www.wikidata.de-de.nina.az
Die Liste der 1933 bis 1938 nach osterreichischem Recht Hingerichteten bietet einen Uberblick uber jene 45 Manner die aufgrund der Rechtslage zur Todesstrafe in der Zeit zwischen dem 10 November 1933 Verhangung des Standrechts in Osterreich durch die Regierung Dollfuss II und dem Marz 1938 Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich in Osterreich zum Tode verurteilt und hingerichtet justifiziert wurden Nach osterreichischem Recht war es zwischen 1934 und 1938 zwar auch moglich Frauen hinzurichten doch ist es dazu nicht gekommen Inhaltsverzeichnis 1 Rechtliche Grundlagen 1 1 1933 bis 1 Mai 1934 1 2 1 Mai 1934 bis 1938 2 Liste vollstreckter Todesurteile 3 Aufteilung nach Ort und Zeit 4 Graber 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseRechtliche Grundlagen BearbeitenIn der 1918 gegrundeten Republik Osterreich galt zunachst noch ein aus der Habsburgermonarchie stammendes Notverordnungsrecht das die Todesstrafe fur eine Reihe von Delikten vorsah Die Verfassung der Republik Osterreich von 1920 sah die Todesstrafe im ordentlichen Verfahren nicht mehr vor Die Vorschriften des Strafgesetzes von 1852 betreffend das standrechtliche Verfahren blieben davon unberuhrt 1933 bis 1 Mai 1934 Bearbeiten Unter dem seit Fruhjahr 1933 mittels Verordnungen autoritar regierenden Bundeskanzler Engelbert Dollfuss CSP wurde in der Ministerratssitzung vom 10 November 1933 die Verhangung des Standrechts in Osterreich beschlossen wodurch im Fall mehrerer Delikte wieder die Todesstrafe entsprechend dem Strafgesetz von 1852 verhangt werden konnte 1 der entsprechende Beschluss trat am nachsten Tag in Kraft Standrechtliche Verfahren waren seither vorgesehen fur die Delikte des Mordes der Brandlegung sowie fur das Verbrechen der offentlichen Gewalttatigkeit und zwar gegen Personen die auf frischer Tat ergriffen wurden oder deren Schuld ohne Verzug feststellbar war nbsp Benachrichtigung des Bundeskanzleramtes uber die Einleitung des standrechtlichen Verfahrens gegen Peter Strauss 1934 Nach den gesetzlichen Vorgaben wurden standrechtliche Verfahren von einem aus vier Richtern und einem Staatsanwalt bestehenden fliegenden Senat gefuhrt der am Oberlandesgericht Wien seinen Sitz hatte und falls notwendig zum zustandigen Landes bzw Kreisgericht anreiste Die Verhandlungsdauer betrug im standrechtlichen Verfahren langstens drei Tage wobei der Prozess entweder mit einem Freispruch oder mit der Todesstrafe zu enden hatte Betrug die voraussichtliche Verfahrensdauer mehr als drei Tage so musste der Fall vor einem ordentlichen Gericht verhandelt werden welches jedoch keine Todesurteile verhangen konnte Das standrechtliche Verfahren hingegen endete bei einstimmiger Bejahung der Schuldfrage mit der Verurteilung zum Tode durch den Strang Gegen das Urteil eines Standgerichtes war kein Rechtsmittel zulassig einzig eine Begnadigung zu lebenslanger Haft durch den Bundesprasidenten war moglich wenn ein Gnadengesuch gestellt wurde und das Justizministerium dieses dem Bundesprasidenten vorlegte Unterblieb ein entsprechendes Gnadengesuch oder wurde es vom Bundesprasidenten abgelehnt so war das Todesurteil nach regular zwei Stunden am Wurgegalgen zu vollstrecken Auf Antrag des Verurteilten konnte die Hinrichtung um eine weitere Stunde die sogenannte dritte Stunde aufgeschoben werden Aufgrund dieser engen Zeitvorgaben reiste der fliegende Senat meist bereits zusammen mit dem Scharfrichter und dessen Assistenten zum Verhandlungsort an Nach der Verkundung eines Todesurteils wurden