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Maria Himmelfahrt auch St Marien und St Maria Himmelfahrt genannt ist die romisch katholische Kirche in Sittichenbach einem Ortsteil der Lutherstadt Eisleben im Landkreis Mansfeld Sudharz in Sachsen Anhalt Die nach der Aufnahme Mariens in den Himmel benannte Kirche gehort zur Pfarrei St Gertrud mit Sitz in der Lutherstadt Eisleben im Dekanat Merseburg des Bistums Magdeburg Das Kirchengebaude steht als Baudenkmal unter der Erfassungsnummer 094 16957 unter Denkmalschutz Maria Himmelfahrt Kirche Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur und Ausstattung 3 Siehe auch 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenNach dem Georg der Bartige Herzog des albertinischen Sachsens 1539 verstarb fuhrte sein Nachfolger Heinrich der Fromme 1540 in Sittichenbach die Reformation ein und sakularisierte das 1141 begrundete Kloster Sittichenbach Dadurch erlosch das katholische Leben in Sittichenbach fur mehrere Jahrhunderte Erst in der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts kamen wieder Katholiken nach Sittichenbach Es handelte sich um Arbeitskrafte die als Saisonarbeiter in der Landwirtschaft tatig waren Nur sehr wenige Katholiken liessen sich damals in Sittichenbach dauerhaft nieder Nachdem im Laufe des Zweiten Weltkriegs vom Niederrhein evakuierte Katholiken in den Raum sudwestlich von Eisleben gekommen waren fanden vom Herbst 1944 an in den evangelischen Kirchen von Bornstedt St Pankratius Kirche und Grossosterhausen St Wigbert Kirche katholische Gottesdienste statt Durch die Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel und Osteuropa stieg die Zahl der Katholiken in der Region stark an sodass die katholischen Gottesdienste in den beiden evangelischen Kirchen fortgefuhrt wurden Viele der Heimatvertriebenen kamen aus der Bukowina und aus Galizien Am 15 Februar 1948 erfolgte die Ernennung von Vikar Otto Kappenstein bisher in Eisleben tatig zum Kuratus von Osterhausen Sittichenbach Dadurch wurde die katholische Kirchengemeinde Osterhausen Sittichenbach begrundet sie gehorte zum Pfarrsprengel Eisleben Kappenstein bekam eine Mietwohnung in einem an der Querfurter Strasse gelegenen Bauernhof in Kleinosterhausen Dort wohnten auch seine Nachfolger bis zum Bau des Pfarrhauses Die katholischen Gottesdienste fanden zunachst in der evangelischen St Stephanus Kirche in Kleinosterhausen statt Als Nachfolger von Kuratus Kappenstein wurde am 15 Mai 1950 Heinrich Herzberg 1919 2008 1 zum Kuratus von Osterhausen Sittichenbach ernannt Er bemuhte sich vergeblich die Abtskapelle des ehemaligen Zisterzienserklosters Sittichenbach fur die katholische Gemeinde zu mieten oder zu kaufen Auch der Kauf eines Kirchbauplatzes in Bornstedt kam nicht zustande Im August 1953 erwarb der Kuratus von einem Landwirt ein Grundstuck in Osterhausen welches er jedoch am 26 Februar 1954 gegen das Grundstuck in Sittichenbach eintauschte auf dem heute die Kirche steht Den erste Spatenstich fur den Kirchbau nahm am 20 Juni 1954 2 nach anderer Quelle am 20 Juli 1954 3 Kuratus Herzberg vor Die Grundsteinlegung fand am 26 Juli 1955 statt 2 Die Kirchweihe folgte am 9 September 1956 durch Friedrich Maria Rintelen den in Magdeburg residierenden Weihbischof des Erzbistums Paderborn zu dem Sittichenbach damals gehorte Im November 1956 bekam die Kirche ihre Glocken 2 Am 3 Mai 1957 zog der Kuratus von Kleinosterhausen in das neuerbaute Pfarrhaus in Sittichenbach Franz Schrader war von 1957 an nachster Kuratus in Sittichenbach Am 1 April 1959 wurde die Kuratie Osterhausen Sittichenbach zur Filialkirchengemeinde Pfarrvikarie St Maria Himmelfahrt mit eigener Vermogensverwaltung erhoben Zur Errichtung einer Pfarrei kam es in Osterhausen Sittichenbach nie 1970 wurde Schrader nach Hadmersleben versetzt Raimund Broeske 1926 2010 sein Nachfolger in Sittichenbach blieb dort als Pfarrvikar bis 1973 4 Als letzter Pfarrer wohnte Dietrich Tautz von 1973 bis 1982 im Pfarrhaus von Sittichenbach seit seinem Wegzug wird die Kirche durch Priester aus Eisleben betreut 5 1978 gehorten rund 900 Katholiken zur Filialkirchengemeinde Osterhausen Sittichenbach Zum 1 April 2006 wurde der Gemeindeverbund Lutherstadt Eisleben Hedersleben Hergisdorf Sittichenbach errichtet der neben der Filialkirchengemeinde Sittichenbach auch die Pfarrei Eisleben die Kuratie Hedersleben und die Pfarrvikarie Hergisdorf umfasste 6 Damals gehorten zur Pfarrvikarie Sittichenbach rund 290 Katholiken 2008 wurde der Forderkreis St