midland Light Bodies Midland Motor Bodies Morgan amp Company Morris Motor Bodies Motor Car Industries Motor Panels Mulliner Arthur Mulliner Mulliner H J Mulliner Mulliner Park Ward Mulliners of Birmingham New Avon Norrington s Offord Page and Hunt Panelcraft Sheet Metal Park Ward Progressive Coach amp Motor Body Radford Raine Ranalah Ltd Richard Mead Rippon Salmons amp Sons Scotney Short Bros Southern Startin Stirling Surbico Thames Thrupp amp Maberly Tickford University Vanden Plas Vincents of Reading Westland Weymann Whittingham amp Mitchel Willowbrook Windover Wingham Martin Walter Woodall Nicholson Wylder James Young Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Duncan Industries amp oldid 230333427