unverzuglich die Vorbereitungen fur den Vollzug der Strafe getroffen d h der Verurteilte wurde in einer Todeszelle isoliert geistlicher Beistand und eine Henkersmahlzeit angeboten letzte Besuche organisiert und der Wurgegalgen errichtet Traf bis spatestens drei Stunden nach Verkundung des Todesurteils keine Nachricht uber die erfolgte Begnadigung ein so wurde das Urteil vollstreckt Scharfrichter bei den weitaus meisten Hinrichtungen zwischen 1933 und 1938 war Johann Lang aus Wien ein Neffe des 1925 verstorbenen kaiserlichen Scharfrichters Josef Lang Ihm zur Seite standen zwei Assistenten der Fiakerfahrer Josef Bors und der Fleischwaren Markthandler Franz Spitzer Hinrichtungen wurden auch von anderen Henkern durchgefuhrt z B in den Fallen von Josef Ahrer Josef Stanek Anton Bulgari und Koloman Wallisch Der erste Prozess im standrechtlichen Verfahren fand am 14 Dezember 1933 in Wels statt wobei das Todesurteil auf Empfehlung des Justizministers jedoch vom Bundesprasidenten in eine Freiheitsstrafe umgewandelt wurde 2 Die zivilen Standgerichte auf der 1933 geschaffenen rechtlichen Grundlage kamen besonders nach den Februarkampfen 1934 zum Einsatz Per Notverordnung wurde vom 12 bis zum 21 Februar 1934 auch das Verbrechen des Aufruhrs gemass 73 74 StG 1852 der Standgerichtsbarkeit unterworfen 3 so dass Personen die im Zuge der Kampfe bewaffnet gefangen genommen worden waren zum Tode verurteilt werden konnten 4 Die im Eilverfahren abgewickelten Prozesse uberwiegend gegen Aktivisten der Sozialdemokratischen Partei und des Republikanischen Schutzbundes endeten mit 24 Todesurteilen von denen 15 in Haftstrafen umgewandelt 5 und 9 vollstreckt wurden 1 Mai 1934 bis 1938 Bearbeiten nbsp Staatswappen des Bundesstaates Osterreich 1934 bis 1938Mit der am 1 Mai 1934 in Kraft getretenen Maiverfassung wurde die Republik Osterreich auch formalrechtlich zu einem autoritaren Staat siehe Standestaat Austrofaschismus umgestaltet bis zum Anschluss an das Deutsche Reich im Marz 1938 hiess der Staat nun offiziell Bundesstaat Osterreich Am 19 Juni 1934 fuhrte eine Gesetzesanderung die Todesstrafe auch im ordentlichen Verfahren wieder ein 6 Am 12 Juli 1934 wurde den osterreichischen Standgerichten auch die Zustandigkeit fur Vergehen im Zusammenhang mit Sprengstoffattentaten und dem illegalen Besitz von Sprengstoff ubertragen Beim Juliputsch am 25 Juli 1934 verubten SS Manner die als Soldaten des Bundesheeres und Polizisten verkleidetet waren einen Uberfall auf das Bundeskanzleramt in Wien in dessen Verlauf Bundeskanzler Dollfuss getotet wurde Gleichzeitig drang eine andere Gruppe von nationalsozialistischen Aktivisten in die Senderaume der RAVAG ein Nach dem Scheitern des Putschversuchs trat am 26 Juli 1934 das Verfassungsgesetz uber die Einfuhrung eines Militargerichtshofes als Ausnahmegerichtes zur Aburteilung der mit dem Umsturzversuch vom 25 Juli 1934 im Zusammenhang stehenden strafbaren Handlungen in Kraft wodurch zusatzlich zu den bereits existierenden zivilen Standgerichten auch ein militarisches Standgericht geschaffen wurde 7 Der auf diese Weise ins Leben gerufene Militargerichtshof ahnelte in Zusammensetzung Verfahrensfuhrung und Kompetenzen den zivilen Standgerichten ausser dass beim Militargericht vier Offiziere als Richter fungierten Die nach dem Juliputsch verhafteten Personen wurden von der Staatsanwaltschaft in schwer und minder Beteiligte geschieden Die Schwerbeteiligten Anfuhrer Mitkampfer Kuriere usw wurden auch dann dem Militargericht zur Aburteilung ihrer mit dem Putsch im Zusammenhang