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Heringen ist einer von sieben Ortsteilen der Gemeinde Hunfelden im mittelhessischen Landkreis Limburg Weilburg und liegt der Grosse nach mit rund 1000 Einwohnern an vierter Stelle HeringenGemeinde HunfeldenWappen von HeringenKoordinaten 50 19 N 8 7 O 50 317094444444 8 111975 215 Koordinaten 50 19 2 N 8 6 43 OHohe 215 m u NHNEinwohner 983 1 Jan 2019 1 Eingemeindung 1 Oktober 1971Postleitzahl 65597Vorwahl 06438Blick von Suden zur Ortsmitte dahinter MensfeldenBlick von Suden zur Ortsmitte dahinter Mensfelden Inhaltsverzeichnis 1 Geographische Lage 2 Geschichte 3 Bevolkerung 4 Kultur und Sehenswurdigkeiten 4 1 Vereine 4 2 Regelmassige Veranstaltungen 4 3 Bauwerke 5 Infrastruktur 6 Weblinks 7 Anmerkungen und EinzelnachweiseGeographische Lage BearbeitenDer Ort liegt am Rand des Herbachtales sudlich der Bundesstrasse 417 Die in Nord Sud Richtung lang gestreckte Heringer Gemarkung liegt in der sudwestlichsten Ecke des Landkreises Limburg Weilburg Sie grenzt von Norden nach Sudosten im Uhrzeigersinn an die Hunfeldener Ortsteile Mensfelden Nauheim Neesbach und Kirberg Im Suden grenzt Heringen an den hessischen Rheingau Taunus Kreis genauer an den Aarbergener Ortsteil Panrod Die westliche Gemarkungsgrenze rund hundert Meter vom Ortsrand entfernt ist zugleich Landesgrenze nach Rheinland Pfalz wo sich in unmittelbarer Nahe der Ort Netzbach Rhein Lahn Kreis befindet Die Gemarkung besteht in erster Linie aus landwirtschaftlich genutzter Flache Nur der sudlichste Zipfel zugleich mit bis zu 290 Metern Romberg der hochstgelegene Teil ist mit Wald bedeckt Am Nordrand des Orts Heringen entspringt der Herbach der nach Norden abfliesst Geschichte Bearbeiten nbsp Steinkisten heute nahe der Kirche ausgestelltHeringen wurde im Jahr 790 in einer Schenkungsurkunde Karls des Grossen an die Abtei Prum bekanntermassen erstmals erwahnt Die altesten Siedlungsfunde in der Heringer Gemarkung sind Hugelgraber am Romberg die auf die Zeit von 800 bis 400 vor Christus datiert werden Alter als die heutige Siedlung war vermutlich das Schwesterdorf Nieder oder Kleinheringen das sich ein wenig nordlich der heutigen Siedlung befand im Quellgebiet der Herbachs Dort wurden Steinkisten gefunden die um das Jahr 800 herum angelegt wurden Eines dieser Graber ist heute am Kriegerdenkmal nahe der Heringer Kirche aufgestellt Niederheringen fiel spatestens um 1450 wust moglicherweise als Folge der Pest auch von einer Feuersbrunst berichten Quellen Die bis dahin Oberheringen genannte Siedlung wurde danach als Heringen angesprochen Obwohl der Name vom Herbach abgeleitet ist und mit den Fischen nichts zu tun hat zeigt das Ortswappen zwei gekreuzte steigende Fische Es geht auf das Gerichtssiegel aus dem 17 oder 18 Jahrhundert zuruck Eine niederadlige Familie von Heryngen uber die sonst nichts bekannt ist fuhrte es laut Urkunde von 1391 und 1457 im Schild Der Name Heringen leitet sich aber wahrscheinlich von dem Bachlauf Herbach durch den Ort ab Heringen war zumindest vom 14 bis 17 Jahrhundert Teil eines Amtes das neben Kirberg auch Bubenheim Sindersbach Niederheringen alle drei heute wust Ohren Nauheim Neesbach und Oberheringen das heutige Heringen umfasste Gemeinsam mit den ubrigen Orten des Amtes bildete Heringen eine Markgenossenschaft die ein ausgedehntes Waldgebiet besass Fur Heringen ist bereits 1373 ein Holzweiser als Markbeamter uberliefert Eine detaillierte Ordnung uber Waldnutzung und Organe der Markgenossenschaft ist erstmals von 1661 uberliefert Fur 1301 ist eine Marienkapelle nachgewiesen