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Grapheme oder Grafeme altgriechisch grafh graphḗ deutsch Schrift und Suffix em sind die kleinsten bedeutungsunterscheidenden aber nicht selbst bedeutungstragenden grafischen Einheiten des Schriftsystems einer bestimmten Sprache 1 Sie fassen also bedeutungsgleiche Graphe in gemeinsame Klassen zusammen Ein bestimmter Laut in einer gesprochenen Sprache ein Phonem kann auf verschiedene Weise geschrieben werden So ist in den beiden Wortern schrift und sprache der Wortanfang das Phonem ʃ und wird einmal mit den Graphen sch und einmal mit dem Graph s dargestellt Ahnliches gilt fur die Worter flug und vogel das Phonem f korrespondiert mit den unterschiedlichen Graphen f und v Verschiedene Graphe die entweder frei ausgetauscht werden konnen oder nach deterministischen Regeln komplementar verteilt sind nennt man Allographe Ein Graphem besteht aus solchen Allographen Die Linguistik untersucht in ihrer Teildisziplin Graphem at ik die Strukturen und Zusammenhange von Graphemen um durch die Bildung von Klassen und Konstruktionsprinzipien allgemeine Aussagen uber eine Sprache und deren Verschriftlichung treffen zu konnen Inhaltsverzeichnis 1 Schreibweise Notation 2 Begriffsbestimmung 2 1 Lautsprache Analogbildung zu Phonem 2 2 Rekursivitat Abgrenzung von Buchstaben 2 3 Sprachabhangigkeit Anwendung von Schriftzeichen 2 4 Abstraktion Konkretisierung als Graph 2 5 Virtualitat Materialisierung als Glyphe 3 Glottographische Typen 3 1 Offener Zeichensatz 3 2 Geschlossener Zeichensatz 3 2 1 Syllabische Grapheme 3 2 2 Segmentale Grapheme 3 2 2 1 Beispiel 3 3 Syntaktische Grapheme 4 Technisches Graphem 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseSchreibweise Notation BearbeitenGrapheme aus dem Skript der Metasprache d h lateinische sowie bei manchen Autoren auch griechische und kyrillische Buchstaben werden in der Linguistik ublicherweise in nach aussen weisende spitze Klammern gefasst behelfsweise auch in Guillemets oder Kleiner und Grosserzeichen Dies gilt auch fur Graphemketten also Buchstabenfolgen die normalerweise orthographische Worter bilden a ab U 27E8 9 mathematisch HTML Darstellung a ab oder amp x27E8 a amp x27E9 amp 10216 ab amp 10217 a ab U 2329 A technisch a ab U 3008 9 ostasiatisch lt a gt lt ab gt Grapheme aus Objektsprachen mit anderem phonographischen Skript werden meistens nicht gesondert gekennzeichnet stattdessen wird ihre Transliteration eingeklammert und ggf ihr Name angegeben ps ps Psi ein griechischer Kleinbuchstabe mit Transkription und Name か ka ein Hiraganasyllabogramm mit Transkription die zugleich Name ist チ chi Ti ein Katakana zeichen bei dem sich Transkription und Name unterscheiden Die Grund Bedeutung funktioneller und logographischer Grapheme wird ublicherweise in Kapitalchen angegeben Fur komplexe Grapheme werden analog die Konventionen fur Lexeme angewandt GMajuskel ein Funktionsgraphem das nur im Zusammenspiel mit anderen Graphemen sichtbar wird 3 drei ein logographisches Graphem mit seiner Bedeutung amp und Ampersand ein logographisches Graphem mit seiner Bedeutung und seinem Namen 山 shan san yama Berg oder 山 Berg ein logographisches Graphem mit piktographischem Ursprung mit seinen Transkriptionen aus verschiedenen Sprachen und seiner Bedeutung 山 san yama die importierte sinojapanische On Lesung des Kanji in Majuskeln die native Kun Lesung in Minuskeln im Japanischen selbst uber Katakana und Hiragana realisiert 山 サン やま 𒇽 lu awilum 𒇽 lu antuhsas Person das Sumerogramm 𒇽 lu im Akkadischen und Hethitischen 沐 mu Wasser sich die Haare waschen ein logographisches Graphem bestehend aus Bedeutungs 氵 Wasser und Aussprachewurzel 木 mu die zusammen die angegebene lexikalische Bedeutung annehmen Begriffsbestimmung BearbeitenDer Begriff Graphem fur die graphische Ebene der Sprache folgt demselben Bildungsmuster wie Phonem und Morphem Diese drei emischen sprachabhangigen Begriffe tauchten erstmals Anfang des 20 Jahrhunderts bei Baudouin de Courtenay auf Der Graphembegriff wurde aber um 1932 von Aarni Penttila vermutlich unabhangig davon nochmals neu gepragt 2 und setzte sich erst anschliessend international durch Allerdings herrscht bis heute keine vollstandige Einigkeit daruber was ein Graphem ist und was nicht Auf Grundlage dieser Begriffe entstanden die entsprechenden Bezeichnungen fur etische sprachunabhangige Grundeinheiten also Phon Morph und Graph sowie fur Fachdisziplinen z B Phonem at ik Phonologie Morphem at ik Morphologie und Graphem at ik oder entsprechend Phonetik und Graphetik Manche Linguisten sehen Grapheme als unidirektional abhangige visuelle Abbilder von lautsprachlichen Phonemen Im allgemeinen Sprachgebrauch werden Grapheme haufig nicht oder nicht deutlich von den sprachunabhangigen Schriftzeichen und den nur in segmentalen Schriftsystemen vorkommenden Buchstaben unterschieden Selbst unter Schriftlinguisten ist die Terminologie