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Dieser Artikel behandelt den Fursten von Liechtenstein Josef Wenzel 1696 1772 Zum wahrscheinlichen Thronerben von Liechtenstein 1995 siehe Joseph Wenzel von und zu Liechtenstein Josef Wenzel Lorenz 9 August 1696 in Prag 10 Februar 1772 in Wien war kaiserlicher Feldmarschall und von 1712 bis 1718 Graf von Vaduz und Herr zu Schellenberg sowie 1748 1772 der 4 Furst von Liechtenstein Von 1732 bis 1745 war er Vormund des 3 Fursten Johann Nepomuk Karl dem er nachfolgte Josef Wenzel von LiechtensteinBuste von Furst Josef Wenzel von Liechtenstein 1758 Statue im Heeresgeschichtlichen Museum Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Rezeption 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenEr war der Sohn des kaiserlichen Feldmarschalls Philipp Erasmus von Liechtenstein 1664 1704 und dessen Gattin Christine Theresia von Lowenstein Wertheim 1665 1730 Schwester von Maximilian Karl von Lowenstein Wertheim Rochefort dem ersten Fursten seines Hauses Nachdem er erst 8 jahrig seinen gefallenen Vater verloren hatte kummerten sich Walther Furst Dietrichstein und Maximilian Graf Kaunitz um seine Erziehung Josef Wenzel gehorte der jungeren Gundakarischen Linie des Hauses Liechtenstein an welche sein Urgrossvater Gundaker von Liechtenstein begrundet hatte Deren Familienfideikommiss das Gundakarische oder Kleine Majorat mit der Herrschaft Mahrisch Kromau hatten nacheinander die alteren Bruder seines Vaters Maximilian II von Liechtenstein und Anton Florian von Liechtenstein geerbt Letzterer beerbte zudem 1712 nach dem Tod von Furst Johann Adam I die altere Karolinische Linie des Hauses und wurde damit Herr des Grossen Karolinischen Majorats das er mit dem Gundakarischen vereinigte sowie Herzog von Troppau und Jagerndorf Allerdings hatte Josef Wenzel die beiden neuerworbenen Herrschaften Schellenberg und Vaduz geerbt welche Hans Adam I von Jakob Hannibal III von Hohenems gekauft hatte Zudem erhoben Josef Wenzel und seine jungeren Bruder Emanuel und Johann Anton Hartmann 1702 1724 bzw ihre Mutter Anspruche auf weitere Teile des Grossen Karolinischen Majorats Um seine Alleinherrschaft abzusichern verheiratete Furst Anton Florian sogleich seinen Sohn Josef Johann Adam mit einer Tochter des verstorbenen Fursten Johann Adam I Gabriele die aber bald im Kindbett starb Um den Familienfrieden wieder herzustellen tauschte er mit seinem Neffen Josef Wenzel 1718 die Herrschaften Schellenberg und Vaduz 1 und gab ihm im selben Jahr seine Tochter Anna Maria zur Frau Josef Wenzel verfugte uber viele Talente die fur einen barocken Fursten vorteilhaft waren Er sprach viele Sprachen einer seiner Hauslehrer war der Sprachforscher Johann Balthasar Antesperg 1682 1765 gewesen Er studierte an der Karls Universitat in Prag Er war sowohl ein guter Hofmann in der Verwaltung wie auch ein geschickter Kriegsstratege und Organisator In den Jahren von 1716 bis 1718 kampfte er im Rang eines Oberstleutnants im Heer des Prinzen Eugen gegen die Turken Venezianisch Osterreichischer Turkenkrieg in der Schlacht bei Belgrad uberlebte er nur knapp ein Handgemenge mit den Feinden Nach dem Frieden von Passarowitz 1718 kehrte er ins Zivilleben zuruck und heiratete 1733 wurde er zum Generalmajor ernannt und deckte mit seinem Regiment die Wahl des sachsischen Kurfursten August III zum Konig von Polen gegen Stanislaw Leszczynski den Kandidaten Frankreichs und Schwedens was den Polnischen Thronfolgekrieg 1733 1738 ausloste Als 1734 Frankreich und Spanien Osterreich den Krieg erklarten erhielt Josef Wenzel ein Kommando in der Rheinarmee unter Prinz Eugen Im Mai 1734 wurde er zum Feldmarschall Leutnant erhoben 1735 schickte ihn Kaiser Karl VI als Gesandten am preussischen Hof nach Berlin zu Konig Friedrich Wilhelm I Dort lieh er dem von seinem Vater kurzgehaltenen Kronprinzen dem spateren Konig Friedrich II eine grossere Geldsumme um deren Ruckzahlung sich viele Jahre spater ein Hin und her entspann da Josef Wenzel sowohl verzinstes Bargeld als auch ein Porzellanservice die ihm der Konig als Ruckzahlung geschickt hatte zuruckgehen liess oder mit Gegengeschenken beantwortete Anschliessend ging er bis 1740 als Botschafter am franzosischen Hof nach Paris 1739 erhielt Josef Wenzel den Orden vom Goldenen Vlies und wurde ebenfalls im Jahre 1739 zum General der Kavallerie ernannt Da er ein besserer Kriegstaktiker als Politiker war erhielt er zusatzlich 1744 das Amt des Generaldirektors uber die Artillerie Schliesslich erhielt er im Jahre 1745 als Feldmarschall das Oberkommando der osterreichischen Armee in Italien durch den neuen Kaiser Franz I Am 16 Juni 1746 konnte er eine franzosisch spanische Koalition unter Marschall Maillebois in der Schlacht bei Piacenza schlagen und das Herzogtum Parma freikampfen 1753 erfolgte die Bestellung als Generalkommandierender in Ungarn In seiner Funktion als Generaldirektor der Artillerie machte der Furst Militargeschichte indem er die