die 1380 mit einer Glocke ausgestattet wurde Spatestens ab 1387 gehorte der Ort zur Pfarrei im benachbarten Mensfelden 1580 bis 1600 folgte eine Sanierungsphase des Gotteshauses in dem inzwischen protestantisch gewordenen Dorf Ab 1665 besass der Ort eine eigene Schule Zuvor waren die Kinder in Mensfelden unterrichtet worden Haupt Gottesdienstort blieb jedoch Mensfelden was mit langen Fussmarschen fur die Heringer verbunden war Lediglich vier Mal im Jahr wurden auch in Heringen Heilige Messen gelesen Von 1782 bis 1785 wurde die heutige klassizistische Kirche fertiggestellt Die 6160 Gulden Baukosten brachten die Heringer mit Eigenleistung und aus Spenden auf die im gesamten Furstentum gesammelt wurden 1818 wechselte Heringen zur Pfarrei Kirberg 1848 wurde die Kirche in Heringen Sitz einer eigenstandigen Pfarrgemeinde 1825 wurde eine Orgel installiert die aus einem ehemaligen Franziskanerkloster in Hadamar stammt 1893 wurde ein Pfarrhaus errichtet 1750 sind erstmals judische Einwohner vermeldet Zunachst war die Kirberger Synagoge ihr Gotteshaus um 1850 erhielten sie eine Filialsynagoge in der Hauptstrasse Kirberg blieb aber Sitz der Gemeinde 1830 wurde ein Rathaus errichtet und 1845 eine Schule die zunachst als zweiklassige Volksschule und heute als Dorfgemeinschaftshaus dient Von 1830 bis 1860 wurden fast hundert Auswanderer in die USA gezahlt 1925 entstand eine Turnhalle die 2007 zur Mehrzweckhalle ausgebaut wurde 1911 erhielt Heringen eine eigene Stromversorgung mit Hilfe einer Dampfmaschine Erst in den 1920er Jahren wurde Heringen an das Uberland Stromnetz angeschlossen Der Gesangverein Eintracht wurde 1844 als Mannergesangverein gegrundet Sinkende Mitgliederzahlen zwangen 1972 zur Umwandlung in einen gemischten Chor und 2005 zur Auflosung Die Turnhalle entstand 1925 und beherbergt neben sportlichen auch kulturelle und gesellschaftliche Veranstaltungen Am 23 August 2008 wurde sie nach einer langeren Modernisierungsphase als Mehrzweckhalle mit angrenzendem Sportplatz neu eroffnet Das 1954 gebaute und 1988 erweiterte Feuerwehrhaus steht uber der ehemaligen Viehtranke des Orts die heute als 95 Kubikmeter fassenden Loschwasserteich dient Hessische Gebietsreform 1970 1977 Zum 1 Oktober 1971 fusionierte Heringen im Zuge der Gebietsreform in Hessen mit sechs weiteren bis dahin selbstandigen Gemeinden freiwillig zur neuen Gemeinde Hunfelden 2 3 Fur die ehemals eigenstandigen Gemeinden von Hunfeld wurde je ein Ortsbezirke mit Ortsbeirat und Ortsvorsteher nach der Hessischen Gemeindeordnung gebildet 4 Verwaltungsgeschichte im UberblickDie folgende Liste zeigt im Uberblick die Herrschaftsgebiete und Staaten in denen Heringen lag bzw die Verwaltungseinheiten denen es unterstand 5 6 vor 1806 Heiliges Romisches Reich Amt Kirberg halb Furstentum Nassau Diez halb Furstentum Nassau Usingen ab 1806 Herzogtum Nassau Amt Kirberg Gemeinschaftsbesitz von Nassau Usingen und Nassau Oranien ab 1816 Herzogtum Nassau Anm 1 Amt Limburg ab 1849 Herzogtum Nassau Kreisamt Limburg Anm 2 ab 1854 Herzogtum Nassau Amt Limburg ab 1867 Norddeutscher Bund Anm 3 Konigreich Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Wiesbaden Unterlahnkreis Anm 4 ab 1871 Deutsches Reich Konigreich Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Wiesbaden Unterlahnkreis ab 1887 Deutsches Reich Konigreich Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Wiesbaden Kreis Limburg ab 1918 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Hessen Nassau Regierungsbezirk Wiesbaden Kreis Limburg ab 1944 Deutsches Reich Freistaat Preussen