stehenden Vergehen uberstellt wenn ein Verfahren gegen sie bereits vor einem ordentlichen Gericht oder einem zivilen Standgericht anhangig war Die abermals im Eilverfahren abgewickelten Prozesse gegen die Beteiligten des Juliputsches von denen viele aus den Reihen der Exekutive sowie des Bundesheeres gekommen waren endeten mit zahlreichen Todesurteilen von denen 13 vollstreckt wurden Nach dem Anschluss Osterreichs im Marz 1938 ahnelte die Rechtslage zur Todesstrafe der des Deutschen Reiches Liste vollstreckter Todesurteile BearbeitenDie folgende Tabelle listet jene Personen auf die 1933 bis 1938 durch osterreichische Gerichte sowohl in Anwendung des Standrechts als auch im ordentlichen Verfahren zum Tode verurteilt und hingerichtet wurden 8 Bei einer grossen Anzahl von Todesurteilen erfolgte eine Umwandlung in Haftstrafen Im Zeitraum zwischen den Februarkampfen im Februar 1934 und dem Anschluss im Marz 1938 wurden in Osterreich 141 Todesurteile ausgesprochen von denen 44 vollstreckt wurden 9 Allein im Galgenhof des Landesgerichtes Wien wurden im besprochenen Zeitraum 21 Hinrichtungen am Wurgegalgen durchgefuhrt Im Jahr 1936 verhangten osterreichische Gerichte 18 Todesurteile Geschworenengerichte 14 Standgerichte 4 von denen zwei vollstreckt wurden im Jahr 1937 verhangten osterreichische Gerichte 30 Todesurteile Geschworenengerichte 23 Standgerichte 7 von denen 9 vollstreckt wurden 10 Nr Hinrichtung Person Anmerkung1 12 Jan 1934 Peter Strauss 1900 Tagelohner wegen Brandstiftung zum Tode verurteilt und im Hof des Landesgerichtes Graz am Wurgegalgen hingerichtet Scharfrichter Johann Lang unter Assistenz von Franz Spitzer und Josef Bors 2 14 Feb 1934 Karl Munichreiter 1891 Schuhmachergehilfe nach den Februarkampfen als Schutzbund Gruppenfuhrer zum Tode verurteilt und im Galgenhof des Landesgerichtes Wien am Wurgegalgen hingerichtet Da sich Johann Lang zu dieser Zeit bei einem Mordprozess in Klagenfurt dem Fall Barnthaler fur eine etwaige Hinrichtung in Bereitschaft hielt wurde in Wien ein Ersatzscharfrichter tatig 11 3 15 Feb 1934 Georg Weissel 1899 Offizier der Wiener Berufsfeuerwehr nach den Februarkampfen als Schutzbundler zum Tode verurteilt und an diesem Tag als Erster im Galgenhof des Landesgerichtes Wien am Wurgegalgen hingerichtet 4 15 Feb 1934 Emil Swoboda 1898 Schlossergehilfe nach den Februarkampfen als Schutzbund Gruppenfuhrer zum Tode verurteilt und an diesem Tag als Zweiter im Galgenhof des Landesgerichtes Wien am Wurgegalgen hingerichtet 5 16 Feb 1934 Viktor Rauchenberger 12 1908 Maurergehilfe aus Rohrbach an der Golsen nach den Februarkampfen in Ob der Kirche bei Hainfeld als Schutzbundler zum Tode verurteilt und an diesem Tag als Erster im Hof des Kreisgerichtes St Polten am Wurgegalgen hingerichtet Scharfrichter Johann Lang 6 16 Feb 1934 Johann Hois 13 1891 Fabrikarbeiter aus Rohrbach an der Golsen nach den Februarkampfen in Ob der Kirche bei Hainfeld als Schutzbundler zum Tode verurteilt und an diesem Tag als Zweiter im Hof des Kreisgerichtes St Polten am Wurgegalgen hingerichtet Scharfrichter Johann Lang 7 17 Feb 1934 Josef Stanek 1883 Arbeiterkammersekretar in Graz nach den Februarkampfen als Schutzbundler zum Tode verurteilt und im Hof des Landesgerichtes Graz am Wurgegalgen hingerichtet Scharfrichter Julius Fuchs 14 8 17 Feb 1934 Josef Ahrer 1908 Nach den Februarkampfen als Schutzbundler zum Tode verurteilt und im gerichtlichen Gefangenenhaus Steyr am Wurgegalgen hingerichtet Scharfrichter Franz Wurm 9 19 Feb 1934 Koloman Wallisch 1889 Nationalratsabgeordneter