osterreichische Artillerie zum starksten Instrument des kaiserlichen Heeres formte und einen betrachtlichen Teil der dafur erforderlichen Finanzmittel aus eigenem Vermogen beizusteuern bereit war 2 Die osterreichische Artillerie war mit exzellenter Technik ausgerustet und gut ausgebildet sodass Friedrich II nachdem er 1757 die Schlacht bei Kolin verloren hatte vom Vorteil einer wohlbedienten Artillerie die Liechtensteinen Ehre bringt schrieb 3 Regierender Furst von und zu Liechtenstein sowie Besitzer des vereinigten Majorats der Besitzungen in Mahren Bohmen und Osterreich war nach dem Tode seines Onkels und Schwiegervaters Anton Florian 1721 sein Cousin Josef Johann Adam geworden und nach dessen Tod 1732 dessen Sohn Johann Nepomuk Karl als dessen Vormund Josef Wenzel vorubergehend die Haus und Regierungsgeschafte ubernahm der aber 1748 erst 24 jahrig und kinderlos starb Daraufhin trat Josef Wenzel 1748 als 52 Jahriger die Erbfolge als regierender Furst an Aufgrund der besonderen Wertschatzung wurde er 1760 auf Wunsch von Maria Theresia damit beauftragt die Braut Erzherzog Josephs dem spateren Kaiser Joseph II aus Parma zu holen Isabella von Bourbon Parma Sein letzter grosser politischer Auftritt war im Jahre 1764 als er als Prinzipalkommissar bei der Konigswahl und Kronung Josephs II in Frankfurt am Main fungierte und daraufhin das Grosskreuz des ungarischen Stephansordens uberreicht bekam Joseph Wenzel war seit 1718 mit Anna Maria von Liechtenstein einer Tochter seines Onkels Anton Florian und verwitweten Grafin Thun verheiratet Ihre Kinder starben allesamt fruh Philipp Anton 1719 1723 Philipp Ernst 1722 1723 Maria Elisabeth jung Marie Alexandra jung Da sein jungerer Bruder Emanuel von Liechtenstein bereits ein Jahr vor ihm verstorben war folgte ihm als regierender Furst und Erbe des Majorats dessen altester Sohn Franz Josef I Sein Grab befindet sich in der Gruft des Hauses Liechtenstein in Vranov Mahren Rezeption BearbeitenDurch die kaiserliche Entschliessung von Franz Joseph I vom 28 Februar 1863 wurde Josef Wenzel Furst von und zu Liechtenstein in die Liste der beruhmtesten zur immerwahrenden Nacheiferung wurdiger Kriegsfursten und Feldherren Osterreichs aufgenommen zu deren Ehren und Andenken auch eine lebensgrosse Statue in der Feldherrenhalle des damals neu errichteten k k Hofwaffenmuseums heute Heeresgeschichtliches Museum Wien errichtet wurde Die Statue wurde 1868 vom Bildhauer Vincenz Pilz 1816 1896 aus Carrara Marmor geschaffen gewidmet wurde sie von Johann II Furst von Liechtenstein 4 Daruber hinaus beherbergt das Heeresgeschichtliche Museum eine Portratbuste des Feldmarschalls Liechtenstein von der Hand des beruhmten Bildhauers Franz Xaver Messerschmidt 5 Literatur BearbeitenHerbert Haupt Liechtenstein Josef Wenzel Lorenz von In Historisches Lexikon des Furstentums Liechtenstein Constantin von Wurzbach Liechtenstein Joseph Wenzel Laurenz Furst In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 15 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1866 S 156 163 Digitalisat Adolf Schinzl Liechtenstein Joseph Wenzel Furst von und zu In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 18 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 623 625 Johannes Kunisch Liechtenstein Joseph Wenzel In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 518 f Digitalisat Evelin Oberhammer Hrsg Der ganzen Welt ein Lob und Spiegel Das Furstenhaus Liechtenstein in der fruhen Neuzeit Verlag fur Geschichte und Politik R Oldenbourg Verlag Wien Munchen 1990 ISBN 3 7028 0300 9 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Josef Wenzel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Portal des Furstenhauses von Liechtenstein Furst Josef WenzelEinzelnachweise Bearbeiten Anton Florian in Deutsche Biographie Joseph Wenzel Furst Liechtenstein k k Feldmarschall Biographie Memento vom 28 April 2016 im Internet Archive auf kuk wehrmacht de abgerufen am 18 Oktober 2016 Joseph Wenzel Laurenz in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Johann Christoph Allmayer Beck Das Heeresgeschichtliche Museum Wien Das Museum und seine Reprasentationsraume Kiesel Verlag Salzburg 1981 ISBN 3 7023 0113 5 S 34 Ilse Krumpock Die Bildwerke im Heeresgeschichtlichen Museum Wien 2004 S 120 f VorgangerAmtNachfolgerJohann Adam AndreasFurst von Liechtenstein 1712 1718Anton FlorianJosef Johann AdamFurst von Liechtenstein als Vormund von Johann Nepomuk Karl 1732 1745Johann Nepomuk KarlJohann Nepomuk KarlFurst von Liechtenstein 1748 1772Franz Josef I Normdaten Person GND 101097409 lobid OGND AKS LCCN n78025600 VIAF 17582695 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Josef WenzelALTERNATIVNAMEN Josef Wenzel Lorenz vollstandiger Name Josef Wenzel I von LiechtensteinKURZBESCHREIBUNG Furst von LiechtensteinGEBURTSDATUM 9 August 1696GEBURTSORT PragSTERBEDATUM 10 Februar 1772STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Wenzel Liechtenstein amp oldid 234845858