uneinheitlich und bisweilen eurozentrisch Die Abgrenzung zu den graphetischen Einheiten Graph und Glyphe ist teilweise schwierig und umstritten fur viele Anwendungsfalle ausserdem irrelevant Lautsprache Analogbildung zu Phonem Bearbeiten Hauptartikel Phonem Das Graphem wurde analog zum Phonem geschaffen Beide sind die kleinsten bedeutungsunterscheidenden Einheiten ihres Mediums Als lautliche phonische Einheit ist das Phonem der Untersuchungsgegenstand der Phonologie Vielfach wird mit Bezug auf Aristoteles 3 Ferdinand de Saussure 4 oder Leonard Bloomfield 5 die Schriftsprache nicht nur als geschichtlich phylogenetisch und individuell ontogenetisch sekundar zur Lautsprache aufgefasst sondern als unselbstandiges unidirektional abhangiges Zeichensystem Vertreter dieser Dependenztheorie nach der die Schrift also der Rede nachgeordnet und nicht nebengeordnet ist sehen das Graphem entsprechend als Abbild des Phonems 6 Entsprechend entspricht fur sie jedem Graphem genau ein Phonem und umgekehrt Fur Anhanger der konkurrierenden Autonomiehypothese wie die Prager Schule oder der vermittelnden Interdependenz bzw Korrespondenztheorie 7 sind die Begriffe Phonem und Graphem hingegen parallel angelegt und gleichberechtigt In einer Orthographie konnen sie einander regelbasiert zugeordnet werden phonographisches Prinzip Dies druckt sich bspw auch in der Terminologie der Glossematik nach Louis Hjelmslev aus worin die kleinsten ausdrucksseitigen Einheiten Keneme genannt werden und sowohl Phoneme als auch Grapheme sein konnen zusammen mit den inhaltsseitigen Pleremen bilden sie die kleinsten sprachlichen Zeichen sogenannte Glosseme Um es beiden Lagern recht zu machen schlug John McLaughlin 8 fur die hyponyme Graphemgruppe der phonemabhangigen graphischen Einheiten den Terminus Graphonem vor wahrend spater Klaus Heller 9 stattdessen die Grapheme aufteilt in phonematisch bestimmte Phonographeme mit gekapselter Notation wie in sch ʃ und graphematisch bestimmte Graphographeme als verallgemeinerte Klassen von konkreten Schriftzeichen Oliver Rezec 10 trennt analog Phonemabbilder von den eigentlichen Graphemen Als semantisch distinktive d h bedeutungsunterscheidende aber nicht selbst bedeutungstragende Einheiten sollten sowohl Phoneme als auch Grapheme per Minimalpaaranalyse gefunden werden wobei sie auf derselben Ebene nicht weiter zerlegbar sein durfen Da das Lautmedium kontinuierlich und analog das Schriftmedium hingegen annahernd diskret und digital ist werden Phoneme beim paarweisen Vergleich phonematischer Worter als Bestandteile der grosseren Einheit Silbe gefunden Grapheme hingegen als Kompositionen der kleineren Einheit Schriftzeichen Dies liegt daran dass graphematische Worter in vielen Schriftsystemen einerseits bereits klare Aussengrenzen aufweisen und andererseits auch intern schon segmental strukturiert sind So unterscheiden sich die beiden einsilbigen Worter zaɪn und ʃaɪn nur im Silbenkopf der mit den Phonemen z und ʃ besetzt ist was sich auch in ihren graphischen Entsprechungen Sein und Schein wiederfindet nur dass das Graphem Sch aus drei Einzelzeichen besteht die trotz anderer Minimalpaare wie Stein untrennbar verbunden sind In beiden Realisationen von Sprache tritt dabei als je nach Sprache haufigen Sonderfall die Identitat auf indem ein Phonem einem alleinstehend silbenfahigen Vokal bzw indem ein Graphem einem Buchstaben entspricht Rekursivitat Abgrenzung von Buchstaben Bearbeiten Hauptartikel Buchstabe Das Graphem sollte gemeinsam mit dem Phonem den vor der Linguistischen Wende verwendeten Begriff des Buchstabens in anderen Sprachen letter littera u a ersetzen da dieser sowohl fur schriftliche als auch fur lautliche Sprachzeichen verwendet wurde Seitdem seine phonische Bedeutung weitgehend verschwunden ist verwenden einige Linguisten Buchstabe synonym zu oder anstelle von Graphem zumindest solange sie sich mit segmentalen d h alphabetischen Schriftsystemen beschaftigen 11 Martin Neef 12 argumentiert dass die Graphematik einer Alphabetschrift allein mit der Einheit Buchstabe auskommen konnen musse da die Einheit Graphem sowohl durch Einzelbuchstaben bspw s als auch durch Buchstabengruppen sch realisiert werden kann und sich bspw die Anfangsgrosssschreibung auf Buchstaben Schnee statt auf Grapheme SCHnee bezieht Ein Alphabet ist eine konventionalisierte Menge von Buchstaben Es unterscheidet sich von einem beliebigen geschlossenen Zeichensatz vor allem dadurch dass es die Sortierreihenfolge der Buchstaben festlegt Die Elemente einiger Alphabete dienen daher auch als Zahl oder Zahlzeichen so hat sich bspw in der griechischen Schrift das Qoppa ϟ nur als Ordinalzeichen fur 90 erhalten Grapheme haben derartige Eigenschaften nicht dafur kann ein Graphem rekursiv andere kleinere Grapheme enthalten Das Konzept der Buchstaben umschliesst in manchen Skripten verschiedene Ausformungen oder Falle insbesondere die Unterscheidung