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Humanitare Lage im Jemen wahrend der MilitarinterventionDaten und Schatzungen nach UN AngabenGesamtbevolkerung 26 Millionen 1 Situation wahrend der Militarintervention vor der EskalationDringende Notwendigkeit humanitarer HilfeBetroffene Personen 24 1 Millionen 2 3 Stand Juni 2020 15 9 Mio Dez 2014 4 5 Notwendigkeit humanitarer Hilfe mit Wasser Sanitar und Hygienebedingungen WASH Betroffene Personen die WASH Grundbedarf nicht decken konnen 19 3 20 4 Millionen 75 der Bevolkerung 1 5 6 7 davon etwa 10 Mio Kinder 5 Stand Marz 2016 9 5 Mio 4 7 8 bis 13 4 Mio 5 ErnahrungssicherheitVersorgungsgefahrdet in Bezug auf Ernahrung 14 4 Millionen 1 5 6 7 davon 7 7 Mio Kinder 5 Stand Marz 2016 10 6 Mio 5 9 10 Stark versorgungsgefahrdet in Bezug auf Ernahrung 7 6 Millionen 6 10 Stand November 2015 MangelernahrungMangelernahrte Personen 2 1 Millionen 4 Stand November 2015 davon Kinder unter 5 Jahren 1 3 Millionen 5 6 8 11 12 Stand November 2015 690 000 8 bis 850 000 5 Moderat akut mangelernahrte Kinder MAM 1 Million 4 Stand November 2015 Schwer akut mangelernahrte Kinder SAM 320 000 4 5 6 11 Stand Marz 2016 Von Mangelernahrung bedrohte Personen 3 Millionen 4 4 6 7 davon 33 5 MAM und 10 7 SAM jeweils Kinder unter 5 Jahren 26 1 schwangere und stillende Frauen mit MAM sowie 29 7 Praventivfalle Kindern unter 2 Jahren mit Risiko der Mangelernahrung 4 Stand Marz 2016 1 8 Mio Ende 2014 4 Von Mangelernahrung bedrohte Kinder 1 8 Millionen 13 Stand November 2015 Von schwerer akuter Mangelernahrung bedrohte Kinder 850 000 Stand August 2015 mit Erwartung von Anstieg auf 1 2 Millionen innerhalb weniger Wochen 14 Von schwerer akuter Mangelernahrung bedrohte Kinder unter 5 Jahren 537 000 jedes Achte 12 15 Stand Oktober 2015 160 000 8 Notwendigkeit medizinischer GrundversorgungBetroffene Personen 14 1 15 2 Millionen 1 4 5 7 16 davon 8 3 Mio Kinder 5 8 4 Mio 5 davon schwangere Frauen 522 000 bei denen in 15 der Falle Komplikationen bei der Entbindung erwartet werden 6 Stand November 2015 AusbildungssicherheitKinder im Schulalter die nicht die Schule besuchen 3 4 Millionen 47 aller schulfahigen Kinder 1 5 6 8 Stand Marz 2016 1 6 Mio 6 8 Aufgrund des Konflikts seit Ende Marz 2015 geschlossene Schulen 3584 jede vierte 17 18 19 Stand November 2015 Interne VertreibungEs wurden nicht alle Distrikte berucksichtigt Hohe Dunkelziffern moglich Binnenfluchtlinge 2 8 Millionen seit 26 Marz 2015 vertriebene 20 21 davon etwa 800 000 Kinder 5 Stand April 2016 334 000 Dez 2014 4 21 bis 584 000 5 Flucht und Migration aus dem Jemen seit Ende Marz 2015 Nur beim UNHCR registrierte Falle berucksichtigt Hohe Dunkelziffern moglich Aus dem Jemen Gefluchtete 173 000 22 Stand Marz 2016 Flucht in den JemenInsgesamt im Jemen lebende Fluchtlinge aus dem Ausland 264 000 davon 250 000 Somali 23 Stand Oktober 2015 250 000 24 davon seit Marz 2015 in den Jemen Gefluchtete 90 000 oder mehr vorwiegend aus Athiopien und Somalia 25 Stand Marz 2016 Opfer an Zivilisten durch unmittelbare Gewaltwirkung des Konflikts seit 26 Marz 2015 Konservative Angaben verifizierte Falle Hohe Dunkelziffern moglich Getotete Zivilisten 4 667 bis 9 August 2018 26 Verletzte Zivilisten 10 470 bis 9 August 2018 26 Getotete Kinder 2 398 bis Juni 2018 27 Verletzte Kinder 3 652 bis Juni 2018 27 Die humanitaren Aspekte der Militarintervention im Jemen seit 2015 behandeln die humanitaren Auswirkungen die Schaden an historischem Kulturgut und Infrastruktur die Vorwurfe in Bezug auf Verstosse gegen das humanitare Volkerrecht und andere internationale Konventionen sowie die Massnahmen zur humanitaren Hilfe u a wahrend und infolge der Militarintervention im Jemen seit dem Jahr 2015 28 29 30 31 32 33 34 35 36 Im April 2018 bezeichnete UN Generalsekretar Antonio Guterres die Lage im Jemen als die schlimmste humanitare Krise der Welt 37 38 Laut United Nations und Handicap International sind im Juni 2020 mehr als 24 Millionen Jemeniten 80 der Bevolkerung auf humanitare Hilfe angewiesen 2 3 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung 2 Humanitare Auswirkungen und Folgen des Konflikts 2 1 Humanitare Ausgangslage vor der Militarintervention 2 2 Blockade und Kriegsauswirkungen auf die Versorgungslage 2 2 1 Energietrager Verknappung 2 2 2 Stromversorgung 2 2 3 Wasserversorgung 2 2 4 Lebensmittelversorgung 3 Auswirkungen auf das Gesundheitssystem 3 1 Zuganglichkeit und Betriebsbereitschaft der Gesundheitseinrichtungen 3 2 Mangel an Medikamenten und medizinischen Verbrauchsgutern 3 3 Unterernahrung und Hungertod 3 4 Ubertragbare Krankheiten 4 Konfliktauswirkung auf das Schulwesen 5 Folgen fur Wirtschaft Infrastruktur und Kulturgut 5 1 Wirtschaftsentwicklung und Armutsquote 5 2 Zivile Infrastruktur 5 3 Historisches Kulturgut 6 Flucht und Bevolkerungsbewegungen 6 1 Konfliktbedingte Binnenflucht 6 2 Flucht und Evakuierung aus dem Jemen 6 2 1 Zusammensetzung und Entwicklung der Bevolkerungsbewegung 6 2 2 Evakuierung auslandischer Staatsburger 6 3 Flucht in den Jemen und Menschenhandel 6 4 Evakuierungen aus dem saudi arabischen Grenzgebiet 7 Tote und Verletzte 7 1 Zivilopfer in Jemen wahrend der Militarintervention 7 2 Zivilopfer in Saudi Arabien 7 3 Opfer und Verluste im Konflikt seit Marz 2015 8 Vorwurfe und Kritik 8 1 Verstosse gegen Volkerrecht und Menschenrechte 8 1 1 Luftangriffe der saudisch gefuhrten und von den USA unterstutzten Militarkoalition 8 1 2 Totungen Entfuhrungen und Geiselnahme durch pro Huthi Krafte 8 1 3 Blockade von Hilfslieferungen in die belagerte Stadt Taizz durch Huthi Rebellen 8 2 Einsatz von Landminen 8 3 Einsatz von Kindersoldaten 8 4 Mangelnde Berichterstattung und Beachtung 8 4 1 Vorwurf des vergessenen Krieges 8 4 2 Beschrankungen fur Journalisten 8 4 3 Erklarungsversuche fur das Ausbleiben eines internationalen Aufschreis 8 5 Forderungen internationaler Untersuchungen zu Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen 9 Humanitare Hilfe 9 1 2015 9 1 1 Unterfinanzierung 9 1 2 Vorgehen Saudi Arabiens 9 2 2016 9 3 2017 9 4 2020 10 Weblinks 11 Einzelnachweise 12 AnmerkungenEinleitung BearbeitenDie saudisch gefuhrte Militarkoalition und die Vereinten Nationen erlegten dem stark von Importen abhangigen Jemen wahrend der Militarintervention eine als Waffenembargo begrundete nahezu totale De facto Blockade des Landes auf die landesweit zu kritischen Engpassen und enormen Preissteigerungen in der Strom und Treibstoffversorgung fuhrte 39 40 Der landesweite Treibstoffmangel fuhrte daraufhin zur Ausbreitung von Krankheiten und Not im ariden Jemen in dem der Zugang zu Wasser in der Regel von mit Treibstoff betriebenen Pumpen abhangt und in dem uber 20 Millionen Menschen 80 Prozent der Bevolkerung auf Hilfe von aussen angewiesen waren 39 Menschenrechtsorganisationen kritisierten die saudisch gefuhrte Militarkoalition fur ihre Seeblockade des Jemen die das Land an den Rand einer Hungersnot gebracht habe 41 Ende Februar 2016 forderte das Europaische Parlament EP aufgrund der destabilisierenden Auswirkung der Luftangriffe und Seeblockade gegen den Jemen per Resolution ein Waffenembargo gegen Saudi Arabien 42 43 44 Am 1 Juli 2015 riefen die Vereinten Nationen UN fur eine vorangekundigte Dauer von sechs Monaten den Level 3 Emergency Notstand der Stufe 3 fur den Jemen aus die hochste Notstandsstufe der UN 45 Hilfsorganisationen wie Oxfam verglichen die humanitare Lage im Jemen wenige Monate nach Beginn der Militarintervention mit der Situation in Syrien nach mehrjahrigem Krieg 46 47 48 49 und bezeichneten sie als den Zahlenangaben zufolge weltweit zurzeit grosste humanitare Krise 48 50 Am 2 Juli 2015 erklarte die UNESCO zwei Welterbestatten im Jemen die Altstadt von Sanaa und die Festungsstadt Schibam aufgrund des bewaffneten Konflikts im Jemen fur bedroht 51 nachdem die UNESCO Generaldirektorin bereits im Mai die Zerstorungen der Luftangriffe in der Altstadt von Sanaa und anderen dicht besiedelten Gebieten verurteilt 52 53 54 und die UNO im Juni 2015 gewarnt hatte dass das bedeutende archaologische und historische Erbe seit einer Welle von Luftangriffen der saudi arabisch angefuhrten Militarkoalition in der Altstadt von Sanaa in Gefahr geraten war 55 Bis April 2016 stieg die Anzahl der durch den bewaffneten Konflikt im Jemen seit Beginn der Militarintervention in die Binnenflucht getriebenen Menschen nach UN Angaben auf rund 2 8 Millionen uber 10 Prozent der Gesamtbevolkerung an 20 21 56 Mehr als 168 000 Menschen sind bis Ende 2015 aus Jemen nach Saudi Arabien Dschibuti Somalia Athiopien nach Sudan und Oman geflohen uber 23 000 auslandische Burger wurden aus dem Jemen evakuiert 57 Menschenrechtsgruppen haben die saudisch gefuhrte Militarkoalition wiederholt beschuldigt mit ihren Luftangriffen Zivilisten zu toten und Gesundheitseinrichtungen sowie andere Infrastruktur zu zerstoren 58 Ende Oktober 2015 beklagten die UN und das Internationale Komitee vom Roten Kreuz IKRK in ihrem ersten derartigen gemeinsamen Appell an die Weltgemeinschaft dass die Welt angesichts der Tatenlosigkeit der Politik gegenuber dem Leid selten da gewesenen Ausmasses in Konflikten wie im Jemen an einem Wendepunkt stehe 59 60 Im Konflikt im Jemen wurden wie in den Konflikten in Afghanistan im Irak in Nigeria im Sudsudan und in Syrien die elementarsten Regeln der Menschlichkeit verletzt und die Zivilbevolkerung bei weitem nicht ausreichend geschutzt 59 60 61 Menschenrechtler beschuldigten wiederum den UN Sicherheitsrat selbst sowie die USA der Untatigkeit in Bezug auf die ausbleibende Untersuchung moglicherweise rechtswidriger Luftangriffe der saudisch gefuhrten Militarallianz 62 63 64 65 Trotz der verbreiteten Kritik uber die hohe Zahl der Todesopfer unter Zivilisten genehmigte das US Aussenministerium im November 2015 ein milliardenschweres Waffengeschaft uber rund 20 000 lasergelenkte Bomben smart bombs um das saudische Luftwaffenarsenal wiederaufzufullen 66 67 68 69 Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch bezeichnete die USA im November 2015 als Konfliktpartei 62 70 71 und beschuldigte den UN Sicherheitsrat im Dezember 2015 der saudisch gefuhrten Militarallianz einen Freibrief ausgestellt zu haben wofur sie als mogliches Motiv finanzielle Abhangigkeit von Saudi Arabien nannte 64 Zur gleichen Zeit kritisierte der UN Hochkommissar fur Menschenrechte die Kriegsfuhrung der saudisch gefuhrten Militarkoalition angesichts der zahlreichen getoteten Zivilisten und stellte deren monatelang andauernde Luftangriffe als hauptsachlich und unverhaltnis stark verantwortlich fur die Zerstorung der zivilen Infrastruktur darunter selbst Krankenhauser und Schulen dar 72 73 74 75 76 77 78 79 Nachdem das Buro des Hohen Kommissars fur Menschenrechte OHCHR uber Vorwurfe von Streubomben Einsatz der saudisch gefuhrten Militarkoalition berichtet und die Regierung Hadi den UNHCHR Reprasentanten zur Persona non grata erklart hatte 80 81 82 verurteilte der UN Generalsekretar Anfang Januar 2016 die Ausweisung des UNHCHR Reprasentanten durch die Regierung Hadi als einen moglicherweise die Ruckkehr zur Stabilitat verhindernden Schritt 80 82 83 84 Humanitare Auswirkungen und Folgen des Konflikts Bearbeiten Hauptartikel Militarintervention im Jemen seit 2015 Siehe auch Abschnitt Entwicklung der humanitaren Lage in Operation Decisive Storm Abschnitt Humanitare Auswirkungen in Operation Decisive Storm und Abschnitt Entwicklung der humanitaren Lage in Operation Restoring Hope Nachdem der Jemen bereits Ende 2014 einem enormen Bedarf an humanitarer Hilfe ausgesetzt war fuhrten seit Marz 2015 die Eskalation des Konflikts und eine Zunahme von Angriffen auf zivile und okonomische Infrastruktur dazu dass die soziale Grundversorgung dem Zusammenbruch nahestand und die Wirtschaft zum Erliegen kam Dies hatte eine bedeutende Verscharfung der humanitaren Notlage zur Folge 85 Seit dem 26 Marz 2015 kam es neben den Luftangriffen der saudisch gefuhrten Militarkoalition auch zu eskalierenden Kampfen zwischen gegnerischen Gruppen im Jemen die grosse Bevolkerungsteile in Mitleidenschaft zogen 86 Zivilisten sind von den Kampfen uberproportional stark betroffen und stellen uber die Halfte der Todesopfer im Jemen 87 88 89 Die Anzahl der Menschen die nach UN Angaben seit Beginn der Militarintervention zum Verlassen ihrer Hauser als Binnenfluchtlinge gezwungen worden stieg bis Ende Mai auf uber eine Million 90 bis Anfang August auf uber 1 4 Millionen 91 bis Mitte Oktober auf 2 3 Millionen 92 93 94 95 und bis Dezember 2015 auf 2 5 Millionen 56 Die wichtigsten Triebkrafte fur die Vertreibung der Menschen hingen mit dem Konflikt zusammen anhaltende Luftangriffe der saudisch gefuhrten Militarkoalition Bodenangriffe und ein zunehmend unberechenbares Sicherheitsumfeld Die Notwendigkeit fur humanitare Hilfe stammte dagegen auch bereits aus der bereits vor der Militarintervention bestehenden Krise im Jemen mit Armut Unterentwicklung schwacher staatlicher Autoritat und Rechtsstaatlichkeit 96 Die saudische Bombardierung und Seeblockade gegen die Huthi Milizen ab Ende Marz 2015 verscharfte die humanitare Lage im Jemen und fuhrte bereits in den ersten Wochen und Monaten der Militarintervention zu einer dramatischen Verschlechterung der Versorgungslage der Bevolkerung 97 98 99 100 Der starke Anstieg des auf Hilfe angewiesenen Bevolkerungsanteils um 5 Millionen Menschen innerhalb einer Woche unterstrich nach UNICEF Angaben und Medienberichten von Juni 2015 dass die Luft und Seeblockade durch die saudisch gefuhrte Militarkoalition nicht nur die Versorgung mit Nahrungsmitteln sondern auch mit Treibstoff fur Pumpen abgeschnitten hatte auf die der wasserarme Jemen angewiesen war um Wasser zum Trinken und fur die Hygiene bereitzustellen 101 102 Uber 20 Millionen Menschen im Jemen waren bereits im Juni 2015 von einer komplexen Krise betroffen die der anhaltende Konflikt und das strikte Embargo auf den Import von vielen lebenswichtigen Waren mit sich brachte 103 Die Luftangriffe der saudisch gefuhrten Militarallianz trafen Berichten zufolge nicht nur militarische Ziele der Huthis sondern auch Schulen Krankenhauser und Lebensmittellager und fuhrten zu extensiven Schaden der zivilen Infrastruktur und zur Gefahrdung des Lebens von Zivilisten Der bewaffnete Konflikt in den sudlichen Stadten darunter Aden und Schabwa eskalierte seit dem 2 April 2015 wobei zivile Infrastruktur und internationale Entwicklungshelfer sowohl von Huthis als auch von Hadi treuen Krafte ins Ziel genommen wurden 104 Nach einem Bericht von Human Rights Watch wurden bei den saudisch gefuhrten Luftangriffen auch die international geachteten Streubomben eingesetzt Die Huthis wurden im Laufe der Militarintervention beschuldigt wahllos zivile Gebiete zu beschiessen und mit Heckenschutzen auf Zivilisten zu feuern 104 Schwere Bombardements durch die Luftwaffe der saudisch gefuhrten Militarkoalition und Bodenoperationen fuhrten im Jemen seit Ende Marz 2015 zu einem dramatischen Anstieg der Opfer unter Kindern und zeigten verheerende Auswirkungen auf den Zugang zu Bildung in einer bereits hochprekaren Umgebung Fast alle Konfliktparteien betrieben in ausgedehntem Masse Rekrutierung von Kindern die in den sechs Monaten von Marz bis September 2015 nach UN Schatzungen die Zahlen des gesamten Jahres 2014 um das Vierfache ubertraf 105 Der Jemen ist in hohem Masse von gewerblichen Importen von Nahrung und Treibstoff abhangig 96 Da vor dem Konflikt 90 Prozent der Lebensmittel und der grosste Teil des Treibstoffs im Jemen aus dem Ausland importiert wurden traf die Blockade aller Importe uber Flug und Seehafen wahrend der Militarintervention die Nahrungsmittelversorgung besonders stark 98 106 107 108 zeigte nach UN Angaben dramatische Auswirkungen auf den Zugang der Menschen zu Nahrung 109 und fuhrte zu ausgedehnter Verknappung und steilen Preisanstiegen bei Nahrung Treibstoff Wasser und anderen Grundgutern fur die Zivilbevolkerung 96 Die Importbeschrankungen durch den Konflikt verscharften 2015 die humanitare Situation und brachten die Wirtschaft in die Nahe des Zusammenbruchs 96 Mitte Juni 2015 sagte der Leiter der Arzte ohne Grenzen Mission im Jemen Andre Heller Perache die Lage ubersteige bei weitem die Fahigkeit des internationalen Hilfssystems sie zu bewaltigen 110 In 19 der 22 Provinzen herrschte nach UN Angaben akuter Notstand Der bewaffnete Konflikt sowie der Mangel an Lebensmitteln und Benzin treiben den Jemen in einen totalen Zusammenbruch bei der Versorgung hiess es 111 Mit Stand von Januar 2016 herrschten im Jemen schwere Engpasse an elementaren Guten einschliesslich Wasser Elektrizitat Medizin und Treibstoff Bei der Halfte der schatzungsweise uber 21 1 Millionen davon betroffenen Menschen handelte es sich um Kinder und bei uber 10 Prozent um Binnenfluchtlinge Zusatzlich wurden Armut und Mangelernahrung bei den am wenigsten geschutzten Gruppen durch die steilen Nahrungsmittelpreisanstiege in Verbindung mit dem Verlust der Arbeitsplatze und einem Mandel an Arbeitsmoglichkeiten verscharft 112 Jamie McGoldrick seit Dezember 2015 UN Nothilfe Koordinator in Jemen und zugleich Reprasentant des UN Entwicklungsprogramms UNDP forderte im Januar 2016 nach einem Besuch in dem seit Monaten belagerten Taizz ungehinderten Zugang von Hilfsorganisationen zu allen Notleidenden und sagte im Jemen seien vier von elf Millionen dringend hilfsbedurftiger Menschen unerreichbar fur Hilfsorganisationen 113 114 115 Die am schwersten vom Konflikt betroffenen Regionen im Jemen sind mit Stand von Januar 2016 Saʿda Haddscha Abyan ad Daliʿ Lahidsch Taʿizz ʿAdan und Sanaa Die Halfte der 2 5 Millionen zu diesem Zeitpunkt in der Binnenflucht befindlichen Menschen stammte aus den Provinzen Saʿda Taʿizz und Sanaa Amanat Al Asimah 96 Anfang Marz 2016 zahlten die UN Taʿizz Saʿda Haddscha und Aden zu den am starksten notleidenden Provinzen und Taʿizz Saʿda Haddscha und al Baida zu den Provinzen mit dem am starksten erschwerten humanitaren Zugang 85 Beispiele fur die Lage in verschiedenen Regionen Aden Durch die Bodenkampfe und Luftangriffe wurde die Infrastruktur Adens mit ehemals einer Million Einwohnern Medienangaben zufolge systematisch zerstort Am Adener Hafen wurden Getreidesilos bombardiert weil sie den Huthi Rebellen als Versteck dienten so dass den Backereien der Stadt das Mehl ausging Andere Bombardierungen zielten auf Hotels Schulen und das wichtigste Einkaufszentrum weil die Huthis sie als Sammelpunkte nutzten 116 Saʿda Seit dem Beginn der Luftangriffe durch die saudisch gefuhrte Militarkoalition Ende Marz 