nach den Februarkampfen als Sozialdemokrat zum Tode verurteilt und im Hof des Kreisgerichtes Leoben Dominikanergasse 13 am Wurgegalgen hingerichtet als Scharfrichter fungierte der Wiener Fleischhauer Franz Spitzer 15 16 10 22 Feb 1934 Anton Bulgari 1877 Malergehilfe und Arbeiter Samariter nach den Februarkampfen als Schutzbundler zum Tode verurteilt und im Hof des Landesgerichtes Linz am Wurgegalgen hingerichtet als Scharfrichter fungierte ein ehemaliger Matrose der k u k Kriegsmarine namens Abele 11 24 Juli 1934 Josef Gerl 1912 Goldschmied und Sozialdemokrat nach Sprengstoffanschlag auf die Donauuferbahn zum Tode verurteilt und im Galgenhof des Landesgerichtes Wien am Wurgegalgen hingerichtet 12 31 Juli 1934 Franz Holzweber 1904 Beim Juliputsch am Angriff auf das Bundeskanzleramt beteiligt als Nationalsozialist zum Tode verurteilt und an diesem Tag als Erster im Galgenhof des Landesgerichtes Wien am Wurgegalgen hingerichtet Scharfrichter Johann Lang 13 31 Juli 1934 Otto Planetta 1899 Beim Juliputsch Morder von Bundeskanzler Dollfuss als Nationalsozialist zum Tode verurteilt und an diesem Tag als Zweiter im Galgenhof des Landesgerichtes Wien am Wurgegalgen hingerichtet Scharfrichter Johann Lang 14 1 Aug 1934 Friedrich Wurnig 1908 Beim Juliputsch Morder des Innsbrucker Polizeikommandanten Franz Hickl als Nationalsozialist zum Tode verurteilt und im kleinen Hof des Innsbrucker Gefangenenhauses am Wurgegalgen hingerichtet Scharfrichter Johann Lang 15 7 Aug 1934 Ernst Feike 1911 Beim Juliputsch als aktiver Bundesheersoldat am Angriff auf das Bundeskanzleramt beteiligt als Nationalsozialist zum Tode verurteilt und im Galgenhof des Landesgerichtes Wien am Wurgegalgen hingerichtet Scharfrichter Johann Lang 16 13 Aug 1934 Erich Wohlraab 1908 Beim Juliputsch als aktiver Polizist am Angriff auf das Bundeskanzleramt beteiligt als Nationalsozialist zum Tode verurteilt und an diesem Tag als Erster im Galgenhof des Landesgerichtes Wien am Wurgegalgen hingerichtet Scharfrichter Johann Lang 17 13 Aug 1934 Josef Hackl 1906 Beim Juliputsch als aktiver Polizist am Angriff auf das Bundeskanzleramt beteiligt als Nationalsozialist zum Tode verurteilt und an diesem Tag als Zweiter im Galgenhof des Landesgerichtes Wien am Wurgegalgen hingerichtet Scharfrichter Johann Lang 18 13 Aug 1934 Franz Leeb 1902 Beim Juliputsch als aktiver Polizist am Angriff auf das Bundeskanzleramt beteiligt als Nationalsozialist zum Tode verurteilt und an diesem Tag als Dritter im Galgenhof des Landesgerichtes Wien am Wurgegalgen hingerichtet Scharfrichter Johann Lang 19 13 Aug 1934 Ludwig Maitzen 1905 Beim Juliputsch als aktiver Polizist am Angriff auf das Bundeskanzleramt beteiligt als Nationalsozialist zum Tode verurteilt und an diesem Tag als Vierter im Galgenhof des Landesgerichtes Wien am Wurgegalgen hingerichtet Scharfrichter Johann Lang 20 18 Aug 1934 Johann Domes 1901 Beim Juliputsch Anfuhrer des Uberfalls auf die RAVAG als Nationalsozialist zum Tode verurteilt und im Galgenhof des Landesgerichtes Wien am Wurgegalgen hingerichtet Scharfrichter Johann Lang 21 20 Aug 1934 Franz Saureis 1904 Landwirtschaftlicher Arbeiter aus Bad Ischl beim Juliputsch im Besitz von Sprengstoff Als Nationalsozialist zum Tode verurteilt und an diesem Tag als Erster im Galgenhof des Landesgerichtes Wien am Wurgegalgen hingerichtet 22 20 Aug 1934 Franz Unterberger 1907 Landwirtschaftlicher Arbeiter aus Bad Ischl beim Juliputsch im Besitz von Sprengstoff Als Nationalsozialist zum Tode verurteilt und an diesem Tag als Zweiter im