in Minuskeln und Majuskeln d h Klein und Grossbuchstaben daher hat bspw das englische Alphabet 26 und nicht 52 Buchstaben Grapheme sind hingegen obwohl sie graphische Einheiten sind nicht notwendigerweise an einen sichtbaren Zeichenkorper gebunden und oft wird bei ihnen entweder uberhaupt nicht zwischen Majuskel und Minuskel unterschieden oder diese Buchstabenvarianten werden genauso wie zwei voneinander unabhangige Graphe behandelt Sprachabhangigkeit Anwendung von Schriftzeichen Bearbeiten Hauptartikel Schriftzeichen Grapheme sind sprachabhangig d h sie mussen fur jede Schriftsprache bzw fur jedes Schriftsystem eigens bestimmt werden Schriftzeichen engl character als Konstituenten eines Skripts sind hingegen ubersprachlich oder sogar unsprachlich definierbar Es gibt Sonderfalle wie das serbokroatische Schriftsystem in welchem jedes Grundgraphem je ein lateinisches und ein kyrillisches Schriftzeichen verwendet Im Sinne der Semantik sind Schriftzeichen trotz der anderes implizierenden Bezeichnung noch keine sprachlichen Zeichen sondern erst Grapheme Beide werden jedoch mittels Glyphen als Graphe realisiert Abstraktion Konkretisierung als Graph Bearbeiten Hauptartikel Graph Linguistik Grapheme sind kleinste sprachliche Einheiten trotzdem lassen sie sich mitunter weiter unterteilen Diese weitergehende Analyse ist per Definition nicht mehr Teil der Schrift Linguistik sondern Aufgabe einer ihrer paralinguistischen Hilfswissenschaften der Graphetik Deren Betrachtungsgegenstand ist jede konkrete klassifizierbare graphische Erscheinung 13 und heisst Graph Grapheme sind dann abstrakte Klassen von aquivalenten konkreten Graphen die Allographe genannt werden Einige Graphetiker darunter Beatrice Primus 14 und Herbert E Brekle 15 haben die lateinischen und teilweise auch die griechischen Minuskeln dahingehend analysiert wie ihre abstrakten Formbestandteile mit phonologischen Eigenschaften korrelieren so haben bspw die normalen Vokalbuchstaben a e i o u keine Ober und Unterlangen Da damit begrundbar ware dass Grapheme kleinere Einheiten als Buchstaben sein konnen wird die Definition mitunter um die Forderung erganzt dass Grapheme aus in einem Frame abgeschlossenen ungebundenen aber moglicherweise komplex zusammengesetzten Einheiten bestehen Grapheme konnen also rekursiv sein was sowohl bei Buchstabenverbindungen wie sch der Fall ist als auch bei den meisten Sinogrammen da zumindest einige ihrer Konstituenten jeweils selbst Grapheme sein konnen Viele Bezeichnungen graphischer Einheiten verwenden den Morph graph oder gramm Mit dem ersten ist eher eine graphetische mit dem zweiten eher eine sprachabhangige graphematische Bedeutung assoziiert aber die Unterscheidung wird nicht einheitlich und systematisch getroffen Bei Rezec 10 entsprechen Grundformen den Graphen in diesem Sinne wahrend dort Graph mit Glyphe gleichgesetzt wird Virtualitat Materialisierung als Glyphe Bearbeiten Hauptartikel Glyphe Wenn es um das prototypische Aussehen eines Graphs in einer bestimmten Hand oder Druckschrift geht spricht man stattdessen von Glyphen Sie sind u a der Arbeitsgegenstand von Schriftgestaltern und Schriftkunstlern Kalligraphen Damit sind sie noch weniger als Graphe ein Gegenstand der Linguistik So zeigen sich etwa positionale oder direktionale Allographen in mehreren verschiedenen aber optisch unterschiedlichen ahnlichen Glyphen Die Position kann dabei der Wortanfang initial mitten im Wort medial das Wortende final und alleinstehend isoliert sein und die Schreibrichtung ist zeilenweise horizontal oder spaltenweise vertikal rechtslaufig dextrograd oder linkslaufig sinistrograd Auch Ligaturen haben eigene Glyphen obwohl sie aus mehreren Graphen bestehen wahrend einzelne Graphen aus Basis und Diakritikum aus zwei Glyphen zusammengesetzt werden konnen Glyphgrenzen konnen also mussen aber nicht mit Graph oder Graphemgrenzen korrelieren Dieselbe Glyphe kann fur verschiedene Schriftsysteme verwendet werden z B beim lateinischen Grossbuchstaben A und dem griechischen grossen A Alpha deren Kleinbuchstaben sich voneinander unterscheiden Glottographische Typen BearbeitenDer Status von graphischen Zeichen in nicht und parasprachlichen Notationen z B in mathematischen oder chemischen Formeln wird nicht einheitlich gehandhabt In manchen Theoriegebilden werden sie einfach ignoriert oder ubersehen andere versuchen sie als speziellen Typus von Graphemen zu beschreiben Viele Schriftlinguisten beschranken sich also auf glottographische Graphemtypen das sind Zeichen zur Niederschrift von Sprache Davon gibt es im Grundsatz zwei verschiedene Gruppen Offene Zeichensatze mit mehreren Tausend Logo oder Morphogrammen die dialekt und sprachubergreifend einheitlich gebraucht und zumindest prinzipiell uber Konstitutionsregeln standig um neue Zeichen erweitert werden konnen Geschlossene Klassen einiger Dutzend bis Hundert Phonogramme deren graphische Gestalt