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Der 1343 ausgerufene Kreuzzug von Smyrna war ein Kriegszug einer katholischen Liga unter der Fuhrung des Papsttums gegen das turkische Emirat Aydin unter Umur Bey Der Kreuzzug war primar eine Massnahme gegen turkische Piraten nachdem diese in den Jahren zuvor zahlreiche katholische Gebiete in Griechenland geplundert hatten Der Grossteil der Kampfe fand um die von Aydin beherrschte kleinasiatische Hafenstadt Smyrna das heutige Izmir statt Kreuzzug von SmyrnaDatum 1343 44 bis 1351Ort Agais SmyrnaAusgang Die christliche Liga erobert den Hafen von Smyrna KonfliktparteienPapst Clemens VI Republik Venedig Johanniterorden Konigreich Zypern Dauphine de Viennois Emirat Aydin turkische PiratenBefehlshaberHeinrich von Asti Martino Zaccaria Piero Zeno Humbert II von Viennois Umur Bey Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Aufruf zum Kreuzzug 3 Angriff auf Smyrna 4 Kreuzzug des Dauphins von Viennois 5 Friedensverhandlungen und Tod Umurs 6 Folgen 7 Literatur 8 EinzelnachweiseHintergrund BearbeitenSmyrna war im byzantinischen Reich einer der bedeutendsten Hafen in der ostlichen Agais Durch das Abkommen von Nymphaion 1261 erhielt die Republik Genua das Recht dort eine Handelskolonie einzurichten Im Jahr 1317 gelang es dem turkischen Kleinfursten Aydinoglu Mehmed Bey den landeinwarts gelegenen Burghugel von Smyrna Pagos die hellenistische Akropolis heute Kadifekale genannt einzunehmen Die untere Stadt mit dem Hafen und der dortigen neuen Festung blieb zunachst in genuesischer Hand wurde aber 1329 von Mehmeds Sohn Umur erobert 1 Unter Umurs Herrschaft stieg das Emirat Aydin schnell zur Seemacht auf Smyrna und Ephesos Panormos wurden die beiden Hauptstutzpunkte der turkischen Flotte Schiffe unter der Flagge Aydins betrieben Piraterie im gesamten ostlichen Mittelmeer und fuhrten Plunderungszuge auf der Morea und Negroponte durch Die Turken griffen lediglich lateinische d h katholische Besitzungen an da Umur 1335 mit dem byzantinischen Regenten Johannes Kantakuzenos ein Bundnis geschlossen hatte 2 Aufruf zum Kreuzzug Bearbeiten1342 wurde in Avignon Pierre Roger der Bischof von Sens als Clemens VI zum neuen Papst gewahlt Clemens war ein grosser Anhanger der Kreuzzugsidee und hoffte 50 Jahre nach dem Fall von Akkon und 70 Jahre seit dem letzten Kreuzzug auf ein Wiederaufflammen der Kreuzzugsbegeisterung Ein Vorstoss ins Heilige Land war zu diesem Zeitpunkt vollig utopisch aber das Zuruckdrangen der Turken von der kleinasiatischen Kuste erschien als machbares und sinnvolles Unterfangen Clemens fand Unterstutzung bei den Venezianern deren Kolonie Negroponte am schlimmsten unter den turkischen Plunderungen zu leiden hatte Von allen turkischen Furstentumern war Aydin die mit Abstand starkste Seemacht und wurde somit als Angriffsziel ausgewahlt Am 30 September 1343 rief Papst Clemens mit der Bulle Insurgentibus contra fidem in der ausfuhrlich die Graueltaten der turkischen Piraten geschildert wurden zum Kreuzzug gegen die Turken in Romanien auf und erhob fur drei Jahre einen europaweiten Kreuzzugszehnten 3 Zum ersten Mal war das geplante Ziel eines Kreuzzuges der griechische Raum und zum ersten Mal war dieser ausdrucklich gegen Turken gerichtet Auch spielten erstmals Wirtschaftsinteressen namlich die Sicherheit der Handelsschifffahrt im ostlichen Mittelmeer die entscheidende Rolle Daneben sollte der Kreuzzug als Prestigeprojekt Clemens auch das gesunkene Ansehen des Avignonesischen Papsttums wieder verbessern Zum geistlichen Anfuhrer Legaten des Kreuzzugs wurde Heinrich von Asti lateinischer Exil Patriarch von Konstantinopel und Bischof von Negroponte ernannt Neben dem Kirchenstaat und der Republik Venedig unter Doge Andrea Dandolo schlossen sich der