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Kulte ist eine ehemals selbstandige Gemeinde und seit dem 1 August 1972 ein Ortsteil der nordhessischen Stadt Volkmarsen im Landkreis Waldeck Frankenberg Der Ort ist nach Einwohnerzahl und Flache nach der Kernstadt der grosste der funf Ortsteile von Volkmarsen KulteStadt VolkmarsenKoordinaten 51 24 N 9 4 O 51 402141666667 9 0738972222222 201 Koordinaten 51 24 8 N 9 4 26 OHohe 201 m u NHNFlache 10 03 km 1 Einwohner 813 30 Jun 2019 1 Bevolkerungsdichte 81 Einwohner km Eingemeindung 1 August 1972Postleitzahl 34471Vorwahl 05691Kulte von SudwestenKulte von Sudwesten Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 2 1 Von den Anfangen bis zur Gebietsreform in Hessen 2 2 Hessische Gebietsreform 2 3 Staats und Verwaltungsgeschichte im Uberblick 3 Bevolkerung 3 1 Einwohnerstruktur 2011 3 2 Einwohnerentwicklung 4 Religion 4 1 Kirche 4 2 Judische Hachschara 5 Literatur 6 Weblinks 7 Anmerkungen 8 EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenIm Westen und Suden ist der Ort von den Auslaufern des Waldecker Berglandes eingerahmt im Norden und Osten offnet sich die Landschaft zur Volkmarser Borde die dann in die Warburger Borde ubergeht Geschichte BearbeitenVon den Anfangen bis zur Gebietsreform in Hessen Bearbeiten Die alteste bekannte schriftliche Erwahnung von Kulte erfolgte unter dem Namen Culti in finibus im Jahr 1036 im Codex Eberhardi des Reichsklosters Fulda 2 Vermutlich war der Ort jedoch schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt am Kleekopf in Richtung Herbsen findet man noch Reste von ehemaligen Hugelgrabern 1036 wird das Bauerndorf Culete oder Culite als Besitz des Hochstifts Paderborn erwahnt 1135 wurden Ortsadelige de Culite genannt Seit 1276 befand sich der Ort im Besitz der Grafen von Waldeck Im 14 und 15 Jahrhundert hatten die Familien von Brobeck und von Mederike hier Besitzungen als waldecksches Lehen 1533 wurden die Herren von Gudenberg zu Elmarshausen mit einem Lehen erwahnt 1537 besassen die Waldecker Grafen den Zehnten den man nach Wetterburg lieferte 1678 ist eine kleine Industrie mit Blech Hammerwerk und Tuchfabrik erwahnt Kulte gehorte zum Amt Wetterburg Im Gogericht Kulte zu dem auch die kleine Siedlung Leiborn westlich von Mengeringhausen sowie die Wustung Reigerlutersen gehorte hatten die Grafen von Waldeck spatestens seit 1236 den Vorsitz Spater gehorte Kulte zum Freigericht in Landau dann zum Freistuhl Mengeringhausen 3 Hessische Gebietsreform Bearbeiten Zum 1 August 1972 wurde die bis dahin selbstandige Gemeinde Kulte im Zuge der Gebietsreform in Hessen kraft Landesgesetz in die Stadt Volkmarsen eingemeindet 4 5 Fur Kulte wurde wie fur alle nach Volkmarsen eingegliederten Gemeinden ein Ortsbezirk mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet 6 Staats und Verwaltungsgeschichte im Uberblick Bearbeiten Die folgende Liste zeigt die Staaten und Verwaltungseinheiten denen Kulte angehorte 2 7 1495 Heiliges Romisches Reich Grafschaft Waldeck Amt Wetterburg und Kurkoln Herzogtum Westfalen Amt Koglenberg strittige Anspruche ab 1510 Heiliges Romisches Reich Grafschaft Waldeck Amt Wetterburg ab 1712 Heiliges Romisches Reich Furstentum Waldeck Amt Landau ab 1807 Furstentum Waldeck Amt Landau ab 1815 Furstentum Waldeck Oberamt der Diemel ab 1816 Furstentum Waldeck Oberjustizamt der Twiste ab 1850 Furstentum Waldeck Pyrmont seit 1849 Kreis der Twiste Anm 1 ab 1867 Furstentum Waldeck Pyrmont Akzessionsvertrag mit Preussen Kreis der Twiste ab 1871 Deutsches Reich Furstentum Waldeck Pyrmont Kreis der