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Johann Baptist Gegg 26 Mai 1664 in Eichstatt 9 September 1730 in Worms war von 1716 bis 1730 unter Furstbischof Franz Ludwig von Pfalz Neuburg der Weihbischof des Bistums Worms und Titularbischof von Trapezopolis Weihbischof Johann Baptist Gegg Relief von seinem Epitaph Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Herkunft 1 2 Werdegang 1 3 Weihbischof in Worms 1 4 Tod und Andenken 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenHerkunft Bearbeiten Johann Baptist Gegg wurde als Sohn des Eichstatter Gastwirtes Zum Krebs Johann Gegg und dessen zweiter Ehefrau Walburga geb Bittlmaier geboren Er hatte noch mindestens drei Geschwister namlich den Bruder Johann Michael spater Burgermeister von Eichstatt sowie zwei Schwestern Werdegang Bearbeiten Gegg absolvierte die Jesuitenschule seiner Vaterstadt und besuchte danach die Universitat Dillingen ebenfalls unter der Leitung von Jesuiten stehend Er gehorte dort der Marianischen Kongregation an und widmete sich theologischen bzw kanonistischen Studien Am 12 Juni 1688 erhielt der Theologe die Priesterweihe und am 15 Juni gleichen Jahres erwarb er die Graduierung als Lizentiat der Theologie und des kanonischen Rechtes Seine erste Anstellung fand der Neupriester 1688 als Kooperator Hilfspriester in Monheim Schwaben in jenem Teil des Bistums Eichstatt der politisch zum Herzogtum Pfalz Neuburg gehorte Nach erspriesslicher und eifriger Tatigkeit erhielt Johann Baptist Gegg am 3 August 1690 ein Kanonikat am Chorherrenstift zu Herrieden In dieser Eigenschaft fungierte er in dem Stadtchen ab 10 November 1694 auch als Pfarrer Seine Mutter zog zu ihm verstarb dort und wurde in der Bergkirche St Martin begraben Furstbischof Johann Martin von Eyb berief Pfarrer Gegg 1700 als Geistlichen Rat in die Eichstatter Bistumskurie wo er zum 20 Marz 1701 das Amt des Offizials ubernahm und 1711 zum Generaloffizial avancierte Weihbischof in Worms Bearbeiten nbsp Weihbischof Johann Baptist Gegg BischofswappenFranz Ludwig von Pfalz Neuburg Bischof von Worms holte Johann Baptist Gegg 1714 aus eigenem Antrieb als Weihbischof in seine rheinische Diozese da er ihm wegen seiner Frommigkeit und der Zierde seiner Sitten seines Wissens und seiner Gelehrsamkeit sehr empfohlen worden war Der grosste Teil des Bistums Eichstatt gehorte politisch zum heimatlichen Herzogtum von Bischof Franz Ludwig wo offenbar der Kontakt herruhrte Die Universitat Dillingen verlieh ihrem ehemaligen Absolventen bei der Bischofsernennung die Doktorgrade in Theologie und in den beiden Rechten weltliches und geistliches In der Nachfolge von Johann Leopold von Gudenus 1713 amtierte Gegg als ernannter Weihbischof Provikar und Dekan des St Pauls Stifts der Stadt Die papstliche Bestatigung und Bestellung zum Titularbischof von Trapezopolis erfolgte durch Clemens XI am 30 Marz 1716 Johann Baptist Gegg erhielt die Bischofsweihe am 26 Juli 1716 vom Speyerer Bischof Heinrich Hartard von Rollingen Bischof Franz Ludwig von Pfalz Neuburg der lediglich die Subdiakonatsweihe besass und den Titel des Bischofs trug war ein eifriger und gewissenhafter Oberhirte der seine Bistumer mit grossem Sachverstand regierte In diesem Sinne wurde er von seinem selbst gewahlten Weihbischof Johann Baptist Gegg nachhaltig unterstutzt Beide belebten das kirchliche Leben im Wormser Sprengel