Galgenhof des Landesgerichtes Wien am Wurgegalgen hingerichtet 23 22 Aug 1934 Rudolf Erlbacher 1906 Beim Juliputsch als Nationalsozialist am Aufstand im Ennstal beteiligt fur Mord in Klachau bei Bad Mitterndorf zum Tode verurteilt und im Hof des Kreisgerichtes Leoben Dominikanergasse 13 am Wurgegalgen hingerichtet 24 29 Aug 1934 Franz Ebner 1902 Beim Juliputsch als Nationalsozialist am Aufstand im Ennstal beteiligt fur Mord an einem Gendarmen in St Gallen zum Tode verurteilt und im Hof des Kreisgerichtes Leoben Dominikanergasse 13 am Wurgegalgen hingerichtet 25 3 Sep 1934 Willibald Bendinger 1912 Hilfsarbeiter aus Kapfenberg fur Raubmord am Huttenwirt und einem Gast der auf 2481 m u A in den Felber Tauern gelegenen St Poltner Hutte zum Tode verurteilt und im Galgenhof des Landesgerichtes Wien am Wurgegalgen hingerichtet 26 13 Sep 1934 Johann Fleischer 1908 Hilfsarbeiter aus Schottwien fur Raubmord an einem Paar am Sonnwendstein sowie an einem Madchen im Haidbachgraben Semmeringgebiet zum Tode verurteilt und im Galgenhof des Landesgerichtes Wien am Wurgegalgen hingerichtet 27 21 Nov 1934 Alois Gaidosch jun 1913 Fur Mord an seinem Vater dem Landwirt und Hofbesitzer Alois Gaidosch sen in Ollern Bezirk Tulln zum Tode verurteilt und im Galgenhof des Landesgerichtes Wien am Wurgegalgen hingerichtet 17 28 4 Jan 1935 Johann Bogensperger 1905 Hilfsarbeiter aus Pusterwald Gerichtsbezirk Judenburg fur Raubmord an dem siebenjahrigen Viktor Heinisser zum Tode verurteilt und im Hof des Kreisgerichtes Leoben Dominikanergasse 13 am Wurgegalgen hingerichtet 29 27 Feb 1935 Anton Pribauer 1912 Hilfsarbeiter aus Ganserndorf fur Raubmord an dem pensionierten Wachmann Jakob Pollak in Matzen Bezirk Ganserndorf zum Tode verurteilt und im Galgenhof des Landesgerichtes Wien am Wurgegalgen hingerichtet 30 7 Marz 1935 Franz Bock 1895 Schmiedemeister fur Raubmord an der Gastwirtin Katharina Hicker in Oberstinkenbrunn Bezirk Hollabrunn zum Tode verurteilt und an diesem Tag als Erster im Galgenhof des Landesgerichtes Wien am Wurgegalgen hingerichtet 31 7 Marz 1935 Alois Sedlak 1882 Hilfsarbeiter fur Raubmord an der Gastwirtin Katharina Hicker in Oberstinkenbrunn Bezirk Hollabrunn zum Tode verurteilt und an diesem Tag als Zweiter im Galgenhof des Landesgerichtes Wien am Wurgegalgen hingerichtet 32 9 Nov 1935 Wilhelm Neubauer 1914 Kontorist zum Tatzeitpunkt arbeitslos fur Raubmord an der Architektenwitwe Marie Flohr zum Tode verurteilt und im Hof des Landesgerichtes Graz am Wurgegalgen hingerichtet 33 30 Nov 1935 Johann Neudorfer 1904 Hilfsarbeiter aus Zell am See fur Mord an seiner Freundin Elise Trauner in Kehlbach bei Saalfelden zum Tode verurteilt und im Galgenhof des Landesgerichtes Salzburg am Wurgegalgen hingerichtet Scharfrichter Johann Lang 34 4 Aug 1936 Peter Weichselbaum 1904 Fur den zusammen mit Komplizen auf einer Alm bei Mallnitz begangenen Mord an Josef Fercher dem Ehemann seiner Geliebten sowie Brandstiftung zum Tode verurteilt und im Hof des Landesgerichtes Graz am Wurgegalgen hingerichtet 35 14 Dez 1936 Hermann Leitner 1885 Hammerschmiedebesitzer aus Sarleinsbach Bezirk Rohrbach fur den im November 1936 begangenen Mord an seiner Ehefrau Marie zum Tode verurteilt und im Hof des Landesgerichtes Linz am Wurgegalgen hingerichtet Scharfrichter Johann Lang 36 8 Jan 1937 Alois Strigl 1893 Hilfsarbeiter aus Au bei Marchtrenk als nationalsozialistischer Parteiganger fur das Eisenbahnattentat auf den Ostende Wien Express D Zug 117 bei Oftering am 10 April 1934 sowie einen Sprengstoffanschlag in