2015 zahlte die Saʿda zu den Provinzen die am starksten getroffen wurden Nach Angaben der Agency for Technical Cooperation and Development ACTED von August 2015 forderte die Krise dort einen unermesslich hohen Zoll an Zivilisten in diesem armen landlichen Gouvernement und verursachte Tod Verletzung und vielfache Beschadigung und Zerstorung der Infrastruktur Bei dem Versuch sich in Sicherheit zu bringen flohen Tausende in nahegelegene Provinzen und landliche Gebiete Das enorme Ausmass an Leid in der ganzen Provinz Saʿda wurde seit Marz noch verstarkt durch die anhaltenden Importrestriktionen Als Folge daraus wurde Saʿda als eine von zehn Provinzen im Jemen eingestuft die eine Stufe vor der Hungersnot standen 117 Michael Seawright ein Projektkoordinator von Arzte ohne Grenzen berichtete im Januar 2016 uber die Situation in Saʿda aus seiner Erfahrung in dem von Arzte ohne Grenzen mitbetriebenen und bei einem Luftangriff im Januar 2016 teilweise zerstorten Shiara Krankenhaus als faktisch einzigem Krankenhaus mit Kapazitat fur Notfallchirurgie im meisten Teil Nordjemens dass das Ausmass der Verwundungen sowohl an Anzahl als auch an Schweregrad sowie die Zerstorungen durch die nahezu taglichen Luftangriffe alles ubertrafen was er in seiner uber zehnjahrigen Arbeit in einigen der schwersten Konflikte wie in Syrien gesehen habe 118 119 Taʿizz Die drittgrosste jemenitische Stadt Taʿizz galt wahrend des sogenannten Arabischen Fruhlings als Zentrum des Widerstandes gegen die staatliche Obrigkeit Im November wurde sie von Rebellen belagert und war bereits seit Monaten Schauplatz heftiger Kampfe zwischen Rebellen und Pro Regierung Hadi Truppen 120 121 Kaum eine Klinik stand Kranken und Verwundeten noch offen 121 Die Pro Regierung Hadi Truppen starteten Mitte November mit Unterstutzung der von Saudi Arabien angefuhrten arabischen Militarkoalition eine Offensive zur Ruckeroberung der Provinz 120 Am 24 November 2015 erklarte sich UN Nothilfekoordinator Stephen O Brien in einer Stellungnahme tief besorgt uber die sich verschlechternde humanitare Lage in der Stadt in der rund 200 000 gefahrdete Zivilisten in einem faktischen Belagerungszustand lebten 122 Nach monatelangen Kampfen waren Ende 2015 weite Teile der Stadt zerstort und viele ihrer Einwohner geflohen 123 Hadramaut Die von der AQAP und anderen salafistischen Gruppen kontrollierte Hafenstadt al Mukalla die wie das ganze AQAP Emirat der Provinz Hadramaut seit Beginn des Krieges im Jemen nicht von der Royal Saudi Air Force und ihren Partnern der Militarkoalition angegriffen wurde 124 125 soll laut einem Bericht in der jungen Welt von Anfang Mai 2015 nicht betroffen gewesen sein von der mit einer extremen Knappheit an Lebensmitteln Benzin und Heizol einhergehenden Krise die durch die von Saudi Arabien gegen den Jemen verhangten Blockade zu Lande zu Wasser und in der Luft zusammen mit den anhaltenden Kampfen verscharft worden war Das im Sudosten gelegene al Mukalla wo Anfang April die AQAP die Macht ubernommen hatte wurde demnach unter Duldung der Saudis uber den Seeweg gut versorgt 126 UN Angaben von Mitte Juni 2015 zufolge dehnte sich die Seeblockade auch auf den Hafen von al Mukalla aus wo Hilfslieferungen und Handelsguter aufgrund der Gegenwart der AQAP am freien Zugang gehindert wurden 127 Humanitare Ausgangslage vor der Militarintervention Bearbeiten Binnenflucht vor Eskalation des Konflikts Fotos des UNICEF Leiters im Jemen Julien Harneis April 2013 nbsp Binnenfluchtlinge IDPs im Harad Distrikt nbsp IDP Junge im Harad Distrikt nbsp IDP Madchen in der Schule Schon vor der Eskalation des Konflikts lebten infolge der Binnenflucht seit 2008 uber 300 000 IDPs im Jemen Viele der vorwiegend aus Saʿda stammenden IDPs lebten im grenznahen Distrikt Harad wo schon vor ihrer Ankunft eine hohe Rate an Mangelernahrung Durchfallerkrankungen und Malaria herrschte Mangelernahrung vor Eskalation des Konflikts Fotos des UNICEF Leiters im Jemen Julien Harneis April 2014 nbsp Von UNICEF und der Regierung entwickelte Protokolle die den Gesundheitszentren bei der Behandlung von Mangelernahrung helfen sollten nbsp Folsaure und Medizin wurden als Zusatz zu Plumpy nut als therapeutischer Fertignahrung zur Behandlung von Mangelernahrung im Jemen eingesetzt Siehe auch Abschnitt Vorgeschichte in Militarintervention im Jemen seit 2015 und Huthi Konflikt Bereits vor der Eskalation des Konflikts war der Jemen nach Jahren der Not Unterentwicklung Umweltbeeintrachtigungen zwischenzeitlichen Konflikte schwacher Rechtsstaatlichkeit und weit verbreiteter Menschenrechtsverletzungen das wirtschaftschwachste Land im Nahen Osten 6 128 mit humanitaren Herausforderungen enormen Ausmasses 128 Die Versorgung von Millionen Menschen war bereits vor der Militarintervention unzureichend in Bezug auf Lebensmittelversorgung Wasserversorgung und Medizinischer Versorgung Zudem befanden sich laut UN Angaben 250 000 Fluchtlinge und uber 300 000 Binnenvertriebene im Jemen 24 129 Auch bezuglich der Ausbildung bestanden erhebliche Defizite 1 6 Millionen Kinder im Schulalter besuchten bereits vor der Eskalation des Konflikts nicht die Schule 6 Wasserknappheitim Vergleich gering entwickelter LanderQuelle FAO AQUASTAT 130 Land Jemen 169Sudan 71Afghanistan 31Somalia 22Osttimor 14Mauretanien 12Haiti 9Eritrea 8Malawi 8Legende Susswasserverbrauch in der Gesamtheit erneuerbarer WasserressourcenBlockade und Kriegsauswirkungen auf die Versorgungslage Bearbeiten Die saudisch gefuhrte Militarkoalition verhangte maritime Kontrollen in Form einer Seeblockade die verhinderte dass Importe den Jemen erreichten 100 Der Jemen bezog vor der Krise 90 der Lebensmittel durch Importe 15 In der Folge fielen die Importe auf 15 des Vorkrisenniveaus 100 131 Ausserdem wurden durch die saudische Militarkoalition Wareneingangskontrollen zu Land und aus der Luft verhangt und damit Hilfslieferungen verhindert Die UN verurteilten die Seeblockade und riefen die saudisch gefuhrte Militarkoalition angesichts der humanitaren Notlage im Jemen zu einer Beendigung ihrer Seeblockade auf Die Transportkosten auf dem Landweg stiegen nach UN Angaben seit der Gewalteskalation im Marz bis Anfang Juli 2015 um 500 Prozent an 132 Die Wasserversorgung und andere grundlegenden offentlichen Dienstleistungen brachen zusammen was vor allem auch Auswirkungen auf die lebensnotwendige Grundversorgung und medizinische Versorgung hatte Das Gesundheitssystem brach im Jahr 2017 vollig zusammen da viele Krankenhauser zerstort oder geschlossen worden waren die noch geoffneten waren uberfullt und dazu gezwungen ohne selbst die grundlegendsten medizinischen Mittel zu arbeiten Grossteil der Infrastruktur fur Wasser Abwasser und Hygiene war beschadigt was die Gefahr von Epidemien forderte 133 Nach Schatzungen der Regierungsbehorden schrumpfte das Bruttoinlandsprodukt pro Kopf seit Eskalation des Konflikts um etwa 35 Prozent wahrend sich die Inflation um 30 Prozent erhohte 134 Energietrager Verknappung Bearbeiten Nach UNICEF Angaben fuhrte die De facto Blockade der jemenitischen Hafen trotz leichter spaterer Lockerungen auch noch im Juni 2015 dazu dass kein Treibstoff in das Land kam weshalb die mechanisierten Pumpen nicht arbeiten konnten und 20 Millionen Menschen der Zugang zu sauberem Wasser fehlte 102 Da die UNO zudem in den ersten Tagen des Konflikts ihre auslandischen Mitarbeiter ausser Landes gebracht hatte drohte das Versorgungsnetz bereits im April noch mangelhafter zu werden 97 Der Mangel an Treibstoff stellte ein bedeutendes Hemmnis bei der Begegnung humanitarer Erfordernisse dar 135 Wie die Versorgung mit Strom verschlechterte sich bereits Anfang April 2015 auch die Wasserversorgung taglich und es fehlten medizinische Guter und Treibstoff 106 111 Der Mangel an Diesel Kraftstoff fuhrte dazu dass importiertes Getreide nicht gemahlen und konsumiert werden konnte Stromgeneratoren in Krankenhausern nicht betrieben werden konnten und die Wasserversorgung von Millionen Menschen bedroht war 136 Der Mangel an Treibstoff fuhrte mit Stand von Juli 2015 zu einem Ruckgang der Industrieproduktion und der Dienstleistungsbetriebe um 69 Zahlreiche Unternehmen stellten ihre Aktivitaten vollstandig ein bzw reduzierten ihre Arbeitsstunden um bis zu 50 Einige Getreidemuhlen stellten den Betrieb ein oder arbeiteten auf sehr niedrigem Level weiter wodurch die Mahlpreise sprunghaft in die Hohe schnellten Die Unterbrechung des Bewasserungsbetriebes sowie des Transports und der Vermarktung von landwirtschaftlichen und tierischen Produkten fuhrte zu hohen Kosten und Preissteigerungen Die Eisproduktion und Fischlagerungseinrichtungen wurde in Mitleidenschaft gezogen wodurch der Vertrieb von Fischprodukten schwierig wurde die Fischproduktion bei ansteigenden Preisen abnahm 137 Stromversorgung Bearbeiten Der Treibstoffmangel hatte Auswirkungen auf die gesamte Versorgung besonders in Krankenhausern Das Hauptkraftwerk in Aden wurde am 11 Juni 2015 angegriffen und nicht mehr betriebsfahig 138 In Sanaa war Elektrizitat taglich nur fur 30 bis 40 Minuten verfugbar 139 Dort standen den Menschen nach UN Angaben von Anfang August 2015 im gunstigsten Fall ein oder zweimal pro Woche 15 Minuten Elektrizitat zur Verfugung 9 Wasserversorgung Bearbeiten Der Krieg verschlimmerte die Wasserknappheit durch den Mangel an Elektrizitat und Treibstoffen massiv 130 140 Nach UN Angaben fehlte im Jemen Mitte Mai 2015 13 4 Millionen Menschen der Zugang zu sauberem Wasser 141 Nach Angaben von Hilfsorganisationen hatten die Kampfe Mai 2015 dazu gefuhrt dass insgesamt 16 Millionen Menschen zwei Drittel der Gesamtbevolkerung keine Versorgung mit sauberem Trinkwasser hatten 140 142 143 Die Wasserversorgung verschlechterte sich weiter dramatisch nach der Zerstorung von Wasserleitungen 144 Die Menschen waren gezwungen Wasser zu trinken dass die Gesundheit massiv gefahrdete 138 142 144 145 Millionen Menschen gruben ungeschutzte Brunnen oder mussten sich auf mit Lastwagen herbeigeschafftes Wasser stutzen das aber fur die meisten Jemeniten nicht mehr verfugbar war und dessen Preis sich laut Hilfsorganisationen in mehreren Provinzen fast verdreifachte 142 Nach Angaben eines Experten des jemenitischen Ministeriums fur Wasser und Umwelt brachten durchschnittliche Jemeniten inzwischen mit uber 30 Prozent ihres Einkommens den weltweit hochsten Einkommensanteil allein fur den Bezug von Wasser in ihre Hauser auf Die einzige Alternative fur die Besitzer von Wasserlastwagen bestand demnach darin jeweils drei bis vier Tage zum Kauf von preisgunstigerem Benzin an Tankstellen anzustehen Die Infrastruktur zur Wasserversorgung fur mindestens 900 000 Menschen wurde durch Luftangriffe Artillerie und Raketen entweder beschadigt oder zerstort 146 Laut Handicap International haben im Jahr 2020 etwa 18 Millionen Jemeniten keinen Zugang zu Trinkwasser 3 Lebensmittelversorgung Bearbeiten Entwicklung der Weizenmehlpreiseim Vergleich zum VorkrisenniveauVeranderung des landesweiten Durchschnittspreises fur Weizenmehl in Quelle Yemen Weekly Market Situation Update WFP 147 August nur erste Wochen berucksichtigt Monat 02 2015 004 2015 4405 2015 5506 2015 3607 2015 3708 2015 15Bedrohung durch Hunger 2017 Anzahl der Menschen in Mio mit einem Hungerrisikoauf der IPC Skala von 3 oder hoher ausgewahlte Lander Quelle Famine Early Warning Systems Network 148 17 2 9 4 9 5 1Jemen Somalia Sudsudan NigeriaDie nahezu vollstandige von Saudi Arabien und seinen Verbundeten aufgezwungene Land See und Luftblockade des Jemen verhinderte dass die Hilfslieferungen rechtzeitig verteilt wurden 149 Aufgrund der fehlenden Energietrager wie Diesel Kraftstoff und der unsicheren Lage konnten nach UN Meldungen von Anfang Juni uber 250 000 Tonnen Getreide in Vorratslagern weder verarbeitet noch transportiert oder gekocht werden 15 135 136 150 Von hohen Preisen und begrenzter Verfugbarkeit von Weizen waren arme und gefahrdete Menschen betroffen 135 Die Anzahl der in Bezug auf die Ernahrung als versorgungsgefahrdet gemeldeten Menschen war nach einer gemeinsamen Studie von FAO WFP und MoPIC Ministry of Planning and International Cooperation in Yemen vom Juni 2015 um 17 gegenuber dem Beginn des Konflikts Ende Marz 2015 angestiegen 109 151 152 153 153 154 8 Millionen Menschen 2 3 Millionen mehr als im Marz besassen zu diesem Zeitpunkt keinen ausreichenden Zugang zu Nahrungsmitteln davon wurden 6 Millionen als stark versorgungsgefahrdet eingestuft 151 152 In zehn Provinzen wurde der Ernahrungsnotstand IPC Phase 4 erreicht In neun Provinzen erreichte die Ernahrungslage nach der Einstufung den Krisenzustand IPC Phase 3 109 152 153 154 155 Damit war die Halfte der Bevolkerung in Bezug auf die Ernahrung versorgungsgefahrdet Gegenuber dem Vorkrisenstand wiesen die gewerblichen Getreideimporte fur den Zeitraum von vier Monaten nach den ersten drei Juni Wochen seit Marz 2015 bereits ein Importdefizit von 400 000 Tonnen auf 156 Ende Juli 2015 wurde uber eine Preissteigerung von bis zu 274 Prozent berichtet wobei viele Menschen seit Monaten kein Einkommen mehr hatten Bauern waren teilweise gezwungen ihr Vieh weit unter Wert an skrupellose Handler verkaufen In der Provinz Saada hungerten nach UN Angaben 80 Prozent der Bevolkerung 157 158 159 Zwei Jahre nach Eskalation des Konflikts waren von der Nahrungsmittel Unterversorgung 17 Millionen gt Menschen betroffen 6 8 Millionen Menschen wurden im Marz 2017 mit dem Status Emergency eine Stufe vor Hungersnot eingestuft und weitere 10 2 Millionen mit dem Status Crisis 10 160 Auswirkungen auf das Gesundheitssystem BearbeitenAls wichtigste Ursache fur den Notstand in den Krankenhausern und die katastrophale Situation sahen vor Ort befindliche Fachleute das im April 2015 von der UN gegen die Huthi Rebellen verhangte Waffenembargo an das im Rahmen einer Wirtschaftsblockade zu strengen Einfuhrbeschrankungen gefuhrt hatte die auch die Zivilisten im Jemen hart trafen Nur selten gelangen seitdem Lebensmittel Wasser und medizinische Guter in den Jemen 161 Die Hilfsorganisationen waren uberfordert 161 162 163 Ende Juni 2015 erreichte das Gesundheitssystem seine Belastungsgrenze 151 In Folge wuchs der Bedarf an medizinischer Notfallversorgung in der Bevolkerung derart an dass die medizinische Grundversorgung gefahrdet war Die Anstrengung konzentrierten sich aufgrund der massiven Anzahl von Kriegsverletzten auf medizinische Notfallvorsorge 164 Bereits im April 2015 wurde eine Reihe Krankenhauser bei den Kampfhandlungen zerstort andere auch grosse Kliniken konnten aufgrund standiger Stromausfalle und fehlender Medikamente ihren Betrieb kaum noch aufrechterhalten Die Preise fur wichtige Basisheilmittel stiegen um mehr als 300 Prozent gleichzeitig breiteten sich Krankheiten wie Durchfall oder Masern aus begunstigt durch die sich verschlechternde Hygiene und den Mangel an sauberem Wasser Es wurden immer mehr Falle von Unterernahrung vor allem bei Kleinkindern und Frauen registriert 165 Im September 2015 schatzte die WHO dass fast ein Viertel der medizinischen Einrichtungen des Landes nicht langer funktionstuchtig seien 161 Ende Mai 2015 benotigten nach WHO Angaben 8 6 Millionen Menschen dringend medizinische Hilfe fur mit dem Krieg in Zusammenhang stehende Verletzungen und aus allgemein medizinischen Grunden 166 Nachdem die UN im Mai 2015 noch angegeben hatte dass 8 4 Millionen Menschen im Jemen Mitte Mai 2015 keinen Zugang zu medizinischer Grundversorgung hatten 141 wurde ihre Zahl im Juni 2015 von den UN auf uber 15 Millionen ca 58 Prozent der Bevolkerung darunter eine Million Binnenfluchtlinge beziffert und eine Zunahme von 40 Prozent gegenuber den Zahlen vom Marz 2015 angegeben 103 135 167 168 169 Gemeldete Zerstorungen von Gesundheitseinrichtungen infolge des Konfliktsje Provinz Stand Oktober 2015 Rohdatenquelle WHO 170 Provinz komplettzerstort teilweisezerstort SummeTaʿizz 6 8 14Amanat Al Asimah 1 11 12Saʿda 5 6 11Haddscha 3 4 7ʿAdan 6 6Ma rib 1 4 5al Hudaida 4 4Sanaa 3 3Lahidsch 2 2Schabwa 1 1 2ad Daliʿ 1 1Amran 1 1Gesamt 26 42 68Zudem verlor eine wachsende Anzahl von Gesundheitseinrichtungen ihre Betriebsbereitschaft 103 Gesundheitseinrichtungen blieben in vielen Gebieten langfristig geschlossen aufgrund der Treibstoffengpasse des Mitarbeitermangels der zerstorten Infrastruktur des Mangel an sauberem Wasser und elektrischem Strom und wegen direkter Angriffe und Beschlagnahme durch kriegsfuhrende Parteien 171 Es kam zu einer drastischen Verminderung der Gesundheitsdienste in allen offentlichen und privaten Krankenhausern insbesondere in den Operationssalen und Intensivstationen 172 Nach UN Angaben waren aufgrund von Mangel an Mitarbeitern und Treibstoff bis Mitte Mai 2015 seit Marz 2015 153 Gesundheitseinrichtungen im Jemen geschlossen worden 141 166 die bis zur Schliessung bei der Ernahrung von 450 000 Kindern im Alter von unter funf Jahren geholfen hatten 172 Die Schliessung dieser Gesundheitseinrichtungen fuhrte laut UN unter anderem dazu dass fur 2 6 Millionen Frauen im fortpflanzungsfahigen Alter kein Zugang zu Diensten der Fortpflanzungsmedizin bestand 257 400 schwangeren Frauen keine sichere Geburt moglich war und 483 Frauen an Komplikationen wahrend der Niederkunft aufgrund des Fortfalls von Geburtshilfediensten verstorben sein mogen 141 169 Zuganglichkeit und Betriebsbereitschaft der Gesundheitseinrichtungen Bearbeiten Die Verletzten und Kranken blieben oftmals unversorgt da es ihnen aufgrund der Kampfhandlungen nicht moglich war ein Krankenhaus zu erreichen 173 Krankenhauser wurden z T durch Milizen gesturmt was die Menschen zur Flucht verursachte Patienten wurden hierbei teilweise auch entfuhrt 116 Im Juli 2015 waren Gesundheitseinrichtungen die die Lebensmittelversorgung fur uber 450 000 Kinder im Alter unter 5 Jahren anboten wegen Treibstoffmangels und Abwesenheit der Mitarbeiter geschlossen 171 Sanaa Al Sabin Klinik Fotos des UNICEF Leiters im Jemen Julien Harneis 16 Mai 2015 nbsp nbsp Bilder aus dem grossten Krankenhaus fur Kinder und Schwangere in Sanaa zugleich Referral Hospital fur ganz Jemen das Anfang September 2015 infolge der de facto Blockade und Luftangriffe durch die saudisch gefuhrte Militarkoalition schliessen und seine Patienten evakuieren musste 17 174 175 176 Ende August 2015 drohte z B dem grossten Krankenhaus fur Kinder und Schwangere in Sanaa Al Sabin Klinik aufgrund der Blockade des Jemen die Schliessung Infolgedessen der Blockade gingen Infusionen Narkosemittel und andere wichtige Medizinische Guter aus 15 Millionen Menschen im ganzen Land waren von der