Provinz Nassau Landkreis Limburg ab 1945 Amerikanische Besatzungszone Gross Hessen Regierungsbezirk Wiesbaden Landkreis Limburg ab 1946 Amerikanische Besatzungszone Hessen Regierungsbezirk Wiesbaden Landkreis Limburg ab 1949 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Wiesbaden Landkreis Limburg ab 1968 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Limburg ab 1971 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Limburg Gemeinde Hunfelden Anm 5 ab 1974 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Darmstadt Landkreis Limburg Weilburg Gemeinde Hunfelden ab 1981 Bundesrepublik Deutschland Hessen Regierungsbezirk Giessen Landkreis Limburg Weilburg Gemeinde HunfeldenBevolkerung BearbeitenEinwohnerentwicklung Heringen Einwohnerzahlen von 1834 bis 2018Jahr Einwohner1834 5981840 5871846 7131852 6841858 6971864 7211871 7011875 6061885 6281895 6461905 6671910 6461925 6661939 5781946 8631950 8151956 6801961 6681967 6881970 7131980 1990 2002 1 0632011 9812018 983Datenquelle Histo risches Ge mein de ver zeich nis fur Hessen Die Be vol ke rung der Ge mei nden 1834 bis 1967 Wies baden Hes sisches Statis tisches Lan des amt 1968 Weitere Quellen LAGIS 5 nach 1970 Gemeinde Hunfelden 7 1 Zensus 2011 8 Einwohnerstruktur 2011Nach den Erhebungen des Zensus 2011 lebten am Stichtag dem 9 Mai 2011 in Heringen 981 Einwohner Darunter waren 33 3 4 Auslander Nach dem Lebensalter waren 165 Einwohner unter 18 Jahren 423 zwischen 18 und 49 216 zwischen 50 und 64 und 177 Einwohner waren alter 8 Die Einwohner lebten in 411 Haushalten Davon waren 93 Singlehaushalte 147 Paare ohne Kinder und 129 Paare mit Kindern sowie 36 Alleinerziehende und 6 Wohngemeinschaften In 75 Haushalten lebten ausschliesslich Senioren und in 285 Haushaltungen lebten keine Senioren 8 Historische Religionszugehorigkeit 1885 616 evangelische 98 09 ein katholischer 0 16 11 judische 1 75 Einwohner 5 1961 570 evangelische 85 33 97 katholische 14 52 Einwohner 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten Bearbeiten nbsp Feuerwehrhaus HeringenVereine Bearbeiten Der heutige Turn und Sportverein ist der alteste noch bestehende Verein des Orts Im Jahr 1895 wurde der Turnverein gegrundet der sich 1974 mit dem seit 1946 bestehenden Sportverein zusammenschloss Ausserdem sind ein Reit und Fahrclub fur den Pferdesport zwei Hundevereine ein Geflugel ein Kaninchenzucht ein Angel und ein Landfrauenverein sowie eine Ortsgruppe des VdK gemeinsam mit Mensfelden vorhanden Die Freiwillige Feuerwehr Heringen besteht seit 1909 und fuhrt ab 12 Januar 1974 die Jugendfeuerwehr und ab 5 April 2008 die Kinderfeuerwehr Im Dorfgemeinschaftshaus Alte Schule ist ein Chronikraum untergebracht in dem sich mit der Ortsgeschichte befasst wird Regelmassige Veranstaltungen Bearbeiten Die Kirmes wird jedes Jahr am letzten Wochenende im Oktober gefeiert Bauwerke Bearbeiten Siehe auch Liste der Kulturdenkmaler in Hunfelden Heringen Denkmalgeschutztes Gebaude Hauptstrasse 53 Bei diesem zwischen 1840 und 1850 errichteten Wohngebaude handelt es sich um eine Anwendung der ausserst seltenen Stampflehmbauweise Einfache Ecklisenen stellen den einzigen Fassadenschmuck des ansonsten auf der Strassenseite in spatklassizistischer Schlichtheit und Symmetrie gehaltenen Baus dar Wichtiges Baudetail ist der Eingangsbereich Dort sind am Windfang noch Reste biedermeierlicher Ornamentmalerei mit Friesen und Blumenmotiven erhalten Auch die Kassettentur zeigt klare Charakteristika dieser Gestaltungsepoche Im Inneren verfugt das Gebaude uber zwei Vollgeschosse ein zu Wohnzwecken