Kematen an der Krems zum Tode verurteilt und an diesem Tag als Erster im Hof des Landesgerichtes Linz am Wurgegalgen hingerichtet Scharfrichter Johann Lang 37 8 Jan 1937 Josef Scheinecker 1897 Fabrikarbeiter als nationalsozialistischer Parteiganger fur das am 10 April 1934 in Mitterbachham bei Oftering begangene Eisenbahnattentat auf den Ostende Wien Express D Zug 117 sowie einen Sprengstoffanschlag in Kematen an der Krems zum Tode verurteilt und an diesem Tag als Zweiter im Hof des Landesgerichtes Linz am Wurgegalgen hingerichtet Scharfrichter Johann Lang 38 12 Marz 1937 Eduard Pritz 1902 Jagdangestellter aus Munichreith Bezirk Melk fur den im November 1934 in Mayerhof bei Purgstall an der Erlauf begangenen Raubmord an Leopold Moser sowie den versuchten Mord an seiner Ehefrau Katharina Pritz zum Tode verurteilt und im Hof des Kreisgerichtes Krems am Wurgegalgen hingerichtet seine Leiche der Wiener Anatomie ubergeben Scharfrichter Johann Lang 39 12 Mai 1937 Herbert Schlogl 1916 Schuhmachergehilfe fur den im April 1937 auf der Neunkirchner Allee begangenen Raubmord an der paraguayischen Diplomatentochter Ingrid Wiengreen eine Freundin Hans Sterneders und Karl Steiners zum Tode verurteilt und an diesem Tag als Erster im Hof des Kreisgerichtes Wiener Neustadt am Wurgegalgen hingerichtet Scharfrichter Johann Lang 40 12 Mai 1937 Fritz Fleck 1917 Mullergehilfe fur den im April 1937 auf der Neunkirchner Allee begangenen Raubmord an der paraguayischen Diplomatentochter Ingrid Wiengreen eine Freundin Hans Sterneders und Karl Steiners zum Tode verurteilt und an diesem Tag als Zweiter im Hof des Kreisgerichtes Wiener Neustadt am Wurgegalgen hingerichtet Scharfrichter Johann Lang 41 2 Juni 1937 Karl Dorr 1896 Angestellter der Bundesbahn aus Wien fur Mord an seiner geschiedenen Ehefrau zum Tode verurteilt und im Galgenhof des Landesgerichtes Wien am Wurgegalgen hingerichtet 42 5 Juni 1937 Alois Eder 1912 Ehemaliger Gendarm auf Probe fur den im Herbst 1936 begangenen Mord an der Postamts Leiterin Anna Freytag in Grosspertholz Gmund zum Tode verurteilt und im Hof des Kreisgerichtes Krems am Wurgegalgen hingerichtet Scharfrichter Johann Lang 43 9 Aug 1937 Johann Fuchs 1911 Bauernsohn fur den in Schachen bei Vorau begangenen Mord an seiner schwangeren Geliebten Juliane Frauenthaler zum Tode verurteilt und im Hof des Landesgerichtes Graz am Wurgegalgen hingerichtet 44 13 Okt 1937 Anton Einbock 1904 Landwirt vulgo Schmiedbauer in Sittling in Taiskirchen am 20 Juli 1937 durch ein Geschworenengericht fur den im Dezember 1936 begangenen Mord an seiner Ehefrau Karoline sowie Brandstiftung zum Tode verurteilt und im Hof des Kreisgerichtes Ried im Innkreis am Wurgegalgen hingerichtet Scharfrichter Johann Lang 18 45 9 Feb 1938 Josef Eibl 1914 Hilfsarbeiter aus St Johann Tirol fur den im September 1937 in der Nahe von Fieberbrunn begangenen Raubmord an der Hausfrau Katharina Neuner bei dem er einen Rucksack voll Preiselbeeren erbeutete zum Tode verurteilt und im Hof des Landesgerichtes Innsbruck am Wurgegalgen hingerichtet Scharfrichter Johann Lang Martin Scherer 1899 aus St Georgen bei Salzburg der fur eine Reihe von Vergehen Giftmord in Bruck an der Glocknerstrasse Brandstiftung Versicherungsbetrug sowie Anstiftung weiterer Personen zu schweren Straftaten am 11 November 1937 durch ein Geschworenengericht in Salzburg nach osterreichischem Recht zum Tode verurteilt worden war wurde erst am 24 September 1938 also nach dem Anschluss Osterreichs an das Deutsche Reich hingerichtet siehe dazu die Liste von