Gesundheitsversorgung abgeschnitten 174 175 176 Am 6 September 2015 schloss die Al Sabin Kinderklinik nachdem sie durch Luftangriffe auf ein naheliegendes Gebaude stark beschadigt wurde Die Schliessung dieses Krankenhauses als Referral Hospital des Landes bedeutete einen schweren Schlag fur das sowie schon ramponierte Gesundheitssystem 17 Mitte Oktober 2015 waren nach Schatzungen der UN Partnerorganisationen im Jemen fast 600 Gesundheitseinrichtungen aufgrund von Schaden oder Mangel an Treibstoff Mitarbeitern und Vorraten geschlossen worden 4 Zahlreiche Gesundheitseinrichtungen wurden von Bomben getroffen zerstort oder beschadigt Medizinisches und humanitares Personal wurde zunehmend gezielt angegriffen oder getotet 177 178 Dies fuhrte zu gravierenden Einschrankungen der Behandlungsmoglichkeiten von erkrankten Menschen Menschen mit Mangelerscheinungen Durchfuhrung von Geburten und im Bereich der Notfallversorgung 161 164 177 177 179 180 181 182 Auch die Operationszentrale des Gesundheitsministeriums in Sanaa die alle Notfalloperationen im ganzen Land verwaltete wurde beschadigt 135 169 Nach Angaben der WHO Mitte Oktober 2015 waren fast 23 Prozent der Gesundheitseinrichtungen nicht mehr in Betriebsbereitschaft Fachpersonal war rar und fast alle zuvor in den Kliniken tatigen auslandischen Krafte hatten den Jemen verlassen 161 164 Mangel an Medikamenten und medizinischen Verbrauchsgutern Bearbeiten Vor der Eskalation der Gewalt hatte der Jemen 80 Prozent der Medikamente und pharmazeutischen Guter importiert 136 Bereits im April 2015 konnten die Krankenhauser oftmals keine Notfallbehandlungen mehr anbieten 162 165 Es kam zu einem kritischen Mangel an Medikamenten fur Diabetes Bluthochdruck und Krebs sowie an unentbehrlichen Vorraten einschliesslich Erste Hilfe Sets und Blutkonserven 169 Medikamente gegen chronische Krankheiten wie Diabetes Krebs Bluthochdruck chronische respiratorische Erkrankungen und Hamophilie waren aufgrund des auch Medikamente und medizinische Verbrauchsguter treffenden strikten Embargos nicht mehr erhaltlich 103 166 Der Mangel an medizinischen Gutern verstarkte sich mit der Fortsetzung des Embargos und zog eine zunehmende Menge an erwachsenen und minderjahrigen weiblichen und mannlichen Patienten in Mitleidenschaft bei denen es sich vorwiegend um Zivilisten handelte die nicht zu den Konfliktparteien gehorten und deren Recht auf Gesundheit gefahrdet wurde 103 Selbst das Gesundheitsministerium war nach Angaben von Oktober 2015 kaum noch in der Lage Medikamente und medizinische Ausrustung aus dem Ausland zu beschaffen 161 In der umkampften und von den Houthi Rebellen belagerten Stadt Taizz gingen den Krankenhausern nach NRO Angaben regelmassig die Sauerstoffvorrate aus 183 184 2 5 Millionen Kinder unter funf Jahre schatzte UNICEF als unmittelbar gefahrdet von Durchfallerkrankungen ein wahrend bis zu 1 3 Millionen Kinder vermutlich an vermeidbaren Krankheiten wie Lungenentzundung und Masern leiden wurden da die Impfkampagnen zum Stillstand gekommen waren 169 185 186 Unterernahrung und Hungertod Bearbeiten GAM Raten August September 2015 Mangelernahrung in ausgewahlten Provinzen 4 Datenquelle UNICEF SMART Surveys Provinz Generelle akuteMangelernahrung al Hudaida Kustenregion 31Haddscha Kustenregion 20 9ʿAdan 19 3WHO Notfallschwellenwert 15 Akzeptabel lt 5 GAM Bewertungen fur andere Regionenwurden seit Krisenbeginn noch nicht abgeschlossenDie UN stuften die Lage im Jemen wahrend der Militarintervention mit dem hochstmoglichen Grad fur humanitare Krisen und 80 Prozent der Bevolkerung als am Rande einer Hungersnot Anm 1 stehend ein Die Arbeit von Hilfsorganisationen wurde erheblich eingeschrankt 19 Nach Angaben der UN waren im Mai 2015 850 000 Kinder akut unterernahrt 141 Anfang Juni 2015 meldete UNICEF dass 15 000 Kinder und insgesamt 2 5 Millionen Menschen im Jemen mit schwerer akuter Unterernahrung severe acute malnutrition SAM von der Schliessung von 158 ambulanten therapeutischen Programmen OTPs betroffen waren 18 Bis Mitte Juni kam es in den Krankenhausern zu einem Anstieg der Aufnahmen von Fallen der Unterernahrung von 150 seit Marz 2015 169 Verantwortlich fur die rapide Verschlechterung der Situation der die Kinder im Jemen ausgesetzt waren waren laut UNICEF grosstenteils Restriktionen des Imports von Treibstoff und Nahrung 185 Eine Kombination aus Nahrungsmangel ansteigenden Pegeln von Durchfallerkrankungen aufgrund verschmutzten Wassers und unterernahrten Muttern fuhrte zu einem steilen Anstieg von Unterernahrung bei Kindern Die Hilfsorganisation Oxfam berichtete Ende Juli 2015 dass nahezu die Halfte der etwa 26 Millionen Einwohner im Jemen nicht genug zu essen habe und sich davon die Halfte am Rande des Verhungerns befinde 158 187 188 Die Zahl der Menschen ohne Zugang zu ausreichender Nahrung sei seit Marz 2015 um 2 3 Millionen gestiegen 158 187 189 190 Mitte November 2015 war die Anzahl der mangelernahrten Menschen im Jemen nach UN Angabe auf 2 1 6 oder 3 0 Millionen 7 angestiegen wobei es sich bei mindestens 1 3 Millionen um Kinder handelte 6 11 12 19 191 192 sHilfslieferungen wurden stark eingeschrankt 19 191 192 193 193 194 Laut Angabe von UNICEF waren im Februar 2016 192 Zentren zur Behandlung von Unterernahrung geschlossen wegen u a der Kampfhandlungen oder Luftangriffe 194 Anfang Marz 2016 wurde berichtet die Hilfsorganisationen seien in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschrankt die Mitarbeiter wurden bedroht und festgenommen Die meisten der 2 5 Millionen Binnenvertriebenen lebten nicht in Lagern sondern in Gebieten in denen ihre Sicherheit zwar erhoht ihre Versorgung jedoch nicht ausreichend sei 195 196 2017 wurde durch UNHCR in Genf auf das zunehmende Risiko eines Massensterbens durch Verhungern aufmerksam gemacht 197 198 2017 waren weite Bevolkerungsteile mit einer Krise IPC Phase 3 oder Notstand IPC Phase 4 akuter Ernahrungsunsicherheit mit einem erhohten Sterblichkeitsrisiko konfrontiert Binnenfluchtlinge und arme Haushalte in Konfliktzonen erlebten vermutlich die schwierigsten Ernahrungssicherheitssituationen 32 Stand 2021 befinden sich der Uno zufolge im Jemen funf Millionen Burger am Rande einer Hungersnot Stand 2021 lag die Kindersterblichkeitsrate bei 5 8 Prozent Das World Food Program warnte im selben Jahr vor 400 000 Hungertoten bei ausbleibender Hilfe 199 Ubertragbare Krankheiten Bearbeiten nbsp Sanaa 16 Mai 2015 Aufgrund wochenlang ausgebliebener Mullabfuhr haufte sich Mull auf den Strassen an und stellte eine Gesundheitsgefahrdung dar Nachdem etwas Kraftstoff angekommen war arbeiteten Mullwagen erstmals wieder Durch den Zusammenbruch der Wasserversorgung sowie der Sanitar und Gesundheitssysteme bestand ein signifikantes Risiko fur die Verbreitung ubertragbarer Krankheiten 168 besonders fur Ausbruche von Kinderlahmung und Masern 166 Bereits im April 2015 wurde aufgrund von Stromausfallen und Treibstoffmangel die Kuhlkette fur Impfstoffe unterbrochen 162 165 Kinder konnten nicht geimpft werden weil die Gesundheitszentren entweder nicht uber den Strom oder Kraftstoff verfugten um die Impfstoffe kuhl zu halten und zu verteilen oder weil Eltern durch Furcht vor den Kampfen daran gehindert wurden ihre Kinder zur Impfung zu bringen Daraus resultierte haufig ein todlicher Verlauf von Krankheiten wie Masern und Lungenentzundung der unter Normalbedingungen vermeidbar gewesen ware Laut UNICEF setzte die Unterbrechung der Impfversorgung geschatzte 2 6 Millionen Kinder unter 15 Jahren dem Risiko der Infektion mit Masern als einer potenziell todlichen Krankheit aus die sich in Zeiten der Konflikte und der Binnenvertreibung rapide ausbreitet Die Anzahl der Kinder die akuten respiratorischen Infektionen ARIs ausgesetzt waren wurde mit vermutlich rund 1 3 Millionen beziffert 186 Auch die Mullansammlung in den Stadten forderte die Ausbreitung von Krankheiten 171 Die unhygienischen Bedingungen fuhrten zu einem Ausbruch von Denguefieber mit uber 8000 Fallen und fast 600 Toten innerhalb von einigen Wochen 171 200 103 201 Die Anzahl der todlich verlaufenden Falle dieser Krankheit stieg rasch an 202 AWD Cholera nbsp Cholera Erkrankungen je 10 000 Einwohner in den einzelnen Gouvernements Jemens seit dem 24 April 2017 Stand 30 April 2019 Hauptartikel Cholera im Jemen seit 2016 Anfang Oktober 2016 meldete das Gesundheitsministerium den Ausbruch der Cholera 134 203 204 205 206 Sowohl die Anzahl der als Verdacht gemeldeten und der bestatigten Cholerafalle als auch der betroffenen Provinzen stieg in der folgenden Zeit weiter an 203 mit einem Hochstwert im Dezember 2016 206 207 Cholera sowie akute wassrige Diarrhoe AWD breiteten sich auch 2017 weiter aus 206 207 208 209 210 Nach einem deutlichen zunachst Ruckgang der Cholerafalle kam es seit Ende April 2017 zu einer zweiten Welle des AWD Cholera Ausbruchs mit drastischer Erhohung der Verdachtsfalle und Ausbreitung auf 18 Provinzen 206 211 212 213 214 215 216 sodass das Gesundheitssystem die Versorgung der Menschen kaum noch bewaltigen konnte 204 Die Ausbreitung der Epidemie wurde durch die kriegsbedingt eingeschrankte Funktionalitat der Trink und Abwasserleitungen begunstigt Die Blockade aller Importe einschliesslich humanitarer Hilfe und medizinischer Guter erschwerte den Import von medizinischen Gutern Nahrung und Treibstoffen Als Ergebnis der Engpasse arbeiteten lediglich 45 Prozent der Gesundheitseinrichtungen Mindestens sechs der 22 Provinzen verfugten uber kein funktionierendes Gesundheitssystem die Menschen konnten grosstenteils nicht behandelt werden 204 216 216 217 218 In erster Linie war der Westen des Landes betroffen wo sich die Kampfe konzentrierten 204 215 216 218 219 Das Gesundheitssystem sah sich nicht mehr in der Lage die Infektionskrankheit einzudammen der Notstand wurde erklart 212 214 215 216 Grosse Teile der Bevolkerung waren wegen mangelnder Trinkwasserversorgung auf die oftmals verunreinigten Brunnen sowie auf Motorpumpen angewiesen wobei es haufig zur Vermischung mit Abwasser kam 212 Ausserdem konnte das die Cholera Infektion auslosende Bakterium Vibrio cholerae auch uber verunreinigte Nahrung ubertragen werden 205 212 213 Viele Kliniken waren zudem durch Luftangriffe in Mitleidenschaft gezogen worden 212 216 220 221 222 Rund 22 Millionen Menschen lebten in Distrikten mit einem hohen Risiko der Erkrankung 222 Die Letalitatsrate betrug 1 2 Prozent bei taglich 3000 neu gemeldeten Fallen 206 207 216 223 Zudem kam es in zahlreichen Gebieten auch zur Mensch zu Mensch Ubertragung der Erkrankung 206 206 207 223 Aufgrund der fehlenden Stromversorgung fielen Wasserpumpen aus weshalb den Menschen nur noch verschmutztes Trinkwasser zur Verfugung stand 224 225 Ende 2017 wurde die Cholera Epidemie mit einer Million Verdachtsfallen wahrend der Militarintervention als grosster jemals verzeichneter Cholera Ausbruch der Welt bezeichnet 216 226 227 Konfliktauswirkung auf das Schulwesen Bearbeiten nbsp Zerstorungen an der Al Anfal Schule in Sanaa nach einem Luftangriff vom 20 April 2015Das Bildungswesen im Jemen stand acht Monate nach Eskalation des Konflikts nach UN Angaben von November 2015 am Rande des Zusammenbruchs 228 229 230 Mit Stand von Januar 2016 hatten fortgesetzter Konflikt anhaltende Gewalt im Jemen ahnlich wie in Syrien Irak und Libyen Jahre der Bildungsleistung aufgehoben und einen Zustand der Ungleichheit in den Bildungsmoglichkeiten geschaffen 112 Kinder die keine Schule besuchenim Vergleich verschiedener Konfliktlander 2015 112 231 Land Mio Sudan 3 1Irak 3 0Jemen 2 9Syrien 2 4Libyen 2 0Legende Anzahl der schulpflichtigen Kinder in Millionen die keine Schule besuchenMitte April 2015 hatte sich die berichtete Anzahl der Kinder die aufgrund der anhaltenden Krise die Schule nicht mehr besuchten innerhalb von einer Woche auf 1 85 Millionen fast verdoppelt 232 Auch im Mai und Juni 2015 blieben aufgrund des Konflikts rund 3 600 Schulen 21 Prozent der Schulen im Jemen geschlossen so dass bis Anfang Juni 2015 rund 1 83 Millionen Kinder uber einen Zeitraum von zwei Monaten ohne Zugang zur Schulbildung blieben 18 233 233 234 235 In den sudlichen funf Provinzen waren Anfang Juni 2015 87 Prozent der Schulen geschlossen 150 Mitte Juli 2015 waren von den 5 148 Schulen im Jemen 70 Prozent vor Ende des Schuljahres geschlossen 1 84 Millionen Kindern waren betroffen 236 Nach vier Monaten Krieg waren 250 Schulen beschadigt weitere 270 fur die Unterbringung von Binnenvertriebenen in Verwendung sowie 68 von bewaffneten Gruppen besetzt Mehr als 1 8 Millionen Kinder hatten aufgrund des Konflikts fur einen Zeitraum von mehr als zwei Monaten keinen Unterricht Klassenversetzungen sowie die Examen von uber 200 000 Schulern der Oberstufe waren gefahrdet 235 Die Zahl der Kinder im Schulalter die nicht die Schule besuchten war bis November 2015 auf 3 4 Millionen entspricht 47 aller Schulkinder im Jemen angestiegen 6 112 Im November 2015 schatzten Vertreter des Bildungswesens Medienberichten zufolge dass aufgrund des Krieges uber 1300 Schulen zerstort und Hunderte weitere in Obdacheinrichtungen umgewandelt worden waren 237 Da Bevolkerungsteile aus ihren Hausern fluchteten und keine formalen Lager bestanden wurden Binnenfluchtlinge in 260 Schulen untergebracht 112 In den Provinzen in denen die Schulen betriebsfahig blieben waren Einschreibung und Besuch der Schulen aufgrund der Sicherheitsprobleme niedrig zwischen 30 und 70 Prozent Teilweise blieben Schulen auch wegen Lehrermangel geschlossen 112 Der standige Vertreter der UNO im Jemen ausserte sich uber die Hilflosigkeit der UN gegenuber Angriffen aller Konfliktparteien auf Schulen Das Erziehungsministerium des Jemen bezifferte die Zahl der durch diese Einschrankungen betroffenen Kinder auf 6 5 Millionen Das Erziehungsministerium sah sich nicht in der Lage Unterrichtsmaterial bereitzustellen da Mangel an Papier zum Drucken von Schulbuchern bestand und ein Import nicht moglich war Es wurde ebenfalls uber die Entwicklung eines Schwarzmarktes fur Schulbedarf berichtet 237 Folgen fur Wirtschaft Infrastruktur und Kulturgut BearbeitenDie jemenitische Wirtschaft wurde nach UN Angaben vorsatzlich zerstort Vorlaufigen Schatzungen der Katastrophen Bedarfsermittlung zufolge betrug der Schaden an der Infrastruktur zusammen mit anderen Verlusten laut UN Angaben von November 2016 19 Milliarden USD und lag damit etwa in der Hohe der Halfte des jemenitischen Bruttoinlandsprodukts aus dem Jahre 2013 134 Wirtschaftsentwicklung und Armutsquote Bearbeiten Laut Angabe der Weltbank von Januar 2016 sank die Wirtschaftsleistung des Jemen durch den Krieg um ein Viertel 112 238 und der Mangel an Basisdienstleistungen verscharfte die Not der Menschen Die Lage im Jemen blieb weiterhin ausserst fragil Trotz einer Anfang Dezember 2015 verkundeten befristeten Waffenruhe hatte der Krieg zu einem nahezu vollstandigen Erliegen der Ol und Gasproduktion bei gleichzeitiger fast ausschliesslicher Angewiesenheit auf Olexporteinkunfte gefuhrt 112 Die schlechte Versorgungslage verdoppelte die Inflationsrate und trieb sie 2015 auf uber 20 Prozent 112 238 Internationale Reserven erreichten einen Rekordtiefstand von 3 Milliarden US Dollar und es wurde fur 2016 ein weiterer Abfall auf 2 2 Milliarden US Dollar erwartet 112 Haushaltslage und Aussenhandelsposition verschlechterten sich und die offentlichen Schulden erreichten 2015 schatzungsweise 74 Prozent des Bruttoinlandsprodukts BIP 20 Prozentpunkte uber dem Wert von 2014 112 Neben den Ausfallen der wirtschaftlichen Ertrage durch die Handelsunterbrechung und die Verschiebung von Produktionsfaktoren schadigte der Krieg im Jemen auch direkt den Sachkapitalbestand des Landes doch waren Schaden an Infrastruktureinrichtungen im Krieg im Jemen ahnlich wie in den Kriegen in Syrien Irak oder Libyen laut Weltbank schwierig zu bemessen da der Zugang zu den beschadigten Anlagen sowie zu Daten und Information aufgrund des anhaltenden Konflikts beschrankt war und die Lage haufig wechselte und methodische Fehler moglich waren Die Weltbank nahm in Zusammenarbeit mit UN Behorden und Nichtregierungsorganisationen eine Untersuchung fur den Jemen in Angriff die die Auswirkung des sich nach Marz 2015 stark im Jemen entfaltenden Konflikts bemessen sollte Eine vorlaufige Schatzung nach Angaben von Januar 2016 zeigte dass sich der Schaden in den vier Stadten Sanaa Aden Taizz und Zindschibar bezogen auf die sechs Sektoren Bildung Energie Gesundheit Wohnungswesen Transport sowie Wasser und Abwasser im Bereich von 4 bis 5 Milliarden US Dollar bewegte Der am starksten betroffene Sektor war das Wohnungswesen schwerwiegende Schaden konnten auch an Gesundheitseinrichtungen beobachtet werden 112 Jemen stand wahrend der Militarintervention einer zunehmenden Armutskrise gegenuber 112 Der Anteil der unter der Armutsgrenze in extremer Armut lebend mit unter 1 90 US Dollar pro Tag lebenden Jemeniten Armutsquote erhohte sich laut Weltbank seit Eskalation der Kampfe im April 2015 von rund 50 Prozent 12 Millionen Menschen vor dem Krieg um 30 Prozent bis Januar 2016 auf uber 80 Prozent 20 von 24 Millionen Menschen 112 238 239 von denen uber 15 Millionen keinen Zugang zu Gesundheitseinrichtungen und medizinischer Versorgung hatten 112 Die negativen Auswirkungen auf das Humankapital lagen im Konflikt im Jemen nach UN Schatzungen fur das Jahr 2015 in Bezug auf die benotigte humanitare Hilfe mit 1 6 Milliarden US Dollar bei 21 1 Millionen Hilfebedurftigen unter der benotigten Hilfe in Syrien 3 18 Milliarden US Dollar bei 13 5 Millionen Hilfsbedurftigen und uber der in Irak 704 Millionen US Dollar bei 8 2 Millionen Hilfsbedurftigen und Libyen 166 Millionen US Dollar bei 2 44 Millionen Hilfsbedurftigen 112 Zivile Infrastruktur Bearbeiten Bombardierungen jemenitischer Dorfer nbsp Bewohner des Dorfes Hidrhan durchsuchen Trummer ihrer zwei Tage zuvor zerbombten Dorfmoschee 240 nbsp Dorfbewohner durchsuchen Trummer des Dorfes Hajar Aukaish nach Habseligkeiten die bei der Bombardierung im April 2015 zerstreut wurden Foto A Mojalli VOA 240 Fabrik Bombardierung in der Provinz SanaaFotos von Almigdad Mojalli VOA nbsp nbsp Die Bombardierung einer Textilfabrik im Juli 2015 fuhrte dazu dass uber 1 300 Menschen ihre Arbeitsstelle verloren und noch Monate spater als Tagelohner Beschaftigung suchten Beobachtern zufolge verscharfte die zunehmende Arbeitslosigkeit die Krise und erhohte die Bereitschaft mancher fruherer Arbeiter im Krieg zu kampfen um ihre Ernahrung zu sichern Innerhalb einiger Monate hatten in der Provinz Sanaa nach Angaben fruherer Arbeiter