weitgehend arbitrar ist und die im Wortkontext abhangig von zum Teil komplexen konventionalisierten orthographischen Distributions und Korrespondenzregeln eine eindeutige sprachabhangige Lesung mit lediglich dialektaler Varianz besitzen Daneben existiert eine Gruppe von Hilfsgraphemen fur die Interpunktion die ublicherweise erst auf syntaktischer Ebene von Bedeutung sind und zwar Einfluss auf die Aussprache der Phrase Prosodie haben konnen selbst aber nicht verlautet werden Dazu gehort als Nullgraphem auch das Leerzeichen Spatium in verschiedenen Formen Die meisten dieser Zeichen indizieren ausserdem Wortgrenzen Offener Zeichensatz Bearbeiten Obwohl sie haufig Logogramme genannt werden stehen Zeichen dieses Typs in der Regel nicht fur vollstandige Wortformen sondern fur das meist freie lexikalische Wortparadigma und die ublicherweise gebundenen grammatischen Affixe oder freie Partikeln also fur L und G Morpheme Deswegen wird alternativ von Morphogrammen gesprochen Der Grundstock dieser graphischen Zeichen ist haufig ursprunglich mittels einer von zwei ikonischen Methoden gebildet worden entweder konkret abbildend piktographisch oder abstrakt symbolisierend ideographisch Beachtet man einige graphische Konventionen die aus dem bevorzugt verwendeten Schreibmedien resultieren besteht diese Moglichkeit der Zeichengenese prinzipiell weiterhin doch normalerweise existiert ein beschranktes Sub Inventar von Konstituenten aus denen nach bestimmten Kombinationsregeln neue Zeichen zusammengesetzt werden konnen Ublicherweise wird der Begriff des Graphems hierbei abweichend von seiner eigentlichen Definition auf das Produkt und nicht auf die bedeutungsdifferenzierenden Konstituenten angewendet die stattdessen als Subgrapheme o a bezeichnet werden Dies gilt umso mehr wenn dieses wie bei den ostasiatischen Sinogrammen ublich unabhangig von seiner inharenten und kombinatorischen Komplexitat d h der Anzahl der Striche und Teilzeichen in einen unsichtbaren Rahmen Frame fester ublicherweise quadratischer Grosse eingeschrieben wird Aufgrund dieser Formationsregel werden sie auch als Tetragramme bezeichnet welche im normalen Schreib und Leseprozess trotz ihres systematischen Aufbaus als atomar wahrgenommen werden Da dies lediglich ein graphetischer und kein graphemischer Begriff ist deckt er auch die Zeichen der geschlossenen phonographischen Systeme der japanischen Kana und des koreanischen Hangul ab Die Subgrapheme konnen je nach Skript auch eigenstandig verwendbar bleiben sind dann also rekursive Einheiten auf verschiedenen Ebenen des Schriftsystems Sie konnen verschiedene positionell motivierte Allographen aufweisen d h sie sehen je nach Position und Kombination etwas anders aus Die Konstituenten leisten entweder als pleremisches Determinativ D auch Signifikum einen Beitrag zur Bedeutung oder geben als kenemisches Phonetikum F einen Hinweis auf die Aussprache des Summengegenstandes d h des Morphogramms Beide sind in der Regel ungenau und nur in der konventionalisierten Kombination eindeutig Wenn es nur wenige mogliche Determinative gibt die somit nur eine grobe Kategorisierung zulassen spricht man auch von Taxogrammen wenn es fur eine genauere semantische Einordnung taugt auch von Semagrammen In manchen Skripten konnen einige oder alle Subgrapheme beide Rollen einnehmen in anderen sind sie auf eine beschrankt z B bei den agyptischen Hieroglyphen Die Positionen im Gesamtzeichen konnen bevorzugt oder ausschliesslich von dem einen oder dem anderen Typ belegt sein Es treten je nach System nur einige oder alle denkbaren Kombinationen der beiden Typen auf DF FD DD FF sowie komplexere Konstrukte Im einfachsten Fall steht ein einzelnes Phonetikum fur ein Homophon und wenn mehrere aber ausschliesslich Phonetika verwendet werden greift das Rebus Prinzip wobei unter mehreren moglichen Zeichenalternativen oft die semantisch nachstliegende gewahlt wird bspw in der chinesischen Transkription auslandischer Orts und Personennamen Bei einer engen Auslegung des Graphembegriffs wenn also die Konstituenten als Grapheme und die Produkte als zweidimensionale Graphemketten oder als graphematische Worter bezeichnet werden verschwindet der Unterschied zu den Silbensystemen weitgehend Das Phonographeminventar der Phonetika ist lediglich sehr gross enthalt Duplikate und uberschneidet sich unter Umstanden mit dem Graphographeminventar der Determinativa welches es in klassischen Syllabaren nicht oder nur sehr eingeschrankt gibt Geschlossener Zeichensatz Bearbeiten Klassischerweise werden Phonogramme danach unterteilt ob sie hauptsachlich fur die Reprasentation von Silben oder von Silbensegmenten Buchstaben verwendet werden Syllabische Grapheme Bearbeiten Segmentierung der Sprechsilbe s in Reim r fakultatives konsonantisches C Onset w obligatorischen vokalischen V Nukleus n fakultative konsonantische Koda k und ggf tonalen T Ton t In Silbenschriften werden