im Deutschen Reich hingerichteten Personen Da Todesurteile im Deutschen Reich zu dieser Zeit mit dem Fallbeil vollstreckt wurden die Hinrichtung mittels Hangen war zwar seit 1933 zugelassen wurde jedoch bis 1942 nicht angewandt ist davon auszugehen dass die Hinrichtung Scherers durch Enthaupten erfolgte Aufteilung nach Ort und Zeit Bearbeiten Hinrichtungen im Zusammenhang mit den Februarkampfen 1934 sind mit einem gekennzeichnet solche im Zusammenhang mit dem Juliputsch 1934 mit einem Niederosterreich 6 Hinrichtungen Krems Kreisgericht Pritz 1937 Eder 1937 St Polten Kreisgericht Rauchenberger 1934 Hois 1934 Wiener Neustadt Kreisgericht Schlogl 1937 Fleck 1937 Oberosterreich 6 Hinrichtungen Linz Landesgericht Bulgari 1934 Leitner 1936 Strigl 1937 Scheinecker 1937 Ried im Innkreis Kreisgericht Einbock 1937 Steyr Gefangenenhaus Ahrer 1934 Salzburg 1 Hinrichtung Salzburg Landesgericht Neudorfer 1935 Steiermark 9 Hinrichtungen Graz Landesgericht Strauss 1933 Stanek 1934 Neubauer 1935 Weichselbaum 1936 Fuchs 1937 Leoben Kreisgericht Wallisch 1934 Erlbacher 1934 Ebner 1934 Bogensperger 1935 Tirol 2 Hinrichtungen Innsbruck Landesgericht Wurnig 1934 Eibl 1938 Wien 21 Hinrichtungen Wien Landesgericht Munichreiter 1934 Weissel 1934 Swoboda 1934 Gerl 1934 Holzweber 1934 Planetta 1934 Feike 1934 Wohlraab 1934 Hackl 1934 Leeb 1934 Maitzen 1934 Domes 1934 Saureis 1934 Unterberger 1934 Bendinger 1934 Fleischer 1934 Gaidosch 1934 Pribauer 1935 Bock 1935 Sedlak 1935 Dorr 1937 Graber Bearbeiten nbsp Grab von Karl Munichreiter 1934 im Urnenhain der Feuerhalle Simmering nbsp Grab von Georg Weissel 1934 am Wiener Zentralfriedhof nbsp Grabstein fur Viktor Rauchenberger und Johann Hois 1934 am Hauptfriedhof St Polten nbsp Grab von Josef Ahrer 1934 im Urnenfriedhof am Tabor in Steyr nbsp Grabdenkmal der Freiheitskampfer 1934 unter ihnen Koloman Wallisch am Friedhof St Ruprecht in Bruck Mur nbsp Grab von Anton Bulgari 1934 auf dem St Barbara Friedhof in Linz nbsp Grab von Josef Gerl 1934 im Urnenhain der Feuerhalle SimmeringSiehe auch BearbeitenListe von HinrichtungenLiteratur BearbeitenWinfried R Garscha Opferzahlen als Tabu Totengedenken und Propaganda nach Februaraufstand und Juliputsch 1934 In Ilse Reiter Zatloukal Christiane Rothlander Pia Scholnberger Hrsg Osterreich 1933 1938 Interdisziplinare Annaherungen an das Dollfuss Schuschnigg Regime Bohlau Wien 2012 S 111 128 Harald Seyrl Hrsg Die Erinnerungen des osterreichischen Scharfrichters Erweiterte kommentierte und illustrierte Neuauflage der im Jahre 1920 erschienenen Lebenserinnerungen des k k Scharfrichters Josef Lang Edition Seyrl Wien 1996 ISBN 3 901697 02 0 Weblinks BearbeitenUber die Todesstrafe in der 1 Republik Memento vom 6 Februar 2006 im Internet Archive Wiener Zeitung wird mit dem Tode bestraft PDF 151 kB In Offentliche Sicherheit Das Magazin des Innenministeriums Nr 5 6 2010 Foto des Galgenhofes im Landesgericht fur Strafsachen Wien mit Fundamenten fur Wurgegalgen Bildarchiv Austria Foto des Galgenhofes im Landesgericht fur Strafsachen Wien bei einer Gedenkfeier zur Zeit des Nationalsozialismus Foto der Armesunderzelle Todeszelle im Landesgericht fur Strafsachen Wien Foto eines Wurgegalgens der auch 1933 bis 1938 im Landesgericht fur Strafsachen Wien verwendet wurde Website mit Foto des Grabes von Otto Planetta 1934 auf dem Dornbacher Friedhof in Wien Website mit Foto des Grabes von Franz Holzweber 1934 auf dem Friedhof Mauer in WienEinzelnachweise Bearbeiten Kundmachung der Bundesregierung vom 10 November 1933 uber die Verhangung