Twiste ab 1919 Deutsches Reich Freistaat Waldeck Pyrmont Kreis der Twiste ab 1929 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Kassel Kreis der Twiste ab 1942 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Kassel Landkreis Waldeck ab 1944 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Kurhessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Waldeck ab 1945 Amerikanische Besatzungszone Gross Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Waldeck ab 1946 Amerikanische Besatzungszone Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Waldeck ab 1949 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Waldeck ab 1974 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Kassel Landkreis Waldeck Frankenberg Stadt VolkmarsenBevolkerung BearbeitenEinwohnerstruktur 2011 Bearbeiten Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Kulte 855 Einwohner Darunter waren 24 2 8 Auslander Nach dem Lebensalter waren 168 Einwohner unter 18 Jahren 263 zwischen 18 und 49 180 zwischen 50 und 64 und 147 Einwohner waren alter 8 Die Einwohner lebten in 351 Haushalten Davon waren 87 Singlehaushalte 102 Paare ohne Kinder und 120 Paare mit Kindern sowie 30 Alleinerziehende und 12 Wohngemeinschaften In 57 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren innen und in 237 Haushaltungen lebten keine Senioren innen 8 Einwohnerentwicklung Bearbeiten Quelle Historisches Ortslexikon 2 1541 29 Hauser 1738 59 Hauser 1770 79 Hauser 474 Einwohner 1961 864 Einwohner davon 780 evangelische 90 28 59 katholische 6 83 Kulte Einwohnerzahlen von 1770 bis 2019Jahr Einwohner1770 4741800 1834 6561840 7141846 6441852 7211858 6871864 6681871 5921875 5631885 5751895 6521905 6311910 7001925 7101939 6981946 1 0651950 1 0651956 9241961 8641967 8081980 1990 2000 2010 8642011 8552015 8142019 813Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen bis 1970 2 Stadt Volkmarsen 1 Zensus 2011 8 Religion BearbeitenKirche Bearbeiten 1231 wird die Kirche erstmals erwahnt obwohl ein Pfarrer von Cullethe namens Heinrich bereits 1224 genannt wird Das Patronat besassen zunachst die Herren Wolff von Gudenberg nach deren Aussterben ab 1534 die Grafen von Waldeck Erster lutherischer Pfarrer war 1542 Johann Dilmar 9 Das heute noch erhaltene Mittelschiff stammt wahrscheinlich von einer ehemaligen romanischen Basilika Umbauten erfolgten 1609 1659 und vermutlich 1787 Schmuckstuck der Kirche ist der spatgotische Schnitzaltar von 1521 der aus der Werkstatt der Franziskaner zu Meitersdorf bei Frankenberg Eder stammt Altare der gleichen Werkstatt stehen heute noch in Braunau Kleinern und Dalwigksthal Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche teilweise zerstort jedoch bis 1953 weitgehend in Eigenleistung der Bevolkerung wieder aufgebaut Judische Hachschara Bearbeiten Ab September 1934 bestand in Kulte eine von der judischen Jugendorganisation Hechaluz betriebene landwirtschaftliche Ausbildungsstatte als Vorbereitungslager Hachschara fur junge judische Erwachsene die sich fur die Auswanderung nach Palastina vorbereiteten Neben Kulte bestanden in Hessen drei weitere derartige Ausbildungsstatten in Grusen bei Gemunden an der Wohra auf dem Gehringshof bei Fulda und auf der Lohnberger Hutte bei Weilburg Die Auszubildenden waren meist Studenten aus allen Teilen Deutschlands die unter dem NS Regime nicht weiterstudieren durften Sie bezeichneten ihre neue Heimstatte als Kibbuz denn hier wurden sie auf ein Leben als Arbeiter im Kibbuz vorbereitet Mit einer abgeschlossenen landwirtschaftlichen Ausbildung konnte man ein Zertifikat