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Die Kirche St Paulus in Worms hat eine uber tausendjahrige bewegte Geschichte Heute ist sie die Klosterkirche des Wormser Dominikanerkonvents St Paulus Gemalde von Albert Emil Kirchner um 1855 Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Geschichte 3 Bau 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseVorgeschichte Bearbeiten nbsp Archaologisches Fenster vor dem Ostchor von St Paulus mit romisch mittelalterlichen Fundamenten der ersten ostlichen inneren StadtmauerAn dieser Stelle im Stadtbereich stand angelehnt an die ursprungliche rheinseitige ostliche Mauer der Stadtbefestigung die Salierburg In der Bauhofgasse unmittelbar vor dem Ostchor von St Paulus steht ein Archaologisches Fenster offen das die romisch mittelalterlichen Fundamente dieser ersten ostlichen inneren Stadtmauer zeigt Geschichte BearbeitenBischof Burchard von Worms errichtete ab 1002 eine Stiftskirche auf den Fundamenten der Salierburg Es handelte sich damals um eine dreischiffige romanische Pfeilerbasilika mit drei Apsiden im Osten und zwei runden Turmen im Westen Im 13 Jahrhundert wurde der Ostchor zu einer funfseitigen Apsis umgebaut Das Aussere der Chorapside von St Paulus kopiert etwas vereinfacht und in kleinerem Massstab die um 1080 1195 errichtete spatromanische Chorapside des Fritzlarer Doms der ebenfalls von Wormser Bauleuten errichtet wurde Die Turme erhielten Dacher im byzantinischen Stil der Jerusalemer Grabeskirche Nordlich der Kirche entstanden die Stiftsgebaude mit einem gotischen Kreuzgang 1689 wurde die Kirche im pfalzischen Erbfolgekrieg zerstort und Anfang des 18 Jahrhunderts als barocke Saalkirche wieder aufgebaut 1797 wurde das Stift durch die Franzosen aufgehoben und die Kirche diente erst als Warenlager und ab 1880 unter dem Namen Paulusmuseum als Stadtmuseum 1929 wurde sie Klosterkirche der Dominikaner Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche durch Luftangriffe stark beschadigt und die barocken Deckengemalde zerstort 1947 war sie wiederhergestellt und 1999 wurde sie grundlich renoviert 1730 wurde dort der historisch bedeutsame Wormser Weihbischof Johann Baptist Gegg beigesetzt und erhielt ein schones Epitaph das am 21 Februar 1945 bei der Zerstorung der Pauluskirche durch ubergrosse Hitzeeinwirkung zugrunde ging Es ist allerdings fotografisch gesichert Bei Ausgrabungen stiess man 1928 im Chor der Kirche auf Bischof Geggs Grab das mit Backsteinen gemauert war Es fand sich ein Skelett mit Uberresten priesterlicher Kleidung das 1929 links hinter dem neu aufgebauten Hochaltar wieder beigesetzt wurde Bau Bearbeiten nbsp GrundrissEine Besonderheit der Architektur sind die beiden um das Jahr 1100 errichteten Rundturme mit steinernen Kuppeln in orientalischer Manier drei ahnliche Kirchturme in Rheinhessen werden als Heidenturm bezeichnet Das romanische Westwerk stammt aus dem 13 Jahrhundert Das Westportal aus Bronze ist eine verkleinerte Kopie der Bernwardstur des Hildesheimer Doms von 1015 Der barocke Hochaltar im Chor wurde 1718 fur die Pfarrkirche St Peter von Herrnsheim geschaffen und kam 1928 in die Pauluskirche In der Altarinsel vorne im Kirchenschiff befinden sich Reliquien der Martyrer Gratia Castus und Gaudiosus An den Saulen zum Chor stehen zwei lebensgrosse Gipsfiguren aus der Mitte des 20 Jahrhunderts rechts Paulus links Dominikus Der Kreuzweg im Westwerk gemalt um 1935 vom Dominikanerpater Lukas Knackfuss Bruder des Historienmalers Hermann Knackfuss und Bruder des Archaologen Hubert Knackfuss sowie Neffe des Kirchenmalers Joseph Anton Nikolaus Settegast zeigt die Passionsgeschichte in der Szenerie des alten Worms Wahrend der Nutzung als Museum hatte das Gebaude Ausschmuckungen durch den Kunstler Lorenz Gedon 1 nbsp Westwerk nbsp Innenansicht nbsp Orgelprospekt nbsp Epitaph Bischof Gegg zerstort 1945 nbsp Siehe auch BearbeitenListe der Kirchen und Kloster in Rheinland Pfalz Kirchengebaude mit einem ahnlichen Turm St Bonifatius Alsheim in Alsheim Allerheiligen Dittelsheim in Dittelsheim Hessloch St Viktor Kirche in GuntersblumLiteratur Bearbeitennach Autoren Herausgebern alphabetisch geordnet Jurgen Keddigkeit Martina Rommel Matthias Untermann Worms St Paul Kollegiatstift Nebenstift des Doms In Pfalzisches Klosterlexikon Handbuch der pfalzischen Kloster Stifte und Kommenden Bd 5 Beitrage zur pfalzischen Geschichte Bd 26 5 hrsg von Jurgen Keddigkeit Matthias Untermann Sabine Klapp Charlotte Lagemann Hans Ammerich Kaiserslautern 2019 S 620 661 ISBN 978 3 927754 86 7 Josef Kleine Bornhorst Hrsg St Paulus Worms 1002 2002 Kollegiatstift Museum Dominikanerkloster Gesellschaft fur mittelrheinische Kirchengeschichte 2002 ISBN 978 3929135367 Ludwig Baron Dory Der ehemalige Herrnsheimer Hochaltar jetzt in der St Pauluskirche Worms In Der Wormsgau 13 1979 1981 S 113 125 als PDF Hans Jurgen Kotzur Das Ratsel der rheinhessischen Heidenturme In Lebendiges Rheinland Pfalz 40 2003 Heft III IV S 2 48 Onlinefassung bei regionalgeschichte net Georg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Rheinland Pfalz Saarland Deutscher Kunstverlag Auflage von 1972 S 1020 1023Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Paulus Worms Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien dominikaner worms de Kloster und Stifte in Rheinland Pfalz Kollegiatstift St Paul Dominikanerkloster St Paulus auf worms de Dominikaner Klosterkirche St Paulus in Worms bei regionalgeschichte netEinzelnachweise Bearbeiten Hyacinth Holland Gedon Lorenz In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 49 Duncker amp Humblot Leipzig 1904 S 258 263 49 630689 8 365579 Koordinaten 49 37 50 5 N 8 21 56 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Paulus Worms amp oldid 229059271