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Der Bremssattel seltener Bremszange ist der Teil einer Scheibenbremse welcher die Bremsbelage uber der Bremsscheibe zuspannt Bei hydraulischer Betatigung werden die Belage durch einen oder mehrere bewegliche Kolben bei mechanischer Betatigung durch entsprechende Hebel auf die Bremsscheibe gedruckt Inhaltsverzeichnis 1 Grundlagen 2 Festsattel 3 Schwimmsattel 4 Pendelsattel 5 Wirkungsweise 6 LiteraturGrundlagen BearbeitenBremssattel werden meistens in Gussausfuhrung hergestellt Grundsatzlich unterscheidet man zwischen Festsattel Schwimmsattel Pendelsattel auch Kippsattel Festsattel Bearbeiten Hauptartikel Festsattelbremse Der Festsattel tragt mindestens zwei gegenuberliegende Bremskolben welche die Belage auf die Scheibe pressen Ferner ist es moglich auf der Innen und Aussenseite mehrere Kolben nebeneinander anzuordnen was die Druckverteilung auf der Kontaktflache von Belag und Scheibe verbessert Dieses optimiert neben der Bremsleistung vor allem den Bremskomfort Eine Sonderform des Festsattels ist die Ein Kolben Festsattelbremse wie sie manchmal bei modernen Fahrradscheibenbremsen verwendet wird Hierbei wird die Scheibe durch den Kolben und den linken Bremsbelag mechanisch verformt und gegen den feststehenden rechten Belag gedruckt So wurde eine vergleichsweise einfache und leichte Bremse mit guten Bremseigenschaften moglich Die Verformung der Scheibe ist minimal lt 1 mm und nicht bleibend Schwimmsattel Bearbeiten nbsp Schwimmsattel rechts unten an einem Peugeot 106 mit ATE Bremssystem Hauptartikel Schwimmsattelbremse Beim Schwimmsattel oder auch Faustsattel ist der Kolben hinter nur einem der beiden Reibbelage angeordnet wahrend der vom Kolben entfernte Bremsbelag fest am Schwimmsattel befestigt ist Bei Radbremsen befindet sich der Kolben wegen des geringen zur Verfugung stehenden Bauraums meist innen auf der von der Radscheibe abgewandten Seite Der Schwimmsattel ist in axialer Richtung der Bremsscheibe verschiebbar schwimmend gelagert Wird der Kolben mit Druck beaufschlagt richtet sich der Schwimmsattel dank seiner Linearfuhrung so aus dass beide Bremsbelage mit der gleichen Kraft auf die Bremsscheibe gepresst werden Im Laufe des Verschleisses der Reibbelage verschiebt sich der Bremssattel um den Betrag der Abnutzung des vom Kolben entfernteren Reibbelags in Richtung des Kolbens wahrend der Kolben um den Betrag der Abnutzungen beider Reibbelage in die entgegengesetzte Richtung wandert Pendelsattel BearbeitenDer Pendelsattel Kippsattel weist in der Regel nur einen Kolben auf Der Bremssattel ist um eine Achse die senkrecht auf der Drehachse der Bremsscheibe steht drehbar gelagert Im Laufe der Abnutzung fuhrt der Bremssattel eine Dreh oder Kippbewegung aus Neue Bremsbelage weisen einen keilformigen Querschnitt auf der sich wahrend der Abnutzung einem rechteckigen Querschnitt annahert Diese Bauart hat sich wegen der ungleichmassigen Belagsabnutzung und der damit verbundenen ungleichmassigen Bremswirkung uber die Verschleissdauer hinweg nicht durchgesetzt Wirkungsweise BearbeitenBei jeder hydraulischen Betatigung von Bremsen kann durch das Anordnen mehrerer hydraulischer Kolben nebeneinander die Druckverteilung auf der Kontaktflache von Belag und Scheibe verbessert werden Die Seite des Bremsbelags an der die sich drehende Bremsscheibe zuerst in Kontakt mit dem Bremsbelag kommt wird auflaufende Seite genannt die andere Seite die ablaufende Seite Die Bremswirkung an der auflaufenden Seite ist prinzipiell starker da der Bremsbelag durch die Scheibendrehung eine Neigung zum Verkeilen zeigt Wird ein Bremsbelag mit mehreren hydraulischen Kolben beaufschlagt so kann um einen gleichmassigen Verschleiss zu gewahrleisten auf der auflaufenden Seite ein kleinerer Kolben vorgesehen werden der eine geringere Kraft ausubt Der Bremssattel ist grundsatzlich mit einer gegenuber dem Rad feststehenden Drehmomentstutze verbunden Bei einigen Fahrzeugmodellen von Rolls Royce waren zwei Bremssattel an einer Bremsscheibe angeordnet Literatur BearbeitenHans Hermann Braess Ulrich Seiffert Vieweg Handbuch Kraftfahrzeugtechnik 2 Auflage Friedrich Vieweg amp Sohn Verlagsgesellschaft mbH Braunschweig Wiesbaden 2001 ISBN 3 528 13114 4 Peter Gerigk Detlev Bruhn Dietmar Danner Kraftfahrzeugtechnik 3 Auflage Westermann Schulbuchverlag GmbH Braunschweig 2000 ISBN 3 14 221500 X Max Bohner Richard Fischer Rolf Gscheidle Fachkunde Kraftfahrzeugtechnik 27 Auflage Verlag Europa Lehrmittel Haan Gruiten 2001 ISBN 3 8085 2067 1 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bremssattel amp oldid 225171414