der Todesstrafe wegen der Verbrechen des Mordes der Brandlegung und der offentlichen Gewalttatigkeit durch boshafte Beschadigung fremden Eigentums In BGBl Nr 505 1933 Wien 11 November 1933 Online auf ALEX Der damals 26 jahrige Bauernsohn Johann Breitwieser hatte auf dem elterlichen Hof in Mitterfils Gemeinde Pennewang die von ihm geschwangerte 19 jahrige Magd Hilde Strasser durch Messerstiche so schwer verletzt dass sie kurz nach ihrer Flucht zu einer Nachbarin daran starb Das Todesurteil gegen Breitwieser wegen Mordes wurde am Tag nach Prozessbeginn gefallt worauf Justizminister Kurt Schuschnigg dem zu dieser Zeit in Mallnitz weilenden Bundesprasidenten das Gnadengesuch vorlegte und die Todesstrafe funf Minuten vor der geplanten Hinrichtung Breitwiesers durch Scharfrichter Lang in eine lebenslange Freiheitsstrafe umgewandelt wurde Uber den Standgerichtsprozess wurde damals in allen grossen osterreichischen Zeitungen detailliert berichtet siehe ANNO AustriaN Newspapers Online fur das Jahr 1933 Austrofaschismus und Erinnerung Josef Ahrer abgerufen am 21 August 2018 Emmerich Talos Das austrofaschistische Herrschaftssystem Osterreich 1933 1938 2 Auflage Wien 2013 S 48 f Wolfgang Neugebauer Repressionsapparat und massnahmen 1933 1938 In Emmerich Talos Hrsg Austrofaschismus Politik Okonomie Kultur 1933 1938 7 Auflage Wien 2014 S 301 f Garscha Opferzahlen als Tabu S 117 Bundesgesetz vom 19 Juni 1934 uber die Wiedereinfuhrung der Todesstrafe im ordentlichen Verfahren und die Umgestaltung der Geschworenengerichte Strafrechtsanderungsgesetz 1934 In BGBl Nr 77 1934 Wien 23 Juni 1934 Online auf ALEX Bundesverfassungsgesetz vom 26 Juli 1934 uber die Einfuhrung eines Militargerichtshofes als Ausnahmegerichtes zur Aburteilung der mit dem Umsturzversuch vom 25 Juli 1934 im Zusammenhang stehenden strafbaren Handlungen In BGBl Nr 152 1934 Wien 26 Juli 1934 Online auf ALEX Schilderungen der betreffenden Straftaten sowie der Hinrichtungen wie sie in der damaligen aktuellen Berichterstattung abgedruckt wurden sind uber ANNO AustriaN Newspapers Online 1933 bis 1938 nachzulesen Hintergrund Die Todesstrafe in Oesterreich Hintergrund Die Todesstrafe in Osterreich DiePresse com 5 September 2013 abgerufen am 14 Oktober 2018 Die Todesstrafe im Jahre 1937 In Salzburger Volksblatt Nr 296 27 Dezember 1937 S 4 Online auf ANNO abgerufen am 15 August 2018 https anno onb ac at cgi content anno aid svb amp datum 19340214 amp query 22Scharfrichter Lang 22 amp ref anno search amp seite 10 Biographie Viktor Rauchenberger aktionfreiekunst com Austrofaschismus und Erinnerung abgerufen am 24 Dezember 2018 Biographie Johann Hois Hoys aktionfreiekunst com Austrofaschismus und Erinnerung abgerufen am 24 Dezember 2018 Kurt Bauer Der Februaraufstand 1934 Fakten und Mythen Bohlau Wien 2019 ISBN 978 3 205 23229 2 als E Book ISBN 978 3 205 23231 5 S 98 99 Paul Keri Soldat der Revolution Koloman Wallisch Prag 1934 Volltext online S 36 Notwendig ein Exempel zu statuieren Vor 70 Jahren wurde der Abgeordnete Koloman Wallisch vom Standgericht zum Tod verurteilt und hingerichtet in Wiener Zeitung vom 19 Februar 2004 online abgerufen am 1 August 2022 Schuljahr 1934 1935 In direle at 2 August 2015 archiviert vom Original am 12 August 2018 abgerufen am 11 August 2018 Schwere Suhne einer schrecklichen Tat Der Gattenmorder Einbock hingerichtet In Rieder Volkszeitung 14 Oktober 1937 Nr 41 S 10 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liste der 1933 bis 1938 nach osterreichischem Recht Hingerichteten amp oldid 239382287