Johanniterorden zu Rhodos unter Grossmeister Helion de Villeneuve und Konig Hugo IV von Zypern der Unternehmung an Die Republik Genua lag mit dem Konig von Zypern in Konflikt und beteiligte sich daher nicht direkt aber der Genuese Martino Zaccaria der gesturzte Herrscher von Chios und Erzfeind der Turken von Aydin erklarte sich bereit die papstliche Flotte zu fuhren Zaccaria wollte offensichtlich den Kreuzzug nutzen um seine Insel von den Byzantinern zuruckzuerobern obwohl der Papst dies ausdrucklich verboten hatte 4 Die beiden wichtigsten Verbundeten des Papstes fehlten jedoch Frankreich lag im Krieg mit England und das Konigreich Neapel befand sich seit der Thronbesteigung der jungen Konigin Johanna in einem instabilen Zustand Von den frankischen Fursten in Griechenland wo franzosische katalanische und italienische Abenteurer um die Macht kampften konnte auch keine Hilfe erwartet werden Im Byzantinischen Reich war wahrenddessen ein Burgerkrieg zwischen der Kaiserwitwe Anna von Savoyen und Johannes Kantakuzenos dem Verbundeten des Umur Bey ausgebrochen so dass absehbar war dass sich die Byzantiner nicht in den Kreuzzug der ja ehemals byzantinisches Gebiet zum Ziel hatte einmischen wurden konnen Angriff auf Smyrna Bearbeiten nbsp Ansicht von Smyrna aus dem Jahr 1801 Auch 450 Jahre nach dem Kreuzzug lassen sich immer noch gut die befestigte Stadt mit dem Hafen und im Hintergrund die alte Burg auf dem Hugel erkennen nbsp Mauern der Burg von Smyrna Kadifekale Die Burg auf dem Hugel konnte von den Kreuzfahrern nicht erobert werden Im Fruhjahr 1344 brach die christliche Flotte auf Venedig hatte etwa 20 Galeeren beigesteuert die von Piero Zeno befehligt wurden 5 die Johanniter sechs und der Papst und der Konig von Zypern je vier 6 An Christi Himmelfahrt dem 13 Mai 1344 schlug die Flotte bei Pallene Chalkidiki einen grossen turkischen Schiffsverband und verbrannte uber funfzig feindliche Schiffe Wahrend der Sommermonate scheint die Flotte weiterhin turkische Piraten in der Agais gejagt zu haben denn erst am 28 Oktober gelangten die Kreuzfahrer nach Smyrna Umur Bey hatte mit keinem Angriff von der Seeseite her gerechnet und war vollig unvorbereitet Seine Truppen standen zu diesem Zeitpunkt entweder in byzantinischen Diensten oder bewachten das Hinterland gegen die benachbarten turkischen Furstentumer Die Kreuzfahrer vernichteten zunachst die im Hafen eingeschlossenen feindlichen Schiffe und eroberten dann die Hafenfestung im Handstreich Die Turken zogen sich auf den Burghugel zuruck Es kam nun zur Pattsituation da weder die Christen noch die Turken die gegnerische Position erobern konnten Die Venezianer ummauerten das Hafenviertel und legten einen Wassergraben an Umur Bey zog Verstarkungen zusammen und belagerte damit den Hafen unterstutzt durch den Beschuss von Mangoneln Nach einem erfolgreichen Ausfall der Kreuzfahrer musste er jedoch die Belagerung abbrechen Etwas ausserhalb der Stadt und damit auch ausserhalb des Verteidigungsrings befand sich die Ruine einer Kirche die von den Christen als die spatantike Metropolitankirche angesehen wurde Zur Feier des Sieges uber die Turken beschloss Patriarch Heinrich von Asti nun dort eine Messe abzuhalten Zaccaria hatte zwar Einwande musste sich aber dem ranghoheren Patriarchen fugen so dass sich die christliche Fuhrung am 17 Januar 1345 zur Kirche begab Die Turken bemerkten dies erkannten die Gelegenheit und griffen an wahrend die Kreuzfahrer den Gottesdienst abhielten Den meisten christlichen Soldaten gelang die Flucht zum sicheren Hafen doch die Fuhrer des Kreuzzugs einschliesslich Zaccaria Zeno und dem Patriarchen wurden in der Kirche umzingelt und niedergemacht Der Wahrheitsgehalt dieser Todesumstande ist allerdings umstritten 7 Trotz des Verlusts