das Zeicheninventar Syllabar und die Zeichen Syllabogramme genannt Es gibt jedoch viele Typen von Silbenschriften und Silbenzeichen da nie alle moglichen phonematischen Silben einer Sprache mit je einem exklusiven Syllabogramm verschriftet werden Stattdessen gibt es orthographische Regeln um mit einem beschrankten ggf sprachubergreifendem Repertoire auszukommen Wegen derartiger Zeichenkombinationen wird der Graphembegriff manchmal auf digraphische Syllabogrammketten wie die japanischen Yōon ausgedehnt Ci jV CjV In einer echten Silbenschrift konnen die silbischen Schreib und Leseeinheiten als Grapheme angenommen werden doch viele Systeme sind nicht vollig arbitrar Einerseits gibt es manchmal als Abugida 11 bezeichnete synthetische Schriften wie die des indischen Brahmi Schriftkreises in denen Vokale entweder inharent sind Ca Ca oder diakritisch an die silbischen Basen gebunden werden Ca e Ce und dabei z T komplexe Ligaturen bilden Da Konsonanten und Vokale auf unterschiedlichen Ebenen des Schriftsystems notiert werden sehen manche Linguisten die gebildeten Silbenligaturen als Grapheme an fur andere unterscheidet sich dieses hierarchisch segmentale Prinzip nicht wesentlich von den gleichberechtigt segmentalen Schriften und entsprechend gelten vorbehaltlich einzelsprachlicher Untersuchungen beide phonographischen Zeichentypen als Grapheme Eine besondere Art von Graphem in diesen Schriften ist das Virama das wie ein Vokalzeichen verwendet wird aber den Wegfall des inharenten Vokals kennzeichnet Andererseits sind vor allem in der Neuzeit entwickelte Schriften wie die der Cree haufig systematisch indem sowohl die Konsonanten als auch die Vokale der C V Syllabogramme reihen bzw spaltenweise einheitlich geometrisch variieren Hier stellt sich die Frage ob die Zeichenorientierung graphemisch ist also ob bspw ein allgemeines Vokalgraphem Dreieck V postuliert werden kann dem der genaue Wert uber ein abhangiges Ausrichtungsgraphem Spitze rechts unten Xe usw zugeteilt wird also ᐁ Ve ᐃ Vi ᐅ Vo ᐊ Va oder aber vier selbstandige Vokalgrapheme ᐁ e ᐃ i ᐅ o ᐊ a ausgemacht werden In den meisten sogenannten Silbenschriften gibt es auch nicht silbische Zeichen z B solche wie das japanische ん n die nur fur die Koda verwendet werden konnen Diese haben in der Regel ebenfalls Graphemstatus Manche mit den Syllabogrammen verwendete Schriftzeichen wie die japanischen ー Chōon und っ ッ Sokuon haben durch orthographische Konventionen variablen bzw funktionalen Charakter und kommen nicht frei vor sondern sind an das vorangehende oder nachfolgende Syllabogramm gebunden wodurch dessen phonographische Qualitat verandert wird Segmentale Grapheme Bearbeiten Oft werden fur Alphabetschriften pauschal die jeweiligen Buchstaben als Grapheme angesetzt alphabetisches Graphem Dies gilt auch fur manchmal Abdschad 11 genannte andere segmentale Skripte in denen manche Vokale nicht auf derselben Schriftebene wie Konsonanten oder optional oder uberhaupt nicht geschrieben werden Viele Linguisten verstehen die Gross und Kleinbuchstaben als allographische Varianten desselben Graphems oder als funktional verbundenes Paar von Graphemen 16 doch vor allem im Deutschen kann die Unterscheidung semantisch relevant sein vgl Adjektiv arm vs Substantiv Arm vs Akronym ARM Zu beachten ist ausserdem dass die Anfangsgrossschreibung in vielen Sprachen auf Buchstaben in manchen aber auf Grapheme wirkt z B niederlandisch IJssel statt Ijssel Daher postulieren einige Wissenschaftler abstrakte Funktionsgrapheme die ihr Vorhandensein nur durch Interaktion mit anderen Zeichenkorpern anzeigen z B Supragrapheme bei Gallmann 17 Diese Funktionen konnen syntagmatisch aus dem Satz heraus oder paradigmatisch aus dem Wort heraus und sogar rein graphostilistisch aktiviert werden Damit konnen ARM Arm und arm jeweils als unmarkierte oder markierte Schreibungen von arm Arm und ARM legitimiert und gleichzeitig aRM arM ArM und ARm ausgeschlossen werden Weil das Graphem die kleinste bedeutungsunterscheidende Einheit ist mussen bedeutungsgleiche Graphemketten d h graphematische Worter aus denselben Graphemen aufgebaut sein Viele Orthographien lassen aber bestimmte Varianten zu z B Frisor und Friseur sodass schon allein deswegen nicht pauschal davon ausgegangen werden kann dass ein Graphem einem Buchstaben entspricht orthographisches Graphem In der dependenztheoretischen Begriffswelt wozu haufig die Schreibdidaktik gehort kann zwischen dem im Normalfall verwendeten Basisgraphem bspw t t und seinen orthographisch begrundeten Varianten den Orthographemen unterschieden werden bspw t d wegen Morphemkonstanz Natives deutsches Grapheminventar 18 9 Vokalgrapheme a a e i ie o o u u 19 20 Konsonantengrapheme b d f g ch h j k l m n p qu r s sch ss t w z Da in vielen Schriftsystemen manche feste Buchstabenverbindungen in der Minimalpaaranalyse Positionen einnehmen die sonst nur von Einzelbuchstaben eingenommen