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Josef Stanek 26 Mai 1883 in Wien 17 Februar 1934 in Graz war ein osterreichischer Politiker und Metallarbeitergewerkschafter Er gehort zu jenen neun Personen die nach den Februarkampfen 1934 zum Tode verurteilt und hingerichtet wurden Abbildung von Josef StanekLandesgericht Graz in dessen Hof Josef Stanek am Wurgegalgen hingerichtet wurde Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 1 1 Tatigkeit 1 2 Februarkampfe 1934 1 3 Mordfall Fuchs 1934 2 Familie 3 Gedenken 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenTatigkeit Bearbeiten Nach dem Ersten Weltkrieg war Josef Stanek in Wiener Neustadt tatig Spater war er Stadtrat und Sekretar der steirischen Arbeiterkammer in Graz 1 wo er fur Rechtsschutz Angelegenheiten zustandig war Daneben hatte er einige Funktionen in der Gewerkschaft sowie im Umfeld der SDAP inne Wegen seiner Aktivitaten fur die Sozialdemokratie war er bereits 1920 und 1925 wegen politischer Untriebe bestraft worden zwei weitere Verfahren hatte man vorzeitig eingestellt Inwieweit Stanek auch aktiver Schutzbundfuhrer war ist nicht abschliessend geklart Februarkampfe 1934 Bearbeiten Am Tag nach den Kampfen am 12 Februar wurde Stanek in seiner Wohnung in Graz verhaftet Bei seiner Vernehmung am 14 Februar gab er an den Vormittag des 12 Februar in seinem Buro in der Arbeiterkammer verbracht zu haben Wahrend der Mittagspause sei er auf der Strasse Koloman Wallisch begegnet der ihn uber Kampfe in Linz und die Ausrufung eines Generalstreiks informiert habe Danach sei er nach Hause gegangen und habe einen Nervenzusammenbruch erlitten Der Standgerichtsprozess gegen Stanek sowie die Mitangeklagten Johann Morth und Erich Wogg begann am 16 Februar Als Zeugen waren lediglich Kriminalbeamte und Staneks Ehefrau Wilhelmine die sich der Aussage entschlug zugelassen Dem Bericht des Kriminalbeamten Alfred Raab zufolge habe sich Stanek zu der vom Schutzbund bereits besetzten Wachstube in der Hackhergasse begeben und dort eine Rede gehalten Auf dem Mariahilferplatz Stadtteil Lend sei es wenig spater zwischen Angehorigen des Schutzbundes und Kriminalbeamten zu einem Wortwechsel sowie zu einer Schiesserei gekommen Nach dem Bericht Raabs blieb unklar ob Stanek dabei selbst schoss Die Angeklagten Morth und Wogg die wegen Beteiligung an den Kampfen um die Hirtenschule und dem Schienenwalzwerk in Gosting vor Gericht standen belasteten Stanek mit ihren Aussagen schwer Nach vorubergehender Unterbrechung wurde der Prozess am 17 Februar fortgefuhrt Das Urteil fur Stanek lautete schliesslich schuldig im Sinne der Anklage und damit Tod durch den Strang Auf Ersuchen wurde Stanek eine dritte Stunde bis zur Urteilsvollstreckung gewahrt um eine Begnadigung beim Bundesprasidenten erwirken zu konnen Justizminister Kurt Schuschnigg entschied jedoch den Antrag nicht an den Bundesprasidenten weiterzuleiten In der Ablehnung des Gnadengesuches heisst es Der Herr Bundesminister fur Justiz hat sich dafur entschieden im vorliegenden Fall keinen Gnadenantrag zu stellen weil es sich um einen Fuhrer handelt und nach einer Mitteilung des Landeshauptmannes in Steiermark dort abschreckende Wirkung noch nicht erreicht ist 2 3 4 Die Hinrichtung Staneks fand um 16 Uhr im Hof des Landesgerichtes Graz am Wurgegalgen statt Als Scharfrichter fungierte nicht Johann Lang sondern Julius Fuchs aus Eggenberg Dieser war ein Prosekturdiener am Anatomischen Institut