Maria Himmelfahrt Sittichenbach e V gegrundet der die kirchlichen Aktivitaten in Sittichenbach und den Erhalt der Kirche unterstutzt Am 1 Januar 2009 wurde das Dekanat Merseburg gegrundet dem die Pfarrvikarie Sittichenbach von da an angehorte 7 Nach dem Wegzug des letzten Pfarrers wurde das Pfarrhaus noch bis 2011 von einem Diakon bewohnt Am 1 Juni 2015 wurden die Kirche und das Pfarrhaus an privat verkauft 8 die Kirche blieb jedoch auch weiterhin eine katholische Filialkirche der Pfarrei St Gertrud Aus dem Gemeindeverbund Lutherstadt Eisleben Hedersleben Hergisdorf Sittichenbach entstand am 28 November 2010 die heutige Pfarrei St Gertrud mit Sitz in Lutherstadt Eisleben 9 zu der neben der Maria Himmelfahrt Kirche in Sittichenbach auch die St Gertrud Kirche in Eisleben die Kapelle in Hedersleben und die St Liborius Kirche in Hergisdorf gehoren Auch das Kloster Helfta befindet sich auf dem Gebiet der Pfarrei Die Pfarrvikarie Sittichenbach wurde zu diesem Zeitpunkt aufgelost Architektur und Ausstattung BearbeitenDie Kirche steht auf dem Grundstuck Am Roten Berg 12 sie entstand nach Planen des Architekten Karl Fleckner 1893 1976 10 aus Erfurt im Baustil der Neuromanik Das Pfarrhaus steht im rechten Winkel zur Kirche beide Gebaude sind durch den Kirchturm miteinander verbunden Die Kirche ist mit einem Satteldach eingedeckt und wird durch ein Portal an der Ostseite erschlossen Die Inschrift IHS uber dem Portal steht fur Jesus Christus Daruber ist ein Ochsenauge mit dem Lamm Gottes in die Giebelwand eingelassen Die drei Glocken sind nach der heiligen Maria der Schutzpatronin der Kirche sowie den Heiligen Josef von Nazaret und Bonifatius benannt 2 Der Innenraum wird von einer flachen Holzdecke abgeschlossen der Altarraum wird durch ein dreiteiliges Fenster an der Nordseite belichtet Das den Altarraum dominierende Hangekreuz ist ein Werk von Hildegard Hendrichs Werner Nickel entwarf den Taufstein und den Altar Auf dem Tabernakel ist der erschopfte Prophet Elija dargestellt dem ein Engel des Herrn Brot und Wasser reicht Die Kreuzwegstationen hangen an den Seitenwanden Die Orgel stammt aus der Marienkirche in Hettstedt sie wurde vom Orgelbauer Stegerhoff aus Paderborn erbaut vermutlich im Jahre 1903 Unter der Orgelempore ist der Beichtstuhl zu finden Siehe auch BearbeitenListe der Kulturdenkmale in Lutherstadt Eisleben Liste von Sakralbauten im Landkreis Mansfeld Sudharz Liste in der Sowjetischen Besatzungszone und der DDR errichteter Sakralbauten Maria Himmelfahrt KircheLiteratur BearbeitenRudolf Joppen Das Erzbischofliche Kommissariat Magdeburg Band 31 Teil 11 Die Zeit von der Potsdamer Konferenz bis zur Grundung der Deutschen Demokratischen Republik 1945 1949 St Benno Verlag Leipzig 1989 S 352 356 Katholische Kirche Sankt Maria Osterhausen Sittichenbach undatiertes Faltblatt zwischen 1993 und 2010 herausgegeben Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Maria Himmelfahrt Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Pfarrei St Gertrud In privater Hand Junge Familie kauft ehemaliges Pfarrhaus und Kirche in Sittichenbach Mitteldeutsche Zeitung 6 Oktober 2016 Einzelnachweise Bearbeiten Pfarrer i R Heinrich Herzberg verstorben Bistum Magdeburg Presse Archiv 2008 abgerufen am 29 Marz 2023 a b c d Sittichenbach Geschichte Sankt Marien In sanktgertrud net Archiviert vom Original am 22 Marz 2011 abgerufen am 27 Februar 2023 Rudolf Joppen Das Erzbischofliche Kommissariat Magdeburg Band 31 Teil 11 Die Zeit von der Potsdamer Konferenz bis zur Grundung der Deutschen Demokratischen Republik 1945 1949 St Benno Verlag Leipzig 1989 S 352 356 Ein Seelsorger mit grossem Engagement Bistum Magdeburg Presse Archiv 2010 27 Juli 2010 abgerufen am 29 Marz 2023 Eisleben Geschichte Sankt Gertrud In sanktgertrud net Archiviert vom Original am 22 Marz 2011 abgerufen am 27 Februar 2023 Nr 64 Errichtung von Gemeindeverbunden Bistum Magdeburg Amtsblatt 4 2006 Bischof abgerufen am 6 Februar 2023 Nr 136 Neuordnung der Dekanats Ebene Bistum Magdeburg Amtsblatt 11 2008 Bischof abgerufen am 14 Februar 2023 Ausflug nach Sittichenbach Senioren Union der CDU 5 September 2019 abgerufen am 27 Februar 2023 Nr 179 Pfarreierrichtungen Bistum Magdeburg Amtsblatt 12 2010 Dokumente des Bischofs abgerufen am 6 Februar 2023 Historisches Architektenregister kmkbuecholdt de abgerufen am 27 Februar 2023 51 46756 11 51617 Koordinaten 51 28 3 2 N 11 30 58 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Maria Himmelfahrt Sittichenbach amp oldid 238923370