der britischen Regierung zur Einwanderung nach Palastina bekommen Der judische Holzhandler Simon Strauss stellte dafur ein Gelande am Kulter Bahnhof kostenlos zur Verfugung An Wochenenden wurde das Gebaude von Besuchern der SS Fuhrerschule des Wirtschafts Verwaltungsdienstes in Arolsen immer wieder stundenlang mit Steinen beworfen Im August 1936 wurde die Hachschara in Kulte plotzlich aufgelost Das Palastinaamt in Berlin das bisher immer nur eine sehr begrenzte Anzahl von Einwanderungszertifikaten erhalten hatte hatte 1000 neue Zertifikate erhalten woraufhin alle Mitglieder des Kulter Kibbuz emigrieren konnten Meist mit nur zehn Reichsmark sowie Handgepack ausgestattet fuhren die Jugendlichen per Bahn von Kassel nach Triest und von dort per Schiff nach Haifa 10 11 Literatur BearbeitenMichael Winkelmann Die Hachscharah in Kulte In Renate Knigge Tesche Axel Ulrich Hrsg Verfolgung und Widerstand in Hessen 1933 1945 Eichborn Verlag Frankfurt am Main 1996 S 102 112 Hilmar G Stoecker Kulte Arolsen Waldeckischer Geschichtsverein 1993 Waldeckische Ortssippenbucher 46 Bearbeiteter Zeitraum 1662 1986 2573 Familien Literatur uber Kulte nach Register nach GND In Hessische BibliographieWeblinks BearbeitenStadtteil Kulte In Webauftritt der Gemeinde Volkmarsen Kulte Landkreis Waldeck Frankenberg Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Anmerkungen Bearbeiten Trennung zwischen Justiz Kreisgericht Arolsen und Verwaltung Einzelnachweise Bearbeiten a b c Haushalstplan 2020 Wohnbevolkerung und Gebietsgrosse In Webauftritt Stadt Volkmarsen S 2 abgerufen im September 2020 a b c d Kulte Landkreis Waldeck Frankenberg Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 16 Oktober 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Ludwig Theodor August Holscher Die altere Diocese Paderborn nach ihren alten Grenzen Archidiaconaten Gauen und alten Gerichten Teil VI Archidiaconat Warburg In Verein fur Geschichte und Alterthumskunde Westfalens Hg Zeitschrift fur vaterlandische Geschichte und Alterthumskunde Bd 41 Regensberg Munster 1883 S 202 Gesetz zur Neugliederung der Landkreise Hofgeismar Kassel und Wolfhagen GVBl II 330 17 vom 11 Juli 1972 In Der Hessische Minister des Innern Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 1972 Nr 17 S 225 6 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 1 2 MB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 409 Hauptsatzung PDF 171 kB 6 In Webauftritt Stadt Zierenberg abgerufen im September 2020 Michael Rademacher Land Hessen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 a b c Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 1 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt S 50 und 107 archiviert vom Original am 5 Dezember 2020 abgerufen im September 2021 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot statistik hessen de Ludwig Theodor August Holscher Die altere Diocese Paderborn nach ihren alten Grenzen Archidiaconaten Gauen und alten Gerichten Teil VI Archidiaconat Warburg In Verein fur Geschichte und Alterthumskunde Westfalens Zeitschrift fur vaterlandische Geschichte und Alterthumskunde Bd 41 Regensberg Munster 1883 S 187 Zur Geschichte der judischen Gemeinde Volkmarsen bei alemannia judaica Gesa Coordes Als hessische Kibbuzim zum Lichtblick wurden in Frankfurter Rundschau 20 August 1994 Memento vom 1 Marz 2016 im Internet Archive Stadtteile der Stadt Volkmarsen Ehringen Herbsen Horle Kulte Lutersheim Volkmarsen Normdaten Geografikum GND 4783119 4 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kulte amp oldid 234189044