und Manager Dutzende Fabriken den Betrieb eingestellt nachdem Luftangriffe Ausstattung oder Gebaude zerstort hatten 241 Nach Angaben der UN kam es seit dem 26 Marz 2015 in vielen Gegenden des Jemen zu starken Zerstorungen ziviler Infrastruktur einschliesslich von Wohnhausern 242 243 was verheerende Folgen fur die Entwicklung des Lande hatte insbesondere in den Provinzen Aden Dhalea and Taizz 244 In vielen Stadten wurde die Infrastruktur durch die Bodenkampfe und Luftangriffe systematisch zerstort Die Zerstorung der zentralen logistischen Infrastruktur einschliesslich Flughafen Seehafen Brucken und Strassen hatte besonders fur die Zivilbevolkerung gravierende Folgen 245 wobei die Angriffe auch Zivilisten und zivile Infrastruktur nicht aussparten darunter Depots von Hilfsorganisationen und UN Einrichtungen 246 247 248 249 250 Der UN Koordinator fur humanitare Angelegenheiten im Jemen und Hilfsorganisationen forderten ein Ende der Bombardierung der beiden Flughafen Sanaa und Hodeida als zentrale logistische Infrastruktur durch die saudisch gefuhrte Militarkoalition 245 251 Zu der extensiven Beschadigung der zivilen Infrastruktur trug auch bei dass verschiedene bewaffnete Gruppen Schulen und Gesundheitseinrichtungen besetzten 104 252 253 254 Als Ergebnis der Kampfe waren Markte Gebaude Strassen und Brucken zusammen mit Privatwohnhausern und Geschaften offentlicher Infrastruktur und offentlichen Einrichtungen vollstandig oder teilweise zerstort worden In Sanaa Aden and Saʿda wurden die Flughafen und in Aden der Haupthafen beschadigt 252 Die Bombardierungen liessen das alltagliche Leben fast vollstandig zum Erliegen kommen In grossen Teilen der Stadte standen weder Elektrizitat noch Internet oder Festnetztelefonbetrieb zur Verfugung Die Geschafte waren uberwiegend geschlossen Trinkwasser knapp und aufgrund des Treibstoffmangels kaum Mobilitat moglich 254 Es wurden zahlreiche Vorfalle verzeichnet bei denen Gesundheitseinrichtungen durch Kampfe Granatfeuer oder Luftangriffe angegriffen oder beschadigt wurden Schulen und medizinisches Personal gerieten unter Attacke obwohl die Ausfuhrung von Angriffen gegen Zivilisten und zivile Infrastrukturen eine schwere Verletzung des humanitaren Volkerrecht darstellten 135 So wurde im Juni 2015 auch die Operationszentrale des Gesundheitsministeriums in Sanaa beschadigt die alle Notfalloperationen im ganzen Land verwaltete und eine entscheidende Rolle fur die Gesundheitsnotstandsmassnahmen spielte 135 169 konnte aber kurze Zeit spater wieder in Betrieb genommen werden 255 Bombardierung der Hafenanlagen in al Hudaida nbsp nbsp Krane im Hafen von al Hudaida im April 2015 256 einige Monate vor der Zerstorung der kritischen Infrastruktur durch Luftangriffe der saudisch gefuhrten Militarallianz am 18 August 4 147 257 258 Im Juni 2015 schatzte der OCHA den Zustand fast aller Zugangsstrassen im Jemen als unzuganglich beziehungsweise als schwierig oder schwer einschatzbar ein 259 Die Strassen waren zu unsicher um Guter innerhalb des Landes zu transportieren Auch humanitare Partnerorganisationen der UN waren bei dem Versuch die Bevolkerung zu erreichen gefahrdet 136 Zahlreiche Flughafen waren beschadigt oder nicht funktionsfahig Funktionsfahig waren noch die Flughafen von Sanaa und Taizz und der in der Kapazitat begrenzte und nicht fur Warenumschlag geeignete Hubschrauberflughafen von Haradh 259 Die Hafen waren teilweise betriebsbereit aber auch teilweise unsicher oder von begrenzter Kapazitat 136 259 259 Im August 2015 bombardierte die saudisch gefuhrte Militarallianz in al Hudaida den einzigen Hafen uber den humanitare Hilfe nach Nordjemen gelangte 257 258 und brachte damit den Hafenbetrieb nahezu zum Erliegen 147 Alle Krane wurden betriebsunfahig gemacht und konnten nicht wieder instand gesetzt werden sodass Schiffsladungen kaum mehr geloscht werden konnten 147 257 258 Nach Studienergebnissen von Handicap International sind im Jahr 2020 etwa ein Viertel des Strassennetzes im Jemen teilweise oder vollstandig zerstort 3 Stand 2020 funktionieren uber die Halfte der medizinischen Einrichtungen im Jemen nicht mehr 3 Laut United Nations haben jemenitische Krankenhauser kaum mehr Betten und medizinisches Gerat sowie wenig Personal und Medizin 3 Historisches Kulturgut Bearbeiten Der Jemen gilt als bedeutende Statte in der menschlichen Entwicklung Archaologen fanden im Jemen Spuren prahistorischer Kulturen die vor 8000 Jahren in der Region des Roten und des Arabischen Meers weit verbreitet waren 260 Der Jemen gilt in der arabischen Folklore ausserdem als Wiege der arabischen Volker 54 Die UNESCO hatte 1984 eine internationale Kampagne zum Schutz der Altstadt von Sanaa gestartet die Stadtmauer wiedererrichten lassen zahlreiche Gebaude saniert und Brucken und Durchgange in der Altstadt ursprungsgetreu neu anlegen lassen Mehrere jemenitische Stadte erhielten seitdem den Status des Weltkulturerbes Shibam in der Provinz Hadramaut 1982 die Sanaa 1986 Zabid 1993 und die Insel Soqotra 2008 261 Die Sicherheitslage im Jemen war bereits vor Ausbruch der Kampfe schlecht verschlechterte sich jedoch seit dem Eingreifen Saudi Arabiens dramatisch Vor allem seit dem Eingreifen der saudi arabischen Koalition und den folgenden Luftangriffen auf den Jemen im Marz 2015 waren jemenitische Kulturguter von den Kampfen betroffen 262 Wahrend der saudisch gefuhrten Militarintervention kam es zu Zerstorungen des altertumlichen Kulturerbes durch die Bombardements der arabischen Staaten der saudisch gefuhrten Militarallianz 54 Historische Wohnhauser Denkmaler Museen archaologische und Kultstatten blieben nach UNESCO Angaben von den Zerstorungen nicht verschont 263 Archaologen verzeichneten in zunehmendem Masse dass gerade die archaologischen Fundplatze aus dem fruhen ersten Jahrtausend v Chr im Zuge dieser Kampfhandlungen zerstort wurden Zwar hatten das Deutsche Archaologische Institut DAI bereits fruhzeitig gemeinsam mit internationalen Kollegen eine Liste mit allen archaologischen Statten und Museen im Jemen zusammengestellt die der der saudi arabisch gefuhrten Militarkoalition von der UNESCO umgehend mit der dringenden Bitte diese Platze nicht anzugreifen uberreicht worden war doch wurde nach Ansicht der Leiterin der Aussenstelle der Orientabteilung des DAI in Sanaa von der saudisch gefuhrten Militarkoalition auf die Kulturstatten in Abwagung gegen politische Ziele keine Rucksicht genommen In der Stadt Dhamar wurde ein verhaltnismassig neues Museum durch einen Bombenangriff vollig zerstort wobei weit uber 10 000 Objekte unwiederbringlich zerstort wurden 262 Zudem wurden insbesondere im Sudjemen in der Provinz Hadramaut auch religios motivierte Zerstorungen von Heiligengrabern beobachtet die der radikalen wahhabitischen Islamauslegung nicht entsprechen Die Heiligengraber waren zwar teilweise bereits vor dem Krieg beschadigt worden doch fand ihre gezielte und vollstandige Zerstorung wahrend der Militarintervention statt da in den betroffenen Regionen keine staatliche Kontrolle mehr existierte oder Extremisten die Macht ubernommen hatten Des Weiteren kam es ebenfalls durch al Qaida und andere dschihadistische Gruppen vor Ort zur Plunderung von Museen von der insbesondere Zindschibar nachweislich betroffen war Anzahl und Intensitat dieser Zerstorungen nahmen seit Beginn der militarischen Auseinandersetzung deutlich zu 262 Neben Zerstorungen von archaologischen Statten kam es auch zu massiven Luftschlagen auf Wohngebiete mit einzigartiger mittelalterlicher Architektur und teilweise rezent kaum uberformten historischen Siedlungsensembles wie in der zum UNESCO Kulturerbe zahlenden Altstadt von Sanaa oder der Altstadt von Saada die auf der Tentative List der UNESCO stand durch saudische Luftangriffe wahrend der Militarintervention jedoch vollig zerstort wurde 262 Saada fur das auch ein Eintrag auf die Liste des Weltkulturerbes geplant war wurde als Hochburg der Huthis von der saudisch gefuhrten Militarkoalition unter schweren Beschuss aus der Luft genommen so dass eine spatere Aufnahme als Weltkulturerbe bereits im Juni 2015 als fraglich erschienen war 261 Seit ab Ende Marz 2015 Krieg unter dem Namen Operation Decisive Storm gefuhrt wurde zielten alle Kriegsparteien darunter neben den Kampfflugzeugen der saudisch angefuhrten Militarkoalition auch die Huthis und der Volkswiderstand auch auf jemenitische Kulturguter Laut Muhannad Al Sayani dem Leiter der jemenitischen Antikenbehorde wurden durch den Krieg bis Mitte Juni 2015 bereits Dutzende Antikenstatten in Mitleidenschaft gezogen doch sei es in vielen Fallen zunachst nicht moglich gewesen die Verifizierung der Schaden vor Ort durchzufuhren 261 Nach Medienangaben von November 2015 fuhrten saudisch gefuhrte Luftangriffe bis zu diesem Zeitpunkt zur Zerstorung von 23 archaologischen Sehenswurdigkeiten einschliesslich von sechs antiken Stadten sechs Burganlagen drei Museen zwei Moscheen vier Palasten und mehreren anderen archaologischen Statten im Jemen Der Direktor der General Organisation of Antiquities and Museums im Jemen Mohannad al Sayani gab demnach an dass seit dem Beginn der saudischen Luftangriffe auf den Jemen fast zwei Dutzend Sehenswurdigkeiten und Monumente schwere Schaden erlitten 260 Die jemenitische Antikenverwaltung und zivilgesellschaftliche Gruppen die sich um den Erhalt historischer Statten bemuhen sowie Wissenschaftler appellierten an die Konfliktparteien sich von historischen Orten fernzuhalten und sie zu verschonen um das verbliebene zivilisatorische Kulturgut des Jemen das zugleich ein gesamtmenschliches Erbe ist zu retten 261 Die Zerstorung von Kulturstatten ist nach einer Reihe von internationalen Vertragen oder Abkommen untersagt einschliesslich der Haager Konvention zum Schutz von Kulturgut bei bewaffneten Konflikten von 1954 264 Gemass internationalen Vereinbarungen und dem Abkommen von Den Haag von 1954 sowie nach dem UNESCO Abkommen zum Schutz von Altertumern von 1972 wurde die UNESCO uber Schaden an herausragenden Kulturstatten im Jemen unterrichtet 261 Die UN warnten im Juni 2015 dass das weitreichende archaologische und historische Erbe nach einer Welle von Luftwaffen Bombardierungen in der Altstadt von Sanaa Gefahr geriet 55 So wurden laut UNESCO bei den Luftangriffen auf Sanaa und die Rebellen Hochburg Saʿda wichtige Statten des Kulturerbes beschadigt 52 Die UNESCO warnte beide Seiten davor historische Statten in den Krieg zu verwickeln 54 Die UNESCO Generaldirektorin Irina Georgieva Bokova verurteilte die Zerstorungen und rief alle Konfliktparteien zum Schutz des Kulturerbes auf 52 Am 12 Mai 2015 sagte Bokova Ich bin insbesondere erschuttert von Nachrichten die Luftangriffe auf dicht besiedelte Gebiete wie in den Stadten Sanaa und Saʿda betreffen Zusatzlich zu furchterlichem menschlichen Leid das diese Angriffe verursachen zerstoren sie das einzigartige Kulturerbe des Jemen das der Speicher fur Identitat Geschichte und Erinnerung des Volkes ist und ein ausserordentliches Zeugnis fur die Errungenschaften der islamischen Zivilisation 53 54 Die Zerstorung historischer Statten und als schiitisch geltender Moscheen im Jemen hatte zur Zeit der Militarintervention bereits eine Vorgeschichte da der saudische Militarkoalitionspartner Bahrain laut dem Bahrain Center for Human Rights bereits wahrend der politischen Aufstande gegen die Herrschaft der sunnitischen Minderheit im Jahr 2011 mindestens 35 als schiitisch geltende Moscheen mit saudischer Unterstutzung zerstort oder beschadigt hatte 265 nbsp Altstadt von Sanaa seit 1986 Weltkulturerbe seit Juli 2015 auf der Roten Liste des gefahrdeten WelterbesAm 2 Juli 2015 setzte das Welterbekomitee auf der 39 Session des Komitees in Bonn unter Vorsitz von Maria Bohmer zwei UNESCO Welterbestatten die Altstadt von Sanaa und die Festungsstadt Schibam von historischer Stadtmauer umgebene Altstadt auf die Rote Liste des gefahrdeten Welterbes Das Welterbekomitee begrundete seinen Schritt das Weltkulturerbe der Altstadt von Sanaa fur bedroht zu erklaren mit den erheblichen Schaden die Sanaa bereits in dem Konflikt erlitten habe 51 266 Ausdrucklich hob es die besonders schweren Schaden im Kassimi Viertel nahe dem beruhmten Stadtgarten von Miqshamat al Qasimi hervor sowie die ebenfalls betroffene al Mahdi Moschee mit umgebenden Hausern sowie die Mehrheit der farbigen verzierten Turen und Fensterscheiben die charakteristisch fur die einheimische Stadtarchitektur sind und zerschmettert oder beschadigt wurden 51 nbsp Shibam seit 1982 UNESCO Welterbe und seit Juli 2015 auf der Roten Liste des gefahrdeten WelterbesFur die Entscheidung das Weltkulturerbe der Festungsstadt von Schibam in der Provinz Hadramaut fur bedroht zu erklaren gab das Welterbekomitee an die Festungsstadt mit ihren jahrhundertealten Hochhausern aus Lehm sei potenziell durch den bewaffneten Konflikt bedroht 51 266 Die Entscheidung des Komitees solle helfen die internationale Mobilisierung von Schutzmassnahmen fur die Statte zu verstarken Die von einer befestigten Mauer umgebene und im 16 Jahrhundert erbaute Stadt Schibam gilt als eines der altesten und besten Beispiele von auf dem Prinzip der vertikalen Konstruktionen basierenden Stadtplanung Die als imposant beschriebenen turmartigen Strukturen erheben sich von einem Felsen in die Hohe und haben der Stadt den Spitznamen das Manhattan der Wuste verliehen 51 Die grossten Exemplare der ersten Wolkenkratzer der Menschheit in der Stadt erreichen mit neun Stockwerken fast 20 Meter nach Meinung von Statikern die maximal mogliche Hohe mit dem Baumaterial Lehmziegel und Holz Touristen besuchten das Kulturerbe der Menschheit im Hadramaut bereits einige Jahre vor der Militarintervention nicht mehr da die Gefahr von Extremisten attackiert oder entfuhrt zu werden als zu gross erachtet wurde 267 Die Statte war 1982 auf die Liste des UNESCO Welterbes gesetzt 51 Beispiele fur Zerstorungen historischer Kulturguter sind In der engbebauten Altstadt von Sanaa wurden nach Angabe der UNESCO vom 12 Mai 2015 bei massiven Luftangriffen der arabischen Militarkoalition in der Nacht des 11 Mai 2015 historische Gebaude wie alte Lehmhauser Moscheen und Hammams die aus der Zeit vor dem 11 Jahrhundert stammen schwer beschadigt 52 53 268 Marco Livadiotti Berater des jemenitischen Ministeriums fur Tourismus und Umwelt warnte es bestehe ein signifikantes Risiko dass die Altstadt von Sanaa fur die Menschheit verloren geht Unmittelbare Bombardierungen der Altstadt aus der Luft und aus Bombardements in ihrem Umkreis resultierende Erschutterungen resultierten nach seinen Angaben in fast irreparable Bauschaden die zu Schaden in Friedenszeiten hinzukamen 269 Sanaa kommt im Islam und kulturell eine besondere Bedeutung zu 270 Die Altstadt von Sanaa gehort seit 1986 zum UNESCO Weltkulturerbe 52 53 271 und war arabische Kulturhauptstadt des Jahres 2004 268 Die in einem Bergtal auf 2200 Meter Hohe erbaute und seit uber 2500 Jahren bewohnte Stadt war im 7 und 8 Jahrhundert ein wichtiges Zentrum fur die Verbreitung des Islam 52 53 271 Der im Islam als Prophet verehrte Mohammed soll 628 selbst den Bau der ersten Moschee in der Stadt in Auftrag gegeben haben die nach einer alten Legende Noahs Sohn Sem als Grunder nennt 270 Als Zeugnis des besonderen religiosen und politischen Erbes weist die Altstadt 103 Moscheen 14 Hammams und rund 6000 Hauser darunter Turm und Lehmhauser auf die alle vor dem 11 Jahrhundert erbaut wurden 51 52 53 270 271 Die auf steinernen Erdgeschossen aufsitzenden oberen Geschosse der mehrstockigen Hauser waren aus gestampftem Lehm und gebrannten Ziegeln erbaut und in Anlehnung an die traditionelle islamische Kunst mit geometrischen Mustern aus gebrannten Ziegeln und weissem Gips verziert worden 270 271 272 Die Altstadt war wahrend eines grossen von der UNESCO initiierten Projekts Ende der 1980er und Anfang der 1990er Jahre mit Hilfe der Beteiligung zahlreicher Staaten und des Einsatzes der jemenitischen Bevolkerung und Regierung restauriert worden 53 Nachdem die Altstadt bereits durch Luftangriffe auf nahegelegene Ziele einschliesslich des Verteidigungsministeriums beschadigt worden war zerstorte nach Medienangaben am 12 Juni 2015 kurz vor den angekundigten Jemen Friedensgesprachen in Genf ein Luftangriff der saudisch gefuhrten Militarallianz auf das Altstadtviertel al Kassimi in Sanaa das an einen stadtischen Garten grenzt mehrere mehrstockige Hauser des UNESCO Weltkulturerbes und totete sechs Menschen einschliesslich einer Frau und eines Kindes 268 270 271 273 274 275 276 277 Umgebende Gebaude die miteinander fest verbunden waren wurden Medienangaben zufolge ebenfalls durch die Rakete beschadigt so dass ein ganzer Bauabschnitt der Altstadt in Gefahr zusammenzubrechen drohte 277 Bewohner stellten Fotos der beschadigten Hauser ins Internet 268 Der durch mutmasslich durch Abschuss einer Rakete durch ein Kampfflugzeug hervorgerufene Schaden stellte nach Angaben der Anwohner den ersten direkten Angriff auf die Altstadt von Sanaa seit dem Beginn der Bombardierung von Ende Marz dar Die Rakete traf nach Beobachtung eines AFP Journalisten ohne zu explodieren das Kassimi Viertel in dem tausende von Hausern standen die vor dem 11 Jahrhundert gebaut wurden und zerstorte dort drei Hauser Die Generaldirektorin der UNESCO Bokova verurteilte den mutmasslichen Luftangriff auf das historische Gebiet das sie als eines der weltweit altesten Juwelen der islamischen Kultur beschrieb und forderte die kriegsfuhrenden Parteien auf das Kulturerbe des Jemen zu respektieren 268 271 273 274 278 Bei den zerstorten Hausern handelte es sich laut UNESCO um einen grossartigen Komplex traditioneller Hauser 263 Bokova sagte sie sei schockiert von den Bildern dieser herrlichen vielstockigen Turmhauser und der schonen Garten die in Trummer gelegt worden seien 270 271 279 Der historische Wert und das bewahrte Gedachtnis dieser Statten sei unwiederbringlich beschadigt oder zerstort worden 271 279 Der Leiter der jemenitischen Allgemeinen Organisation fur die Erhaltung der historischen jemenitischen Statten Naji Saleh Thawaba verurteilte den Angriff ebenfalls und sagte er habe sich nie vorstellen konnen dass dieser Ort eines Tages zu einem Ziel fur Luftangriffe werden konne selbst wenn dort feindliche Stellungen gewesen sein sollten 272 Medienangaben zufolge hiess es in der saudi arabischen Hauptstadt Riad es sei in der Altstadt von Sanaa eine Textilfabrik unter Beschuss genommen worden die von den Huthis als Waffenlager verwendet worden sei 268 Die saudi arabische gefuhrte Militarkoalition