ihrer Fuhrung konnten die verbliebenen christlichen Truppen den befestigten Hafen halten und die Pattsituation setzte sich fort Nachdem die Nachricht vom Tod der Anfuhrer Europa erreicht und dort Besturzung ausgelost hatte ernannte Papst Clemens den Johanniter Grossmeister Helion de Villeneuve interimsweise zum Anfuhrer der verbliebenen Truppen Bischof Raymond Saquet von Therouanne wurde zum neuen papstlichen Legaten des Kreuzzuges ernannt wahrend Bertrand des Baux Seigneur de Courthezon die papstlichen Galeeren kommandieren sollte Beide zeigten sich aber wenig begeistert und blieben in Frankreich 8 Im Mai 1345 ernannte der Papst dann den Johanniter Prior der Lombardei Giovanni de Biandrate zum Hauptmann der Truppen in Smyrna 9 Neuer venezianischer Flottenfuhrer wurde Niccolo Pisani der einige Zeit spater wiederum von Giustiniano Giustinian abgelost wurde 10 Kreuzzug des Dauphins von Viennois Bearbeiten nbsp Grosses Siegel Humberts II von Viennois Es zeigt wie dieser selbst gesehen werden wollte als Ritter Unterstutzung kam nun in Person des Dauphins von Viennois Humbert II Dieser plante schon langer an einen Kreuzzug teilzunehmen und bot daher dem Papst bereitwillig seine Hilfe an Humbert der letzte seiner Dynastie war ausserst fromm und sah sich selbst als edlen christlichen Ritter Er war aber kein kompetenter Militarfuhrer und allgemein wenig zielstrebig 11 Im Mai 1345 wurde er vom Papst zum neuen Fuhrer des Kreuzzuges ernannt im Sommer stach er in Marseille in See Uber Genua gelangte er auf dem Landweg Ende Oktober nach Venedig wo uber den weiteren venezianischen Beitrag zum Kreuzzug verhandelt wurde Das Kreuzzugsinteresse der Venezianer hatte inzwischen stark nachgelassen im Vordergrund standen nun ein neuer Konflikt mit Ungarn uber die Stadt Zara eine Handelsexpedition nach Alexandria sowie die Ermordung des neapolitanischen Prinzgemahls Andreas die einen grossen Krieg in Italien auszulosen drohte Schliesslich erhielt Humbert zwei Galeeren die ihn und seine wenigen Truppen nach Negroponte brachten wo man an Weihnachten 1345 eintraf 12 In Negroponte versuchte Humbert auf Wunsch der Venezianer vergeblich den Konflikt um die Markgrafschaft Boudonitza zwischen Guglielma Pallavicini und ihrem Mann Niccolo Zorzi zu schlichten Auch nahm er Kontakt mit der Venedig freundlichen byzantinischen Regentin Anna von Savoyen auf und bat darum die Insel Chios temporar als Stutzpunkt nutzen zu durfen Die Genuesen unter Admiral Simone Vignoso durchkreuzten allerdings diese Plane indem sie im Sommer 1346 die Byzantiner auf Chios angriffen und die Insel eroberten Dies stellte einen schweren Ruckschlag fur Humbert und Papst Clemens dar und fuhrte zu Konflikten im Kreuzfahrerlager da man nicht einig war wie man auf das genuesische Vorgehen reagieren sollte 13 Im Februar 1346 sollen die Kreuzfahrer in Mytilene auf Lesbos ein grosses turkisches Heer geschlagen haben allerdings handelt es sich dabei wohl um eine in Italien entstandene Falschmeldung Ende Juni erreichte Humbert jedenfalls endlich Smyrna Er lieferte sich hier einige Scharmutzel mit den Turken die an der festgefahrenen Situation vor Ort aber nichts anderten Fur einen Angriff auf die Burg oder Vorstosse ins Inland etwa auf Umurs Hauptstadt Ayaslug hatte er deutlich zu wenig Soldaten Nachdem sich dann auch noch eine Krankheitswelle unter den Kreuzfahrern ausbreitete verlor Humbert endgultig jede Begeisterung am Kreuzzug Er zog sich im Spatsommer krank und frustriert nach Rhodos zuruck und bat den Papst Anfang 1347 um Rucknahme seines Kreuzzugsgelubdes Kurz darauf starb seine Frau die ihn bisher begleitet hatte Nachdem Papst Clemens ihn schliesslich Ende Marz aus seinem Eid entlassen hatte kehrte Humbert uber Venedig in seine Heimat zuruck Sein