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Jan Kolda von Zampach tschechisch Jan Kolda ze Zampachu nach 1390 vermutlich in Cernikovice deutsch Tschernikowitz Koniggratzer Kreis nach 1462 vermutlich auf Burg Rychmburk war ein ostbohmischer Adliger und Hauptmann der hussitischen Taboriten Soldner des polnischen Konigs sowie Raubritter und Abenteurer Leben Bearbeiten nbsp Kolda z Nachoda bzw Jan Kolda II ze ZampachuJan Kolda entstammte einer verarmten Linie des ostbohmischen Adelsgeschlechts von Zampach Sein gleichnamiger Vater ist fur die Jahre 1376 1406 als Besitzer der Feste Cernikovice im Reichenauer Gebiet nachgewiesen seine Schwester Anna war mit Vanek Kordul von Dubenec verheiratet Jan Kolda der Jungere ist in den Jahren 1407 bis 1415 als Patron der Cernikovicer Kirche belegt Nach dem Studium der Sieben Freien Kunste das er mit dem Bakkalaureat bestand schloss er sich Anfang der Hussitenkriege der Bewegung der Taboriten an und wurde deren Hauptmann 1427 nahm er an der Schlacht bei Tachau teil Im Fruhjahr 1428 schloss er sich dem hussitischen Einfall nach Schlesien an an dem auch die radikaleren Waisen teilnahmen Dort war er an der Belagerung und Zerstorung der Burg Reichenstein beteiligt sowie der Eroberung der Burg auf dem Zobtenberg als deren Hauptmann er bis zur Einnahme durch die Breslauer und Schweidnitzer Heere wirkte Im selben Jahr unterzeichnete er fur die Taboriten das Abkommen uber die Waffenruhe das fur die Gegenseite vom bohmischen Landeshauptmann Ulrich II von Rosenberg unterschrieben wurde Nach einer erfolglosen Belagerung von Bautzen gehorte Jan Kolda im September 1429 zu den Mitunterzeichnern einer Waffenruhe zwischen den Taboriten und Waisen einerseits und den Oberlausitzer Standen andererseits An Weihnachten 1433 unternahm Jan Kolda zusammen mit Nikolaus Trcka von Lipa auf Hummel Mikulas Trcka z Lipy na Homoli und dessen Kumpan Jan Holy von Nemosice Janek Holy z Nemosic sowie Jan Hlavac von Duba und dem Anhanger der Waisen Matej Salava von Lipa Matej Salava z Lipy einen Zug gegen Chocen der mit der Erschlagung von 70 Chocenern endete 1434 beteiligte er sich an der Schlacht bei Lipan und blieb den Taboriten trotz der Niederlage treu Nach der Hinrichtung des Jan Rohac von Duba 1434 auf dem Altstadter Ring gehorte er zu den Verachtern des Konigs Sigismund Nach Sigismunds Tod 1437 und der Wahl seines Schwiegersohns Albrecht II zum Konig von Bohmen nahm Jan Kolda zusammen mit Hynek Ptacek von Pirkstein und dessen Schutzling Georg von Podiebrad Partei fur die Wahl des polnischen Prinzen Kasimir der sich jedoch gegen Albrecht nicht durchsetzen konnte Am 29 September 1437 bemachtigte sich Jan Kolda der Stadt Nachod die er fast zwanzig Jahre halten konnte obwohl sie rechtmassig dem noch nicht volljahrigen Georg von Podiebrad gehorte 1440 besetzte Jan Kolda die Burg Rychmberk und die Burg Hummel die zu den Landereien gehorten die Hynek Kruschina von Lichtenburg im selben Jahr von Anna von Kolditz erworben hatte Obwohl er sich zu den friedlichen Zielen des ostbohmischen Adelsbundes Landfried Landfryd bekannte uberfiel er am 15 Juni 1440 zwischen Glatz und Niedersteine mit seinen Kumpanen aus der Herrschaft Hummel die Glatzer Heere 70 Glatzer wurden getotet weitere gefangen genommen ausgeraubt und auf dem Schloss Nachod gefangen gehalten Zehn Tage spater versuchte Jan Kolda gemeinsam mit seinen Freunden und Mitkampfern erfolglos die Einnahme Prags Nach diesem Fehlschlag der seine Plane zur Erlangung einer bedeutenden Position in Bohmen zerschlug wandte er