wies jede Verantwortung zuruck Der Sprecher der saudisch gefuhrten Militarkoalition Ahmed al Assiri bestritt vehement dass es einen Angriff auf die Altstadt gegeben habe Wir wissen dass diese Statten sehr wichtig sind so al Assiri Wir haben ganz sicher keinerlei Operation in der Stadt selbst unternommen Die Piloten hatten die Anweisung keine zivilen Ziele anzugreifen Al Assiri ausserte die Vermutung dass die Zerstorung auf Waffen und Munitionsverstecke in dem Viertel zuruckzufuhren sein konnte Es konne sich ahnlich wie einige Tage zuvor ereignet haben als in einem derartigen Lager eine Explosion stattgefunden habe 268 270 272 274 280 Internationale Beobachter hielten die Behauptung der saudi arabische gefuhrte Militarkoalition Medienangaben zufolge fur unglaubwurdig 268 Die Waffenburg Qasr al Silah in Sanaa von der es heisst dass sie auf den Ruinen des legendaren Ghamdan Palastes errichtet sein soll einem mutmasslichen Wunder der Architektur wurde ebenfalls aus der Luft bombardiert Der Ghamdan Palast wurde im 10 Jahrhundert im Iklil Werk des jemenitischen Chronisten al Hamdani erwahnt Ihm zufolge hatte Konig Seif bin dhi Yazan der letzte Himyaritenherrscher im 6 Jahrhundert darin residiert 261 Am 9 Juni 2015 wurde nach Angaben der UNESCO die aus der osmanischen Epoche stammende historische Al Owrdhi Anlage die sich direkt ausserhalb der Altstadtmauer von Sanaa befindet schwer beschadigt 263 277 In Saʿda geriet die komplette auf der World Heritage Tentative List des Jemens aufgefuhrte Altstadt von Saʿda unter Beschuss aus der Luft 53 261 und wurde nach UNESCO Angaben vom 12 Mai 2015 beschadigt 53 Luftangriffe der saudisch gefuhrten Militarallianz zerstorten dabei am 9 Mai 2015 in Saʿda teilweise die je nach Quelle aus dem anfangenden 10 Jahrhundert 261 265 oder aus dem 12 Jahrhundert stammende Imam al Hadi oder Hadi Moschee Moschee des Al Hadi ilal Haqq Yahya bin al Hussein bin al Qasim die als alteste und bedeutsamste Moschee der Stadt als drittalteste Moschee im Jemen und als altester Sitz schiitischer Bildung auf der arabischen Halbinsel gilt 51 54 261 264 278 281 Je nach Quelle wurde die Moschee schwer beschadigt 281 oder vollkommen zerstort 264 Medienangaben zufolge musste die rund 1000 Jahre alte Moschee erstmals in ihrer Geschichte geschlossen werden 265 Saudi Arabien bestatigte im Nachhinein dass die Moschee angegriffen wurde und begrundete dies damit dass Rebellen in ihr Zuflucht gesucht hatten Nach dem Luftangriff sendete der pro Huthi Fernsehkanal Al Masira broadcast einen Videobericht der die zur Ruine gebombte Moschee und ihren vollig zerstorten Eingangsbereich zeigte 281 Historische Stuckgebaude im mittelalterlichen Kaffeehandelshafen am Roten Meer der seit 1993 als UNESCO Weltkulturerbe und seit 2000 von der UNESCO auf der Roten Liste des gefahrdeten Welterbes gefuhrten Altstadt von Zabid 53 54 waren zerstort worden wahrend sich pro saudische Stammesangehorige und Huthis im Zentraljemen Auseinandersetzungen in der Nahe eines Schreins lieferten dem nachgesagt wird von der biblischen Sagengestalt der Konigin von Saba gebaut worden zu sein 54 Anfang Juni 2015 verurteilte die UNESCO Generaldirektorin Irina Bokova die Luftangriffe auf die antike Stadt Marib und den Angriff auf den Staudamm von Marib vom 31 Mai 2015 270 271 282 Marib beherbergt mehrere bedeutende Kulturstatten wie den Bar an Tempel den Awam Tempel mit der Nekropolis die Wadi Ghufaina Siedlung und al Mabna Damm sowie den grossen Staudamm von Marib die auch als Archaeological site of Marib auf der Tentativliste des Jemen aufgefuhrt werden Bokova zeigte sich tief besorgt mit ausdrucklichem Hinweis auf die Schaden am grossen Damm von Ma rib den sie als eine der wichtigsten Kulturerbestatten im Jemen und auf der Arabischen Halbinsel und als Zeugnis der Geschichte und der Werte bezeichnete die die Menschheit gemeinsam hat 282 Der mindestens in das 8 vorchristliche Jahrhundert zuruckreichende Staudamm von Marib 264 der als ein Wunder des technischen Ingenieurwesen oder als eines der grossten technischen Wunder der antiken Welt gilt und auch in einem Koranvers erwahnt wird wurde nach lokalen Nachrichtenberichten und archaologischen Experten bei einem Luftangriff in der Nacht des 31 Mai 2015 beschadigt 270 282 283 Iris Gerlach Leiterin der Aussenstelle in Sanaa der Orient Abteilung des Deutschen Archaologischen Instituts DAI bestatigte dass der Luftangriff offenbar den besser erhaltenen Bereich des Staudammes getroffen hatte 264 Berichten zufolge konnten auch die antiken sabaischen Inschriften auf den Staudammwanden von der Bombardierung betroffen sein 282 Die Uberreste des Staudamms werden als bedeutendste antike Statte im Jemen betrachtet Der Staudamm bot vom 8 Jahrhundert vor Chr bis zum 5 oder 6 Jahrhundert nach Christus die Lebensgrundlage in der Wuste um die Stadt Marib die grosste Stadt im antiken Sudarabien 283 Die Bestatigung erster Berichte der Zerstorungen am Staudamm vom 31 Mai 2015 in sozialen Medien und lokalen Nachrichtenquellen 283 284 war fur internationale Archaologen zunachst aufgrund der weitreichenden Kommunikationsprobleme im Jemen schwierig 283 Jemenitische Behorden machten die saudi arabischen Koalitionskrafte fur den Luftangriff verantwortlich Die General Authority for Antiquities and Museums in Yemen verurteilte den Angriff und drohte mit Rechtsmitteln gegen die saudische Regierung 283 Die Ausgrabungsstatte der befestigten vorislamischen Stadt Baraqisch Provinz al Dschauf bei Marib die in der Geschichte die Hauptstadt eines Reiches gewesen war aus dem arabisches Raucherwerk fur die antiken griechischen und romischen Tempel geliefert worden war wurde bombardiert und beschadigt als die saudisch gefuhrte Militarallianz vergeblich versuchte die Gelandegewinne der Huthis ruckgangig zu machen 52 54 278 Grosse Teile der Stadtmauer von Baraqisch 5 Jahrhundert v Chr gingen zu Bruch 261 Nach jemenitischen Quellen soll auch die sabaische Statte Sirwah 35 Kilometer westlich von Marib aufgrund seiner Nahe zum lokalen Palast des Gouverneurs erhebliche Schaden durch Kampfe erlitten haben 283 Weite Teile der Tempelanlage und der Mauer bekamen Risse Der Tempel geht zuruck auf sabaische Zeit und wurde von einer deutschen Mission ausgegraben 2005 wurde dort die bisher grosste bekannte sabaische Inschrift gefunden Man datiert sie auf das 7 vorchristliche Jahrhundert 261 Die osmanische Festung Qahira aus weissem Stein auf einem die Stadt Taizz strategisch uberblickenden Felskopf war im Mai 2015 uber mehrere Tage ununterbrochen beschossen worden nachdem die Huthis sich dort verschanzt hatten 54 264 278 285 Am 11 Mai 2015 griffen saudische Piloten das historische Fort an 286 Am 4 Juni 2015 gab die ortliche Yemen Post an die Festung sei durch einen Luftangriff getroffen und zerstort worden doch blieb das Ausmass der Schaden zunachst unklar 264 Die durch den Krieg 2015 schwer beschadigte 261 Qahira Burg war je nach Angabe im 10 Jahrhundert v Chr erbaut und im 13 Jahrhundert n Chr von der muslimischen Dynastie der Ayyubiden restauriert 286 beziehungsweise von den Sulaihiden im 10 oder 11 bis 12 Jahrhundert erbaut worden 261 Sie bildete den Kern der Besiedlung der Stadt Taizz hatte in der Geschichte eine wichtige Verteidigungsfunktion und war Residenz der Ayyubiden wahrend sie den Jemen von 1229 bis 1454 regierten 261 Nach einigen Schatzungen soll die erste Errichtung der Festung auf das 7 nachchristliche Jahrhundert zuruckgehen 264 Am 21 Mai 2015 zerstorte ein saudischer Luftangriff vollstandig das Dhamar Regional Museum 264 271 278 282 283 287 das 110 Kilometer sudlich von Sanaa und 145 Kilometer sudwestlich von Marib gelegene Hauptmuseum der Provinz Dhamar 270 283 Das Museum war der Verwahrungsort fur uber 150 antike sudarabische Inschriften einschliesslich der altesten bekannten Inschriften des jemenitischen Berglands 283 Es enthielt rund 12 500 Artefakte die das reiche Kulturerbe der Region bezeugten 277 282 Dhamar das wie Sanna ein altes Zentrum arabisch islamischer Kultur ist ist die Heimatstadt des die Rebellen unterstutzenden Ali Abdullah Salih 270 Am 24 Mai 2015 sollen nach einem Bericht von Rasd24 zwei saudische Luftangriffe die antike Al Shareef Zitadelle in der Stadt Bajel Provinz Hodeida angegriffen haben 288 In Sinhan Provinz Sanaa wurde die Grabmoschee des Abdarrazzak ibn Hammam as San ani aus dem 9 Jahrhundert ganz oder teilweise zerstort 261 In Dhalea wurde das Dar al Hassan in Damt aus vorislamischer Zeit ganz oder teilweise zerstort 261 In Aden wurde das dritte Geschoss des Nationalmuseums Aden ganz oder teilweise zerstort dessen Gebaude auf Sultan Fadhl bin Ali al Abdali 1912 zuruckgeht sowie die Jauhara Moschee und die Sira Festung die ebenfalls bombardiert wurde Sira die im 11 Jahrhundert erbaut wurde gehort zu den bedeutendsten Burgen Adens 261 Galerie Betroffenes historisches Kulturgut im Jemen nbsp Altstadt von Sanaa Welterbe seit Juli 2015 durch den Konflikt gefahrdetes Welterbe nbsp al Mahdi Moschee in Sanaa nbsp Die auf der World Heritage Tentative List des Jemens aufgefuhrte Altstadt von Saʿda mit der al Hadi Moschee nbsp al Hadi Moschee in Saʿda nbsp Historisches Stuckwerk in Zabid gefahrdetes Welterbe nbsp Ruinen des Grossen Staudamms von Marib unter Archaeological site of Marib auf der Tentativliste des Jemen aufgefuhrt nbsp Weitgehend verlassener alter Teil der Stadt Marib nbsp Sirwah nbsp al Qahira Festung in Taizz nbsp Nationalmuseum Aden nbsp Sira Festung in AdenWiderrufene Berichte von Zerstorungen Unbestatigte Berichte in sozialen Medien vom 4 Juni 2015 dass Dar al Hajar der als Touristenattraktion bekannte fruhere Sommerpalast der jemenitischen Konigsfamilie nahe Sanaa aus dem 18 Jahrhundert von einem Luftangriff getroffen worden sei 264 278 wurden in spateren Meldungen in den sozialen Medien nach denen das Gebaude knapp verfehlt worden sei widerrufen 264 Flucht und Bevolkerungsbewegungen BearbeitenIm Dezember 2015 hatte sich die Anzahl der Binnenfluchtlinge im Jemen mit uber 2 5 Millionen Menschen seit Ausbruch des Konfliktes im Marz 2015 verfunffacht und betrug somit 10 Prozent der Bevolkerung Die meisten Binnenfluchtlinge stammten aus Aden Most IDPs originated from Aden ad Daliʿ und Saʿda 112 Bereits im Oktober 2015 waren nach UN Angaben zehn Prozent der Gesamtbevolkerung im Jemen 2 3 Millionen Menschen durch den Konflikt in die Binnenflucht getrieben worden 289 wahrend der Jemen zugleich uber 264 000 Fluchtlinge aus dem Ausland beherbergte 23 Anfang Juli 2015 war die Anzahl der Binnenfluchtlinge noch mit 1 2 Millionen angegeben worden wahrend die Zahl der zusatzlichen Fluchtlinge mit 244 000 beziffert worden war Viele Binnenvertriebene im Jemen waren fur humanitare Organisationen schwer zu erreichen 132 290 Die im Land beherbergten Fluchtlinge stammten hauptsachlich aus Somalia und Athiopien Interne Konflikte einschliesslich von Auseinandersetzungen zwischen Stammen fuhrten anhaltend zu weiterer Vertreibung 112 Gleichzeitig kam es seit der Krise auch zu einem Anstieg der Anzahl der Fluchtlinge die den Jemen verliessen 112 Die Gewalteskalation im Jemen kehrte den jahrzehntelangen Fluchtlingstrend vom Horn von Afrika uber den Golf von Aden nach Jemen um 291 Wahrend zuvor Menschen aus Somalia Eritrea und Athiopien uber den Jemen geflohen waren um nach Saudi Arabien zu gelangen kehrte sich der Prozess um und Menschen aus dem Jemen flohen zum Horn von Afrika 292 In den ersten vier Monaten seit Beginn des Konflikts Ende Marz 2015 flohen fast 100 000 Menschen aus dem Jemen in s Ausland 293 Uber Dreiviertel der jemenitischen Fluchtlinge flohen nach Oman nach Saudi Arabien und Dschibuti 112 Konfliktbedingte Binnenflucht Bearbeiten In den ersten 23 Monaten seit Marz 2015 erlebten nach UN Angaben 11 3 der jemenitischen Bevolkerung die Binnenvertreibung durch den Konflikt 294 295 Tabelle Entwicklung der UN Statistik zur Anzahl der Binnenfluchtlinge Konfliktbedingt Binnenvertriebene Anm 2 Erfasster Zeitraum in Klammern Veroffentlichung Anzahl jemenweit QuellenJanuar 2010 zum Langzeitvergleich 296 762 296 297 26 Marz 11 13 April 2015 121 275 298 26 Marz 17 April 2015 150 000 299 26 Marz 28 April 2015 gt 300 000 299 26 Marz 15 Mai 2015 450 000 300 301 302 26 Marz 7 17 Mai 2015 545 719 296 302 303 26 Marz 28 Mai 4 Juni 2015 1 019 762 90 296 304 305 26 Marz 2 6 Juli 2015 1 267 590 132 26 Marz 5 August 2015 1 439 118 91 306 307 26 Marz 14 Oktober 2015 2 305 048 23 289 296 308 309 26 Marz 10 Dezember 2015 2 509 062 56 296 297 26 Marz 2015 Februar 31 Januar 2016 2 430 178IDP Ruckkehrer 421 164 296 297 310 26 Marz 2015 Marz 5 April 2016 2 755 916IDP Ruckkehrer 472 338 20 21 296 297 311 312 26 Marz 2015 Mai 2016 2 818 072IDPs 2 053 093IDP Ruckkehrer 764 979 296 297 313 26 Marz 2015 Juni 2016 3 154 572IDPs 2 205 102IDP Ruckkehrer 949 470 296 297 314 September 2016 IDPs 2 179 278IDP Ruckkehrer 1 010 016 315 November 2016 IDPs 2 007 216IDP Ruckkehrer 1 027 674 316 Marz 2015 bis 1 Februar 2017 Anm 3 IDPs 1 991 340IDP Ruckkehrer 1 048 896 294 Marz 2015 bis 1 April 2017 Anm 4 IDPs 1 988 946IDP Ruckkehrer 900 258 317 Marz 2015 bis 1 Juni 2017 IDPs 1 980 510IDP Ruckkehrer 946 044 318 Marz 2015 bis 1 September 2017 IDPs 2 014 026IDP Ruckkehrer 956 076 319 28 Februar 2018 IDPs 2 MillionenIDP Ruckkehrer 1 Million 320 28 Mai 2018 IDPs 2 MillionenIDP Ruckkehrer 1 Million 321 Juni 2018 IDPs 2 331 264IDP Ruckkehrer 1 012 464 322 323 zusatzlich zu 330 000 vor dem Konflikt Binnenvertriebenenund 250 000 vorwiegend aus Somalia stammenden Fluchtlingen im Jemen 300 324 nbsp Entwicklung der Binnenfluchtlingskrise im Jemen Januar 2010 bis Juni 2018 21 112 134 295 319 320 321 322 325 Provinzen mit den meisten internen Vertreibungen soweit Herkunft bekannt 305 308 310 326 327 Herkunfts Provinz mit Anzahl der daraus Vertriebenen Stand 31 Mai 2015 305 6 Juli 2015 327 14 Oktober 2015 308 10 Dezember 2015 56 29 Februar 2016 310 5 April 2016 20 21 1 Juni 2017 318 1 September 2017 319 1 Sanaa 109 775 ʿAdan 256 674 ʿAdan 512 427 Taʿizz 507 403 Taʿizz 733 584 Taʿizz 869 721 Taʿizz 524 178 Taʿizz 550 416 2 ad Daliʿ 97 419 ad Daliʿ 97 238 Taʿizz 349 458 Saʿda 500 794 Saʿda 561 979 Saʿda 638 044 Haddscha 374 898 Haddscha 375 048 3 ʿAdan 77 159 Lahidsch 45 782 Abyan 172 353 Am Al Asimah 281 529 Am Al Asimah 327 925 Am Al Asimah 340 352 Saʿda 293 814 Saʿda 294 072 4 Saʿda 49 494 Sanaa 35 518 Saʿda 151 878 ʿAdan 239 946 Haddscha 320 352 Haddscha 337 331 Am Al Asimah 272 844 Am Al Asimah 272 676 5 Lahidsch 46 391 Schabwa 30 096 Lahidsch 129 041 Sanaa 175 973 Sanaa 192 513 Sanaa 204 184 Sanaa 93 420 Sanaa 93 276 nbsp Humanitare Aspekte der Militarintervention im Jemen seit 2015 Jemen nbsp 484 554 nbsp nbsp nbsp 23 148 nbsp 25 566 nbsp 33 246 nbsp 27 654 nbsp 113 488 nbsp 33 354 nbsp 49 588 nbsp 1 878 nbsp 295 620 nbsp nbsp 118 477 nbsp 3 798 nbsp 367 007 nbsp nbsp 111 384 nbsp 52 866 nbsp 95 869 nbsp 43 074 nbsp 245 897 nbsp nbsp 8 514 nbsp 620 934 nbsp Verteilung der rund 2 8 Millionen seit 26 Marz 2015 intern Vertriebenen im Jemen Legende nbsp Herkunftsprovinzen der meisten internen Vertreibungen Stand 5 April 2016 20 Anzahl der Binnenfluchtlinge in der jeweiligen Fluchtzielprovinz Stand 5 April 2016 20 nbsp gt 400 000 nbsp 300 000 400 000 nbsp 200 000 300 000 nbsp 100 000 200 000 nbsp 50 000 100 000 nbsp 10 000 50 000 nbsp 1 000 10 000 nbsp lt 1 000Anzahl der Ruckkehrerje Provinz der Ruckkehr Stand 29 Februar 2016 20 310 Ruckkehrprovinz Ruckkehrer ProzentAbyan 9 942 2ʿAdan 300 912 71al Baida 6 528 2ad Daliʿ 16 104 4Hadramaut 876 0Ibb 3 108 1Lahidsch 63 510 15Schabwa 20 184 5Gesamt 421 164 100Entwicklung der Binnenflucht Bereits vor Mitte April 2015 zeigte sich der UNHCR besorgt uber die Sicherheit der 330 000 Binnenvertriebenen sowie der 250 000 zumeist somalischen Fluchtlinge im Jemen Er rief die internationale Staatengemeinschaft auf Fluchtlinge aus dem Jemen aufzunehmen 328 329 330 331 332 Innerhalb des Zeitraums vom 17 bis zum 28 April 2015 kam es Schatzungen zufolge nach UN Angaben zu mehr als einer Verdopplung der Binnenfluchtlinge auf uber 300 000 Menschen 299 333 Die Anzahl der Binnenfluchtlinge stieg in der folgenden Zeit weiter rasant an 302 303 334 335 nach UN Angaben hatte die Task Force on Population Movement TFPM mit Stand des 31 Mai 2015 die Anzahl der Binnenfluchtlinge auf uber eine Million beziffert und als Provinzen aus die Menschen vornehmlich geflohen waren Sanaa ad Daliʿ and ʿAdan angegeben 310 Kurz zuvor waren die UN Medienangaben von Anfang Juni 2015 noch davon ausgegangen dass eine halbe Million Menschen im Jemen obdachlos waren 326 336 Anfang August 2015 erreichte die Anzahl der Binnenfluchtlinge nach UN Angaben 1 439 118 245 919 Haushalte Die meisten Binnenfluchtlinge fanden den UN Angaben zufolge in den Provinzen Haddscha ad Daliʿ und ʿAdan Zuflucht Ab August 2015 kam es zu einer Verschiebung der Frontlinien und Hotspots des Konflikts wodurch die Orte der Gewalt sich verschoben und ausdehnten 310 Mitte Oktober 2015 verzeichneten die UN 2 3 Millionen Binnenfluchtlinge rund 10 Prozent der Gesamtbevolkerung 92 93 94 95 289 337 Der funfte Bericht des Task Force on Population Movement TFPM 56 nannte als Hauptgrund fur den Anstieg der UN Binnenfluchtlingszahl 338 die Verwendung einer signifikant verbesserten Methodologie fur das Tracking und Profiling der Fluchtlinge 308 310 Der im Februar 2016 veroffentlichte 7 TFPM Bericht validierte eine Gesamtzahl von uber 2 4 Millionen Binnenfluchtlingen Dabei gab es einen allgemeinen Anstieg der Binnenfluchtlingsbevolkerung in nordlichen und nordwestlichen Gebieten und eine Abnahme in den sudlichen und sudostlichen Gebieten Diese Auswertung spiegelte eine ansteigende Zahl von Haushalten wider die in einige sudliche Gebiete des Jemen zuruckgekehrt war 310 Uber die tatsachliche Zahl wurden von den verschiedenen Organisationen abweichende Angaben gemacht die Zahl von der UN mit 2 7 Millionen Menschen angegeben 146 339 340 Im 14 TFPM Bericht wurden mit Stand vom 1 April 2017 2 Millionen konfliktbedingte Binnenfluchtlinge und 0 9 Millionen Ruckkehrer im Land angegeben 75 der Binnenfluchtlinge stammten aus den vier Provinzen Taʿizz Haddscha Saʿda und Amanat al ʿAsima und 81 der Binnenfluchtlinge waren seit mehr als einem Jahr vertrieben 222 317 Lebensbedingungen der Binnenfluchtlinge Viele der uber eine Million Menschen die in benachbarten Provinzen geflohen waren waren im offentlichen Raum untergebracht wo die Lebensbedingungen uberfullt sowie oftmals beengt und unhygienisch waren 341 Einige der Gebiete die die