werden konnen werden solche Digraphe Trigraphe oder Plurigraphe oft ebenfalls als Grapheme dieser Sprache angesehen In der lateinischen Schrift wird besonders haufig das h als hintere Komponente dieser Kombinationen verwendet Der Buchstabe c in den nicht nur deutschen Verbindungen ck und ch kann als allographische Variante des Folgebuchstabens interpretiert werden sodass sich die regelmassiger gebildeten theoretischen Grapheme kk und hh ergeben ahnliches gilt fur das Verhaltnis von tz zu zz Die diakritischen Zeichen welche es ubrigens auch in Silbenschriften gibt konnen nach Gallmann 20 hier am Beispiel der deutschen Umlaute auf drei verschiedene Arten graphematisch analysiert werden a o u sind wie i eigenstandige Grapheme In osterreichischen Telefonbuchern zeigt sich eine solche Interpretation darin dass die Akzentbuchstaben hinter den Grundbuchstaben einsortiert werden wahrend sie in den skandinavischen Sprachen am Ende des Alphabetes angefugt werden a o u sind allographische Realisierungen der Graphemgruppen ae oe ue oder die Umlautpunkte sind allograph zum e Diese Interpretation liegt Kreuzwortratseln und der Bibliotheksortierung zugrunde bei der gleich klingende aber anders geschriebene Namen beieinander stehen sollen a o u sind a o u plus diakritisches Zeichen Umlautpunkte d h sie bilden lediglich eine markierte Variante der Basisbuchstaben Die Worterbuchsortierung nutzt dieses Prinzip da so aus Ableitungen Derivation gebildete Lexeme haufig bei ihren Stammwortern stehen Der zweite und dritte Ansatz entspricht der umgangssprachlichen Ansicht dass das deutsche Alphabet 26 Buchstaben habe Beispiel Bearbeiten So schreibt man nach traditioneller deutscher Rechtschreibung und ohne eingedeutschte Schreibung franzosischer Lehnworter Nuss Nougat Creme wobei der Akzent haufig weggelassen wird Creme und das End e stumm bleiben kann Mit der Rechtschreibreform muss Nuss durch Nuss ersetzt werden wahrend der Gallizismus Nougat wahlweise als Nugat geschrieben und dann auch Creme je nach intendierter Aussprache zu Krem oder Kreme geandert werden kann Damit teilt sich dieses Wort ohne Bedeutungsanderung in die orthographischen Grapheme N u ss ss N ou u g a t C K r e e m e die allerdings bezuglich ihrer Kombination miteinander nicht vollig frei sind Der Bindestrich und auf etwas andere Weise der Apostroph nimmt in den europaischen Buchstabenschriften eine Sonderrolle ein da er kein Phonogramm ist also nicht direkt gesprochen wird sondern lediglich den Status anderer Graphemketten verandern kann indem er sie zu Komposita zusammenfugt Neben diesem expliziten Bindestrich gibt es auch einen impliziten Trennstrich an allen moglichen Trennstellen gt an denen er ausschliesslich am Zeilenende sichtbar wird Obwohl hierbei haufig pauschal von Silbentrennung gesprochen wird gibt es in den verschiedenen Schriftsystemen der Welt Trennverfahren an Silben Morphem und Graphem selten auch an Glyphen Grenzen Die Zusammensetzung mehrerer Einzelworter zu einem neuen Wort kann je nach orthographischen Konventionen allerdings nicht nur durch einen Bindestrich x y sondern auch durch direktes Aneinanderhangen x y oder haufig ausserhalb von Texten aber nicht regelkonform mit Leerzeichen d h horizontaler Weissraum x y oder Zeilenumbruch x y erfolgen wobei die Anfangsgrossschreibung des hinteren Gliedes nicht erhalten bleiben muss da nicht unbedingt ein Wortbeginn enthalten ist Das Graphem GBindestelle oder kann also die Auspragungen leer Spatium und Zeilenwechsel haben Dabei ist zu beachten dass diese scheinbaren Allographen die Teilworter unterschiedlich stark aneinanderbinden und damit zur Bedeutungsdifferenzierung genutzt werden konnen wodurch sie ggf zu unterschiedlichen Graphemen werden Nuss Nugat Krem NussNugatKrem und Nuss Nugat Krem sowie Nussnugatkrem sind Teil der Extension desselben graphischen Wortes wohingegen in Nuss Nugatkrem und Nussnugat Krem verschiedene semantisch relevante Akzente gesetzt werden namlich im ersten Fall in Abgrenzung bspw zu Mandel Nugatkrem oder Nuss Kuchen und im zweiten Fall bspw zu Nussnugat Riegel oder Erdnuss Krem Fur das erste Graphem nach der initialen Wortgrenze kann entweder syntaktisch wenn es mit initialer Satzgrenze zusammenfallt grammatisch beim nichtpronominalen Kopf einer Nominalphrase oder lexemisch bei Namen und Substantiven motiviert eine Allographiebeschrankung greifen der zufolge fur den ersten Buchstaben des Graphems nur eine Majuskel zulassig ist Ahnlich galten fruher vor allem im Fraktursatz fur das letzte Graphem vor einer medialen oder finalen Wortgrenze Sonderbedingungen wenn es mit dem Buchstaben s endet welcher dann nicht mit dem Graph ſ sondern als s dargestellt wurde und zusatzlich greift fur ein ursprungliches ſſ eine orthographisch Ligationsregel die statt ſs den Graph ss fordert Damit lasst sich dieses Beispielwort mit seinen diachronen Varianten die z T noch nicht oder nicht