Kreuzzug war ein volliger Misserfolg gewesen Da er die Unternehmung mit eigenen Mitteln bezahlt hatte hatte er nicht nur sein grosses Vermogen aufgebraucht sondern sich auch stark verschuldet Bald darauf vermachte er die Dauphine dem Sohn des franzosischen Konigs und trat in den Priesterstand ein 14 Friedensverhandlungen und Tod Umurs Bearbeiten nbsp Venezianische Galeere des 14 JahrhundertsWahrend sich Humbert im Fruhjahr 1347 auf dem Heimweg befand errang ein christlicher Schiffsverband bei Imbros noch einen grosseren Sieg uber die Turken 15 Die Kosten fur die Galeeren und Soldaten waren aber enorm und Papst Clemens geriet zunehmend in finanzielle Probleme Dies wurde dadurch verstarkt dass das Papsttum auch den Johanniterorden finanziell unterstutzen musste da dieser beim Bankrott der Florentiner Bankhauser Bardi und Peruzzi ab 1343 grosse Mengen Geld verloren hatte 16 Zur gleichen Zeit hauften sich in Europa die Krisen Der Papst stand mit Kaiser Ludwig dem Bayern in offenem Konflikt Frankreich war bei Crecy von den Englandern vernichtend geschlagen worden und der ungarische Konig stellte ein Invasionsheer gegen Neapel auf Die Venezianer stellten zwar weiterhin zuverlassig den Grossteil der Galeeren stritten sich aber wahrenddessen mit den Johannitern uber Zolle und rusteten gegen Genua auf Auch richteten der neue Johanniter Grossmeister Dieudonne de Gozon und der Konig von Zypern ihr Augenmerk mehr auf das Konigreich Kleinarmenien das durch interne Machtkampfe und einen Angriff der Mamluken in Bedrangnis geriet 17 Vor diesem Hintergrund war Clemens schliesslich ab November 1346 bereit mit Umur Frieden zu schliessen Da Humbert nicht mehr zur Verfugung stand wurden der papstliche Gesandte Bartolommeo de Tomari der sich bisher als Bote zwischen Clemens und Humbert ausgezeichnet hatte sowie der Johanniter Ritter Dragonnet de Joyeuse beauftragt die Verhandlungen aufzunehmen Umur Bey war ebenfalls bereit fur Friedensverhandlungen Er schlug vor den Status quo zu erhalten Smyrnas Hafen und die untere Stadt sollten in christlicher Hand bleiben wahrend die obere Burg weiterhin turkisch bleiben wurde Allerdings sollte die ehemals turkische Hafenfestung zerstort werden die von den Venezianern neu errichteten Mauern durften aber bestehen bleiben Letztere Forderung wurde vom Papst abgelehnt Der Konflikt zog sich weiter hin 18 1347 erreichte der Schwarze Tod Kleinasien 1348 weitete sich die Epidemie nach Europa aus Mit dem Beginn des Massensterbens scheiterten endgultig alle Plane fur zusatzliche Kreuzzugsbemuhungen Inzwischen hatte Johannes Kantakuzenos den byzantinischen Burgerkrieg gewonnen und war in Konstantinopel eingezogen Sein einstiger Verbundeter der serbische Konig Stefan Dusan hatte aber die Seiten gewechselt den Grossteil der Balkanhalbinsel erobert und sich ebenfalls zum Kaiser gekront Johannes Kantakuzenos bemuhte sich daher um Hilfe aus dem Westen So schrieb er an den Papst und dankte ihm fur den Kampf gegen die Turken obwohl es sich bei diesen Turken ja um seine Verbundeten handelte Die erhoffte Unterstutzung blieb aber aus stattdessen sollte es etwa ein Jahr spater sogar zum Krieg mit Genua kommen 19 Im Fruhjahr 1348 stellte Kantakuzenos ein Heer gegen die Serben auf und rief auch Umur Bey zu den Waffen Umur sammelte daraufhin seine Truppen Mit einem machtigen Heer hinter sich konnte er der Verlockung nicht widerstehen und griff gegen Mai die Kreuzfahrer in Smyrna an Nach dem Scheitern der Verhandlungen hatte er auch allen Grund dazu bestand doch die Gefahr eines christlichen Angriffs in seiner Abwesenheit Wahrend des erfolgversprechenden Kampfes um die Mauern wurde Umur jedoch todlich von einem Pfeil getroffen seine Truppen zogen sich daraufhin zuruck 20 Nachfolger wurde sein Bruder