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Der Landtagdes Grossherzogtums Sachsen Weimar Eisenach bestand von 1816 bis 1918 und hatte seinen Sitz in Weimar Sein Nachfolger wurde der Landtag des Freistaates Sachsen Weimar Eisenach in der Weimarer Republik Inhaltsverzeichnis 1 Landstande ab 1816 2 Landtag ab 1850 3 Novemberrevolution 4 Mitglieder 5 Anmerkungen 6 Literatur 7 WeblinksLandstande ab 1816 BearbeitenNachdem Sachsen Weimar Eisenach auf dem Wiener Kongress Gebietszuwachse erfahren hatte und zum Grossherzogtum erhoben wurde erliess Grossherzog Karl August am 5 Mai 1816 eine fur die damalige Zeit liberale landstandige Verfassung Sachsen Weimar Eisenach war das erste Land in Deutschland nach den Befreiungskriegen dass eine derartige Verfassung erhielt Die in dieser Verfassung geregelten Landstande setzten sich aus 31 Vertretern der der Stande zusammen elf Abgeordnete wurden von dem Stande der Rittergutsbesitzer zehn von dem Stand der Burger und zehn von dem Stande der Bauern gestellt Die Wahl der Rittergutsbesitzer erfolgte in drei Wahlbezirken Der Weimarische und Jenaische Kreis mit Einschluss des Amtes Ilmenau und derjenigen Landesteile wahlte 4 Abgeordnete Der Eisenachische Kreis mit Einschluss der Amter Dermbach und Geis wahlte 3 Abgeordnete Der Neustadtischen Kreis wahlte 3 AbgeordneteDas elfte Mandat wurde von einem Vertreter der Universitat Jena besetzt Es handelte sich nicht um eine Virilstimme des Rektors sondern die Universitat besass Ritterguter woraus die Verfassung ein Mandat ableitete das von einem Mitglied des Senats der Universitat wahrgenommen wurde Die Wahl erfolgte unmittelbar durch die Urwahler des jeweiligen Bezirkes Das Wahlrecht hing am Besitz des Rittergutes Besass der betreffende mehrere Guter hatte er mehrere Stimmen Gab es mehrere Besitzer mussten sie sich einigen Die Wahl der Burger erfolgte in zehn Ein Abgeordneten Wahlbezirken Anmerkung 1 Residenzstadt Weimar Jena Burgel und Lobeda Allstadt Rastenberg Buttstadt und Buttelstadt und der Flecken Neumark Ilmenau Blankenhayn Kranichfeld Remda und Berka und der Flecken Tannroda Apolda Dornburg Sulza und Magdala Eisenach mit Fischbach Ostheim Geisa und Lengsfeld Vacha Berka an der Werra und Kreuzburg Neustadt und Triptis Weida und AumaDie Wahl der Bauern erfolgte ebenfalls in zehn Ein Abgeordneten Wahlbezirken Amter Weimar und Capellendorf Amter Burgel mit Tautenburg Dornburg und Jena mit den Stadtgerichts Dorfern Amter Allstadt Oldisleben Hardisleben Rossla und den Stadtgerichts Dorfern von Buttstadt Amter Blankenhayn Ilmenau Berka und Remda Amter Rudestedt Vieselbach und Tonndorf Amter Kaltennordheim Ostheim Dermbach und Geisa nebst dem Gericht Wenigentaft Amter Vacha mit der Vogtei Kreuzberg Tiefenort mit dem Gericht Marksuhl und Frauensee nebst den Patrimonial Amtern Lengsfeld und Volkershausen Amter Gerstungen Hausbreitenbach Creuzburg und Eisenach Amt Neustadt Amt Weida mit MildenfurthBauern und Burger wahlten ihre Vertreter indirekt uber Wahlmanner Je 50 Wohnhauser des Ortes wurde ein Wahlmann durch die Urwahler gewahlt Die Wahlmanner wahlten je Wahlbezirk den Abgeordneten und einen Vertreter Das Wahlrecht war an das Burger oder Nachbarrecht