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Kottigit veraltet auch als Zinkarseniat 6 bekannt ist ein selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate Es kristallisiert im monoklinen Kristallsystem mit der chemischen Zusammensetzung Zn3 AsO4 2 8H2O 2 und ist damit chemisch gesehen ein wasserhaltiges Zink Arsenat KottigitBuscheliges Mineral Aggregat aus weissen nadeligen Kottigitkristallen Fundort Grube Silbereckle Reichenbach Lahr Schwarzwald Baden Wurttemberg Sichtfeld 8 mm Allgemeines und KlassifikationIMA Symbol Kot 1 Andere Namen ZinkarseniatChemische Formel Zn3 AsO4 2 8H2O 2 Mineralklasse und ggf Abteilung Phosphate Arsenate und VanadateSystem Nummer nach Strunz 8 Aufl Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VII C 13 VII C 13 090 8 CE 40 40 03 06 05Kristallographische DatenKristallsystem monoklinKristallklasse Symbol monoklin prismatisch 2 mRaumgruppe C2 m Nr 12 Vorlage Raumgruppe 12Gitterparameter a 10 24 A b 13 41 A c 4 76 Ab 105 2 2 Formeleinheiten Z 2 2 Haufige Kristallflachen 010 201 Physikalische EigenschaftenMohsharte 2 bis 3 3 Dichte g cm3 gemessen 3 33 berechnet 3 24 3 Spaltbarkeit vollkommen nach 010 3 Bruch Tenazitat faserig 4 Farbe farblos weiss hell karminrot grunlichgrau 5 Strichfarbe weiss bis rotlichweiss 5 Transparenz durchscheinendGlanz Wachsglanz bis Fettglanz Seidenglanz auf SpaltflachenKristalloptikBrechungsindizes na 1 622 4 nb 1 638 4 ng 1 671 4 Doppelbrechung d 0 049 4 Optischer Charakter zweiachsig positivAchsenwinkel 2V 74 gemessen 72 berechnet 4 Pleochroismus Sichtbar X Y farblos Z hellrot 4 Kottigit entwickelt meist nadelige bis prismatische Kristalle von bis zu 6 cm Lange kommt aber auch in Form von radialstrahligen bzw buscheligen Mineral Aggregaten faserigen Krusten und derben Massen vor In reiner Form ist Kottigit farblos und durchsichtig Durch vielfache Lichtbrechung aufgrund von Gitterbaufehlern oder polykristalliner Ausbildung erscheint er jedoch meist durchscheinend weiss und durch Fremdbeimengungen kann er eine hell karminrote und durch Mischkristallbildung mit Parasymplesit Fe 32 AsO4 2 8H2O 2 eine graublaue bis graugrune Farbe annehmen Die Kristalloberflachen weisen einen wachs bis fettahnlichen Glanz auf Spaltflachen schimmern dagegen eher seidenahnlich Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Kottigit in der Grube Daniel bei Neustadtel Schneeberg im sachsischen Erzgebirge und beschrieben 1850 durch James Dwight Dana der das Mineral nach dem deutschen Chemiker Otto Friedrich Kottig 1824 1892 benannte Dieser hatte das Mineral erstmals chemisch analysiert Klassifikation BearbeitenBereits in der veralteten aber teilweise noch gebrauchlichen 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz gehorte der Kottigit zur Mineralklasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort zur Abteilung der Wasserhaltigen Phosphate ohne fremde Anionen wo er zusammen mit Annabergit Arupit Baricit Bobierrit Cattiit Erythrin Hornesit Manganohornesit Pakhomovskyit Parasymplesit und Vivianit die Vivianitgruppe mit der System Nr VII C 13 bildete Die seit 2001 gultige und von der International Mineralogical Association IMA verwendete 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Kottigit ebenfalls in die Abteilung der Phosphate usw ohne zusatzliche Anionen mit H2O ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen und dem Stoffmengenverhaltnis vom Phosphat Arsenat bzw Vanadatkomplex zum enthaltenen Kristallwasser so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit ausschliesslich mittelgrossen Kationen RO4 H2O 1 2 5 zu finden ist wo es zusammen mit Annabergit Arupit Baricit Erythrin Ferrisymplesit Hornesit Manganohornesit Pakhomovskyit Parasymplesit und Vivianit in der Vivianitgruppe mit der System Nr 8 CE 40 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Kottigit in die Klasse der Phosphate Arsenate und Vanadate und dort in die Abteilung der Wasserhaltige Phosphate etc ein Hier ist er ebenfalls in der Vivianitgruppe mit der System Nr 40 03 06 innerhalb der Unterabteilung Wasserhaltige Phosphate etc mit A2 3 XO4 2 x H2O zu finden Kristallstruktur BearbeitenKottigit kristallisiert