Hizir Khidr Beg Dieser war den Forderungen des Papstes deutlich aufgeschlossener und machte sehr weitreichende Zugestandnisse unter anderem Bekampfung der Piraterie Entwaffnung der Flotte die Halfte der Handelseinnahmen in Ephesos und die Wiedereinsetzung der Bischofe in seinem Herrschaftsgebiet auch wenn es eher unwahrscheinlich ist dass er sich daran langfristig halten wollte Hizir entsandte eine eigene Gesandtschaft nach Avignon die dort 1349 eintraf Die Konflikte in Europa und die langwierige Rucksprache mit Venedig und Zypern sowie die Tatsache dass die Venezianer den Krieg zu See nun doch gerne fortsetzen gleichzeitig aber nicht fur den Unterhalt der Truppen in Smyrna aufkommen wollten fuhrten dazu dass sich die Verhandlungen bis 1351 hinzogen ohne dass ein Ergebnis erzielt wurde Inzwischen herrschte auch offener Krieg zwischen Venedig und Genua Im September 1351 liess Papst Clemens schliesslich seine Galeeren aus der Agais zuruckrufen und erwahnte das Thema von nun an nicht mehr die Liga war zerbrochen und der Kreuzzug damit endgultig zu Ende Ein Jahr spater starb er 21 Folgen Bearbeiten nbsp Der ostliche Mittelmeerraum um 1355 Gut erkennbar ist der Zusammenbruch des Byzantinischen Reiches zu Gunsten von Osmanen und Serben Die Beziehungen zwischen Aydin und den italienischen Seerepubliken normalisierte sich rasch Nachdem Genua bereits Anfang 1351 Handelsbeziehungen zu Aydin aufgenommen hatte folgte Venedig bald darauf 22 Das turkische Emirat hatte sich schon 1350 weitestgehend vom Angriff erholt ab diesem Jahr fuhren von Ephesos wieder Piraten aus 23 Allerdings erreichte Aydin niemals mehr die Bedeutung die es unter Umur besessen hatte keiner seiner Nachfolger besass sein politisches oder militarisches Format 1390 musste sich Isa Bey der Nachfolger Hizirs den aufstrebenden Osmanen unterwerfen Smyrna genauer gesagt der Hafen und die untere Stadt blieb bis 1402 also noch uber funfzig Jahre in christlicher Hand Nach dem Ruckzug Venedigs ubernahmen die Johanniter 1350 offiziell den Oberbefehl uber die Verteidigung 24 Die Stadtregierung bestand aus einem papstlichen Kapitan einem Vikar und dem Erzbischof Obwohl die obere Burg unter turkischer Kontrolle blieb und Smyrna eine winzige Exklave in turkischem Gebiet darstellte kam es zu keinen grosseren Kampfhandlungen mehr Papst Clemens Nachfolger Innozenz VI versuchte Ende 1353 und 1357 erfolglos die Liga wiederzubeleben Da der Unterhalt der Garnison enorme Summen kostete plante Innozenz die Umwandlung der Exklave in eine Handelskolonie nach genuesischem Vorbild Er ernannte 1359 den Johanniter Niccolo Benedetti zum Kapitan der Stadt und stattete ihn mit weitreichenden Vollmachten aus Benedetti wurde aber bald durch seinen Orden abgesetzt woraufhin der Papst die Leitung der Stadt von 1363 bis 1374 an Genuesen ubertrug 25 1379 war die Nahrungsversorgungslage in Smyrna und Rhodos so schlecht dass die Johanniter gezwungen waren mit den Turken Handel zu treiben 26 Philippe de Mezieres ein ehemaliger Begleiter Humberts von Vienne auf dessen Kreuzzug stieg ab 1360 zum Kanzler des Konigs Peter I von Zypern auf Zusammen mit dem papstlichen Legaten Pierre Thomas propagierte er mit Erfolg einen neuen Kreuzzug 1365 griffen Kreuzfahrer Alexandria an und plunderten die Stadt bevor sie sich zuruckzogen Auch nach der Unterwerfung Aydins durch die Osmanen konnte Smyrna zunachst einer Eroberung entgehen Im Jahr 1402 wurden die Osmanen in der Schlacht bei Ankara vernichtend von den mongolisch turkischen Truppen Timurs geschlagen Die Timuriden stiessen daraufhin weiter nach Westen vor und standen Ende des Jahres vor Smyrna Die christliche Garnison etwa zweihundert Ritter unter dem Kommando des aragonesischen Johanniters Inigo de Alfaro lehnte eine Kapitulation