mehr orthographisch valide sind graphemisch folgendermassen beschreiben Nuss Nougat Creme nu ss n ou gat c r e mǝ GMajuskel ss ss ss c c k ou ou u e e e mǝ me m GBindung GBindung Diese Variantenanalyse trifft allerdings noch keine Entscheidung uber tatsachlich im deutschen Schriftsystem vorhandene Grapheme sondern identifiziert lediglich erste Kandidaten Syntaktische Grapheme Bearbeiten Graphische Zeichen eines Schriftsystems die nicht zur Wortbildung sondern nur dem Satzbau dienen werden teils ebenfalls als Grapheme angesehen und syntaktische Grapheme 21 oder Syngrapheme genannt Dazu gehoren neben der Interpunktion auch indirekt sichtbare Funktionsgrapheme wie die Grossschreibung am Satzanfang die ggf dafur sorgt dass auch Worter die nach lexikalischen Regeln mit einem Kleinbuchstaben beginnen mit einer Initialmajuskel geschrieben werden Unter den Satzzeichen gibt es verschiedene Typen einige konnen nur am Anfang oder Ende eines Wortes 22 oder Satzes 23 stehen andere auch oder nur mittig trennend oder verbindend und wieder andere bspw Klammern und Anfuhrungszeichen treten i d R nur als Paar auf Graphemklassen nach Gallmann 24 formal definierte Graphemklassen graphische Mittel funktional definierte GraphemklassenGrapheme Supragraphemelinear flachigselbstandig unselbstandig konkret abstrakt konkret abstraktBuchstaben Hilfszeichen Leerzeichen Ziffern Sonderzeichen diakritische Zeichen Unterstreichen Anfangsgrossschreibung allgemeine Grossschreibung Kapitalchen Schriftart Schriftauszeichnung Schriftgrosse Sperren Ligaturen Hoch Tiefstellung Umrandung Ton Rasterflache Zeile Textblock Ausschluss Einzug Zeilenanfang ende Grund Grapheme Ideogramme Klassifikatoren Grenzsignale Satzintentionssignale AuslassungssignaleTechnisches Graphem BearbeitenZur angewandten Linguistik gehort an der Schnittstelle zur Computertechnik die elektronische Kodierung von Schrift und ihrer Zeichen Dabei gibt es glyphenbasierte Ansatze wie in 7bit SMS Nachrichten graphem konstituentenbasierte Ansatze oder framebasierte Ansatze In Unicode werden die Schriftzeichen zwar prinzipiell als Kombinationen von Grundeinheiten welche kodiert werden modelliert aber teilweise aus Kompatibilitatsgrunden und teilweise aus Pragmatik gibt es viele vorgefertigte Zeichen was es erforderlich macht kanonische Aquivalenzen und bevorzugte Codes festzulegen bspw NFC So kann ein a als Kombination aus a U 0061 und Trema U 0308 oder direkt als a U 00E4 gespeichert werden Die koreanischen Hangul liegen nicht nur in Form von 70 miteinander kombinierbaren Einzelkomponenten Jamo sondern auch in uber 11000 Silbenblocken vor wahrend Sinogramme nur als Gesamteinheit kodiert werden Die Zeichenkodierung braucht nicht auf einfache Weise mit der Eingabe uber die Tastatur o a korrelieren bspw werden Akzente uber Tottasten vor dem Basisbuchstaben eingetippt aber gespeichert werden sie andersherum oder als eine gemeinsame Einheit Der Unicode Standard verwendet den Begriff Graphem in vereinfachter und sprachunabhangiger Bedeutung 25 Ein Graphem Grapheme ist danach entweder eine minimale distinktive Einheit der Schrift im Kontext eines Schriftsystems also ein graphisches Zeichen mit dem zwei Worter voneinander unterschieden werden konnen Minimalpaaranalyse oder das was Benutzer fur ein Schriftzeichen Character halten Ausserdem werden die Begriffe Graphembasis Grapheme Base Graphemhaufen Grapheme Cluster eine horizontal segmentierbare Texteinheit bestehend aus irgendeiner Graphembasis kombiniert mit beliebig vielen breitenlosen Markern Graphemerweiterung Grapheme Extender alle nullbreiten Marker Verbinder und Trenner sowie einige nichtnullbreite Marker graphisches Schriftzeichen Graphic Character Buchstabe Letter kombinierender Marker Ziffer Interpunktion Symbol oder Spatium Siehe auch BearbeitenPhonematische Orthographie Phonographie Linguistik Verhaltnis Laut Phonem Buchstabe Semem Tagmemik Phrasem Taxem Semiotik SyntaktikLiteratur BearbeitenJulie D Allen The Unicode Standard version 6 0 The Unicode Consortium Mountain View 2011 ISBN 978 1 936213 01 6 englisch unicode org Robert Ralph Anderson Ulrich Goebel Oskar Reichmann Ein idealisiertes Graphemsystem des Fruhneuhochdeutschen als Grundlage fur die Lemmatisierung fruhneuhochdeutscher Worter In Herbert Ernst Wiegand Hrsg Studien zur neuhochdeutschen Lexikographie I Germanistische Linguistik Band 3 4 79 Hildesheim New York 1981 S 53 122 Peter T Daniels William Bright The World s Writing Systems Oxford University Press Oxford 1995 ISBN 0 19 507993 0 Glossary englisch Christa Durscheid Einfuhrung in die Schriftlinguistik Studienbucher zur Linguistik Band 8 2 Auflage Verlag fur Sozialwissenschaft Wiesbaden 2004 ISBN 3 531 33680 0 Peter Eisenberg Grundriss der deutschen Grammatik 3 durchgesehene Auflage Band 1 Das Wort J B Metzler Stuttgart 2006 ISBN 978 3 476 02160 1 8 Die Wortschreibung S 301 357 Peter Gallmann Graphische Elemente