sich der Befestigung seiner ostbohmischen Besitzungen zu Ende 1440 versuchte er erfolglos die Burg Novy hrad Neuschloss bei Skuhrov einzunehmen Im Fruhjahr 1441 bildeten das ostbohmische Adelsbundnis Landfried sowie weitere Adelige und die Schlesier eine Koalition gegen Jan Kolda Im Juni belagerten sie Cernikovice und die Burg Rychmburk danach sechs Wochen die Stadt Nachod die schliesslich eingenommen wurde Mit Unterstutzung seiner Anhanger gelang es Jan Kolda auf einer Versammlung am 17 August in Caslav Tschaslau im Besitz von Nachod bis zur Ernennung des kunftigen Konigs von Bohmen zu bleiben Nachfolgend erneuerte er das Nachoder Schloss 1442 legte er das alteste Nachoder Stadtbuch an und ernannte einen Stadtrat 1442 1443 beteiligte sich Jan Kolda im Auftrag des polnischen Konigs Wladyslaw III an dessen Kampfen in Ungarn und nach der Ruckkehr an den kriegerischen Auseinandersetzungen in Schlesien 1444 uberfiel er mit seiner Truppe die Stadt Bolkenhain erlitt jedoch eine Schlappe Die Schlesier holten Koldas Mannschaft bei Grussau ein und erschlugen einige seiner Soldner 1445 schloss er eine Waffenruhe mit den mahrischen Standen und begab sich anschliessend als Kriegsherr Kondotier in die Dienste der Deutschordensritter Vermutlich weil er erfahren hatte dass die Schlesier die zerstorten ostbohmischen Burgen Vizmburk Adersbach Schatzlar Skaly und Belver aufgekauft hatten kehrte Jan Kolda 1447 nach Bohmen zuruck Mit dem Kauf der Burgen die samtlich im Besitz von Jan Koldas Verbundeten waren sollten weitere Uberfalle aus diesen Burgen auf Schlesien unterbunden werden In Bohmen bekampfte Jan Kolda 1448 1451 wiederum einflussreiche Mitglieder des Landfrieds vor allem Georg von Podiebrad Trotz der 1445 abgeschossenen Waffenruhe schlug er 1449 bei Mahrisch Trubau mahrische Einheiten Am 5 Juni 1450 plunderte Kolda die Dorfer um Jaromer Jermer Smirice Smirschitz und Holohlavy Obwohl am 20 November 1453 Konig Ladislaus Postumus dem Landesverweser Georg von Podiebrad die Anspruche auf die Herrschaften Nachod und Hummel sowie die zugehorigen Burgen bestatigte konnte Jan Kolda Nachod weiterhin behaupten In den Jahren 1454 bis 1458 hielt sich Jan Kolda in Polen auf wo er mit eigenen Soldnern auf Seiten des polnischen Konigs im Dreizehnjahrigen Krieg gegen die Deutschordensritter kampfte Erst wahrend Koldas Abwesenheit gelang es Georg von Podiebrad nach einer Belagerung im April und Mai 1456 die Stadt Nachod mit der Burg sowie die Burg Rychmberk und die Feste Cernikovice einzunehmen Am 12 Mai 1456 wurde Jan Kolda durch das Bohmische Landgericht zu einem Geachteten und damit Verbannten erklart Trotzdem kehrte er vermutlich nach einem koniglichen Gnadenakt nach Bohmen zuruck Ende Januar 1462 ist er als Zeuge in einem Dokument seines Verbundeten Jan Pardus von Vratkov Jan Pardus z Vratkova nachgewiesen der ihm vermutlich auf der Burg Rychmburk ein Obdach gewahrte Literatur BearbeitenLydia Bastecka Ivana Ebelova Nachod Nachod 2004 ISBN 80 7106 674 5 S 50 56 Vladimir Wolf Jan Kolda ze Zampachu Hradec Kralove Trutnov 2002 ISBN 80 238 5084 9Weblinks BearbeitenBiographie tschechisch Normdaten Person GND 124610161 lobid OGND AKS LCCN nb2005006445 VIAF 46279309 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Jan Kolda von ZampachALTERNATIVNAMEN Jan Kolda ze Zampachu tschechisch KURZBESCHREIBUNG bohmischer Adeliger Hussitenhauptmann RaubritterGEBURTSDATUM nach 1390GEBURTSORT CernikoviceSTERBEDATUM nach 1462 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jan Kolda von Zampach amp oldid 235117696