www.wikidata.de-de.nina.az
Littamum war eine romische Strassenstation der Via Julia Augusta die sich vermutlich auf dem Gebiet des heutigen Innichen Sudtirol befand Sie durfte von den Romern nach der Eroberung des Gebietes im Rahmen der Augusteischen Alpenfeldzuge 15 v Chr errichtet worden sein und bis ins 5 oder 6 Jahrhundert bestanden haben Ihre genaue Lokalisierung ist bis heute umstritten Littamum auf der Via Julia Augusta Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Schriftquellen 2 Name 3 Lokalisierung und Archaologie 4 Literatur 5 AnmerkungenGeschichte und Schriftquellen BearbeitenDie archaologischen Ausgrabungen im Gebiet weisen auf eine ursprunglich keltische Besiedlung hin die bis in die spate Bronzezeit zuruckgeht Das Gebiet bei Innichen befand sich im Konigreich Noricum man sprach die kaum belegte Norische Sprache Im Zuge der fruhen Expansionsbemuhungen unter Kaiser Augustus den Augusteischen Alpenfeldzugen zogen die Romer 15 v Chr unter dem Feldherrn Drusus durch das Pustertal unterwarfen die ratischen und keltischen Stamme und richteten die Provinzen Raetia und Noricum ein In der Folge wurde die Mansio Littamum als Station der Via Julia Augusta errichtet Diese Romerstrasse fungierte als Abkurzung zwischen Veldidena und Aguntum bzw Aquileia Littamum war die Station zwischen Aguntum und Sebatum Der Name findet sich nur im Itinerarium Antonini aus dem 3 Jahrhundert n Chr in der deklinierten Form Littamo Spatere Schriftzeugnisse fehlen ganz der Name scheint in den bajuwarischen Urkunden nicht mehr auf die Slawen hatten erst ab dem 10 Jahrhundert eine eigenstandige Kultur der Schriftlichkeit Im Gegensatz zu vielen anderen Strassenstationen wie Vipitenum oder Veldidena fand Littamum damit wohl keinen Eingang in den Sprachgebrauch der nachromischen Besiedlung Demnach durfte die Anlage mit dem Untergang des Romischen Reiches in der Spatantike aufgelassen und vergessen worden sein Die Unruhen der Volkerwanderung und insbesondere die bajuwarisch slawischen Auseinandersetzungen rund ums Toblacher Feld im 6 und 7 Jahrhundert scheint Littamum nicht uberstanden zu haben Name BearbeitenDer Name wird als keltisch eingeordnet und bezog sich ursprunglich nur auf die Keltensiedlung an der Stelle Fur die Bedeutung des Namens wird meist die indogermanische Wurzel lit breit ausgedehnt herangezogen Es liegt ein moglicher Superlativ auf tamo vor Das rekonstruierte Ausgangswort ist Littamom Littamon die breiteste Stelle das grosste Feld der Talsohle 1 Lokalisierung und Archaologie Bearbeiten nbsp Innichen von Norden auf der kleinen Anhohe links wurden Reste eines Castrums gefunden bei dem romanischen Kirchturm wird die Zivilsiedlung lokalisiert und beim Krankenhaus links vorne war die Therme Weil Littamum urkundlich so schwer fassbar ist gab es einige Historiker die diese Station in Osttirol lokalisierten Laut dem Itinerarium Antonini ist Littamum namlich 23 romische Meilen von Aguntum entfernt da ware das Dorf Strassen in Osttirol Dann wurden aber die Abstande zu Sebatum und Vipitenum sowie die Position der Meilensteine nicht mehr stimmen Es wird vermutet dass auf dem Itinerarium ein X vergessen wurde und statt XXXIII mpm nur XXIII mpm geschrieben wurde 2 Haufig wird Littamum daher auf dem Gebiet des heutigen Sudtiroler Ortes Innichen lokalisiert Bei der Mundung des Sextner Baches nordlich der dortigen Stiftskirche wurden einige Funde einer Zivilsiedlung vicus aus der Romerzeit gemacht Beim Krankenhaus wurden Strukturen einer Thermenanlage mit Hypokaustum gefunden Auf dem Buhel mit dem heutigen Soldatenfriedhof und nordwestlich davon wurden Fundamente eines Castrums freigelegt und zwischen diesem Buhel und dem Sextner Bach konnte ein romisches Graberfeld festgestellt werden Am Kranzhof und am Innichberg nordostlich von Innichen gibt es Funde einer spathallstattzeitlichen Siedlung die auch Elemente aus der Romerzeit aufweist Im Umland sind romische Landguter villae rusticae nachgewiesen 2 3 Literatur BearbeitenLorenzo Dal Ri Stefano Di Stefano Eine Mansio im Noricum Tempus Reparatum Oxford 2005 ISBN 1 84171 729 0 Anmerkungen Bearbeiten Xavier Delamarre Noms de lieux celtique de l Europe ancienne Keltische Ortsnamen im antiken Europa Errance Paris 2012 ISBN 978 2 87772 483 8 S 179 a b Reimo Lunz Archaologische Streifzuge durch Sudtirol Pustertal und Eisacktal Athesia Bozen 2005 ISBN 978 88 8266 258 5 S 37 ff 119 ff GeoBrowser Provinz Bozen abgerufen am 9 Oktober 2021 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Littamum amp oldid 218927483