meisten Binnenfluchtlinge aufnahmen waren zugleich die Gebiete mit der unsichersten Ernahrungslage vor der Krise Dadurch erhohte sich die Belastung fur die dortige Bevolkerung insbesondere in den Provinzen Haddscha ad Daliʿ und Lahidsch 135 Die Gemeinden waren der grossen Zahl von aufzunehmenden Menschen nicht gewachsen die Fluchtlinge wurden daher in offentlichen Gebauden Schulen und Universitaten untergebracht oder lebten im Freien 342 Die meisten Binnenvertriebenen lebten laut UN Angaben bei Verwandten oder Freunden und stellten eine erhebliche Belastung fur bereits gefahrdete Familien dar 128 Viele der Gefluchteten insbesondere in den weniger entwickelten und landlichen Gebieten mussten jedoch unter Baumen in Hohlen und in nicht fertiggestellten Gebauden oder gar in Abwasserrohren leben und waren Sicherheitsrisiken ausgesetzt Das Einsetzen der Regenzeit brachte in einigen Gebieten zusatzlich eine Flutgefahr mit sich Das Shelter CCCM NFI Cluster der UN Hilfe behielt seine Strategie aufrecht keine Zelte zu verteilen um die Bildung von Lagern oder lagerartigen Siedlungen zu verhindern musste aber im Juni aufgrund der sich weiter verschlechternden Lage und wachsender Anfragen diese Haltung vorubergehend aufgeben 343 Nach UN Angaben von Juli 2015 waren 80 Prozent der etwa 800 000 Vertriebenen bei Gastfamilien untergebracht 344 Zahlenangaben Die UN Angaben fur die Anzahl der Binnenfluchtlinge berucksichtigten nur Binnenfluchtlinge die seit dem 26 Marz 2015 registriert wurden wahrend Binnenfluchtlinge die vor der Eskalation des Konflikts ab dem 26 Marz 2015 registriert wurden nicht zugezahlt wurden Die UN gingen jedoch davon aus dass ein erheblicher Anteil der Vorkrisenbinnenfluchtlinge wahrend der saudisch gefuhrten Militarintervention erneut vertrieben worden und somit in den Angaben der UN enthalten war Nach der Einschatzung der UN waren die UN Angaben fur die Anzahl der Binnenfluchtlinge niedriger als die tatsachliche Anzahl der Binnenfluchtlinge da die bestehenden Einschatzungen in einigen Gebieten wie in den Provinzen Aden Sanaa and Saʿda aufgrund von eingeschrankter Telekommunikationsmitteln und dem Mangel an Zugang in einigen Gebieten die mit den UN zusammen arbeitenden Partner davon abhielt umfassende Bewertungen durchzufuhren 90 Flucht und Evakuierung aus dem Jemen Bearbeiten Monatliche Ankunft von Ruckkehrern aus dem Jemen in SomaliaQuelle UNHCR Stand 10 August 2015 345 Monat Anzahl 03 2015 3904 2015 3 49805 2015 8 68306 2015 6 27607 2015 9 864Somalische Fluchtlinge kehren per Schiff aus dem Jemen zuruck 346 nbsp In einer leerstehenden Universitat in al Mukalla wurden Tausende somalische Fluchtlinge und jemenitische Binnenfluchtlinge untergebracht die Opfer des Konflikt im Jahr 2015 wurden 346 nbsp Ein von der somalischen Geschaftswelt mit Hilfe internationaler Hilfsorganisationen entsandtes Schiff bringt uber 2 500 Somali zuruck nach Somalia 346 Bevolkerungsbewegung aus dem Jemen in benachbarte Lander seit Ende Marz 2015Insgesamt 173 753 Stand Marz 2016 22 57 Quellen UNHCR IOM Partner Bewegung von nach Afrika Horn von Afrika und Sudan Arabische HalbinselDschibuti Somalia Athiopien Sudan Oman Saudi ArabienJemeniten 18 952 3 846 1 289 1106 5 000 30 000Somali 297 27 657 2 515 42 46 000 9 880Andere Nationalitaten 12 130 258 171 1 301Nationale Ruckkehrer 1 961 0 7 548 3 800Gesamt 33 340 31 761 11 523 6 249 51 000 39 880Nach Schatzungen befanden sich im Mai 2015 noch 250 000 Fluchtlinge und eine Million Migranten vor allem Somali und Athiopier unter prekaren Bedingungen in Lagern und in Aufnahmezentren oder lebten in Armut in Stadtgebieten im Jemen 88 Seit Beginn der Militarintervention 2015 kam es monatelang weder zu Landungen noch zu Abflugen kommerzieller Fluge im Jemen wo Tausende Menschen festsassen Auch die Mobilitat innerhalb des Jemens war aufgrund des Treibstoffmangels und der Checkpoints schwierig und verringerte die Moglichkeiten fur die im Jemen festsitzenden Menschen 347 Der Konflikt und der schwierige humanitare Notstand im Jemen zwangen allein in den ersten zwei Monaten rund 20 000 gefahrdete Menschen zur Flucht aus dem Jemen zum Horn von Afrika 88 141 347 Zu ihnen gehorten Fluchtlinge aus Somalia Arbeitsmigranten aus Drittlandern und jemenitische Zivilisten 347 Viele Fluchtenden gelangten mit Booten uber die schmale Meeresstrasse oder mit Charterflugen nach Dschibuti 348 Ziele fur Fluchtlinge waren auch Somalia Somaliland und Puntland 349 Presseberichten zufolge blieb den meisten Fluchtlingen die Flucht in die benachbarten Staaten Saudi Arabien oder Oman verwehrt 149 Beobachter schatzen die Lage so ein dass es nicht zu einer Massenmigration bzw Flucht nach Europa kommen wurde Grunde dafur waren die geringe Moglichkeit Visa zu erhalten sowie finanzielle und geografische Gegebenheiten Nur wenige Menschen erreichten Griechenland Auch der Weg nach Libyen und damit zu der gefahrlicheren alternativen Route uber das Mittelmeer war vom Jemen aus sehr schwierig 350 Angehorige der Ober und Mittelschicht nutzten die Flugverbindung nach Amman in Jordanien die mit langen Wartezeiten und hohen Kosten verbunden und nur uber eine Bezahlung in US Dollar moglich war 350 351 Bis Anfang 2015 umfasste die von UNHCR und IOM registrierte Bevolkerungsbewegung aus dem Jemen uber 120 000 displaced people darunter etwa 55 000 Jemeniten 29 000 Somali 14 000 nationale Ruckkehrer und 23 000 Personen anderer Nationalitaten 352 Bezuglich der Fluchtlingszahlen geht man allerdings von einer hohen Dunkelziffer aus 350 351 Zusammensetzung und Entwicklung der Bevolkerungsbewegung Bearbeiten nbsp Dieser 25 Jahrige der nach Angaben des Sprechers der jemenitischen Fluchtlinge in Somaliland Nabil Salem wie mindestens 1 500 weitere Fluchtlinge aus dem Jemen nicht die benotigte Hilfe von Hilfsorganisationen erhielt uberschuttete sich mit Benzin und setzte sich vor dem UNHCR Buro in Hargeysa in Brand Oktober 2015 353 Bis zum 30 April 2015 flohen nach Angaben der IOM rund 12 300 Menschen aus dem Jemen uber das Rote Meer zum Horn von Afrika davon 8 896 nach Dschibuti 2 285 nach Puntland und 1 125 nach Somaliland 354 Wahrend der sogenannten humanitaren Pause vom 12 bis zum 17 Mai 2015 verliessen nach Angabe der IOM Hunderte Menschen den Jemen indem sie mit dem Boot uber das Rote Meer nach Dschibuti oder uber den Golf von Aden nach Somalia fuhren 141 347 Bis zum 15 Mai 2015 hatten nach UN Angaben mehr als 28 700 Jemeniten und TCNs seit der Eskalation des Konflikts Mitte Marz 2015 den Jemen verlassen und waren in Dschibuti Athiopien Oman Saudi Arabien und im Sudan registriert worden 355 Nach Angaben des UNHCR mit Stand vom 22 Mai 2015 kamen bei der Bevolkerungsbewegung aus dem Jemen 11 200 Menschen nach Dschibuti 7 800 nach Saudi Arabien 7 300 nach Somalia 500 nach Oman und 300 in andere benachbarte Lander 304 305 Bis zum 10 Juni 2015 kamen nach IOM Angaben 18 129 Menschen aus dem Jemen in Dschibuti an darunter 8 883 Jemeniten 7 433 TCNs und 1 813 Staatsburger von Dschibuti und 14 524 Menschen in Somalia 19 485 in Puntland 3 944 in Somaliland und 95 im mittleren Suden 342 349 Bis Ende Juli 2015 waren fast 100 000 Menschen aus dem Jemen in s Ausland geflohen von denen etwa 54 000 beim UNHCR und Regierungsbehorden fur Hilfeleistungen verschiedener Art als Fluchtlinge registriert wurden Der UNHCR warnte am 4 August 2015 dass seine regionalen Einsatzkrafte zur Unterstutzung der Fluchtlingsaufnahmelander unter starkem Mangel an Finanzmitteln litten 293 Nach Angaben des UNHCR waren Ende September uber 100 000 Menschen seit Beginn der Militarintervention aus dem Jemen geflohen darunter lediglich 40 000 Jemeniten und der uberwiegende Rest Ostafrikaner die in ihre Heimat zuruck kehrten 350 351 Bis Oktober 2015 waren seit Ende Marz 106 776 Jemeniten Fluchtlinge und Third country nationals TCN s aus dem Jemen gefluchtet und hatten Lander am Horn von Afrika und am Persischen Golf erreicht 49 477 Jemeniten und etwa 28 640 Somali 289 Bis Ende Oktober 2015 hatten nach UN Angaben seit Beginn der Kampfhandlungen insgesamt 166 658 Menschen den Jemen verlassen darunter 44 Prozent TCNs 31 Prozent Jemeniten und 17 Prozent Somali Oman hatte im Oktober informiert dass er seit Marz 2015 51 000 TCNs aus 27 verschiedenen Nationen die Reise Unterbringung und Flugtickets bereitgestellt hatte und dass 500 Jemeniten in der Zeit von Mai bis Juli 2015 in Oman angekommen waren die sich zu diesem Zeitpunkt noch in Oman aufhielten In Saudi Arabien waren 39 880 Menschen aus dem Jemen angekommen und 75 778 weitere in Dschibuti Athiopien Somalia und Sudan 356 Evakuierung auslandischer Staatsburger Bearbeiten Evakuierung durch indisches Militar Operation Rahat 256 357 nbsp Evakuierte vorm Einschiffen auf die INS Sumitra 357 nbsp Evakuierte beim Einschiffen auf die INS Mumbai 256 nbsp Evakuierte beim Einschiffen auf die INS Tarkash im Hafen von al Hudaida am 7 April 2015 358 Die INS Sumitra evakuierte zwischen 31 Marz und 15 April 2015 959 Burger indischer und 662 anderer Nationalitat aus Aden al Hudaida und asch Schihr nach Dschibuti die INS Mumbai am 2 und 6 April 728 Burger indischer und 187 anderer Nationalitat und die INS Tarkash am 7 und 10 April 96 Buger indischer und 442 anderer Nationalitat 359 Zahlreiche Staaten wie China Indien die Turkei Russland Frankreich Deutschland brachten auch mit Hilfe ihrer Streitkrafte ihre Landsleute sowie Staatsburger anderer Nationen aus dem Jemen in Sicherheit unter anderem mit Schiffen und Flugzeugen grosstenteils unter schwierigen Bedingungen da auch Flughafen bombardiert wurden Auch die Internationale Organisation fur Migration IOM war an den Evakuierungsmassnahmen beteiligt Bis Ende Oktober 2015 wurden laut IOM insgesamt 23 741 Menschen aus dem Jemen evakuiert 57 335 354 360 361 362 363 363 364 365 366 367 368 369 Flucht in den Jemen und Menschenhandel Bearbeiten Registrierte Fluchtlinge und Asylsuchende im Jemen Stand 31 Oktober 2015 370 Herkunftsland Fluchtlinge Asylsuchende SummeSomalia 251 468 251 468Athiopien 6 082 7 561 13 643Irak 3 397 127 3 524Syrien 2 988 614 3 602Andere 1 898 844 2 742Gesamt 265 833 9 146 274 979Neuankunfte im Jemen im Jahresvergleich 25 371 372 Jahr Herkunftsland Tot odervermisstSomalia Athiopien Andere Gesamt2010 18 855 34 422 105 53 382 k A 2011 27 350 75 651 153 103 154 k A 2012 23 086 84 376 70 107 532 k A 2013 11 045 54 213 61 65 319 52014 19 640 71 907 45 91 592 2462015 10 162 82 268 16 92 446 95Jan Marz 2016 4 343 24 372 2 28 717 27Der Jemen dient als historische Drehscheibe fur Bevolkerungsbewegungen von Fluchtlingen Asylsuchenden und Migranten auf dem Weg vom Horn von Afrika zur arabischen Halbinsel und daruber hinaus Obwohl es sich um das wirtschaftlich schwachste Land unter den Golfstaaten handelte ragte der Jemen in der Region fur seine Freizugigkeit gegenuber Fluchtlingen heraus Es war der einzige Staat der arabischen Halbinsel der das Abkommen uber die Rechtsstellung der Fluchtlinge von 1951 und dessen Protokoll uber die Rechtsstellung der Fluchtlinge von 1967 unterzeichnet hatte 206 372 Die Migration in und durch den Jemen galt als Hintertur fur Migranten und Asylsuchende vom Horn von Afrika um nach Saudi Arabien zu gelangen und war schon vor der Militarintervention lebensgefahrlich und fand unter inhumaner Behandlung statt 373 Die Uberfahrten in den Jemen gelten als sehr gefahrlich hatten seit Anfang 2015 zahlreiche Todesfalle zur Folge 374 375 376 Der seit 2015 jahrelang anhaltende Krieg begrenzte die Kapazitaten des Jemen zur Bereitstellung angemessener Hilfe und adaquaten Schutzes fur die Fluchtlinge 206 Trotz der ansteigenden Fluchtlingsstrome aus dem Jemen zum Horn von Afrika wurden nach UNHCR Angaben von April 2015 Hunderte zumeist aus Somalia und Athiopien stammende Asylsuchende vom jemenitischen Roten Halbmond registriert die weiterhin in umgekehrter Richtung an den Kusten des Jemen ankamen und die entweder in Unkenntnis der Lage im Jemen oder unter Kontrolle von Fluchtlingsschleppern waren 329 Durch erschwerten Zugang zu bestimmten Regionen war es nicht moglich Neuankommlinge in die Zentren innerhalb des Landes zu bringen und sie mit entsprechender humanitarer Hilfe zu unterstutzen 377 Ausserdem konnten auch Aufnahmezentren nicht mehr genutzt werden nachdem sie angegriffen geplundert und Fluchtlinge sowie Angehorige von Hilfsorganisationen getotet worden waren 374 375 Wahrend der Hauptankunftsort 2013 und 2014 am Roten Meer mit Taizz lokalisiert war verlagerte er sich ab 2015 nach dem Arabischen Meer mit Hadramaut 371 Aufgrund des Konflikts war die Bewegungsfreiheit dieser Menschen im Jemen beschrankt Die Verdienstmoglichkeiten und verfugbaren Dienstleistungen waren durch die Situation vermindert und organisierte Banden und Schmuggler operierten im Kustengebiet des Roten Meers 372 Menschenhandler beuteten Migranten aus und schmuggelten tausende Menschen vom Horn von Afrika mit Booten in den Jemen Viele Fluchtlingen wurden von Schleppern im Glauben gehalten dass der Konflikt im Jemen zu Ende und die Lage wieder sicher ware Zu den Risiken die zusatzlich zum Krieg mit den Meeresuberfahrten einhergingen zahlten Verschleppung Ubergriffe Ertrinken Ausbeutung und sexuelle Gewalt 377 Hunderte Fluchtlinge sollen Berichten zufolge sowohl auf See als auch bei nach Ankunft an den jemenitischen Kusten entfuhrt worden sein 132 377 378 Nach einer Schatzung des UNHCR vom Oktober 2015 beherbergte der Jemen zu diesem Zeitpunkt uber 264 000 Migranten davon uber 250 000 Somali 374 375 376 376 Im Mai 2017 lebten nach UNHCR Angaben rund 280 000 Fluchtlinge im Jemen deren Lage sich standig verschlechterte Darunter rund 255 000 somalische Fluchtlinge die seit den fruhen 1990er Jahren in den Jemen gekommen waren In wachsender Zahl forcierten diese wegen der schlechten Bedingungen im Jemen ihre Ruckkehr nach Somalia 206 Evakuierungen aus dem saudi arabischen Grenzgebiet Bearbeiten Am 1 Februar 2016 sagte der Sprecher der saudisch gefuhrten Militarkoalition Brigadegeneral Ahmed al Assiri laut Reuters die saudische Fuhrung sei durch die kontinuierlichen Angriffe der Huthimilizen und Salih loyalen Truppen gezwungen worden ein Dutzend Dorfer entlang der saudisch jemenitischen Grenze zu evakuieren und 7000 Menschen aus den Frontdistrikten zu verlagern wobei 500 Schulen geschlossen worden seien 41 Einer AFP Meldung vom 2 Februar zufolge sagte Assiri hingegen es seien Tausende von Zivilisten seit einem fruheren Konflikt mit den Huthis von 2009 2010 umgesiedelt worden 41 Tote und Verletzte BearbeitenZivilisten sind bisher von den militarischen Handlungen im Jemen uberproportional stark betroffen und stellen rund die Halfte der Gesamtzahl der Todesopfer 87 88 89 187 Diagramme UN Opferstatistik je Woche des Konflikts bis 29 Juli 2015 Tote je Woche 19 Marz 29 Juli 2015 UN Angaben nach Meldungen der GesundheitseinrichtungenRohdatenquelle Yemen health cluster 379 186 374 107 220 274 117 249 293 76 283 195 274 228 157 143 410 198 267 16319 03 25 03 26 03 01 04 02 04 08 04 09 04 15 04 16 04 22 04 23 04 29 04 30 04 06 05 07 05 13 05 14 05 20 05 21 05 27 05 28 05 03 06 07 06 10 06 11 06 17 06 18 06 24 06 25 06 01 07 02 07 08 07 09 07 15 07 16 07 22 07 23 07 29 07 Verletzte je Woche 19 Marz 29 Juli 2015 UN Angaben nach Meldungen der GesundheitseinrichtungenRohdatenquelle Yemen health cluster 379 718 1088 616 732 1449 607 1056 1064 366 1339 1133 1297 1322 1018 1298 1800 1344 1321 124419 03 25 03 26 03 01 04 02 04 08 04 09 04 15 04 16 04 22 04 23 04 29 04 30 04 06 05 07 05 13 05 14 05 20 05 21 05 27 05 28 05 03 06 07 06 10 06 11 06 17 06 18 06 24 06 25 06 01 07 02 07 08 07 09 07 15 07 16 07 22 07 23 07 29 07 Diagramme UN Opferstatistik je Monat des Konflikts bis 30 November 2015 Tote je Monat 19 Marz 30 November 2015 UN Angaben nach Meldungen der Gesundheitseinrichtungen 380 529 795 964 873 1094 483 714 271 275Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt NovVerletzte je Monat 19 Marz 30 November 2015 UN Angaben nach Meldungen der Gesundheitseinrichtungen 380 1759 3560 4436 5268 6265 3180 1927 574 751Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Zivilopfer in Jemen wahrend der Militarintervention Bearbeiten Verstosse gegen grundlegende KinderrechteVerifizierte Anzahl der Falle nach UN Angaben Verstossart 26 Marz 22 Mai 2015Datenquelle Monitoring andReporting Mechanism MRM 26 Marz Ende Juli 2015 26 Marz Ende Dezember 2015 bis Marz 2017 bis Juni 2018Quelle MRMTotung von Kindern 135 326 398 381 382 747 383 384 1 546 208 2 398 27 Verstummelung von Kindern 260 326 605 381 1 108 383 384 2450 208 3 652 27 Rekrutierung oder Verwendung durch bewaffnete Gruppen 159 326 377 381 724 383 384 1 572 208 2 635 27 Tabelle Entwicklung der UN Zivilopferstatistik wahrend der Militarintervention Mindestanzahl getoteter und verletzter Zivilisten im Jemen Entwicklung nach UN AngabenEs handelt sich um individuell vom OHCHR im Jemen verifizierte Opferfalle Die tatsachlichen Zahlen sind wahrscheinlich weitaus hoher 385 386 387 Die UN erwarten teilweise hohe Dunkelziffern 138 388 Erfasster Zeitraum in Klammern Veroffentlichung Zivile Todesopfer ZivileVerletzte QuellenGesamt Kinder Frauen27 Marz 31 Marz 2015 93 k A k A 364 389 26 Marz 7 8 April 2015 311 74 77 14 513 390 391 392 26 Marz 12 14 April 2015 364 84 25 681 393 394 395 26 Marz 15 18 April 2015 405 86 26 785 396 26 Marz 18 20 April 2015 436 86 29 817 397 26 Marz 22 24 April 2015 551 115 31 1 185 388 398 399 26 Marz 3 5 Mai 2015 646 131 50 1 364 242 243 26 Marz 10 12 Mai 2015 828 182 91 1 511 400 26 Marz 20 22 Mai 2015 1 037 234 130 2 453 401 402 403 4 Juni 2015 1 160 k A k A gt 2 800 90 26 Marz 7 12 Juni 2015 1 297 k A k A 3 227 326 26 Marz 9 Juni 2015 k A 279 k A k A 234 404 405 10 Juni 2015 1 362 k A k A 3 312 89 26 Marz 15 16 Juni 2015 1 412 k A 210 3 423 55 406 407 26 Marz 30 Juni 2015 1 527 k A k A 3 548 408 26 Marz 3 7 Juli 2015 1 528 k A k A 3 605 409 7 Juli 2015 k A 287 k A k A 410 26 Marz 13 14 Juli 2015 1 670 k A k A 3 829 411 26 Marz 15 21 Juli 2015 1 693 k A k A 3 829 412 26 Marz 21 Juli 2015 k A 365 k A k A 235 413 414 26 Marz 27 28 Juli 2015 1 895 k A k A 4 182 415 28 Juli 2015 k A 398 k A k A 382 416 26 Marz 4 August 2015 1 916 k A k A 4 186 417 418 26 Marz 14 18 August 2015 1 950 k A k A 4 271 419 26 Marz 27 August 1 September 2015 2 112 k A k A 4 519 420 26 Marz 22 September 2015 k A 466 k A k A 421 26 Marz 29 September 2015 2 355 Anm 5 k A k A 4 862 422 26 Marz 1 Oktober 2015 k A 505 k A k A 423 26 Marz 16 23 Oktober 2015 2 577 k A k A 5 078 424 26 Marz 20 Oktober 2015 k A 573 k