ab Die Timuriden griffen daraufhin mit Belagerungsmaschinen an untertunnelten die Mauern blockierten die Hafeneinfahrt und sturmten nach immerhin funfzehn Tagen Widerstand die Stadt Die Einwohner wurden massakriert und die Stadt zerstort 27 Von den Osmanen wurde die Stadt spater wiederaufgebaut allerdings 1472 von den Venezianern erneut niedergebrannt 28 Literatur BearbeitenKenneth Meyer Setton The Papacy and the Levant 1204 1571 The thirteenth and fourteenth centuries American Philosophical Society 1976 Volltext auf Google Books online verfugbar Jurgen Sarnowsky Die Johanniter und Smyrna 1344 1402 In Romische Quartalschrift fur christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte Band 87 1992 S 47 98 Mike Carr Merchant Crusaders in the Aegean 1291 1352 Boydell amp Brewer 2015Einzelnachweise Bearbeiten Mike Carr Nikolaos G Chrissis Hrsg Contact and Conflict in Frankish Greece and the Aegean 1204 1453 Crusade Religion and Trade between Latins Greeks and Turks Ashgate Publishing 2014 S 131 Donald M Nicol The Reluctant Emperor A Biography of John Cantacuzene Byzantine Emperor and Monk Cambridge University Press 2002 S 35Kenneth Meyer Setton The Papacy and the Levant 1204 1571 The thirteenth and fourteenth centuries American Philosophical Society 1976 S 182 Dieter Mertens Claromontani passagii exemplum Papst Urban II und der erste Kreuzzug in der Turkenkriegspropaganda des Renaissance Humanismus In Bodo Guthmuller Wilhelm Kuhlmann Hrsg Europa und die Turken in der Renaissance De Gruyter 2000 S 66fSetton The Papacy and the Levant S 189f Setton The Papacy and the Levant S 190 191 Heinrich Kretschmayr Geschichte Von Venedig Zweiter Band 1920 S 204 sowie Setton The Papacy and the Levant S 192 Steven Runciman Geschichte der Kreuzzuge C H Beck 1995 S 1230 Setton The Papacy and the Levant S 190 193 In A History of the Crusades The fourteenth and fifteenth centuries herausgegeben von Setton S 294 schreibt Anthony Luttrell dass die Anfuhrer bei einem Angriff auf den Burgberg getotet wurden Runciman berichtet hingegen die Kreuzfahrerfuhrung wurde bei einem Vorstoss ins Landesinnere getotet Setton The Papacy and the Levant S 193 Kenneth Meyer Setton Hrsg Anthony Luttrell A History of the Crusades The fourteenth and fifteenth centuries University of Wisconsin Press 1969 S 295 Setton The Papacy and the Levant S 206 209 216 Runciman History of the Crusades Band 3 Cambridge University Press 1987 S 452 Setton The Papacy and the Levant S 211 Setton The Papacy and the Levant S 195 202 Setton The Papacy and the Levant S 202 207 Setton The Papacy and the Levant S 204 211 Setton The Papacy and the Levant S 212 Jonathan Riley Smith The Oxford Illustrated History of the Crusades Oxford University Press 2001 S 339 Setton Hrsg Luttrell A History of the Crusades The fourteenth and fifteenth centuries S 295 Setton The Papacy and the Levant S 209 213 214 216 Setton The Papacy and the Levant S 212 215 Setton The Papacy and the Levant S 215 216 Setton The Papacy and the Levant S 216 223 Setton The Papacy and the Levant S 222 Clive Foss Ephesus after Antiquity A Late antique Byzantine and Turkish City Cambridge University Bridge 1979 S 151 Runciman A History of the Crusades Band 3 S 452 Jurgen Sarnowsky Die Johanniter ein geistlicher Ritterorden in Mittelalter und Neuzeit C H Beck 2011 S 91 93 Ernst Werner Die Geburt einer Grossmacht die Osmanen 1300 1481 Berlin Akademie Verlag 1985 S 151 Kenneth Meyer Setton Hrsg Anthony Luttrell A History of the Crusades The fourteenth and fifteenth centuries S 308 Kenneth Meyer Setton The Papacy and the Levant 1204 1571 The Fifteenth Century American Philosophical Society 1978 S 317 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreuzzug von Smyrna amp oldid 219557152