gebunden Fur Frauen und Unmundige wurde das Stimmrecht durch die Ehemanner oder Vormunder ausgeubt Es wurde jeweils ein Vertreter gewahlt Schieden beide aus erfolgten Nachwahlen Fur das passive Wahlrecht wurde gefordert dass der zu Wahlende mindestens 30 Jahre alt und ehelich und christlich geboren sein musste Daneben wurde ein unbescholtener Ruf und dass der Kandidat Deutscher sein musste gefordert sein Vater musste Deutscher sein und seinen Wohnsitz in Deutschland haben Daneben bestand ein Zensus Burger mussten ein Einkommen von 500 Talern in den Residenzstadten oder 300 Taler in anderen Stadten Bauern ein Vermogen von 200 Talern besitzen um wahlfahig zu sein Die Wahl erfolgte fur eine Wahlperiode von 6 Jahren Der Landtag sollte alle drei Jahre in der ersten Woche des Januars zusammentreten Zu ausserordentlichen Sitzungen konnte der Grossherzog einladen Das Amt des Prasidenten Landmarschall des Landtags war in der Familie Riedesel erblich Landmarschall war ab 1817 Georg Riedesel zu Eisenbach Die Landstande wahlten zwei Gehilfen als stellvertretende Prasidenten Diese wurden aus der Staatskasse besoldet Die Abgeordneten genossen Politische Immunitat Der Landtag verfugte uber Mitwirkungs und Kontrollrechte bezuglich des Staatsetats Neben der Mitwirkung im Gesetzgebungsverfahren bestand das Recht zur Ministeranklage Landtag ab 1850 BearbeitenDie Verfassung wurde am 15 Marz 1850 verandert und die Rechte des Parlaments gestarkt Der Landtag des Grossherzogtums setzte sich nun aus 33 Abgeordneten zusammen funf wurden in direkter Wahl von den grosseren Grundbesitzer gewahlt funf in direkter Wahl der ubrigen Hochstbesteuerten und 23 in allgemeinen indirekten Wahlen bestimmtSpater kamen noch vier weitere Mandate hinzu ein Vertreter des Senats der Universitat Jena ein Vertreter der Handelskammer fur das Grossherzogtum ein Vertreter der Landwirtschaftskammer fur das Grossherzogtum ein Vertreter der im Grossherzogtum bestehenden Arbeitskammer Novemberrevolution BearbeitenNach der Novemberrevolution wurde der Freistaat Sachsen Weimar Eisenach ausgerufen und das Mandat des Landtags endete Mitglieder BearbeitenFur die Mitglieder des Landtags siehe Kategorie Landtagsabgeordneter Herzogtum Sachsen Weimar Eisenach Liste der Mitglieder des Landtags von Sachsen Weimar Eisenach 1817 1823 Liste der Mitglieder des Landtags von Sachsen Weimar Eisenach 1823 1829 Liste der Mitglieder des Landtags von Sachsen Weimar Eisenach 1829 1835 Liste der Mitglieder des Landtags von Sachsen Weimar Eisenach 1871 1877 Anmerkungen Bearbeiten Die jeweiligen Ortsnamen in der damals gebrauchlichen Schreibweise Literatur BearbeitenHenning Kastner Der Weimarer Landtag 1817 1848 Kleinstaatlicher Parlamentarismus zwischen Tradition und Wandel Droste Dusseldorf 2014 Handbuch der Geschichte des deutschen Parlamentarismus Weblinks BearbeitenStaatshandbuch des Grossherzogtums Sachsen Weimar Eisenach Ausgabe 1819 namentliche Ubersicht als Digitalisat bei Google 14 2 MB Historisches Informationssystem der deutschen Staatenwelt seit 1815 PDF 44 kB Verfassung von 1816 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Landtag des Grossherzogtums Sachsen Weimar Eisenach amp oldid 222273454