A k A 425 26 Marz 26 27 Oktober 2015 2 615 k A k A 5 193 309 26 Marz 3 November 2015 k A 604 k A k A 16 26 Marz 17 November 2015 k A 637 k A k A 8 26 Marz 31 Dezember 2015 2 795 k A k A 5 324 426 26 Marz 31 Dezember 2015 k A 747 k A k A 383 384 26 Marz 2015 4 Marz 2016 3 081 k A k A 5 733 427 26 Marz 2015 bis 17 Marz 2016 3 218 k A k A 5 778 428 26 Marz 2015 29 Marz 2016 k A 934 k A k A 21 429 26 Marz 2015 bis 8 Juni 2016 3 539 k A k A 6 268 430 Marz 2015 bis 11 August 2016 3 704 k A k A 6 566 431 26 Marz 2015 bis 22 September 2016 3 980 k A k A 6 909 432 Marz 2015 bis 30 September 2016 4 014 k A k A 6 949 433 26 Marz 2015 bis 23 Februar 2017 4 667 k A k A 8 180 160 434 26 Marz 2015 bis 28 Februar 2017 k A 1 546 k A k A 160 208 31 Marz 2017 k A 1 595 k A k A 203 Marz 2015 23 Juni 2017 4 971 k A k A 8 533 435 Marz 2015 21 Juli 2017 5 021 k A k A 8 588 385 Marz 2015 25 August 2017 5 110 k A k A 8 719 436 Marz 2015 19 September 2017 5 159 k A k A 8 761 437 Marz 2015 11 November 2017 5 295 k A k A 8 873 386 Marz 2015 bis 14 Dezember 2017 5 558 k A k A 9 065 438 Marz 2015 24 April 2018 gt 6 300 k A k A 9 900 387 26 Marz 2015 bis 10 Mai 2018 6 385 k A k A 10 047 439 Marz 2015 Juni 2018 k A 2 398 k A k A 27 26 Marz 2015 bis 9 August 2018 6 592 k A k A 10 470 26 UN Schatzungen der Zivilopfer 26 Marz 7 Juni 326 Datenquelle OHCHR Provinz Todesopfer VerletzteʿAdan 290 429Sanaa 206 817Saʿda 203 164Taʿizz 142 554Ibb 127 207al Hudaida 98 438ad Daliʿ 52 215Haddscha 45 204Abyan 35 28Amran 24 62Lahidsch 22 52Dhamar 22 24Schabwa 16 16al Dschauf 6 8Ma rib 4 0al Baida 3 0Hadramaut 2 9Gesamt 1 297 3 227Nach UN Angaben vom August 2018 wurden seit dem 26 Marz 2015 6 592 Zivilisten getotet und 10 470 weitere verletzt Hierfur waren hauptsachlich von der saudisch gefuhrten Militarallianz gefuhrte Luftangriffe verantwortlich Zahlreiche Menschen starben auch durch Angriffe von Huthi Rebellen 26 437 440 Nach Schatzungen von Partnerorganisationen der UN im Jemen benotigten uber 7 3 Millionen betroffene Kinder im Juni 2015 Schutzmassnahmen Die Berichte uber den Tod die Verletzung sowie die Rekrutierung von Kindern durch bewaffnete Gruppen waren nach UN Angaben dramatisch angestiegen Die Zahl der rekrutierten Kinder hatte sich im Verlauf eines Jahres verdoppelt Innerhalb von lediglich zwei Monaten wahrend der saudisch gefuhrten Militarintervention wurden 260 Falle von Verstummelungen bei Kindern verifiziert Die Anzahl der getoteten Kinder in dem Zeitraum wurde mit 135 angegeben Kinder wurden von bewaffneten Gruppen dazu benutzt Checkpoints zu bewachen oder Waffen zu tragen Nach UN Angaben von Januar 2016 wurden schatzungsweise taglich durchschnittlich acht Kinder getotet oder verstummelt 8 5 88 381 381 382 408 420 441 442 443 444 445 446 447 448 449 450 451 Die UN Schatzungen der Opferzahlen untertrieben nach UN Angabe die tatsachlichen Zahlen da sie sich auf Daten der Gesundheitseinrichtungen stutzten und viele Menschen extremen Schwierigkeiten ausgesetzt waren Zugang zu den Gesundheitseinrichtungen zu erhalten 344 Die UN gingen von tatsachlich weit hoheren Zahlen fur die getoteten und verletzten Zivilisten aus als in ihren Opferstatistiken verzeichnet 138 Umfassende Schatzungen der Opferzahlen im Jemen standen wahrend der Militarintervention nicht zur Verfugung 395 Die Sammlung der Daten uber die Opfer war wahrend der Militarintervention Schwierigkeiten ausgesetzt 397 u a durch Angriffe auf wichtige Einrichtungen 255 Auch die Anzahl der rekrutierten Kinder wurde von den UN als wahrscheinlich weitaus hoher als die Anzahl der von den UN verifizierten Falle eingeschatzt da die meisten Familien aus Angst vor Repressalien nicht uber die Rekrutierung ihrer Kinder sprechen wollten 434 452 Zivilopfer in Saudi Arabien Bearbeiten Im Zuge der Kampfhandlungen wurden auch zahlreiche Zivilisten besonders in den Grenzregionen von Saudi Arabien durch Luftangriffe und Granatbeschusse getotet und verletzt Zivilisten sollen auch von Huthis getotet worden sein diese hatten seit 2015 ihre grenzuberschreitenden Raketenangriffe intensiviert Die Huthimilizen und Salih loyalen Armeetruppen sollen seit Beginn der saudisch gefuhrten Militarintervention uber 40 000 Morsergranaten Katjuscha Raketen und andere Projektile uber die Grenze geschossen haben 448 449 453 454 455 sowie ein Polizeibeamter getotet und drei weitere verletzt 41 41 272 456 457 458 459 Opfer und Verluste im Konflikt seit Marz 2015 Bearbeiten Diagramm Entwicklung der UN Gesamtopferstatistik im Konflikt seit dem 19 Marz 2015 Registrierte Opfer des Konflikts im Jemen seit dem 19 Marz 2015Aus Gesundheitseinrichtungen gemeldete Falle nach UN Angaben Es wird von weit hoheren Dunkelziffern ausgegangen 145 410 460 Stand Anzahl 31 03 2015 519 461 1699 461 29 04 2015 1 278 462 5 210 462 31 05 2015 2 288 90 9 755 90 30 06 2015 3 083 136 14 324 136 30 07 2015 4 255 463 21 288 463 31 08 2015 4 855 17 464 24 971 17 464 27 09 2015 5 306 465 26 294 465 31 10 2015 5 723 466 467 26 969 466 467 15 11 2015 5 798 468 27 552 468 20 12 2015 5 955 469 28 111 469 16 01 2016 6 063 470 28 753 470 20 02 2016 6 202 471 29 612 471 25 03 2016 6 419 472 30 368 472 30 04 2016 6 444 473 474 31 091 473 474 25 10 2016 7 070 134 36 818 134 31 12 2016 7 469 475 40 483 475 14 04 2017 8 010 476 44 538 476 30 04 2017 8 053 477 45 116 477 31 05 2017 8 176 478 46 335 478 15 07 2017 8 389 479 47 741 479 15 09 2017 8 757 36 50 610 36 31 12 2017 9 245 460 52 807 460 Legende getotetverletzt Diagramm Registrierte Opfer des Konflikts im Jemen je Provinz seit dem 19 Marz 2015 Registrierte Opfer des Konflikts im Jemen je Provinz 19 Marz 8 Dezember 2015 UN Angaben WHO EMRO nach Meldungen der Gesundheitseinrichtungen 380 Provinz Anzahl Abyan 41 286ʿAdan 1 101 9 794al Baida 86 382ad Daliʿ 128 170al Hudaida 162 477al Dschauf 70 84al Mahra 0 0al Mahwit 15 44Amanat Al Asimah 703 3 674Amran 139 286Dhamar 115 177Hadramaut 142 307Haddscha 441 1 015Ibb 182 449Lahidsch 137 275Ma rib 155 681Raima 5 1Saʿda 770 875Sanaa 173 Anm 6 597 Anm 6 Schabwa 60 129Sokotra 0 0Taʿizz 1 259 8 205Legende getotetverletzt Konfliktopfer 19 Marz 20 Dezember 2015 nach Meldungen der Gesundheitseinrichtungen 380 469 Klassifizierung Tote Verletzte SummeFrauen 436 809 1 239Kinder 449 1009 1 455nicht klassifizierte Personen einschliesslich Frauen und Kinder 5 070 26 299 31 369Gesamt 5 955 28 111 34 066Melderaten von Gesundheitseinrichtungen Mitte Oktober 2015 4 Datenquelle Gesundheitsministerium WHO Provinz Melderate Amanat Al Asimah 100al Hudaida 100Schabwa 100Amran 100Haddscha 96Lahidsch 92Hadramaut 92Ibb 92Sanaa 92Dhamar 77ʿAdan 76Saʿda 32Taʿizz 12Es stehen Gesamtstatistiken der UN zur Verfugung die nicht nur Todesopfer enthalten die als Zivilisten identifiziert werden konnten sondern auch ubrige Todesopfer beinhalten Der erfasste Zeitraum fur diese Statistiken beginnt am 19 Marz 2015 bezieht also eine Woche der Ereignisse vor Beginn der saudi arabisch gefuhrten Militarintervention mit ein Mit Stand von Januar 2016 hatten Gesundheitseinrichtungen eine Gesamtopferzahl von uber 35 000 Menschen berichtet einschliesslich von uber 6 100 Getoteten woraus sich seit Mitte Marz 2015 eine durchschnittliche Zahl von 113 Opfern pro Tag errechnete von denen nach UN Einschatzung viele Zivilisten waren 344 Wahrend die UN die Zahl der Todesopfer Ende Oktober 2015 auf etwa 5 700 bezifferten einschliesslich von mindestens 830 Frauen und Kindern bei ausdrucklich unvollstandiger Aufnahme dieser Daten 260 466 467 gab die Yemeni Civil Coalition die die saudischen Luftangriffe beobachtete nach Medienangaben von November 2015 bereits eine Zahl von fast 7 500 Getoteten sowie uber 16 000 Verletzten durch die Luftangriffe seit Ende Marz an 260 Bezogen auf die ersten sieben Monate des Jahres 2015 war ein gemeinsamer Bericht der in Grossbritannien sitzenden Nichtregierungsorganisation Action on Armed Violence AOAV und des UN OCHA zu dem Schluss gekommen dass Luftangriffe fur 60 Prozent der zivilen Opfer verantwortlich gewesen waren 265 480 23 Prozent der Zivilopfer waren durch vom Boden abgeschossene explosive Waffen und 17 Prozent von IEDs verursacht worden 480 Bei 95 Prozent der Menschen die durch Sprengwaffen in besiedelten Gebieten getotet oder verletzt wurden handelte es sich um Zivilisten 53 Prozent der zivilen Opfer wurden in Sanaa und den umgebenden Distrikten gemeldet 481 In diesem Zeitraum waren im Jemen mit 4 500 Zivilisten mehr als in jedem anderen Land der Welt getotet oder verletzt worden 12 480 481 Nach den Angaben der AOAV und des UN OCHA waren im Jemen in den vorangegangenen neun Monaten mehr Menschen durch Sprengwaffen Bomben Raketen Minen Morsergranaten Sprengfallen getotet oder verletzt worden als in Syrien Uber 80 Prozent der Opfer waren laut AOAV Zivilisten 46 Eine signifikante Eskalation des Konflikts im Jemen fand seit dem 23 Marz 2015 statt als sich Zusammenstosse zwischen Huthi Kampfern und anderen Parteien hauptsachlich im Suden des Landes intensivierten und am 26 Marz Luftangriffe begannen militarische Ziele und der Huthis anzugreifen anfanglich in Sanaa und Saʿda und bis zum 31 Marz auf 13 der 22 Provinzen ausweitend In der Zeit vom 23 Marz bis zum 31 Marz 2015 wurden nach Angaben der WHO bereits 361 Menschen getotet und 1 345 weitere verletzt Bei vielen der Opfer handelte es sich um Zivilisten 482 Unter den zwischen dem 19 Marz und dem 3 April 2015 durch die Gewalt im Jemen 549 getoteten und 1 707 verletzten Menschen befanden sich nach UN Angaben mindestens 217 getotete und 516 verletzte Zivilisten von denen viele Opfer der Angriffe gegen zwei zaiditische Moscheen in Sanaa am 20 Marz 2015 waren 104 483 484 485 485 bei denen Selbstmordattentater wahrend der Gebete nach UN Angaben 140 Menschen getotet und 350 verwundet hatten und fur die sich der jemenitische Zweig des IS verantwortlich erklart hatte 104 Der Anteil der Zivilisten an den Todesopfern der Kampfe und Bombardierungen im Jemen betrug nach UN Schatzungen etwa die Halfte 87 88 89 135 172 187 486 487 488 Mit Stand des 10 Juli befanden sich unter den zu diesem Zeitpunkt 3 260 getoteten und 15 911 verletzten Menschen in 187 beziehungsweise 426 verifizierten Fallen Kinder 410 Allein unter den bis zum 17 Mai 2015 von den Gesundheitseinrichtungen an die UN gemeldeten Fallen waren laut WHO von den 1 849 Todesopfern 67 Frauen und 103 Kinder sowie unter den 7 394 Verletzten 132 Frauen und 225 Kinder 141 489 Von den 103 Kindern die die jemenitischen Gesundheitseinrichtungen als Todesopfer des Konflikts im Jemen zu diesem Zeitpunkt an die WHO gemeldet hatten waren nach UN Angaben rund 45 Prozent in der Provinz Saʿda rund 20 Prozent in der Provinz Sanaa rund 11 Prozent in der Provinz Ibb und nochmals rund 9 Prozent in der Stadt Sanaa Provinz Amanat Al Asimah getotet worden 490 Von den 2 288 Todesopfern und 9 755 Verletzten bis zum 9 Juni 2015 waren 279 beziehungsweise 402 nach UNICEF Angaben Kinder 234 404 405 Seit Marz 2015 wurden bis September 2016 nach WHO Angaben 13 Gesundheitsarbeiter im Jemen getotet und weitere 31 verletzt 134 Nach Angaben des jemenitischen Gesundheitssystems wurden in dem Konflikt in der Zeit vom 19 Marz bis zum 15 Juni 2015 uber 2 800 Menschen getotet und etwa 12 500 verletzt 169 491 Unter den 3 261 Toten und 15 811 Verletzten die der Konflikt vom 19 Marz bis zum 1 Juli nach den Angaben der Gesundheitseinrichtungen gefordert hatte befanden sich mindestens 216 getotete Kinder und getotete 182 Frauen und mindestens 556 verletzte Kinder sowie 409 verletzte Frauen 492 Zahlenangaben Die Opferstatistik der UN berucksichtigte nur die von den Gesundheitseinrichtungen gemeldeten Opfer und wurden als sehr konservativ erachtet 493 Die UN schrieben zu ihren Einschatzungen der Opferzahlen dass die tatsachlichen Zahlen weit hoher liegen durften 145 Das OCHA wies fur die UN Berichte uber die Opferzahlen ausdrucklich darauf hin dass Verlustmeldungen die tatsachliche Anzahl der Opfer oft unterschatzen 482 494 Auch die von der UN angegebenen Zahlen fielen durch Meldelucken nach Einschatzung der UN weitaus geringer als die tatsachlichen aus 135 172 488 Bei den Schatzungen der Opferzahl unter Zivilisten handelte es sich laut UN haufig um Unterschatzungen weil viele Menschen nicht uber die Mittel verfugten Behandlung in Krankenhausern aufzusuchen und Familien ihre Toten bestatten durften bevor Berichte uber die Todesfalle gesammelt werden konnten 483 484 494 Viele der Verwundeten und Getoteten wurden nicht zu den Gesundheitseinrichtungen gebracht und blieben ungemeldet Zwar war nach offiziellen Zahlen der jemenitischen Regierung der Anteil der Frauen auf zwei Prozent der gemeldeten Gesamtopferzahlen beschrankt doch gingen die UN davon aus dass die Anzahl der betroffenen Frauen signifikant hoher lag 135 Auch UNICEF wies darauf hin dass die Verifizierungen der Angaben angesichts der Erschwernisse rund um den Zugang auf Schwierigkeiten stiessen und daher die tatsachlichen Zahlen wahrscheinlich weitaus hoher lagen 410 Ende September 2015 wurde auch von Seiten der Medien kommentiert die Angaben zu der Anzahl der Toten und Verwundeten auf die sich die UN beriefen wurden von jemenitischen Behorden gestutzt die jedoch kaum noch effektiv arbeiten konnten so dass die Zahl der Toten und Verwundeten in Wirklichkeit weitaus hoher Daniel Steinvorth NZZ liegen durfte 149 2017 wiesen UN Quellen darauf hin dass die tatsachlichen Opferzahlen aufgrund der nach 19 Monaten Krieg verminderten Meldequalitat unvollkommen erfasst und daher in Wirklichkeit deutlich hoher als in ihren Angaben seien da eine hohe Anzahl an Gesundheitseinrichtungen infolge des Konflikts nicht oder nur bedingt betriebsfahig seien und viele Menschen sich uberhaupt keine Moglichkeit eines Zugangs zum Gesundheitswesen hatten 134 Vorwurfe und Kritik BearbeitenSiehe auch Abschnitt Kritik an der Resolution 2216 des UN Sicherheitsrats und Abschnitt Kritik an westlichen Rustungslieferungen fur Saudi Arabien und andere Golfstaaten in Militarintervention im Jemen seit 2015 Verstosse gegen Volkerrecht und Menschenrechte Bearbeiten Die saudisch gefuhrte Militarkoalition wurde wahrend der Militarintervention beschuldigt Streubomben einzusetzen bei ihren Luftangriffen keinerlei Rucksicht auf zivile Opfer zu nehmen und Krankenhauser zu attackieren Die Seeblockade der saudisch gefuhrten Militarkoalition fur das ganze Land wurde fur akute Versorgungsprobleme der Bevolkerung verantwortlich gemacht von der 80 Prozent auf humanitare Hilfe angewiesen waren deren Verteilung durch die Blockaden und die rucksichtslose Kriegfuhrung behindert wurde 495 Auch gegen die Pro Huthi Krafte gab es schwere Vorwurfe dass sie einen Belagerungsring der Huthi um Taizz errichteten Hilfslieferungen behinderten Krankenhauser anzugreifen politische Gegner in Sanaa wie unliebsame Aktivisten und Journalisten mit Verbindungen zur Saudi Arabien nahe stehenden Islah Partei verschwinden liessen und bei Kampfen ebenfalls bewohnte Gebiete mit schweren Waffen beschossen 495 496 Das UN Buro des Hohen Kommissars fur Menschenrechte OHCHR verifizierte im November 2015 8875 Berichte von Menschenrechtsverletzungen seit dem 26 Marz und errechnete eine durchschnittliche Anzahl von 43 Menschenrechtsverletzungen pro Tag fur diesen Zeitraum Das OHCHR verwies auf glaubwurdige Berichte von Verstossen aller Konfliktparteien gegen das Humanitare Volkerrecht und Internationales Menschenrechtsgesetz bei denen es sich teilweise um Kriegsverbrechen halten konne So wurden Angriffe verurteilt die auch Zivilisten und Fluchtlinge zivile Infrastruktur und Einrichtungen von Hilfsorganisationen insbesondere u a auf Wohngebiete Krankenhauser und diverse Gesundheitseinrichtungen sowie Schulen Flughafen und Hafen nicht aussparten Auch die Zuruckweisung der Verantwortlichkeit durch Saudi Arabien und die Ausweisung von UN Menschenrechtsgesandten wurde scharf kritisiert Auch Misshandlungen an Zivilisten und in Gewahrsam genommenen Kampfern wurden kritisiert Von Seiten der Hilfsorganisationen wurde mehrfach Untersuchungsausschusse des UN Sicherheitsrates zur Aufklarung von moglichen volkerrechtswidrigen Angriffen gefordert Menschenrechtler beschuldigten den UN Sicherheitsrat verschiedentlich wegen der Untatigkeit bzgl des Einsatzes von Untersuchungsausschussen 59 61 179 60 180 497 498 499 500 426 501 502 503 504 505 83 506 507 508 509 510 511 512 513 514 515 516 517 518 119 519 519 519 520 521 522 523 524 525 526 527 257 528 258 529 529 530 531 532 529 533 534 535 536 537 538 539 540 541 542 543 544 545 546 547 548 548 549 550 551 552 553 554 Luftangriffe der saudisch gefuhrten und von den USA unterstutzten Militarkoalition Bearbeiten Das Kriegsvolkerrecht offenbar verletzende Luftangriffe Auswahl HRW Untersuchung von 10 Luftangriffen der saudisch gefuhrten Militarkoalition zwischen 11 April und 30 August 2015 bei denen HRW entweder kein militarisches Ziel feststellen konnte oder der Angriff nicht zwischen Zivilisten und militarischen Objekten unterschieden hatte 62 Datum Ort Provinz Getroffenes Objekt Getotete Zivilisten Mindestangaben Verletzte Zivilisten Mindestangabe Manner Frauen Kinder Summe11 April 2015 Amran ʿAmran Wohngebaude in der Stadt 1 2 1 4 112 Mai 2015 Abs Haddscha Abs Kholan Gefangnis und andere Gebaude in der Stadt 21 1 3 25 1812 Mai 2015 Zabid al Hudaida Shagia Markt und Zitronenhain in der Stadt 39 13 8 60 1554 Juli 2015 Muthalith Ahim Haddscha Marktplatz im Dorf 3 65 1056 Juli 2015 ʿAmran 1 Bawn Markt zwischen Amran und Raydah 2 Jawb Markt ausserhalb der Stadt Amran 13 1 15 29 2012 Juli 2015 Sanaa Sawan Sanaa Muhamasheen Wohngebiet mit Wohngebauden 2 7 14 23 31 Menschen19 Juli 2015 Yarim Ibb Wohngebaude und Gebaude in der Stadt 4 3 9 16 1624 Juli 2015 Mokka Taʿizz Wohnanlagen des Dampfkraftwerks Mokka 42 13 10 65 558 August 2015 Shara a Ibb Wohngebaude im Dorf Radhma Distrikt 2 3 3 8 230 August 2015 Abs Haddscha Flaschenwasserfabrik Al Sham im Aussenbezirk der Stadt 11 3 14 11Summe der Zivilopfer bei den 10 von HRW fur den Bericht vom 26 November 2015 untersuchten Angriffen Mindestangabe 309 414Offenbar unrechtmassige und ungeahndete Luftangriffe auf Wohngebiete in Sanaa im September und Oktober 2015 Auswahl HRW Untersuchung von 6 Luftangriffen der saudisch gefuhrten Militarkoalition bei denen HRW entweder kein militarisches Ziel feststellen konnte oder der Angriff nicht zwischen Zivilisten und militarischen Objekten unterschieden hatte 443 Datum Ort Provinz Getroffenes Objekt Getotete Zivilisten Mindestangaben Verletzte Zivilisten Mindestangabe Manner