monoklin in der Raumgruppe C2 m Raumgruppen Nr 12 Vorlage Raumgruppe 12 mit den Gitterparametern a 10 24 A b 13 41 A c 4 76 A und b 105 2 sowie zwei Formeleinheiten pro Elementarzelle 2 Bildung und Fundorte Bearbeiten nbsp Grune Kuttigitkristalle von den Erzhalden des Richelsdorfer Huttenwerks Nordhessen Sichtfeld 4 mm nbsp Kottigit graublaue Buschel Gips in der Varietat Marienglas grosser farbloser Kristall und Mimetesit rotlichweisses traubenformiges Aggregat aus der Ojuela Mine Mapimi Durango Mexiko Gesamtgrosse der Stufe 12 5 cm 10 5 cm 6 0 cm Kottigit bildet sich sekundar aus Skutterudit und Sphalerit 7 in der Oxidationszone einiger Zinklagerstatten Als Begleitminerale konnen unter anderem Adamin Gips Legrandit Metakottigit Symplesit und Parasymplesit Pharmakosiderit und Skorodit auftreten 3 Als seltene Mineralbildung konnte Kottigit nur an wenigen Fundorten nachgewiesen werden wobei bisher Stand 2015 etwas mehr als 60 Fundorte bekannt sind 8 Neben seiner Typlokalitat Grube Daniel bei Neustadtel Schneeberg trat das Mineral in Sachsen noch bei Bad Schlema sowie den Gruben Sauberg bei Ehrenfriedersdorf Vater Abraham bei Lauta Marienberg und St Johannes bei Wolkenstein zutage Des Weiteren fand man Kottigit in Deutschland unter anderem noch an mehreren Orten im Schwarzwald in Baden Wurttemberg wie beispielsweise in der Grube Clara bei Oberwolfach in Hessen auf den Erz halden des Richelsdorfer Huttenwerks an einigen Orten im Harzgebirge in Niedersachsen wie unter anderem in der Grube Glucksrad bei Oberschulenberg und im Bergbaurevier Sankt Andreasberg bei Stolberg Ramsbeck und der Grube Bruderbund in Nordrhein Westfalen sowie bei Bad Ems und in der Grube Friedrichssegen im rheinland pfalzischen Rhein Lahn Kreis In Osterreich fand man Kottigit bisher nur im Windbachgraben nahe dem Habachtal sowie auf zwei Schlackenhalden der Astenschmiede zwischen Bucheben und Kolm Saigurn im Raurisertal in den Salzburger Hohen Tauern Weitere Fundorte liegen unter anderem in Australien Chile Griechenland Irland Italien Japan Mexiko Marokko Namibia Polen Portugal Russland der Slowakei Tschechien im Vereinigten Konigreich England und in den Vereinigten Staaten von Amerika Nevada New Jersey Utah Utah 8 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenJames Dwight Dana Kottigite In A System of Mineralogy 3 Auflage George P Putnam New York and London 1850 S 487 487 PDF 70 1 kB B D Sturman New data for kottigite and parasymplesite In The Canadian Mineralogist Band 14 1976 S 437 441 PDF 348 6 kB Roderick J Hill The crystal structure of kottigite In American Mineralogist Band 64 1979 S 376 382 PDF 770 1 kB Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kottigite Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mineralienatlas Kottigit Wiki Thomas Witzke Entdeckung von Kottigit Webmineral Kottigite Database of Raman spectroscopy Kottigite American Mineralogist Crystal Structure Database KottigiteEinzelnachweise Bearbeiten Laurence N Warr IMA CNMNC approved mineral symbols In Mineralogical Magazine Band 85 2021 S 291 320 doi 10 1180 mgm 2021 43 englisch cambridge org PDF 320 kB abgerufen am 5 Januar 2023 a b c d e Hugo Strunz Ernest H Nickel Strunz Mineralogical Tables 9 Auflage E Schweizerbart sche Verlagsbuchhandlung Nagele u Obermiller Stuttgart 2001 ISBN 3 510 65188 X S 481 a b c d Kottigite In John W Anthony Richard A Bideaux Kenneth W Bladh Monte C Nichols Hrsg Handbook of Mineralogy Mineralogical Society of America 2001 PDF 67 1 kB a b c d e f g Mindat Kottigite a b Stefan Weiss Das grosse Lapis Mineralienverzeichnis Alle Mineralien von A Z und ihre Eigenschaften 6 vollkommen neu bearbeitete und erganzte Auflage Weise Munchen 2014 ISBN 978 3 921656 80 8 James Dwight Dana Kottigite in A System of Mineralogy 3 Auflage George P Putnam New York and London 1850 S 487 487 PDF 70 1 kB Hans Jurgen Rosler Lehrbuch der Mineralogie 4 durchgesehene und erweiterte Auflage Deutscher Verlag fur Grundstoffindustrie VEB Leipzig 1987 ISBN 3 342 00288 3 S 646 a b Fundortliste fur Kottigit beim Mineralienatlas und bei Mindat Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kottigit amp oldid 230425084