der geschriebenen Sprache Grundlagen fur eine Reform der Orthographie Reihe germanistische Linguistik Band 60 Niemeyer Tubingen 1985 ISBN 3 484 31060 X 2 2 Zum Begriff des Graphems uni jena de PDF Hartmut Gunther Otto Ludwig Hrsg Schrift und Schriftlichkeit Writing and Its Use Ein interdisziplinares Handbuch internationaler Forschung Handbucher zur Sprach und Kommunikationswissenschaft 10 1 Halbband Mouton de Gruyter Berlin New York 1994 diverse relevante Artikel Manfred Kohrt Problemgeschichte des Graphembegriffs und des fruhen Phonembegriffs Reihe germanistische Linguistik Band 61 Niemeyer Tubingen 1985 ISBN 3 484 31061 8 5 6 Dimitrios Meletis The grapheme as a universal basic unit of writing In Writing Systems Research Band 11 Nr 1 2019 S 26 49 doi 10 1080 17586801 2019 1697412 englisch Katja Siekmann Gunther Thome Der orthographische Fehler 2 aktualisierte Auflage Institut fur sprachliche Bildung Oldenburg 2018 ISBN 978 3 942122 07 8 S 239 247 im Anhang Phonem Graphem Korrespondenzen im Deutschen alle Basisgrapheme und Orthographeme nach Thome 1999 mit Prozentangaben Siehe auch Thome 3 Schaubilder zu den Phonem Graphem Korrespondenzen im Deutschen Institut fur sprachliche Bildung Oldenburg 2014 ISBN 978 3 942122 15 3 Gunther Thome Dorothea Thome Deutsche Worter nach Laut und Schrifteinheiten gegliedert Oldenburg 2016 ISBN 978 3 942122 21 4 Weblinks Bearbeiten Wiktionary Graphem Bedeutungserklarungen Wortherkunft Synonyme Ubersetzungen Das autonome Graphem Zur GP KorrespondenzEinzelnachweise Bearbeiten Duden de 28 September 2013 abgerufen am 20 Oktober 2012 Kohrt 1985 S 167 Nun sind die sprachlichen Ausserungen unserer Stimme Symbole fur das was beim Sprechen unserer Seele widerfahrt und unsere schriftlichen Ausserungen sind wiederum Symbole fur die sprachlichen Ausserungen unserer Stimme Aristoteles Peri Hermeneias 16a3 6 Sprache und Schrift sind zwei verschiedene Systeme von Zeichen das letztere besteht nur zu dem Zweck um das erstere darzustellen Nicht die Verknupfung von geschriebenem und gesprochenem Wort ist Gegenstand der Sprachwissenschaft sondern nur das letztere das gesprochene Wort allein ist ihr Objekt Ferdinand de Saussure Cours de linguistique generale 1916 S 28 franzosisch Writing is not language but merely a way of recording language by means of visible marks Leonard Bloomfield Language 1933 S 21 englisch Kohrt 1985 Kapitel 5 Das Graphem als Phonemzeichen Kohrt 1985 Kapitel 6 Das Graphem als autonome Einheit der geschriebenen Sprache John C McLaughlin A Graphemic Phonemic Study of a Middle English Manuskript Mouton The Hague 1963 S 29 32 englisch Zitiert in Kohrt 1985 S 319 Klaus Heller Zum Graphembegriff In Dieter Nerius Jurgen Scharnhorst Hrsg Theoretische Probleme der deutschen Orthographie Akademie Verlag Berlin 1980 S 74 108 Zitiert in Kohrt 1985 319 a b Oliver Rezec Zur Struktur des deutschen Schriftsystems Zur Struktur des deutschen Schriftsystems Ludwig Maximilian Universitat Munchen 2009 Dissertation zusammengefasst in Oliver Rezec Ein differenzierteres Strukturmodell des deutschen Schriftsystems In Linguistische Berichte Nr 234 2013 ISSN 0024 3930 S 227 254 a b c Beispiel fur divergierende Terminologie character 2 conventional term for a unit of the Chinese writing system in East Asian scripts diacritic a mark added to a character to indicate a modified pronunciation or sometimes to distinguish homophonous words grapheme term intended to designate a unit of a writing system parallel to phoneme and morpheme but in practice used as a synonym for letter diacritic character 2 or sign 2 letter a self contained unit of an abjad alphabet or abugida sign 2 conventional term for a self contained unit of cuneiform script Peter T Daniels William Bright The World s Writing Systems 1995 Martin Neef Die Graphematik des Deutschen 2005 2 2 Die Grundeinheiten der graphematischen Komponente Gallmann 1985 47 Beatrice Primus A featural analysis of the Modern Roman Alphabet in Written Language amp Literacy Band 7 Nr 2 2004 S 235 274 online Herbert Brekle Die Antiqualinie von ca 1500 bis ca 1500 Untersuchungen zur Morphogenese des westlichen Alphabets auf kognitivistischer Basis Munster 1994 ISBN 3 89323 259 1 Gallmann 1985 30 Gallmann 1985 31 Eisenberg 2006 306 c v x und y kommen demnach zwar nativ vor sind aber nicht produktiv Ausserdem enthalt das deutsche Schrifttum viele ubernommene Grapheme wie ph und th oder e Beachte nicht Digraphen au ai au ei Gallmann 1985 39 Gallmann 1985 33 Hilfszeichen Punkt Ausrufezeichen Fragezeichen Doppelpunkt Strichpunkt Komma Geviertstrich Bindestrich Divis Apostroph Anfuhrungszeichen Klammern geschlossene Formklasse abgegrenzt von der offenen Klasse der Sonderzeichen amp Gallmann 1985 267ff Wortbegrenzer Gallmann 1985 92 Satzintention vs Grenzsignal Gallmann 1985 28 Unicode Glossary Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Graphem amp oldid 228856930