bedeutend Gegg forderte mit Unterstutzung seines Bischofs die Volksmissionen und trat bei diesen ofter als Teilnehmer bzw als Prediger auf Er visitierte fleissig die Pfarreien und Kloster wobei er enge Tuchfuhlung mit dem Klerus der Diozese suchte Gegg fand es nicht unter seiner Wurde personlich auf den landlichen Dekanantssitzungen zu erscheinen und mit den Priestern zu beraten bzw zu diskutieren Besonderen Wert legte er dabei auf personliches Kennenlernen im Rahmen des anschliessenden sogenannten Symposion Hier erfuhr der hohe Gast in aufgelockerter geselliger Runde die Sorgen Note Wunsche und Erwartungen der Kleriker Neben seiner administrativen und seelsorgerischen Arbeit hatte Weihbischof Gegg in den 15 Jahren seiner Amtszeit samtliche im Bistum anfallenden Pontifikalhandlungen wie Weihen von Kirchen Altaren und Glocken sowie die Priesterweihen und Firmungen zu tatigen da sein Bischof dazu keine spirituelle Vollmacht besass Insgesamt weihte Johann Baptist Gegg in seinem Pontifikat 239 Priester und spendete 47 894 Personen das Sakrament der Firmung Daruber hinaus konsekrierte er 24 feste Altare und 75 bewegliche 38 Glocken sowie 45 liturgische Kultgerate 28 Kirchen im Bistum Worms hat Bischof Gegg neu geweiht bzw nach Verwustung wiedergeweiht wovon die wichtigsten sind Karmeliterkirche Worms 1716 Kapuzinerkirche Grunstadt Pfarrkirche Roxheim Pfarrkirche St Paul zu Worms 1717 Pfarrkirche Schallodenbach Martinskirche Worms Pfarrkirche Morsch Kapuzinerkirche Frankenthal 1718 Hl Geist und Dominikanerkirche Bad Wimpfen Hofkapelle Schloss Schwetzingen Hl Geistkirche und Schlosskapelle in Heidelberg 1719 Pfarrkirche Laumersheim und Heilig Kreuz Kapelle auf dem Palmberg 1722 Karmeliter und Franziskanerkirche in Heidelberg Kurfurstliche Hauskapelle Schloss Mannheim Pfarrkirche Hettenleidelheim Pfarrkirche Kubelberg Pfarrkirche Ramstein 1724 St Andreas zu Worms 1725 Pfarrkirche St Sebastian Mannheim 1726 Filialkirche Bobenheim am Rhein 1727 Pfarrkirche Horchheim 1728 Franziskanerkirche Sinsheim 1729 Liebfrauenkirche Worms 1730 Als Weihbischof Gegg am 6 Juni 1717 die Kapuzinerkirche in Grunstadt weihte firmte er danach 2000 Personen am nachsten Tag anlasslich einer Altarweihe im nahen Neuleiningen auch dort nochmals 800 1 Ahnliches halt eine Webseite der Diozese Speyer fur Hettenleidelheim fest Auch dort weihte er am 27 August 1724 die Pfarrkirche und spendete danach 1700 Personen das Firmsakrament 2 Johann Baptist Gegg unterstutzte die Errichtung einer Kreuzwallfahrt in Bad Wimpfen wo man beim Umbau der uralten Kirche eine Kreuzreliquie entdeckte Bischof Gegg reiste zum Fest Kreuzauffindung 3 Mai 1719 in die zum Bistum Worms gehorende Stadt weihte die umgebaute Kirche ein und eroffnete selbst die Wallfahrt die bis heute noch immer bluht 3 Ofter fungierte Weihbischof Gegg zu Sakramentenspendungen oder Pontifikalhandlungen am kurpfalzischen Hof in Mannheim An drei hintereinander folgenden Tagen hielt er dort am 27 28 u 29 Mai 1720 in Anwesenheit von Kurfurst Karl Philipp dessen Tochter Elisabeth Auguste und deren Ehemann Erbprinz Joseph Karl von Pfalz Sulzbach die Exequien fur die verstorbene Kaisern Eleonore Magdalene eine Schwester des Kurfursten Ebenso taufte er am 25 November 1725 im Mannheimer Schloss des Kurfursten Enkelsohn Karl Philipp August der allerdings schon mit zwei Jahren verstarb Weihbischof Gegg spendete