der Grazer Universitat der sich freiwillig fur diese Aufgabe zur Verfugung gestellt hatte 5 Am Tag der Verurteilung und Hinrichtung Staneks in Graz wurde in Steyr der Sozialdemokrat Josef Ahrer ebenfalls zum Tod verurteilt und hingerichtet Mordfall Fuchs 1934 Bearbeiten Eine Woche nach der Hinrichtung Josef Staneks kam es in Zusammenhang damit zu einem Mordfall Am 21 Marz 1934 wurde in Graz die Leiche des Angehorigen des Freiwilligen Schutzkorps Johann Fuchs aus der Mur gezogen Die Leiche des vierfachen Vaters wies eine Schusswunde am Hinterkopf auf Die Polizei ging bei ihren Ermittlungen davon aus dass der Mord eigentlich Julius Fuchs dem Scharfrichter Staneks galt und der Schutzkorpsmann Johann Fuchs nur aufgrund einer Namensverwechslung getotet worden war 6 Familie BearbeitenJosef Staneks Witwe Wilhelmine wurde per Beschluss des Grazer Stadtrates vom 7 Juni 1962 mit dem Titel Burgerin der Stadt Graz ausgezeichnet Sie starb am 27 Juni 1967 7 Josef Stanek und seine Ehefrau Wilhelmine sind auf dem Grazer Zentralfriedhof bestattet Josef und Wilhelmine Stanek hatten einen Sohn Josef Stanek junior 1911 1938 Dieser war ab 1928 Mitglied der SDAP und Kompaniekommandant im Grazer Schutzbund Im Herbst 1934 wurde er in Wien verhaftet und in das Anhaltelager Wollersdorf eingewiesen Nach seiner Freilassung 1935 wanderte er zunachst in die Tschechoslowakei und dann in die Sowjetunion aus wo er eine Russin heiratete 1936 wurde er dort verhaftet 1938 wegen konterrevolutionarer trotzkistischer Tatigkeit zum Tode verurteilt und erschossen 1990 wurde Josef Stanek junior rehabilitiert 8 Gedenken Bearbeiten2007 wurde eine Gedenktafel fur Josef Stanek im Eingangsbereich der Volkshochschule Graz Hans Resel Gasse 6 8020 Graz angebracht In Kapfenberg Hafendorf ist die Josef Stanek Gasse nach ihm benannt Literatur BearbeitenWerner Anzenberger Martin Polaschek Widerstand fur eine Demokratie 12 Februar 1934 Epilog von Helmut Konrad Leykam Graz 2004 ISBN 3 7011 7482 2 Kurt Bauer Der Februaraufstand 1934 Fakten und Mythen Bohlau Wien 2019 ISBN 978 3 205 23229 2 als E Book ISBN 978 3 205 23231 5 Walter Edelbauer Anton Ofenbock Burgermeister von Wiener Neustadt von 1918 bis 1934 Weilburg Verlag Wiener Neustadt 1987 ISBN 3 900100 61 6 Gunter Kock Die gerichtliche Verfolgung von Josef Stanek und anderer Februarkampfer in der Steiermark In Karl R Stadler Sozialistenprozesse Politische Justiz in Osterreich 1870 1936 Vorwort und Herausgeber Fred Sinowatz Europa Verlag Wien 1986 ISBN 3 203 50948 2 Weblinks BearbeitenAbbildung der Grabstatte von Josef und Wilhelmine StanekEinzelnachweise Bearbeiten Edelbauer Anton Ofenbock 73 Ablehnung der Begnadigung von Josef Stanek 17 Februar 1934 zitiert nach Anzengruber Polaschek Widerstand 220 online Kock Verfolgung siehe Literatur 1934 1945 Unter Diktatur und Faschismus Memento vom 21 Marz 2013 im Internet Archive arbeiterkammer at Bauer Februaraufstand 98 99 Bauer Februaraufstand 98 99 Verstorbene Burgerinnen und Burger der Stadt Graz Osterreichische Stalin Opfer bis 1945 Josef Stanek 1911 1938 Normdaten Person GND 1035657058 lobid OGND AKS VIAF 301583820 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stanek JosefKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Politiker und GewerkschafterGEBURTSDATUM 26 Mai 1883GEBURTSORT WienSTERBEDATUM 17 Februar 1934STERBEORT Graz Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Stanek Gewerkschafter amp oldid 232187882