ausgebautes Dachgeschoss und eine Unterkellerung der zur Eingangsseite gewandten Haushalfte Die Wohnraume sind in eine Haupt und eine Einliegerwohnung aufgeteilt Die Bruttogrundflache wird auf rund 290 Quadratmeter geschatzt Eine letzte tiefgreifende Sanierung fand im Jahr 1998 statt Wichtigster Eingriff in diesem Rahmen war die Errichtung eines Treppenhauses zentral vor der strassenabgewandten Fassade Dabei wurde auch das zuvor schlichte Satteldach durch den Anbau durch eine grossformatige Gaube stark verandert Die restliche Dachflache wurde vollstandig erneuert aber in etwa in ihrer vormaligen Kubatur beibehalten Weitere deutliche Veranderungen dieser Bauphase betrafen die Verdopplung der Fensterzahl in den Dachgeschoss Giebeln auf jeweils zwei Zur Strassenseite hin blieb die Fassade weitgehend unverandert Auch im Inneren fanden 1998 Modernisierungsarbeiten statt nbsp Ehemaliges Rathaus links und ehemalige Poststation nbsp Kirche nbsp Kriegerdenkmal nbsp Alte Schule heute DorfgemeinschaftshausInfrastruktur BearbeitenSeit dem Jahr 1909 sorgt die Freiwillige Feuerwehr Heringen seit 12 Januar 1974 mit Jugendfeuerwehr und ab 5 April 2008 mit Kinderfeuerwehr fur den abwehrenden Brandschutz und die allgemeine Hilfe in diesem Ort Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Heringen Sammlung von Bildern Ortsteil Heringen In Webauftritt der Gemeinde Hunfelden Heringen Landkreis Limburg Weilburg Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Literatur uber Heringen nach Register nach GND In Hessische BibliographieAnmerkungen und Einzelnachweise BearbeitenAnmerkungen Das Herzogtum Nassau war von 1815 bis 1866 Mitglied des Deutschen Bundes Ein Staatenbund ehemaliger Territorien des Heiligen Romischen Reichs Er gilt als Vorlaufer des Deutschen Reichs Justizamt Limburg bis 1854 Der Norddeutsche Bund war der erste deutsche Bundesstaat unter der Fuhrung Preussens Er war die geschichtliche Vorstufe des Deutschen Reichs Endgultige Trennung zwischen Justiz Amtsgericht Limburg a d Lahn und Verwaltung Am 1 Oktober 1971 als Ortsbezirk zur Gemeinde Hunfelden Einzelnachweise a b Statistiken Einwohner der Ortsteile In Webauftritt Gemeinde Hunfelden abgerufen am 31 Dezember 2021 Gemeindegebietsreform in Hessen Zusammenschlusse und Eingliederungen von Gemeinden vom 15 September 1971 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Staatsanzeiger fur das Land Hessen 1971 Nr 39 S 1603 Punkt 1320 Abs 11 Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 9 2 MB Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer Stuttgart Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 369 Hauptsatzung PDF 135 kB 5 In Webauftritt Gemeinde Hunfelden abgerufen im Januar 2021 a b c d Heringen Landkreis Limburg Weilburg Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 8 Juni 2018 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Michael Rademacher Land Hessen Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Burgerbroschure PDF 15 7 MB In Webauftritt Gemeinde Hunfelden 2012 S 19 archiviert vom Original abgerufen im Februar 2019 a b c Ausgewahlte Daten uber Bevolkerung und Haushalte am 9 Mai 2011 in den hessischen Gemeinden und Gemeindeteilen PDF 1 0 MB Nicht mehr online verfugbar In Zensus 2011 Hessisches Statistisches Landesamt S 20 und 60 archiviert vom Original am 27 Oktober 2020 abgerufen im Januar 2022 Ortsteile von Hunfelden Dauborn Heringen Kirberg Mensfelden Nauheim Neesbach Ohren Normdaten Geografikum GND 3044809 8 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Heringen Hunfelden amp oldid 229270732