am 11 Juni 1728 in Mainz zu St Gangolf als Hauptkonsekrator dem Mainzer Weihbischof Kaspar Adolf Schnernauer die Bischofsweihe Am 24 Februar 1721 war er in Bruchsal Mitkonsekrator des Speyerer Bischofs und Kardinals Damian Hugo von Schonborn Die gleiche Aufgabe erfullte er am 9 Mai 1728 in Fulda als Mitkonsekrator bei Erteilung der Bischofsweihe an den neuen Weihbischof Amand von Buseck Am 16 Oktober 1718 weihte Gegg in Worms seinen eigenen Neffen Johann Michael Pfleger zum Priester Johann Baptist Gegg gehorte zu den Bewunderern des Wormser Malers Johann Michael Rosner den er seinem Bruder dem Burgermeister von Eichstatt empfahl um dort die Jesuitenkirche heute als sogenannte Schutzengelkirche beruhmt mit Engelsfresken auszumalen 4 Tod und Andenken Bearbeiten nbsp Grabdenkmal von Weihbischof Johann Baptist Gegg ehemals Pauluskirche Worms zerstort 1945Weihbischof Gegg starb am 9 September 1730 in Worms nach kurzer Krankheit bis in die letzten Tage seinen Amtspflichten nachgehend Noch am 15 August des Jahres hatte er im Dom gefirmt und am 24 August dort einen Priester geweiht Voller Todesahnungen schrieb er ca 3 Monate zuvor an den Stiftsdekan von Herrieden Es ist Zeit auf einen guten Abschied von dieser zerganglichen Welt zu denken Alter und Entkraftung von Arbeit schickt uns am End in die Ewigkeit hoffentlich eine gluckselige Als Stiftsdekan der Paulskirche Worms erhielt Gegg dort seine letzte Ruhestatte Bei Ausgrabungen stiess man 1928 im Chor der Kirche auf sein Grab das mit Backsteinen gemauert war Es fand sich ein Skelett mit Uberresten priesterlicher Kleidung das 1929 links hinter dem neu aufgebauten Hochaltar wieder beigesetzt wurde Der prachtige Epitaph ging am 21 Februar 1945 bei der Zerstorung der Kirche durch ubergrosse Hitzeeinwirkung zugrunde Er ist fotografisch gesichert und enthalt eine Darstellung von Johann Baptist Gegg die einen schon etwas alteren Geistlichen in straffer aufrechter Haltung mit scharf ausgepragtem energischem Gesicht zeigt In seiner rechten Hand halt er ein geschlossenes Buch und steckt seinen Finger wie einen Buchzeiger zwischen die Seiten so als wolle er gleich daraus dozieren Dies soll wohl eine Anspielung auf sein tuchtiges Wirken als Prediger und Katechet sein Die Grabinschrift hebt hervor Frommigkeit im Leben und Sterben Freigiebigkeit gegen die Armen kluge Haushaltung und grosse Leistungen in Wort und gutem Beispiel Ganz unten ist das personliche Wappen des Pralaten dargestellt ein Bergmannsmannlein mit Hammer Literatur BearbeitenHermann Schmitt Johann Baptist Gegg von Eichstatt Weihbischof von Worms Archiv fur Mittelrheinische Kirchengeschichte Jahresband 1963 Seiten 95 146Weblinks BearbeitenEintrag uber Johann Baptist Gegg auf catholic hierarchy org Webseite zur Kirchengeschichte von Ramstein mit Erwahnung von Weihbischof GeggEinzelnachweise Bearbeiten Archiv fur Mittelrheinische Kirchengeschichte Jahresband 1963 Seite 103 Webseite Bistum Speyer zur Geschichte der Pfarrei Hettenleidelheim mit Erwahnung von Johann Baptist Gegg Memento vom 4 Marz 2016 im Internet Archive Webseite Bistum Mainz zur Kreuzwallfahrt Bad Wimpfen mit Erwahnung von Johann Baptist Gegg Memento vom 24 September 2015 im Internet Archive Webseite zur Schutzengelkirche Eichstatt mit dem beruhmten Engels Freskenzyklus den Johann Michael Rosner 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