Frauen Kinder Summe4 September 2015 Sanaa Hadda Wohngebaude im Stadtviertel 0 1 2 318 September 2015 Sanaa Gebaude in der Marib Strasse 3 1 1 5 818 September 2015 Sanaa Altstadt Gebaude in der UNESCO Welterbe Altstadt 4 2 7 13 1221 September 2015 Sanaa Al Hassaba Gebaude im dichtbesiedelten Wohngebiet 3 6 11 20 23 September 2015 Sanaa Al Asbahi Gebaude im Wohngebiet 7 2 10 19 26 Oktober 2015 Sanaa Thabwa Gebaude in der Vorstadt 2Summe der Zivilopfer bei den 6 von HRW fur den Bericht vom 21 Dezember 2015 untersuchten Angriffen Mindestangabe 60 Offenbar unrechtmassige Luftangriffe auf Wohngebiete in und um Sanaa im Januar und Februar 2016 Auswahl HRW Untersuchung von 6 Luftangriffen der saudisch gefuhrten Militarkoalition bei denen 28 Zivilisten darunter 12 Kinder getotet und mindestens 13 weitere verletzt wurden 555 Datum Ort Provinz Getroffenes Objekt Getotete Zivilisten Mindestangaben Verletzte Zivilisten Mindestangabe Manner Frauen Kinder Summe22 Januar 2016 Sanaa Bait Baws Wohnhaus und Lagereinrichtung fur Kleidung im Stadtviertel 0 0 1 1 425 Januar 2016 Sanaa Wohnhaus des Richters Yahya Muhammad Rubaid 2 3 0 5 128 Januar 2016 Sanaa Faj Attan Wohnhaus im Wohnviertel 1 4 1 69 Februar 2016 Sanaa Bait Maiyad Wohnhaus und Schule in 600 m Entfernung des Prasidentenpalastes 1 1 3 525 Februar 2016 Sanaa Al Lail Strasse und Hauser in 450 m Entfernung des Prasidentenpalastes 1 0 0 1 427 Februar 2016 District Nihm Belebter Markt im Dorf Khulqa 5 1 4 10 4Summe der Zivilopfer bei den 6 von HRW fur den Bericht vom 4 Mai 2016 untersuchten Angriffen Mindestangabe 28 13Sanaa Muhamasheen als unbeteiligte Opfer saudischer Luftangriffe 556 Fotos von Almigdad Mojalli VOA nbsp Einen Tag nach dem Luftangriff vom 12 Juli 2015 sahen verarmte jemenitische Familien keine Moglichkeit ihre Hauser wiederaufzubauen 556 nbsp Muhamasheen Viertel in dem auch Monate nach der Bombardierung noch uber 100 Gebaude zertrummert blieben 9 Oktober 2015 556 557 Die traditionell Akhdam Sklaven oder in jungerer Zeit von Menschenrechtsgruppen Muhamasheen Marginalisierte genannte Randgruppe schwarzer Jemeniten ist nach UNICEF Angaben aufgrund ihrer armlichen Lebensbedingungen und fehlenden tribalen und sozialen Unterstutzungsmechanismen besonders stark von saudischen Luftangriffen betroffen 556 Menschenrechtsgruppen beschuldigten die saudisch gefuhrte Militarkoalition wiederholt mit ihren Luftangriffen Zivilisten zu toten und Gesundheitseinrichtungen sowie andere Infrastruktur zu zerstoren 65 Human Rights Watch HRW dokumentierte 36 offenbar widerrechtliche willkurliche oder unverhaltnismassige Luftangriffe fur die Zeit zwischen Marz 2015 und Januar 2016 die zum Tod von uber 500 Zivilisten gefuhrt hatten 558 Nach Angaben von November 2015 dokumentierte HRW nach eigenen Angaben zahlreiche Luftangriffe die widerrechtlich nicht zwischen Zivilisten und Kombattanten unterschieden oder auf Platze wie belebte Markte abzielten die keine evidenten militarischen Ziele darstellten und Hunderte von Zivilopfer forderten HRW betonte dass die USA nach Angaben von US Militarvertretern eine direkte Rolle bei der Koordinierung der Luftoperationen der Militarkoalition spielten Die Beteiligung der US Krafte bei spezifischen Angriffen mache sie verantwortlich fur mogliche Verstosse gegen das Kriegsvolkerrecht durch die saudisch gefuhrte Militarkoalition 62 69 Laut einer HRW Untersuchung von zehn Luftangriffen der von Saudi Arabien gefuhrten Militarkoalition im Zeitraum von April bis August 2015 wurden mehr als 300 Zivilisten getotet und uber 400 verletzt 62 63 HRW verurteilte die Angriffe als rechtswidrig bezeichnete es als erschutternd dass die saudisch gefuhrte Militarkoalition nicht bereit ist auch nur einen einzigen der womoglich rechtswidrigen Angriffe zu untersuchen und beschuldigte zudem die USA und den UN Sicherheitsrat der Untatigkeit 559 Bereits am 10 April 2015 hatte HRW in einem Brief an den US amerikanischen Verteidigungsminister Ashton Carter erklart dass sie in den ersten Wochen der Militarkampagne der von der US Regierung unterstutzten saudisch gefuhrte Militarkoalition im Jemen die Totungen Dutzender Zivilisten durch Luftangriffe dokumentiert habe die Verletzungen des Kriegsvolkerrechts darstellen konnten 390 560 561 Amnesty International AI untersuchte nach Angaben von Februar 2016 seit Beginn des Konflikts im Marz 2015 uber 30 Luftangriffe in Sanaa al Hudaida Haddscha und Saʿda ihre Umstande und Auswirkungen Amnesty International kam zu dem Ergebnis dass die von Saudi Arabien gefuhrte Militarkoalition damit fortgefahren hatte Verstosse gegen das Humanitare Volkerrecht zu veruben einschliesslich durch offenbar vorsatzliche Angriffe auf zivile Objekte wie Krankenhauser Schulen und Fabriken 562 Nach eigenen Angaben vom 24 April 2015 dokumentierte Amnesty International acht Luftangriffe in funf dicht besiedelten Gebieten Saʿda Sanaa al Hudaida Haddscha und Ibb Mehrere dieser Luftangriffe liessen AI zufolge Bedenken aufkommen uber die Beachtung der Regelungen des humanitaren Volkerrechts Nach den Ergebnissen der Untersuchung von AI wurden wahrend der Luftangriffe mindestens 139 Menschen getotet darunter mindestens 97 Zivilisten von denen 33 Kinder waren wahrend 460 Menschen verletzt wurden darunter 157 Zivilisten Luftangriffe und Granatfeuer hatten zudem Krankenhauser Schulen Universitaten Lufthafen Moscheen Fahrzeuge zum Nahrungsmitteltransport Fabriken Tankstellen Telefonnetze Elektrizitatswerke und Stadien beschadigt oder zerstort wodurch Tausende Menschen ohne Stromversorgung lebten und an Nahrungs und Kraftstoffmittel litten 563 564 Bereits am 26 Marz 2015 hatte Amnesty International darauf hingewiesen dass die grosse Zahl getoteter Zivilisten bei den Luftangriffen am fruhen Morgen des 26 Marz 2015 bei denen in Sanaa Berichten zufolge 25 Menschen einschliesslich von mindestens sechs Kindern im Alter von unter zehn Jahren getotet worden waren Bedenken daruber aufkommen lasse ob die saudi arabisch gefuhrten Luftangriffe in Ubereinstimmung mit dem humanitaren Volkerrecht erfolgt seien 565 In einem am 30 Juni 2015 veroffentlichten 47 Seiten umfassenden Bericht der unter anderem auf HRW Vorortermittlungen und Interviews mit 28 Opfern und Zeugen wahrend der funftagigen humanitaren Pause im Mai 2015 beruhte beschuldigte HRW die von Saudi Arabien gefuhrte Militarkoalition mit Luftangriffen auf die Stadt Saʿda in der Zeit vom 6 April bis zum 11 Mai 59 Menschen darunter mindestens 35 Kinder getotet zu haben bei denen es sich Berichten zufolge um Zivilisten gehandelt habe Dabei habe es sich scheinbar um schwerwiegende Kriegsvolkerrechtverletzungen gehandelt die ordnungsgemass untersucht werden mussten Die Erklarung der Stadt Saada zum militarischen Ziel durch die saudisch gefuhrte Militarkoalition unter Warnung an die Bewohner zum Verlassen des Gebiets stellte laut HRW eine Verletzung des Kriegsvolkerrechts dar weil sie nicht zwischen Zivilisten und legitimen militarischen Zielen unterschieden habe Moglicherweise stelle die Erklarung Saʿdas zum militarischen Ziel auch einen Verstoss gegen das Verbot dar Gewaltandrohungen mit dem Zweck auszusprechen die Zivilbevolkerung zu terrorisieren 566 Am 11 Dezember 2015 warf AI der von Saudi Arabien angefuhrten und so AI von den USA und Grossbritannien bewaffneten Militarallianz in einem Bericht und Offenen Brief vor unter Verletzung des Humanitaren Volkerrechts im Betrieb befindliche Schulen im Jemen zu bombardieren und damit tausenden Kindern das Recht auf Bildung zu verwehren Fur den Bericht untersuchte AI nach eigenen Angaben funf Luftangriffe auf Schulen zwischen August und Oktober 2015 in Sanaa und zwei weiteren Orten bei denen laut AI mindestens funf Zivilisten getotet sowie zehn Erwachsene und vier Kinder verletzt wurden 567 568 569 570 571 Einige Schulgebaude seien mehr als einmal bombardiert worden 569 571 was einen gezielten Angriff nahelege 569 Es geben in keinem Fall Hinweise darauf dass die Schulen fur militarische Zwecke genutzt worden seien 569 In keinem Fall liessen sich demnach etwa Geruchte bestatigen nach denen die Schulen zum Lagern von Waffen genutzt worden seien 571 In dem Berichtergebnis dass die Schulen nicht fur militarische Zwecke sondern als Lehranstalten genutzt worden seien sah AI einen Hinweis auf Kriegsverbrechen 570 Lama Fakih Krisenexpertin von AI sagte Absichtliche Angriffe auf Schulen die nicht militarisch genutzt werden sind ein Kriegsverbrechen 571 Den Vor Ort Untersuchungen von AI zufolge konnten uber 6500 Kinder aufgrund der Zerstorungen nicht mehr zur Schule gehen AI betonte dass damit neben den Toten und Verletzten auch viele andere Kinder zu den Opfern der Luftangriffe zahlten da ihre Bildung leiden werde 570 571 572 AI forderte in dem Bericht alle Staaten die die saudisch gefuhrte Militarallianz mit Waffen versorgten dazu auf Waffenlieferungen zu unterbinden die fur Verstosse gegen internationales Recht genutzt werden 569 Luftangriff auf das Gelande des Al Noor Zentrumsin Sanaa am 5 Januar 2016Fotos von Almigdad Mojalli nbsp Zerstorungen im Blindenzentrum durch die nicht explodierte Bombe 573 nbsp Ein blindes Kind halt eine Friedenstaube auf einer Protestaktion gegen den Angriff auf das Blindenzentrum Foto 10 Januar 2016 573 gt Totungen Entfuhrungen und Geiselnahme durch pro Huthi Krafte Bearbeiten Am 7 Mai 2015 berichtete HRW dass pro Huthi Krafte in Aden zwei Frauen am 17 und 18 April 2015 erschossen und zehn ortliche Entwicklungshelfer fur die Dauer von sechs Tagen bis zwei Wochen im April in Geiselhaft gehalten hatten Bei den Vorfallen handle es sich moglicherweise um Kriegsverbrechen 574 Reporter ohne Grenzen RSF berichtete im Dezember 2015 dass Huthi Rebellen Redaktionen mit schweren Waffen angriffen und politisch unliebsame Journalisten entfuhrten 575 Die Entfuhrung von Journalisten war laut RSF ein gelaufiges Ereignis im Jemen geworden seit Huthi Milizen im September 2014 die Kontrolle uber die Stadt Sanaa erlangt hatten Mit mutmasslich 13 Berufsjournalisten zusatzlich eines Burgerjournalisten und eines Media Workers in Geiselhaft der Huthis war im Dezember 2015 im Jemen nach Syrien die weltweit zweithochste Anzahl von Journalisten als Geiseln in der Hand von Entfuhrern So befand sich im Dezember 2015 auch der jemenitische Journalist Salah Al Qaidi im Jemen in Geiselhaft der Huthis die ihn am 28 August 2015 in Sanaa entfuhrten weil er fur einen Pressekanal arbeitete der die sunnitische al Islah Partei unterstutzte Nach dem Informationsstand von RSF war er gefoltert und dann im Oktober 2015 in eine Hafteinrichtung im Distrikt Habra der Stadt Sanaa verbracht worden wo Presseeinrichtungen geplundert worden und nur noch wenige unabhangige Journalisten anwesend waren RSF schatzte die Situation fur die in den Handen der Huthis befindlichen Journalisten mit der Begrundung als besorgniserregend ein dass die Huthis in dem das Land verheerenden Jemen Konflikt die Genfer Konventionen missachten und bedenkenlos Geiseln als menschliche Schutzschilde einsetzen wurden RSF betonte die starke Zunahme der Falle im Jahr 2015 im Jemen wo 33 von den Huthi Milizen und von al Qaida entfuhrten Journalisten im Jahr 2015 lediglich 2 Falle im Vorjahr gegenuberstanden 576 Im Januar 2016 dokumentierte HRW fur den Zeitraum von August 2014 bis Oktober 2015 die willkurliche oder missbrauchliche Verhaftung von mindestens 35 Menschen durch die Huthis in Sanaa dokumentiert zu haben von denen sich im Januar noch 27 in Haft befanden Als Motiv fur viele der Verhaftungen nahm HRW Verbindungen der Verhafteten zur Islah Partei an Von sieben Personen uber deren Verbleib ihre Familien keine Kenntnis hatten wurde ein gewaltsames Verschwinden angenommen 577 Ebenfalls im Januar wies HRW auf den bereits dreimonatig ungeklarten Verbleib von zwei am 12 Oktober in Ibb gewaltsam verschwundenen Demonstranten sowie auf Folter und widrige Behandlung von Demonstranten durch die Huthis hin 578 Blockade von Hilfslieferungen in die belagerte Stadt Taizz durch Huthi Rebellen Bearbeiten Am 31 Januar 2016 warf HRW den Huthi Rebellen in einer Stellungnahme vor die humanitare Hilfe fur die rund 600 000 Einwohner der Stadt Taizz zu blockieren Lebensmittel und Medikamente wurden aufgehalten und die Huthi Rebellen begingen schwerwiegende Verletzungen des internationalen humanitaren Rechts HRW erklarte Huthi Wachposten hatten zwischen dem 13 Dezember 2015 und dem 9 Januar 2016 sechzehn mal an den Stellungen um Taizz Zivilisten daran gehindert Obst und Gemuse Brennstoff Sauerstoffflaschen und Medikamente in die Stadt zu bringen Wiederholt seien solche Guter beschlagnahmt worden 579 580 581 Amnesty International warf bewaffneten Huthi Gruppen und mit ihnen verbundeten Kraften am 9 Februar 2016 vor das Leben tausender Zivilisten in der Stadt Taizz zu gefahrden in dem diese seit der drei vorangegangenen Monate die Versorgung mit wichtigen medizinischen Gutern und mit Nahrung sie unter eklatanter Verletzung des Humanitaren Volkerrechts blockierten 582 nbsp Wirkungsweise einer Streubombe des Typs CBU 97 SFW und CBU 105 nbsp M270 MLRS beim Abfeuern einer seiner 12 Raketen nbsp M77 Bomblets im Grossenvergleich zu menschlicher Hand Einsatz von Landminen Bearbeiten nbsp Aufbau einer Antipersonenmine Typ GYATA 64 GYATA 64 aus ungarischer Produktion und PPM 2 aus DDR Produktion wurden laut HRW zum Beispiel in den Provinzen ʿAdan und Taʿizz gefunden und geraumt 583 584 Im November 2015 beklagte HRW den Einsatz von Antipersonenminen durch Huthi Rebellen im Jemen durch die zahlreiche Menschen getotet oder verletzt wurden wobei besonders die sudlichen Provinzen des Landes betroffen waren Die tatsachliche Zahl ziviler Opfer ist nicht bekannt 584 585 Laut Berichten von HRW hatten Huthi Rebellen ausserdem im Juli 2015 vor ihrem Ruckzug aus der Stadt Aden trotz dem vom Jemen 1998 ratifizierten internationalen Ubereinkommen von 1997 verbotene Landminen im Hafen von Aden verlegt 583 Im April 2017 sprach HRW von sechs betroffenen Provinzen und Hunderten von Getoteten oder Verstummelten 586 Einsatz von Kindersoldaten Bearbeiten Der Jemen war eines von weltweit acht Landern dessen Staatsmilitar auch Kinder einsetzte 451 Die Ausbildung von Minderjahrigen an der Schusswaffe galt bereits vor der Militarintervention als verbreitet Besonders in den Stammesgebieten galt das Schiesstraining oftmals als Ubergang zum Erwachsenwerden doch soll im Jemen ein traditionelles Einvernehmen der Stamme daruber bestanden haben dass die Teilnahme von Kindern an wirklichen Gefechten nicht gestattet war 587 Seit der Konflikteskalation im Marz 2015 kam es durch alle Konfliktparteien zur Rekrutierung und zum Einsatz von Kindern 588 Als Hauptgrund fur den verstarkten Anschluss von Kindern in allen Regionen des Landes wird die dramatisch zunehmende Armut benannt Jugendliche Soldner konnten mit einem Lohn von mindestens 100 US Dollar rechnen einer erheblichen Summe im Jemen Die verarmten Familien waren von diesem Einkommen der Kinder abhangig und gestatteten ihnen daher oftmals nicht zur Familie zuruckzukehren 587 589 Da die meisten Schulen wegen der Unruhen schliessen mussten hatte sich der Pool an potenziellen Kinderrekruten vergrossert 589 Nach Schatzungen von Hilfsorganisationen beteiligten sich Stand Mai 2015 mehrere tausend Kindersoldaten an dem Krieg im Jemen 388 587 589 590 591 Sie wurden nicht nur an Checkpoints eingesetzt sondern teilweise auch in Gefechten 587 Es wird zudem davon ausgegangen dass mit der Intensivierung des Krieges Dutzende von Kindersoldaten getotet wurden 589 Laut Human Rights Watch hatten auch die Huthi Rebellen die Rekrutierung und Ausbildung von Kindern wahrend des Krieges intensiviert und wie islamistische und Stammesmilizen oder bewaffnete Gruppen wie AQAP Kindersoldaten aufgestellt 592 Nach einigen Schatzungen waren moglicherweise nahezu ein Drittel der Huthi Rebellenkrafte von etwa 25 000 Kampfern junger als 18 Jahre 587 589 Mangelnde Berichterstattung und Beachtung Bearbeiten Westliche Medien hatten uber den Jemen trotz zahlreicher bewaffneter Konflikte in den vorangegangenen Jahren und Jahrzehnten wenig berichtet und den Fokus auf die anderen Krisenherde in der Region Nahost gelegt Nachdem das Ausmass des Elends der Zivilbevolkerung wahrend der Militarintervention im Jemen 2015 grosser als je zuvor geworden war meldeten sich zunehmend Experten und Augenzeugen aus dem Jemen mit dem Ziel zu Wort die Weltoffentlichkeit auf die humanitare Notlage im Jemen aufmerksam zu machen 593 Eine Berichterstattung uber den Konflikt im Jemen fand in der internationalen Presse jedoch kaum statt 46 594 595 Von den westlichen Medien blieb die monatelange Bombardierung im Jemen durch die von Saudi Arabien angefuhrte Militarkoalition weitgehend unbeachtet 596 Human Rights Watch kritisierte den UN Sicherheitsrat wiederholt bei Verstossen der Koalition nahezu stumm zu bleiben 58 62 64 Vorwurf des vergessenen Krieges Bearbeiten Haufig wurde der Krieg im Jemen von Seiten einiger Hilfsorganisationen Menschenrechtsorganisationen Korrespondenten Journalisten und anderen Beobachtern als vergessener Krieg tituliert Es wurde der Vorwurf erhoben dass ein Aufschrei der Welt und der Weltmachte ausbleibe und der dramatische Konflikt weltweit vergleichsweise zu anderen weltweiten Kriegsschauplatzen ignoriert wurde Es wurde darauf hingewiesen dass die Lage im Jemen ahnlich oder teilweise schlimmer sei und es sich den Zahlenangaben zufolge im Jemen um eine der grossten derzeitigen weltweiten Krisen handele und selbst Hinweise auf deren Ausweitung sowie Aspekte wie u a die massiven Zerstorungen und die Hungersnot offentlich nicht genug wahrgenommen wurden Es erfolgten zahlreiche Aufrufe an die internationale Gemeinschaft und insbesondere den Sicherheitsrat der UN einzuschreiten und die inakzeptable Situation zu beenden Auch bezuglich der Gelder fur Hilfsmassnahmen wurde kritisiert dass dieser Konflikt scheinbar durch andere weltweite Krisen in den Schatten gestellt werden wurde Ausserdem erging der Vorwurf dass die Zerstorung des einzigartigen Kulturgutes fast unbemerkt verlief und nicht scharfer verurteilt wurde So hatte z B der regelmassig fur den UN Informationsdienst IRIN tatige jemenitische Journalist Almigdad Mojalli kurz bevor er selbst durch einen Luftangriff der saudisch gefuhrten Militarkoalition im Jemen getotet wurde eine Reise nach Jordanien unternommen und berichtet dass der jemenitische Konflikt selbst in diesem arabischsprachigen Land kaum Schlagzeilen gemacht hatte 46 47 48 49 50 495 597 sup